fritzenm |
05.01.2022 19:51 |
Hallo,
insgesamt gilt, dass je kürzer die Belichtungszeit an der Kamera, desto weniger Umgebungslicht kommt in die Aufnahme und desto höher ist der Anteil des Blitzlichtes an der Belichtung (was in der Tendenz bedeutet, dass das Hauptmotiv im Vordergrund hell beleuchtet ist, während der HG im Extremfall im Schwarz versinkt).
Die Befürchtungen bzgl. Verwacklung/Motivbewegung bei längeren Zeiten sind im übrigen meistens nur zum Teil begründet, da das Licht für dein Hauptmotiv vom Blitz kommt und dieser entsprechend kurz ist - vielfach im 1/1000 bis 1/8000s Bereich.
"Kritischer" wird es dagegen, wenn das Umgebungslicht etwas stärker ist, bzw. in Verbindung mit einer langen Belichtung (erhöhte ISO-Zahl) bereits eine deutliche Abbildung deines Hauptmotivs erzeugt und der Blitz dann eine Doppelkontur erzeugt.
Die gezeigten Nikon-Besipiele zeigen alle diese Effekte. Wenn also eine Automatik der A9 für eine ähnliche Aufnahmesituation die kürzest mögliche Synchronzeit vorsieht und gleichzeitig die ISO weit hochschraubt, dann sollte man eine solche Automatik besser abschalten und selbst das Kommando übernehmen und höchstens durch den Blitz noch automatisch die notwendige Lichtmenge beisteuern lassen, ggf. über die entsprechende Korrektur nachgeregelt.
Mit meinen Metz-Blitzen nutze ich fast nur noch voll manuelle Steuerung von Blitz und Kamera, wobei ich bei der Blende versuche bei f/4, höchstens f/5,6 zu landen, Verschlusszeit irgendwo zwischen 1/60-1/160 und ISO bei 400-800 - Motivdistanzen bei 4-6m.
Längere Belichtungszeiten von 1/30-1/60 , u.U. auch länger, und schrittweise höhere ISO bis jedoch höchstens 3200 wähle ich wenn ich mehr Umgebungslicht im Bild will, bzw. auch wenn ich indirekt blitze (in Innenräume über weisse Decken/Wände und/ oder mittels Reflektorkarte (vom Blitz, aber auch ein Stück Karton mit weisser Seite). Ein Grund für höhere ISOs kann auch noch sein, wenn man möglichst schnelle Blitzfolgen braucht (Serie) und entsprechend geringe Leistungsabgabe bei der Einzelaufnahme. Der hohe ISO-Bereich ist nur ziemlich problematisch wg. des sehr deutlichen Dynamik-Abfalls, besonders ungünstig im extremen Kontrast von Nacht-/Blitzaufnahmen.
An meinen Metz Blitzen wird übrigens die Motiventfernung angezeigt, die mit den gewählten Kamera-Parametern und Teilleistungsstufe korrespondiert. Und wenn man dies ungefähr berücksichtigt, dann passt es auch.
Gegen zu hartes Licht über kürzere Distanzen auf dem Hauptmotiv empfiehlt es sich übrigens einen Diffusor zu nutzen.
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