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roli_ch 26.10.2009 15:16

Tja Drive, das ist mir auch in unseren beiden Lokalblättern aufgefallen.
Bei beiden scheint es mir, an den gezeigten Bildern zu urteilen, dass sie teilweise einen Profi oder guten Amateur engagiert haben. So freute ich mich jeweils auch, wenn ich ein gelungenes Bild ansehen durfte.
Je länger je mer scheint es mir aber, dass vorwiegend Laienbilder abgedruckt werden und Bildqualität überhaupt kein Thema mehr ist.
Vermutlich senden heute viele ihre geknipsten Bilder gleich an die Zeitung, quasi direkt vom Handy an die Redaktion. Und dann ist dies eben wohl günstiger, als extra noch einen Fotografen an den Anlass zu schicken und die Betrachter sind ja wohl auch nicht so kritisch, da man sich mittlerweile an manches gewöhnt hat.
Oftmals geht die Qualität der Bilder ausserdem auch mit der journalistischen Leistung einher, die sich häufig auch nicht von einem einfachen Grundschulaufsatz abhebt.

Roland_Deschain 26.10.2009 15:16

Danke für die vielen Beiträge bisher, ist ja interessant, was da zusammenkommt!

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 911537)
Das kann man doch sehr schnell entkräften. Fotoapparat in die Hand drücken und dann sagen: " wenn das mit einer teuren Knipse so einfach ist, dann mach mal." Und sich dann darüber freuen, dass sie nicht mal den Ein/Aus Schalter finden :lol:

Das hab ich auch schon gemacht, allein der blöde Blick war's wert :lol:

Und was die Prioritäten angeht, da stimme ich dir auch voll und ganz zu. Klar legen manche Leute mehr wert auf Bilder (Auto/Musikanlage/Garten...) als andere. Darum sollte es auch gar nicht gehen.

Mir ist nur diese Verschiebung aufgefallen, dass früher die Leute sehr angetan von diesem Angebot waren und es sehr gut angenommen wurde.
Inzwischen sind die Leute viel öfter der Ansicht, dass die Knipse reicht.

Wenn man dann mal fotografiert hat, kaufen die Leute die Bilder so wie eh und je, die Qualität zahlt sich da schon aus.

Es ist nur wesentlich schwerer geworden, den Leuten zu vermitteln, dass ein Profi vielleicht doch etwas andere Bilder macht als die liebe Verwandtschaft.
Aber das mit dem Koch und den Töpfen ist mal wieder ein schönes Beispiel, vielleicht sollte ich dann einfach mal fragen ob sie später auch einen Kuchen von Mutti oder doch eher eine Torte vom Bäcker essen :lol: (Schade eigentlich, dass das nicht geht, dürfte leider von vielen eher negativ aufgenommen werden und wir wollen ja ein Gutes Verhältnis mit den Leuten und dem Standesamt behalten).


Zitat:

Zitat von drive (Beitrag 911567)
Ich habe etwa ein Jahr für ein Nachrichtenportal Fotos gemacht.

Anfangs wurde noch ein wenig auf Qualität geachtet (dachte ich zumindest) - doch schon recht bald sollte ich hauptsache irgendwie 50 Bilder machen, egal wie, egal welche Qualität.
Wenn mal ein Bild versehentlich leicht unterbelichtet oder war, war dies völlig egal - doch wehe, es waren mal 2 Bilder zu wenig...

Das hat mich irgendwann derart genervt dass ich deren Zusammenarbeit abgebrochen habe.

Klingt ein wenig nach einer Variante des Bild-Leserfotos, hauptsache viel und schnell, Qualität Nebensache. Auch eine traurige Entwicklung. Aber find ich gut, dass du für dich dann auch die passenden Konsequenzen gezogen hast. :top:

Zumindest in der Hinsicht hab ich mal die andere Richtung erlebt. Ein Bekannter hat eine kleine Stockfoto-Seite und am Anfang Bilder von allen möglichen Bekannten reingestellt. Mit der Zeit hat er dann aber immer mehr angfangen, Bilder zu selektieren und altes Zeug rauszuschmeißen, um die Qualität nach und nach immer mehr zu erhöhen. Inzwischen arbeitet er nur noch mit ein paar Fotografen zusammen und ist auch da bei den Fotos immer noch sehr wählerisch, aber das zahlt sich aus. Sowohl für ihn als auch für seine Fotografen.

drive 26.10.2009 15:28

Zitat:

Zitat von Roland_Deschain (Beitrag 911601)
...
Klingt ein wenig nach einer Variante des Bild-Leserfotos, hauptsache viel und schnell, Qualität Nebensache.
...

Bild war es nicht ;). Waren schon richtige Auftragsarbeiten :D (auch wenn es wohl von Dir gar nicht sooo ernst gemeint war :top:)

amateur 26.10.2009 16:30

Hi,

Zitat:

Zitat von Roland_Deschain (Beitrag 911512)
Wobei ich mir da auch schon oft genug im Freundeskreis (unter anderem auch bei Hochzeiten von Freunden) anhören konnte, dass meine Bilder ja so toll wären, weil ich ja auch eine so teure Kamera hätte. Bei solchen Aussagen könnte ich echt platzen! :evil:

den Satz habe ich in den letzten Wochen auch mehrmals gehört. Das musst Du ganz locker nehmen.

Umgekehrt habe ich aber auch nachher Sätze gehört wie, dass man gar nicht geahnt hatte, was für schöne Fotos man auf einer Hochzeit machen könne.

Ich glaube, dass Dein Problem an Eurem Konzept ist, dass Du erst gar nicht mehr reinkommst. Wenn Du die Aufnahmen machen könntest, dann würden die im Nachhinein in vielen Fällen so gegen die Knipsereien auffallen, dass die Leute im Nachhinein bezahlen würden. So ist es aber nun, dass die Leute, die sich der Thematik bewusst sind und schöne Bilder haben wollen, einen Profi mitbringen und die anderen eben überhaupt kein Problembewusstsein haben und der prinzipielle Verbreitungsgrad guter Digitalkameras eben so groß ist, dass man davon ausgeht, dass schon allein die Menge der Fotografen in Summe genug Material liefert. Und vielen reichen die Schnappschüsse auch. Die Erfahrung durfte ich auch machen.

Geld verdienen kann man mit dem Hochzeitsgedöns glaube ich nur, wenn man in den Premiumbereich robben kann.

Viele Grüße

Stephan

roli_ch 26.10.2009 16:42

Dass es offenbar nur tolle Bilder geben kann, wenn die Kamera möglichst teuer ist haben die Leute scheinbar schon gemerkt. :roll:

Neulich sagte dafür ein Kanonier zu mir, als ich ihm einige Ferienbider zeigte, dass er gar nicht gedacht hätte, dass man mit einer Sony so schöne Aufnahmen machen könne.
Manche scheinen eben zu wissen, worauf es ankommt....

harumpel 26.10.2009 16:43

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 911632)
Geld verdienen kann man mit dem Hochzeitsgedöns glaube ich nur, wenn man in den Premiumbereich robben kann.

Aber hallo! In bestimmten Kulturkreisen bei uns in D sind selbst Unterschichten bereit 4000 Euro für einen Hochzeitsfotografen auszugeben. Da lässt sich gut Geld mit verdienen. Ich kenne da persönlich ein paar Leute. Das Gebotene ist übrigens auch wesentlich besser als das, was ich in den Schaufenstern etablierter Fotografen in der Stadt so sehe.

Man schaue zum Beispiel hier.

oneoone 26.10.2009 16:48

Also ich muß leider auch sagen das nicht wirklich alle Profi wirklich gute Fotos machen.
Ok technisch mögen sie hervorragend sein. Aber sie berühren mich in keinster weise.

Bis jetzt habe ich erst einen kennengelernt wo ich echt bei jedem Foto sagen kann WOW.

amateur 26.10.2009 16:52

Zitat:

Zitat von harumpel (Beitrag 911647)
Aber hallo! In bestimmten Kulturkreisen bei uns in D sind selbst Unterschichten bereit 4000 Euro für einen Hochzeitsfotografen auszugeben.

Aber das ist doch eindeutig Premium! Und es gibt wahnsinnig gute Fotografen in diesem Metier, die Ihr Geld (> 2000 EUR für einen Tag) absolut wert sind.

Viele Grüße

Stephan

drive 26.10.2009 17:48

Zitat:

Zitat von roli_ch (Beitrag 911645)
...
Neulich sagte dafür ein Kanonier zu mir, als ich ihm einige Ferienbider zeigte, dass er gar nicht gedacht hätte, dass man mit einer Sony so schöne Aufnahmen machen könne.
Manche scheinen eben zu wissen, worauf es ankommt....

:lol:
Das gleiche ist mir auch schon untergekommen :lol:

harumpel 27.10.2009 14:30

Zitat:

Zitat von drive (Beitrag 911673)
:lol:
Das gleiche ist mir auch schon untergekommen :lol:

Ist mir gestern erst auch passier :lol:


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