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perser 09.12.2020 08:44

Ach Leute, alle halben Jahre wieder dasselbe…

Zitat:

Zitat von Baffo (Beitrag 2174897)
Fragt sich nur, ob das noch Wildlife Fotografie ist.

Der Seeadler hat seinen Horst in den Wäldern zwischen den Seen. Er ist mal hier und mal da und mal nicht da, je nachdem, wo er gerade etwas an Futter findet.

Zitat:

Zitat von Baffo (Beitrag 2174897)
Nur muss man auch wissen, dass der Seeadler langfristig mit Aalen angefüttert wurde.

Auch das Boot fährt nicht täglich raus, oft wochen- oder monatelang gar nicht. Von September bis März findet praktisch nichts statt. Von „Anfütterung“ kann also weiß Gott nicht die Rede sein. Es ist ein wenig wie bei Vögeln, die im Winter zugefüttert werden, aber einen Großteil des Jahres ihrer Würmer oder Körner selbst suchen. Ist das dann auch kein Wilflife vor der Haustür mehr?

Der Seeadler frisst generell bis zu 75 Prozent Aas (zumeist Fische). Und das vor allem in der Brutzeit, wenn das Männchen das brütende Weibchen mit ernähren muss bzw. nach dem Schlüpfen, wenn dann auch die meist zwei, drei Jungadler zu füttern sind. Das betrifft vor allem die Monate vom zeitigen Frühjahr bis zum Spätsommer. Dann nimmt er alles, was er bekommen kann, natürlich auch mal einen Aal, der für interessierte Besucher oder eben auch Naturfotografen geworfen wird.

Zitat:

Zitat von Baffo (Beitrag 2174897)
Damit die Aale im Wasser nicht abtauchen können, werden Sie mit Luft aufgeblasen.

Das ist richtig und logisch. Wenn man Vögeln etwas Gutes tun will, sorgt man auch dafür, dass sie an das Futter kommen. Man wirft ja auch nicht das Winterfutter für Singvögel in den Schnee, wo es versinkt, sondern streut es z.B. in ein geschütztes Häuschen.

Indem den Köderfischen (u.a. Aalen) mit einer Einwegspritze Luft injiziert wird, gehen sie nicht gleich unter. Der Adler kann sie also mit etwas Glück und Geschick greifen und in den Horst tragen.

Das ist übrigens gängige Praxis, auch beim Angeln mit Köderfischen.

Zitat:

Zitat von Baffo (Beitrag 2174897)
Der Adler kann diese dann bequem von der Wasseroberfläche fischen.

So bequem ist das nicht. Es gibt mehr Fehlversuche, als man glaubt. Für den Beobachter/Fotografen hat dies freilich den angenehmen Nebeneffekt, dass der Adler, wenn er den Fisch nicht zu greifen bekommt oder aber wieder fallen lässt, einen weiteren Versuch startet. Gut, wenn dann der Aal noch nicht abgetaucht ist...

Zitat:

Zitat von Baffo (Beitrag 2174897)
Ob es Tierquälerei ist, den Aal die Luft unter die Haut zu pumpen kann ich nicht beurteilen.

Wie schon gesagt, sind die Fische, die vorher geangelt worden waren, natürlich bereits tot.



Und nach so viel Theorie hier noch mal Fotos, die ich schon mal im August gezeigt hatte:


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie
 

Ein Seeadler im Anflug - das ist für mich Ästhetik pur!

miso 09.12.2020 09:20

Tolle Bilderserie:top:
Es zeigt den Bewegungsablauf perfekt. Wer mal versucht hat, einen Aal mit der Hand zu packen, der weiß, wie schwer es für den Adler trotz seiner scharfen Fängen ist.

Zum Thema Wildlife: Gut, dass es Menschen gibt, die aus Interesse an der Natur diese gerne im Bild festhalten. Der Adler wird ja nicht nur gefüttert. Er wird sicher 90% des Futters, das er zum groß ziehen seines Nachwuchses benötigt selbst erbeuten müssen.
Ich denke alles in allem erhält das die Artenvielfalt anstatt sie zu gefährden.

eric d. 09.12.2020 10:53

Die Diskussion ist alt.. wildlife ist eine Definitionsfrage.


für mich es klares wildlife,
weil das Tier selber entscheiden kann, ob es kommt oder nicht. Zudem ist es nicht gefangen sondern freilebend.
Ein Hirsch in einem grossen umzäunten Gelände ist das nicht..
Klar aber ist es auch "beeinflusste Natur" ebenso wie die Winterfütterung im Garten.
#Zudem störe ich damit nicht die Tiere, weil nicht ich bei Ihnen eindringe (zB in den Brutbereich), sondern sie zu mir kommen lasse...

Ich mache meine Seeadlerbilder nicht bei Fred aber auch meist in Mcpom,
dort wirft ein "echter Fischer" den Beifang ins Wasser, die Vögel (egal ob See-, fischadler oder Möwe Milan) sind halt Opportunisten
und während der Brutzeit hat man die grössten Chancen, weil viel Futter gefangen werden muss. Insofern sogar ein Beitrag für den Arterhalt. Dort ist es etwas schwieriger, dafür günstiger . :twisted:

Auch bei Fred ist es aber nicht einfach, weil es meist um Sekunden geht, man muss sein Equipment schon kennen... :D

Gleiches kann man in Norwegen und Schottland machen etc

Die Greife haben hier in Europa normalerweise eine ganz andere Fluchtdistanz,
von daher wären sonst solche Bilder nicht möglich. Gut es gibt immer ausnahme Situationen, wie zB vor 2 Jahren im August als hunderte seeadler am Anklamer Stadtbruch wegen der grossen Austrocknung ablichtbar waren.. aber auch da musste man sich schon verstecken.

In den USA kann man solche Bilder -mit Wissen um die Orte- auch ohne Köderfisch machen, bei uns ist dies fast unmöglich. Vor allem in der Nähe und Qualität.

Zu den Bildern: Die Nachschläge gefallen mir gut, auch in der Bearbeitung...lol
schöne Serie...


ich freue mich schon auf 2021, es ist nebenbei alleine schon absolut faszinierend diese Greife zu beobachten , auch wenn manches Bild eben nicht gelingt.

perser 10.12.2020 14:25

Danke an Michael und vor allem Eric für ihre Anmerkungen und profunden Hintergrundinformationen.

Im Gegenzug dafür auch noch mal zwei Seeadler-Bilder, ich ich ebenfalls schon mal im Sommer im Wildwechsel-Thread gezeigt hatte.


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Dirk Segl 10.12.2020 14:55

Schön, daß es zu den tollen Fotos auch viele Hintergrundinformationen gibt und danke für die Übernachtungsvorschläge.

Andronicus 11.12.2020 09:33

Zitat:

Zitat von Alzberger (Beitrag 2174604)
Feldberg, Touren mit Fred Bollmann, Übernachtung im Alten Zollhaus

https://www.ranger-tours.de/

http://www.romantik-am-see.de/

Für mich ein Muss: die Eichhörnchen im Garten von Fred Bollmann.

Grüße :)

Vielen Dank für die Links :top:

Mir gefallen die Bilder so sehr, dass ich mich mit dem Gedanken fasse auch einmal dorthin zu fahren. :lol:

Alzberger 11.12.2020 13:21

Zitat:

Zitat von Andronicus (Beitrag 2175323)
Mir gefallen die Bilder so sehr, dass ich mich mit dem Gedanken fasse auch einmal dorthin zu fahren. :lol:

Ich war 2019 und 2020 je eine Woche da, hier die Bilder:

2020
http://www.klaus-krebs.de/index.php?/category/550

2019
http://www.klaus-krebs.de/index.php?/category/517

Grüße :)

10Heike10 11.12.2020 15:18

Schöne Bilder :top::top:
und so lange das Anfüttern nicht verheimlicht wird ...


Zitat:

Zitat von Alzberger (Beitrag 2174951)
1. darüber kann man bei fast jedem Foto streiten; z.B. in Afrika, wenn 50 Autos hinter einem Leoparden herjagen ...

Eine gute Variante, wenn man keinen Leoparden sehen will :crazy:



Grüße, Heike

Alzberger 12.12.2020 12:30

Zitat:

Zitat von 10Heike10 (Beitrag 2175402)
Schöne Bilder :top::top:
und so lange das Anfüttern nicht verheimlicht wird ...

Eine gute Variante, wenn man keinen Leoparden sehen will :crazy:

Schon aus der Überschrift geht hervor, dass es nicht Wildlife pur ist.

Hinterherjagen bezieht sich natürlich auf die Umwege die man fahren muss.
Wer schon mal da war, weiß was ich meine.

Grüße :)

awdor 12.12.2020 13:26

Tolle Bilder!
Und danke an die Experten, die mit Ihrem Insiderwissen diese "Events" richtig einzuordnen wissen.
Fütterung ist immer angesagt, auch bei meinen Singvogelbildern zu Hause im Garten oder im Sommer in der Eifel. Ich kann stundenlang hinter der Kamera mit 100-400 oder 200-600 sitzen und die Fifis beobachten. Das Treiben, was die veranstalten, darüber könnte man ganze Geschichten schreiben. Insbesondere durch die schnellen Bildfolgen einer A9 oder auch einer A6600 bekommt man erst mal richtig per "Zeitlupe" mit, was sich bei den flinken Gesellen so abspielt
Wenn wir nach einer Woche Pause im Sommer zur Eifel kommen und meine Frau die Futterhäuschen füllt, dann kommt schon aus den Hecken durch Zwitschern das Signal :"Hurra, die sind wieder da". Und es dauert nicht lange, bis es überall gehört wurde.
Und wenn das Eichhörnchen kommt und die glatte verchromte Stange hinaufhangelt (Wie wir früher in der Turnhalle) und die Fifis rundherum nur noch beobachten oder zu einem Klau-Flug aufbrechen, das ist einfach nur schön anzusehen, geht aber meistens nur mit Hilfe der Kamera. Oder wenn ganze Meisenfamilien einfliegen und man deren disziplinierte Rangordnung beobachtet, eine tolle Show.

Grüße
Horst


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