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cat_on_leaf 13.03.2008 16:39

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 625125)
Aber gerade der wird doch durch den Sekundärspiegel abgeschattet...

Nö, wird er nicht. Wenn es so wäre, hättest du auch kein Bild auf deinem Sensor oder Film an der vergleichbaren Stelle. Und das wäre schon ziemlich doof, oder?

TONI_B 13.03.2008 16:49

Nein!
So ist das natürlich nicht, denn vor dem AF-Sensor ist ja noch eine Feldlinse und zwei Linsen, die die Eintrittspupille auf den AF-Sensor abbilden. Und in der EP fehlt der Teil, den der Sekundärspiegel abschattet.

Ich habe jahrelang durch ein astronomisches Schmidt-Cassegrain beobachet, das dem 8/500 sehr ähnlich aufgebaut ist - da kann man diese Effekte sehr gut beobachten.

Ich hab jetzt den besagten Prospekt von Sony vor mir liegen und dort leider auch nur die eher dürftige Information gefunden, dass der Sekundärspiegel abschattet. Aber nicht, welcher Sensor in Aktion tritt. Es wird immer nur von einer "engeren Bündelung" gesprochen - das könnte durchaus bedeuten, dass wirklich der zentrale Sensor verwendet wird, weil die Abbildung des Sekundärspiegels dann kleiner wäre und so die beiden Teile des AF-Sensors genügend Information von den Rändern des Bildes bekommen.

ttouch 13.03.2008 16:57

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 625140)
das könnte durchaus bedeuten, dass wirklich der zentrale Sensor verwendet wird

Das ist sogar sicher so, sonst würde doch die Kamera nicht automatisch auf den zentralen AF-Sensor umschalten. Oder nicht?

Jens N. 13.03.2008 18:22

Zitat:

Zitat von japro (Beitrag 625092)
Das hängt tatsächlich mit dem zu kleinen Loch zusammen. Die AF-Sensoren funktionieren ähnlich wie ein Schnittbildindikator. Sie gucken in verschiedene Richtungen in die Linse und wenn in jeder Richtung dasselbe zu sehen ist, ist das Objekt im Fokus. Wenn nicht, hat man Verschiebungen. Wenn nun aber "das Loch zu klein" ist, sieht der Sensor nix, bzw. die innenseite des Objektives (natürlich alles vereinfacht).

Mh, da muß ich wohl nochmal nachsitzen. Nur nach meiner Vorstellung bündelt die Blende das Licht quasi nur, hinter der Blende wird es wieder "aufgefächert" - sonst hätte man auf dem Sensor oder im Sucher ja auch nur ein kreisförmiges Bild. Und das aufgefächerte, mehr oder weniger vollformatige Bild wird doch über den Umlenkspiegel auf die AF-Sensoren gelenkt, wo es, nachdem es eine Teileroptik passiert hat, auf die AF-Sensoren trifft und analysiert wird (ebenfalls vereinfacht).

Zitat:

Am Kontrast ansich kann es ja nicht liegen, oder nimmt bei euren Objektiven der Kontrast bei f/8 schon ab?
Der Kontrast nicht unbedingt (eher im Gegenteil), aber doch die Helligkeit - wer f8 oder kleiner einstellt und die Abblendtaste drückt, kennt das ja.

Zitat:

Beim 50/1.7 dürfte demnach der AF auch nicht bei Offenblende funktionieren ;).
Es geht ja nicht (oder weniger) um die allgemeine Kontrastleistung des Objektivs, sondern vor allem um die Kontrastunterschiede zwischen scharf und unscharf. Und ja, manchmal verursachen gerade die lichtstarken Objektive Fokusprobleme.

Zitat:

Und an der Lichtmenge? Wenn der AF Tagsüber mit f/8 nicht funktioniert, dann dürfte er abends in der Wohnung garnicht funktionieren, wenn es daran läge.
Wird ja auch schwieriger, oder wofür gibt es AF-Hilfslichter? Oder man denke an strukturlose, einfarbige Flächen - schonmal versucht, auf eine weiße Wand zu fokussieren? Aber hast schon recht, der Helligkeitsunterschied zwischen Tageslicht und Zimmerbeleuchtung fällt ja deutlich größer aus als nur ein-zwei Blendenstufen und trotzdem funktioniert es ja in den meisten Fällen.

Zitat:

Und ein ein Polfilter der um die zwei Blenden schluckt müsste bei einem f/4-f/5.6 den AF stark stören.
OK, auch mit starken Grau- oder IR-Filtern funktioniert der AF ja oft noch.

Also kann's die Helligkeit alleine nicht sein. Da werde ich wohl nochmal nachlesen müssen :oops: Das Schema bei Nikon hilft mir leider nur bedingt, weil da kein Einfluss von Blende oder Geometrie ersichtlich ist, oder habe ich's nur übersehen?

Meine Scheibelbücher (z.B. zur Dynax 9) helfen da leider auch nur bedingt: es wird zwar geschrieben, daß Blenden kleiner als f6,7 Probleme machen und daß der Phasendetektions-AF prinzipiell wie ein Schnittbildindikator funktioniert (dessen Prinzip ich eigentlich glaube verstanden zu habe), nur der genaue Zusammenhang zwischen Objektivgeometrie und AF wird leider nicht erklärt und genau da habe ich noch Verständnisprobleme. Die geometrische Öffnung eines WW mit Lichtstärke 1:4 ist z.B. absolut gesehen durchaus kleiner als bei einem langen Tele mit Lichtstärke 1:8 - trotzdem funktioniert das eine, das andere aber nicht.

Scheibel schreibt zum 500er Reflex übrigens "Das ... AF-Reflex 500 mm hat zwar nur Lichtstärke 1:8, ist aber genau auf den zentralen AF-Sensor abgestimmt und wird damit einwandfrei automatisch scharfgestellt" (was ich bestätigen kann ;) ).

TONI_B 13.03.2008 19:53

OK! Offensichtlich ist es wirklich der zentrale Sensor, der beim 8/500 zum Zuge kommt. Die Anmerkung im Prospekt von Sony interpretiere ich so, dass der Sekundärspiegel kleiner gemacht wurde, damit die Abschattung so klein ist, dass die beiden AF-Sensorhälften nicht abgedunkelt werden.

Die AF-Sensoren messen also den Phasenunterschied der beiden Sensorhälften. Wenn die absolute Helligeit zu gering wird (irgendwo in der Gegend von ein paar EV), bekommen sie auch Probleme und brauchen dann zB. ein Hilfslicht.

Zitat:

Die geometrische Öffnung eines WW mit Lichtstärke 1:4 ist z.B. absolut gesehen durchaus kleiner als bei einem langen Tele mit Lichtstärke 1:8 - trotzdem funktioniert das eine, das andere aber nicht.
Ich denke aber, dass der Öffnungswinkel zählt und der ist genau 1:4 oder eben nur 1:8. Dann ist von vornherein der Phasenunterschied zu gering - egal ob im hellen Sonnenschein oder im dunklen Zimmer. Es ist ja im Prinzip eine Triangulation und wenn der Basiswinkel zu klein wird, geht nichts mehr.

Roland_Deschain 13.03.2008 20:21

Feine Diskussion. Da hänge ich mich doch direkt mal mit einer Frage ein.

Wieso funktioniert beim 135/2.8(T4.5) STF eigentlich der AF nicht. Laut Sony/Minolta liegt dasja an der Speziallinse, aber wenn soviel Licht wie bei F4.5 durch die Linse gelangt, sollte AF doch eigentlich problemlos möglich sein.

binbald 13.03.2008 21:01

Zitat:

Zitat von Roland_Deschain (Beitrag 625243)
Wieso funktioniert beim 135/2.8(T4.5) STF eigentlich der AF nicht. Laut Sony/Minolta liegt dasja an der Speziallinse, aber wenn soviel Licht wie bei F4.5 durch die Linse gelangt, sollte AF doch eigentlich problemlos möglich sein.

Michael Hohner

groovenet 13.03.2008 21:18

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 625059)
Ich hab ein Ofenrohr (meines Freundes) bei f/4 mit 2x Konverter an der A700 getestet und da hat der AF auch funktioniert.

Kann das mal jemand mit einer :alpha:100 testen/bestätigen? Oder gibt's da schon Erfahrungen? Das wäre doch sehr interessant für die zahlreichen Bierhülsenbesitzer.

Jens N. 13.03.2008 21:37

Zitat:

Zitat von groovenet (Beitrag 625282)
Kann das mal jemand mit einer :alpha:100 testen/bestätigen?

Ich kann es für die D5D bestätigen. Allerdings mit der Einschränkung, daß es (speziell bei Raumbeleuchtung) doch sehr vom Motivkontrast abhängt. Und selbst bei starken Kontrasten kurbelt er oft noch recht hilflos hin und her, der Fotograf kann dann im richtigen Moment durch Loslassen des Auslösers etwas nachhelfen. Ich würde daher eher sagen "es kann funktionieren, muß aber nicht".

Zitat:

Das wäre doch sehr interessant für die zahlreichen Bierhülsenbesitzer.
IMO eher nicht, denn die Bildergebnisse stehen auf einem anderen Blatt, der AF wird zudem wirklich langsam und wie gesagt auch zickig. Kann, muß man sich jedoch nicht antun.

Roland_Deschain 13.03.2008 22:18

Zitat:

Zitat von binbald (Beitrag 625266)

Danke, so eine Erklärung hab ich schon ewig gesucht :top:


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