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06.07.2008 18:25

Der korekte Weissabgleich ist schon sehr wichtig. Zuallerst muss der Konverter den richtigen Weissableich darstellen und erst danach kommt künstlerische Gestaltung. Ich glaube alle freien Konverter haben da ein massives Problem. Einen Konverter, der den richtigen Weissabgleich nicht trifft, denn kann man doch vergessen. Der Image Data Konverter von Sony kann das. Daran müssen sich andere Konverter messen.

Eine Bemerkung zu Adobe Farbprofile: Es gibt eine Diplomarbeit, die die Farbprofile untersucht. Es werden einige Punkte aufgezeigt:
1. Die Farbprofile spezifieren nicht alles.
2. Die Konverter müssen noch annahmen machen
3. Farbprofile sind nicht beliebig austauschbar, was eigentlich das Ziel sein sollte
Mit diesen herstellspezifischen Tücken habe alle Konverter zu kämpfen. Ein falscher Weissabgleich ist die Folge. Hilfreich wäre, wenn Sony das Raw Format offen legen und Schnittstellen schaffen würde.

gpo 06.07.2008 20:42

Zitat:

Zitat von katz123 (Beitrag 678290)
Der korrekte Weissabgleich ist schon sehr wichtig.


Klar ist der wichtig nur.....wo liegt NULL???

mit solchen Aussagen tut man sich keinen Gefallen,
und schon gar nicht wenn dann anschließend "nur ein Rawkonverter" nennt...der es können soll???
die anderen nicht???

seht das doch mal so...

bei Film(Profifilm) war die Charge getestet, es gab genaue ASA(ISO) und Farben(WB)
mit den Kelvinwerten...und den Gegenfiltern!

bei digiChips ist es ein nur Messwert...
und wenn der Programmierer Matsche auf den Augen hatte....waren es 4999° anstatt 5000°!?

das heißt nur die Kameras "eichen" beim WB(AutoWB) und den intern festgelegten NULL-WB:evil:

wer sagt denn nun, das der .....richtig ist???...wo steht das geschrieben???...ist es Gesetz???

NEIN...ist es nicht, denn abhängig vom (kalibriertem) Monitor und...
der gewollten AUSGABE(printo.Web) müssen wir entscheiden ....was richtig ist!

wir(Fotografen) müssen uns erinnern (per Gehirn) wie wir es empfunden haben,
den Sonnenuntergang, die grüne Wiese, das Portrait und...

drehen dann an den Reglern und dabei kommen dann jeden Tag ...
neue Werte oder Abweichungen raus...
die alle richtig sind(sein können)

ein "reinprügeln von 5000° Tageslicht" könnte ein Bild versauen...
das weiß aber ein RAW konverter nicht...
wir müssen es ihm sagen(ist doch doofe Software):cool:

und was wir auch kaum richtig beeinflussen können....
bei welchem WB der RAW Konverter WIE dann die Farben ....neu mischt:roll:
aber dafür gibt es auch Regler nicht wahr:?:

Fazit...
den "richtigen Konverter" gibt es nicht...
und da man eigentlich jedes mal neu einstellen muss...
MUSS auch JEDES Bild individuell behandelt werden sonst...
kann man es mit dem RAW Käse auch sein lassen:cool:
(so wie sich meist...und hole mir noch eine RAW-lose S3:roll:die OOC machen kann)
Mfg gpo

thowi 06.07.2008 21:30

Zitat:

Zitat von katz123 (Beitrag 678290)
Eine Bemerkung zu Adobe Farbprofile: Es gibt eine Diplomarbeit, die die Farbprofile untersucht. Es werden einige Punkte aufgezeigt:
1. Die Farbprofile spezifieren nicht alles.
2. Die Konverter müssen noch annahmen machen
3. Farbprofile sind nicht beliebig austauschbar, was eigentlich das Ziel sein sollte
Mit diesen herstellspezifischen Tücken habe alle Konverter zu kämpfen. Ein falscher Weissabgleich ist die Folge. Hilfreich wäre, wenn Sony das Raw Format offen legen und Schnittstellen schaffen würde.

Diese Forderung - die Hersteller müssen ihr RAW-Format offen legen - kommt in diesem Zusammenhang offenbar immer wieder... aus der Ecke von Leuten, die mit Adobe Camera RAW bzw. LR arbeiten. Weil man eben in diesen Programmen keine externen Kamerapfofile einbinden kann. Das beste wäre doch, ich könnte meine Kamera individuell profilieren, oder?! Meinethalben sogar für verschiedene Lichttemperaturen. Kann ich ja! Ich kann nur in dem Adobe-Zeugs nix damit anfangen.
Ansonsten: ein korrekter Weissabgleich im technischen Sinne gelingt nur dann, wenn man eine geeignete Graukarte (eine, die keinen Metamerie-Stress macht) im Motiv abfotografiert und darauf dann abgleicht. Das kann in diesem Sinne auch kein RAW-Konverter der jeweiligen Hersteller. Die können nur besser auf typische Lichtsituationen im AWB-Modus abgleichen.
Zudem, wie "gpo" ganz richtig sagt: ein Weissabgleich, der jede Lichtstimmung neutralisiert, der ist eigentlich unbrauchbar. Weissabgleich ist doch DAS Stimmungs-Tool schlechthin.

oduis 06.07.2008 22:24

Sorry Kollegen, aber ich glaube wir brauchen hier mal etwas Grundlagenwissen:

Der Farbabgleich hängt leider nicht alleine am White Balance/Tint Regler. Dann wären die diversen Farbregler bei der Kamerakalibrierung hinten in den Einstellungen ja witzlos ;-)
Die WB-Regelung verändert nur den groben Bereich. Das klappt auch gut, wenn Du regelmäßiges Licht (z.B. Sonne) und eine ordentlich kalibriertes Kameraverhalten habt.
Adobe hat aber leider für die A700 kein regelmäßiges Farbverhalten.

Ganz praktische, gar nicht akademische Probleme hat man dann mit bestimmten Fotos wie mit dem, dass ich zuerst gepostet habe. Ich gleiche schon seit Jahren RAW-Files ab, aber das Bild bekommt man partout nicht so eingestellt, wie ich die Szene war. Entweder der Sand ist so grob so, wie er nach Erinnerung war, dann sah der Himmel nicht mehr blau aus, oder umgekehrt. Die Ursache ist nicht meine Erinnerung (so alt bin ich auch nicht ;-), sondern dass die einzelnen Farbkanäle für die A700 bei Adobe windschief sind. Da kommt man rein physisch nicht zum gewünschten Ergebnis ohne die Kamerakalibrierung. Bei RAW Therapee (und wohl auch bei C1 wie der Kollege ja gepostet hat) klapps aber auf Anhieb.
Und übrigens: natürlich kann man bei Adobe Kameraprofile einbinden. Das ist ja genau das, was Webengel gemacht hat. Im Gegenteil, es gibt sogar diverse Tools um sie genau abzugleichen.

Zur Frage "NULL gibt es doch nicht": doch schon. Es gibt geeichte Farbreferenzkarten. Fotografierst Du die in der Sonne ab, sollte optimalerweise die gleichen Farbe herauskommen wie geeicht. Das schafft nur keine Kamera aus dem Stand genau. Deshalb kann man die Software an die Kamera anpassen. Das sind die Webengel-Verbiegungen, wohlgemerkt ZUSÄTZLICH zum Weissabgleichsregler.
Natürlich kann man danach noch künstlerisch entscheiden, ob es z.B. etwas wärmer sein darf, unser Eindruck ist ja auch subjektiv. Aber ein windschief falschfarbiges Bild sieht auch etwas wärmer abgemischt immer noch schlecht aus. Und ich möchte den sehen, der die Reglerleiste hinten bei den Kamerakalibrierungen von Hand an jedes Motiv anpassen kann, bis es paßt ;-)

Zur Graukarte: Sie hilft beim Weißabgleich, das wird aber nur bei einfachen Verhältnissen sauber (z.B. pures Sonnenlicht). Man kann ein Gamma-Wert halt nicht mit nur einem Punkt einstellen.

thowi 06.07.2008 22:42

Zitat:

Zitat von oduis (Beitrag 678375)
Und übrigens: natürlich kann man bei Adobe Kameraprofile einbinden. Das ist ja genau das, was Webengel gemacht hat. Im Gegenteil, es gibt sogar diverse Tools um sie genau abzugleichen.

Die "Kalibrierung", die im Prinzip wie eine differenzierte selektive Farbkorrektur funktioniert, hat nichts mit einem ICC-Profil zu tun. Es ist einfach eine Farbkorrektur auf Basis des internen Kameraprofils in ACR/LR. In ACR/LR arbeiten intern eben schon Kameraprofile - die sind aber nicht veränderbar und man kann sie auch im weiteren workflow nicht einbinden. Da steht in ACR/LR eben nur die mickrige Auswahl sRGB, AdobeRGB, ColorMatchRGB und ProPhotoRGB zur Verfügung.
Und so stellt sich die Frage, ob die "Kalibrierung" für alle Lichttemperaturen gut funktioniert (die Frage stellt sich aber immer bei generischen Profilen, also auch in C1). Und Mischlicht - no way.

Zitat:

(und wohl auch bei C1 wie der Kollege ja gepostet hat)
Für die A700 kann ich es nicht sagen. Aber für verschiedene andere Kameras, darunter auch D5D und A100.

oduis 06.07.2008 22:51

Oh, jetzt wirds detailliert ;-)
Es gibt ja mehrere Stellen, an denen ein Farbprofil zum Einsatz kommt. Die eine ist wie Du schon sagst die Adobe-Voreinstellung für die Kamera (die eben offenbar nicht so dolle ist, freundlich gesagt). Die kann man aber mit dem, was Adobe als Farbprofil bezeichnet, pro Kamera wieder ausgleichen. Ist halt nur kein Standard ICC Profil.

Das hilft gerade bei Mischlicht, wie Du schon sagst der größte Problemfall, weil er sich nicht einfach mit den Standardprofilen und White Balance einstellen läßt.
Da hilft dann aber eine Farbreferenzkarte und das Einstellen darauf im Kamerakalibrierungsreiter bei Adobe. Das ist sogar eine Stärke von ACR.
Der freundliche Herr hier hat dafür sogar ein Script geschrieben:
http://www.rags-int-inc.com/PhotoTec...crCalibration/
http://www.rags-int-inc.com/PhotoTec...orCalibration/

Ergo: hast Du die Mischlichtstimmung mit einer Farbreferenzkarte fotografiert, kannst Du zumindest näherungsweise die unerwünschten Farbstiche entfernen.

Gute Nacht
Oliver

thowi 06.07.2008 23:51

Zitat:

Zitat von oduis (Beitrag 678387)
Ergo: hast Du die Mischlichtstimmung mit einer Farbreferenzkarte fotografiert, kannst Du zumindest näherungsweise die unerwünschten Farbstiche entfernen.

Ja, das ist soweit klar. Ich dachte mehr so an Motive mit unterschiedlich geleuchteten Bereichen. Also z.B. Innenraum mit Kunstlicht, aber von draußen scheint Tageslicht rein und man hat gerade nicht die nötigen Quadratmeter Farbkonversionsfolie dabei, um die Fenster abzukleben... o.ä.
Da wird man sich immer mit sich selbst auf einen optisch glaubhaften oder sogar ansprechenden Kompromiss einigen müssen...

oduis 07.07.2008 07:43

Och das mit dem Tageslicht-Kunstlicht-Misch klappt bei mir mit Farbkarte ganz gut, solange die Helligkeit von den Fenster und dem Kunstlicht gleichmäßig übers Motiv verteilt sind (der wichtigste Grund für den Kauf meiner Farbkarte).
Aber wenn man weitwinklig z.B. den ganzen Raum aufnimmt, bei dem es dann verschiedene Zonen gibt, wo mal mehr Tageslicht und mal mehr Kunstlicht vorherrscht, hat man tatsächlich echt verloren ;-)


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