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Anaxaboras 13.11.2008 00:36

Im Studio – Teil 3
 
Der Gerd hat gerade eine Schaffensperiode und hat gleich noch einen weiteren Bericht vom ersten Tag geliefert:

Modestill ...oder (Legeware)

wir hatten eine olle Jeans auf eine Alutrittplatt drappiert,
die Stoffwellen und Falten sind gewollt, weil sich dort gerne
Moireé zeigt und in den Tiefen gerne Rauschen angesagt ist!

Der Zollstock und der Schrlüssel liegt im Bild um Reflexionen
zu provozieren und um Dynamikumfang zu zeigen!!!

Erste Überraschung die a700 und die a900 sind gut gleichauf, ich finde das wichtig für Keute die "aufsteigen" und deshalb nicht unbedingt die 700 verkaufen sollten, man hat dann eben eine "kleine" und eine "große":D

Beide, die 900 und 700 müssen gegen die Kodak DCS PROn und Fuji S3 antreten und sie schlagen sich sehr gut, denn nicht jeder hat die Gelegenheit alle gleichzeitig zu haben!

Gleich vorweg, die EXIFs sind flöten weil mein PS sich weigerte die Daten als JPG zu speichern, bin also über "für Web speichern gegangen",
vielleicht kann Martin die EXIFs anhängen, anhand der Endnummer weiß er welches Bild genommen wurde???

Problem 1...der sony Konverter ist langsam, deshalb nur bei allen Bildern, der WV exakt auf den oberen rechten grauen Teil des Maulschlüssels!!!

Problem 2...
der ACR für die Kodak und die S3 gibt natürlich andere werte vor, läuft schneller, hat andere Felder, deshalb habe ich die beiden "Fremdbilder" im ACR nach Adlerauge eingestellt um gleiche Farben im Alu zu bekommen....
das sonst genau zu machen dauert eine unendlich lange, hoffe man hat Verständnis:roll::cool:

Studio wie gehabt , Licht ca 1500WS etwas gedimmt 3 Leuchten, so wie ich es mit Kundenware auch machen würde, martin hat OOC jpgs Kundenbilder gesehen und kann es bestätigen.

Kamera steht immer im Bildnamen:
1) a 900

-> Bild in der Galerie

2) a 700

-> Bild in der Galerie

3) Kodak DCS PROn

-> Bild in der Galerie

4) Fuji S3 Pro(12Mio)

-> Bild in der Galerie

Eindruck....
meine bisherigen Kodakbilder können "etwas einfacher" im WB laufen, die Sonys habe wir anhand der Kodak RAWs nachjustiert, kamen deshalb auf relativ gleichen Bildeindruck beim WB

die Fuji S3 kann nur einen "Auto WB" setzen und wahrscheinlich ist das Einstellicht dabei, ich kann also nicht Studioblitz vorgeben!

die 700 und die S3 sind ja keine Vollformater, aber bei "normaler Monitoransicht" sieht man eh keinen wirklichen Unterschied...
was NICHT als nachteil für die a900 gesehen werden sollte, sondern als Vorteil.

Crop aller 4 Kameras kommt hier, es ist die untere Hosenöffnung die so schön ausgefranst ist....

ich betone....hier ist weder was geschärft noch gefummelt
links die a700 rechts die a900

-> Bild in der Galerie

Links die Kodak DCS(14 MioPx) rechts die Fuji S3 (12 Mio Px)

-> Bild in der Galerie

!!! Minimale Positionsunterschiede bestehen deshalb weil mal ein BG drunter war, oder die Cropkameras weiter weg musten! Auch Objektivwechsel bewegt das Stativ.

Bitte...
diese ganze Kram kostet mich(uns+Martin) Stunden....
man kann natürlich noch andere Bildecken croppen,
wir wollen nur mal anfangen die Bilder zu zeigen, damit alle erstmal was schauen können!

Fazit...die a900 macht sehr gut bei Stoffen mit...
heißt sie könnte bequem auch als Mode-Beauty-Peopel genutzt werden:D
Mfg gpo

Übrigens: So sah es aus, beim "Testen":


-> Bild in der Galerie
Making of

Martin

Anaxaboras 22.11.2008 01:06

Mein Fazit
 
Inzwischen hat das Flaggschiff endgültig bei mir abgelegt – die :a:900 ist wieder zurück nach Berlin. Aber in den letzten zwei Wochen bin ich ja auch immer wieder auf der Brücke meiner :a:700 gestanden. Und konnte wenigstens mal kurz ein paar Probeschüsse mit der Nikon D700 bei Available Light abfeuern.

Spätestens bei der Ausfahrt in Gerds Studio wurde klar: Die Auflösung von fast 25 MP ist kein Marketing-Gag. Mit den entsprechenden Linsen (mehr dazu unten) bestückt, fährt die :a:900 in Gewässer, in die sich zumindest Profi-Fotografen bislang nur mit Mittelformat-Kameras (oder Rückteile) hervorgewagt haben. Und dafür einen Betrag locker machen mussten, für den sich andere Leute einen schicken Mittelklassewagen kaufen.

Gemessen an der Auflösung, ist die :a:900 sicher derzeit die beste Kamera, die es für unter 3000 Euro gibt (Canons D5MKII ist ja noch nicht auf dem Markt). Die gigantische Auflösung der 900er bereitet allerdings nicht nur Freude. Die RAW-Dateien belegen rund 25 MB auf der Speicherkarte oder Festplatte des PCs – pro Bild! (Die Festplatte meines ersten PCs hatte Anno 1988 10 MB). Wer diese Daten zügig verarbeiten will, benötigt einen äußerst leistungsfähigen Rechner. Selbst auf meinem Quad-Core mit 2,4 GHz (Vista-Leistungsindex: 5,2) meldet Lightroom eigentlich immer: „Daten werden berechnet“. Und in Photoshop sehe ich bereits bei einfachen Operationen wie „Gauß’scher Weichzeichner“ einen Fortschrittsbalken. Absolut Pflicht ist zumindest ein sehr schnelles Kartenlesegerät – sonst wird die Übertragung der Bilder zum PC zur Qual.

Nicht vergessen sollte man auch: In der Praxis zählt das Ergebnis auf dem Papier. Sicher, es macht zunächst Spaß, die Fotos aus der :a:900 in der 100%-Ansicht am Bildschirm zu anzusehen und darin „umherzuwandern“. Aber: wer seine Fotos zur Gänze betrachten möchte, wird sie auf Papier ausgeben. Hier sind die Auflösungsreserven der 900er schier unerschöpflich: Bei 300 dpi wird eine Druckgröße von 51x34 cm erreicht, bei 240 dpi sind’s sogar 64x42 cm. Das ist der absolute Spitzenwert unter den „Klein“-bildkameras. Insofern darf meiner Meinung nach, Sony die :a:900 nicht nur als „Flaggshiff“ bezeichnen, weil sie das obere Ende des Alpha-Line-Ups markiert. Andererseits: Die 12-MP-Dateien meiner :a:700 sind bei 300 dpi immer noch gut für Ausdrucke in der Größe 36x24 cm – bei 240 dpi reichen sie für 45x30 cm.

Die schiere Auflösung, die Feuerkraft alleine macht aber noch kein unbezwingbares Flaggschiff. Dazu muss auch das Radar stimmen. Beim AF der :a:900 sehe ich allerdings noch deutliche Schwächen. Nicht unbedingt bei der Zuverlässigkeit. Gerade mit dem CZ 24-70/2.8 stellt die 900er praktisch ohne Verzögerung scharf. Aber bei der Abdeckung des Bildfelds. Die :a:900 hat offensichtlich den AF von der 700er geerbt. Dadurch rutschen die Messfelder beim Vollformat viel zu sehr ins Zentrum. Der AF deckt etwa den 50 Prozent der Bildmitte ab. Auf die andere Hälfte an den Bildrändern zielt kein AF-Sensor. Ein Fotograf, der hart backbord oder steuerbord ein Motiv ins Ziel nehmen möchte, muss also zunächst eine Kursänderung einschlagen. Beim Fotografieren aus der Hand ist das kein Problem (wobei da beim Schwenken der Kamera nach der Fokusmessung das Motiv durchaus aus der Schärfeebene rutschen kann.) Ist das Ruder des Flaggschiffs aber blockiert, weil die :a:900 auf ein Stativ montiert ist, können Motive am Bildrand schlichtweg nicht mit dem AF anvisiert werden. Da kann ich nur sagen: Die :a:900 muss zurück in die Werft und einen AF mit besser, sprich: weiter außen angeordneten Messfeldern erhalten.

Ein Kapitän alter Schule wird vielleicht sagen, „Schnickschnack AF – ich ziele manuell“. Das wiederum geht mit der :a:900 bestens. Der Sucher ist der beste, durch den ich je geblickt habe. Montiert mal das 50/1.4 an die Kamera: Da hat man gar nicht mehr den Eindruck, durch einen Guckloch zu blicken. Das Sucherbild ist hell, brillant und verzerrt nicht im Geringsten, wenn man mal schräg in den Sucher schaut. Da ist es eine wahre Freude, von Hand scharf zu stellen. Chapeau, Sony: so muss ein Sucher für eine DSLR-Kamera sein!

Kleine Schwächen leistet sich die :a:900 allerdings bei großer Fahrt in der Nacht. Nicht, dass die Kamera nicht für Available-Light-Fotografie geeignet wäre. Aber die hohe Auflösung und die damit einhergehende große Pixeldichte fordern doch ihren Tribut in Sachen Rauschen. Nach meiner Erfahrung liefert die :a:900 bis ISO 800 sehr gute Ergebnisse, bis ISO 1600 brauchbare. Wer mehr ISOs braucht, ist mit der Nikon D700 rauschärmer unterwegs. Oder sogar mit der 700er: Dank ihres „Halbformat“-Sensor, kommt die :a:700 in vielen Situationen mit der 0,75-fachen Brennweite klar. Man kann also bei gleichem Bildausschnitt eine kürzere Belichtungszeit wählen oder die ISO-Zahl runterregeln.

Nicht nur deswegen ist die :a:700 in meinen Augen die komplettere Kamera. Sie kann nichts besser als die 900er – aber ein paar Dinge mehr. Zum Beispiel blitzen. Dass Sony keinen Weg gefunden hat, der :a:900 einen integrierten Blitz zu spendieren, finde ich schade. Live-View habe ich dagegen noch nie vermisst. Von daher mag es auch nicht wundern, dass ich der Preview-Funktion der :a:900 nicht allzu viel abgewinnen kann.

Wer das volle Potential der :a:900 ausschöpfen will, kommt um adäquate Linsen nicht herum. Um im Bild zu bleiben: Das Flaggschiff aus dem 21. Jahrhundert mag nicht mit Kanonen aus dem 19. Jahrhundert bestückt werden. Bei den Zooms ist das Beste gerade gut genug. Zum Beispiel das CZ 24-70/2.8 (ca. 1800 Euro), das Sony 70-200/2.8 G (ca. 2000 Euro) und das kommende CZ 16-35/2.8 (ca. 1600 Euro). Macht unterm Strich knapp 5.500 Euro nur für die Objektive!

Die :a:700 lässt sich deutlich günstiger mit adäquaten Linsen bestücken. Etwa dem CZ 16-80/3.5-4.5 (rund 700 Euro) und dem Sony 70-300 4.5-5.6 G (ca. 800 Euro). Da ist man zwar nicht so lichtstark unterwegs, wie mit einer bestens ausgestatteten :a:900 – hat dafür aber richtig viel Geld gespart. Das kann man dann noch in ein korrektes Super-Weitwinkel-Zoom investieren, etwa einem Sigma 10-20/3.5-4.5 (knapp 500 Euro).

Mein ganz persönliches Fazit:

Die zwei Wochen Ausfahrt auf Brücke der :a:900 haben mir wirklich Spaß gemacht. Besonders, wenn ich im Studio oder in weiten Landschaften unterwegs war. Hier noch einmal Beispiel für eine Aufnahme bei 20mm Brennweite. Das sind WW-Aufnahmen, die ich mag. Ein großes Objekt im Vordergrund, das in die Weite des Hintergrunds führt:

-> Bild in der Galerie

Aber selbst bei Ausflügen in Available-Light-Gefilden ist die 900er gut – wenn’s nicht über ISO 1600 gehen muss. Werde ich jetzt also meine :a:700 ins „Biete“-Forum einstellen und auf die :a:900 umsteigen?

Nein. Mir ist die :a:900 zu speziell. Wie ein Flugzeugträger, der mit seinem enormen Tiefgang keine Flachwasserzonen befahren kann.

In meinen Augen ergänzen sich die :a:700 und die :a:900 bestens. Ich hätte sie gerne beide in meiner Fototasche. Die :a:900 mit dem CZ 16-35/2.8 – oder wenigstens meinem Sigma 14/2.8 und Minolta 20/2.8. Und natürlich dem CZ 24-70/2.8. Und an meiner :a:700 wäre dann das Sony 70-200/2.8 standardmäßig angeflanscht. Fürs kleine Gepäck habe ich ja noch das CZ 16-80/3.5-4.5 zur 700er. Blöd nur, dass der Hochformatgriff der 700er nicht an der :a:900 passt. (Wie hat das nur Nikon hinbekommen, dass der Hochformatgriff der D300 auch an der D700 passt?) Beide Kameras kann ich mir nicht leisten. Da bleibe ich lieber bei der :a:700 – die ist auf Dauer deutlich günstiger und macht auch keine schlechten Fotos. Nur ein Super-Weitwinkel werde ich mir noch zulegen.

Martin


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