Zitat von mts
(Beitrag 877278)
Bei der Scharfstellung ist verhältnismäßig einfach: Entweder stellst du durch die gezielte Wahl eines einzelnen Messfeldes und evt. durch die Schärfespeicherung auf den Bereich scharf, den du haben willst. Oder du stellst das "große Messfeld", also die automatische AF-Feld-Wahl ein. Die Kamera wählt dann selbst das aus ihrer Sicht passende Feld aus, in der Regel das, das ein Objekt mit dem geringsten Abstand zur Kamera erfasst. Freundlicherweise zeigt dir die Kamera ja durch das Aufleuchten des von ihr gewählten AF-Feldes an, worauf sie fokussiert. Und freundlicherweise kannst du anschließend per Tastendruck schnell von der automatischen Messfeldwahl auf das zentrale AF-Feld umschalten. So dass aus meiner Sicht in vielen Situationen nichts gegen die Voreinstellung "automatische Messfeldwahl" spricht. Das zentrale AF-Feld ist nicht immer die beste Wahl. Bewegte Objekte können schon mal verfehlt werden, das Motiv soll nicht immer in die Bildmitte, und die Schärfespeicherung klappt nicht, wenn das Motiv sich bewegt.
Ob die Spotmessung tatsächlich die richtige, also die korrekte Belichtung liefert, hängt vom Motiv ab. Die Problematik wurde ja schon angesprochen: Der Belichtungsmesser ist auf 18% grau geeicht: 18 Prozent des Lichtes werden von diesem Bereich reflektiert. Der schwarze Rabe oder das weiße Kaninchen werden nicht schwarz bzw. weiß, wenn darauf die Spotmessung vorgenommen und anschließend keine Belichtungskorrektur durchgeführt wurde. Für den Anfang (und später meist auch) würde ich die Mehrfeldwahl bevorzugen. Die Kamerahersteller haben sehr viel Erfahrung und Aufwand in diese Belichtungsmessung gesteckt: Die Kamera berücksichtigt die Helligkeitsverteilung des gesamten Bildes und weiß dank des Autofokusmoduls, wohin du die Schärfe gelegt hast, wo also das mutmaßliche Hauptmotiv liegt. Sie bestimmt den Tonwertumfang des Bildes und kann somit verhindern, dass Lichter ausfressen. Funktionen wie die partielle Tonwertkorrektur, der "Dynamic Range Optimizer DRO", werden durch die Mehrfeldmessung erst möglich.
Auch hier hilft dir die Kamera, die Automatik, also die Arbeit der Mehrfeldmessung, einzuschätzen. Drückst du die Belichtungsspeicherung (AEL), zeigt der Belichtungsindikator den Unterschied zwischen der gespeicherten Belichtung und dem Bereich, der sich gerade im Spotmesskreis befindet, an. Mittels AEL-Taste kannst du also auch die Spotmessung einzuschätzen lernen.
Erst wenn die Mehrfeldmessung nicht die gewünschten Ergebnisse liefert (das siehst du ja nachher am Bild und am Histogramm), würde ich auf eine Alternative umschalten.
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