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Jens N. 07.09.2009 11:18

Zitat:

Zitat von Tom (Beitrag 887241)
Zu den Maßstabsangaben bei Macro:

Ich habe ehrlich gesagt nie verstanden, warum man ein Macrobild/-Objektiv nach dem Abbildungsmaßstab 1:1 oder größer definiert.
Je nach Sensorgröße (KB, APS-C, Dimage 5/7/A1/2 mit 11mm Diagonale) erhält man ja durchaus verschiedene Bildausschnitte (1:4 bei der D7i entspricht 1:1 auf KB).

Besser wäre doch gewesen z.B. alles mit Bilddiagonalen in Original z.B. kleiner als ca. 50mm als Macro zu bezeichen, unabhängig von Sensorgröße und anderem (für das Bild unwichtigen) Klimbim...

Wenn man Objektive an unterschiedlichen Aufnahmemedien (KB, APS-C, 4/3 oder noch kleiner) verwenden kann, ist es durchaus sinnvoll, eine feste Größe zu haben. Und der Maßstab ist -wie die Brennweite- wie schon erklärt wurde eine Kenngröße der Optik und somit erstmal unveränderlich durch einen kleineren/größeren Sensor. Die Bildwirkung ergibt sich wie erklärt aus dem Aufnahmeformat, die kann man sich dann aber bei Bedarf selbst ableiten, ähnlich den unterschiedlichen Bildwinkeln von Objektiven an unterschiedlich großen Sensoren.

Es würde ein ziemliches Chaos ausbrechen, würde man Abbildungsmaßstäbe oder halt auch die Brennweite immer in Abhängigkeit des Aufnahmeformats angeben. Zumal der Objektivhersteller dies ja auch nicht immer kennt. Ein Beispiel: bei der Konstruktion einiger KB-Sigmaobjektive war anfangs sicher noch nicht abzusehen, daß sie mal an einem ggü. dem KB-Format um Faktor 2 kleineren 4/3 Format verwendet würden.

Bei Kompaktkameras wäre es hingegen tatsächlich sinnvoll(er) statt der Nahgrenze die kleinstmögliche Fläche, die fotografiert werden kann, anzugeben, aber für solche Angaben muß man sich dann auf Aussagen Dritter verlassen. "Makro ab 1cm" liest sich nunmal besser im Prospekt und der Laie kann sich vermutlich sogar mehr darunter vorstellen als z.B. "40 x 30mm Motivgröße Makro", obwohl es eigentlich nichts aussagt.

Kopernikus1966 07.09.2009 11:31

Interessant... die Frage "Wie groß ist 10mm?" hat schon was :-)

LensView 07.09.2009 11:38

Zitat:

Zitat von Jens N. (Beitrag 888047)
Was ist ein "10mm großes Bild"?

Genau das, ein 10mm grosses Bild. Auf dem Sensor, dem Film, was auch immer.

Zitat:

Die Größe der Aufnahmeebene ist ganz und gar nicht irrelevant, denn wie du schon selbst schreibst, hängt davon der Bildausschnitt ab.
... aber eben nur der. Der Abbildungsmaßstab ist immer der gleiche.
Die Brennweite ändert sich ja auch nicht wenn Du das Objektiv an APS-C oder Vollformat benutzt.

Zitat:

Oder um es anders auszudrücken: 1:1 am KB ergibt ein völlig anderes Bild als z.B. 1:1 bei einer Kompaktkamera mit Minisensor. Bei letzterer wird der Ausschnitt deutlich kleiner sein und wenn die (bleiben wir mal digital) Pixelanzahl/Auflösung der verschiedenen Sensoren (und der Objektive natürlich) vergleichbar ist, ist die Vergrößerung dann auch entsprechend höher. Obwohl beide Optiken den gleichen Maßstab liefern.
Genaud das dachte ich doch gesagt zu haben. Hab mich vielleicht nicht so klar ausgedrückt. Aber wie Du ja selber schreibst, 1:1 bleibt immer 1:1.

Zitat:

Das Problem ist, daß man mit dieser Aussage alleine wenig anfangen kann. Wie gesagt, wie groß ist "ein 10mm großes Bild"? Ich nehme an du beziehst dich auf die Projektion des Motivs durch das Objektiv, nur ist diese Projektion ohne Aufnahmemedium nunmal leider wenig wert (wenn wir bei der Fotografie bleiben).
Es ist aber das einzige was fest ist und daher als Referenz benutzt werden kann ...
Genau halt wie bei der Brennweite.

binbald 07.09.2009 11:45

Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 888061)
Interessant... die Frage "Wie groß ist 10mm?" hat schon was :-)

:)
stimmt - 10mm Eisen oder 10mm Gummi?
oder:
10mm bei 6MP oder 10mm bei 24MP?

LensView 07.09.2009 12:51

Zitat:

Zitat von binbald (Beitrag 888067)
:)
stimmt - 10mm Eisen oder 10mm Gummi?
oder:
10mm bei 6MP oder 10mm bei 24MP?

Na einfach 10mm Bild ...

Ersetz einfach Kamera & Objektiv durch Diaprojektor & Objektiv und den Film/Sensor durch die Leinwand. Die Größe des Bildes auf der Leinwand ist völlig unabhängig von der Größe der Leinwand.

binbald 07.09.2009 13:10

Zitat:

Zitat von LensView (Beitrag 888099)
Na einfach 10mm Bild ...
Ersetz einfach Kamera & Objektiv durch Diaprojektor & Objektiv und den Film/Sensor durch die Leinwand. Die Größe des Bildes auf der Leinwand ist völlig unabhängig von der Größe der Leinwand.

Aber nicht vom Abstand des Projektors von der Leinwand.
Genausowenig kannst Du sagen, was in Wirklichkeit 10mm groß ist, ist dann auf dem Bild (nicht auf Sensor!) 10mm groß - da gibt es zu viele Einflussvariablen. Insofern halte ich die Frage: "was ist ein 10mm Bild" in diesem Zusammenhang für gerechtfertigt, denn man kann das beileibe nicht übertragen. Die Abbildungseigenschaft des Objektivs steht fest, aber was danach geschieht, nicht.
Extrembeispiel: Stell Dir einen Sensor vor, der genau 1 Pixel hat... :cool:

Jens N. 07.09.2009 13:19

Michael, genau so ist es. Es gibt kein "10mm großes Bild". Das gäbe es auf einem Monitor (bei entsprechender Bildschirmgröße/Auflösung), auf dem Papier oder halt an die Wand projeziert, aber es gibt es nicht in digitaler Form oder "innerhalb eines Objektivs" oder wie auch immer das gemeint sein soll.

Das ist auch ganz einfach zu veranschaulichen: ein 24 x 16mm großes Motiv füllt bei Maßstab 1:1 das volle Format eines APS-C Sensors (und damit auch des entstehenden Bildes) aus, auf einem KB-Sensor aber nur einen Teil und bei einer Kompaktkamera wesentlich mehr, d.h. nur ein Ausschnitt wird aufgenommen.

Ist "das Bild" also nun 24 x 16mm groß, oder wie?

Oder betrachten wir es anders rum: die Kompaktkamera, bzw. ihr Objektiv kann 1:1 abbilden. Resultat ist eine formatfüllende Abbildung eines vielleicht 8 x 6mm großen Motivs (halt entsprechend der Sensorgröße). Die APS-C Kamera liefert mit dem 1:1 Makro eine formatfüllende Abbildung eines 24 x 16mm großen Motivs und bei der KB Kamera sind es 36 x 24mm. Alles ist Maßstab 1:1 und das Objektiv sogar teils das gleiche! Bleibst du also dabei, die Größe des Aufnahmeformates sei irrelevant Carlo? Beim Rest sind wir uns ja offenbar einig.

Zitat:

Zitat von LensView (Beitrag 888099)
Ersetz einfach Kamera & Objektiv durch Diaprojektor & Objektiv und den Film/Sensor durch die Leinwand. Die Größe des Bildes auf der Leinwand ist völlig unabhängig von der Größe der Leinwand.

Auch wenn ich glaube, daß dieser Vergleich hinkt: natürlich ist die Größe des Bildes NICHT unabhängig von der Größe der Leinwand. Nimm eine Leinwand, die für das projezierte Bild zu klein ist und schon ist auch das Bild kleiner (weil der Ausschnitt kleiner ist). In die andere Richtung funktioniert das natürlich nicht, wenn der Projektor das limitierende Element ist, aber festzuhalten ist, daß ein Bild oder eine Abbildung nicht unabhängig von seiner Darstellung gesehen werden kann. Das zeigt auch dieses Beispiel mit dem Projektor eigentlich ganz gut (insofern vielleicht doch passend). Das Dia hat immer die gleiche Größe, aber die Projektionsgröße ist -wie Michael bereits schrieb- abhängig von vielen weiteren Variablen. Und auch das Dia selbst ist letztendlich nur ein Format/ein Medium von vielen möglichen.

Daher gibt es nicht DIE Größe eines Bildes, sondern immer nur die Größe eines aufnehmenden oder darstellenden Mediums (Sensor, Dia, Projektion, Ausdruck ... was auch immer). Was du vielleicht mit "das Bild ist 10mm groß" meinst, ist die Abbildung des Motivs in natürlicher Größe (eben diesen 10mm) durch ein bestimmtes Objektiv unter bestimmten Bedingungen (Auflagemaß, Sensorgröße, Abstand zum Motiv). Nur sind diese Bedingungen -und darum geht es ja gerade- in gewisser Weise variabel. Ohne diese Bedingungen/Variablen gibt es aber erst gar kein Bild (wobei man allerdings vielleicht auch noch genau definieren müsste, was "Bild" hier wieder meint) und genau darum ging es mir. Wird so klarer, was ich meine?

Jens N. 07.09.2009 13:28

Zitat:

Zitat von Kopernikus1966 (Beitrag 888061)
Interessant... die Frage "Wie groß ist 10mm?" hat schon was :-)

Ja, weil die Aussage "das Bild ist 10mm groß" etwas hat. Oder besser gesagt nicht hat ;)

danyvet 07.09.2009 13:57

Hi!
Darf ich hier mal eine ganz blöde Frage stellen? Ich dachte nämlich beim Titel dieses Threads, dass ich hier die Antwort auf die Frage lesen werde, die ich mir schon seit einiger Zeit stelle. Vielleicht habt ihr sie auch schon indirekt beantwortet, ohne dass ich es verstanden habe.
Heißt jetzt Abbildungsmaßstab 1:1 gar keine Vergrößerung? Eine Ameise ist dann am Bild wirklich nur 3mm groß (oder wie groß eben eine Ameise ist)? Wie kommen dann diese tollen Makrofotos zustande, wo man auf einem Foto eine Facettenauge von z.B. einer Libelle bildfüllend drauf hat? Braucht man dann schon ein Makro mit Maßstab 5:1 oder so? Gibts da eine Art Konverterring für das 1:1, damit es vergrößert?
Freu mich auf eure Antworten!
LG Dany, die unwissende ;-)

danyvet 07.09.2009 14:14

Jetzt ist mir gerade was eingefallen. Vielleicht kann ich´s mir ja selbst erklären. Korrigiert mich bitte, wenn ich falsch liege.
Mein Sensor ist ca. 24x16mm groß (oder?). Wenn ich jetzt ein Objekt fotografiere, das ca. 24x16mm groß ist (in Wirklichkeit), dann hab ich das auf dem Foto bildfüllend drauf. Wenn ein Facettenauge einer Libelle also ca. 2x1cm groß wäre, dann hab ich den größten Teil des Fotos mit dem Facettenauge ausgefüllt. Nachdem das Facettenauge einer Libelle schätzomativ 5mm im Durchmesser ist, nimmt es dann ca. 1/5 des Bildes ein (Daumen mal Pi), also in der Breite hätt ich dann links und rechts (vorausgesetzt das Auge ist in der Mitte des Bildes) 24-5=19/2=9,5.... also 9,5mm Hintergrund, vorausgesetzt mein Foto (ausgedruckt oder am Bildschirm) wäre nur tatsächlich so groß wie mein Sensor. Wenn ich also ein Foto mit 10x15cm hab (ui, jetzt wirds mathematisch...), das also in etwa 6,25 fach so groß ist wie mein Sensor, dann hab ich das Facettenauge am 10x15cm Foto ca. 3cm groß drauf??? Ich hoff, ich hab mich jetzt nicht verrechnet... :?


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