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-   -   Heute auf Arte: Die Wiese von Jan Haft (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=196146)

wus 24.08.2020 18:30

Danke für den Tipp, das werde ich mir auch mal anschauen.

Zitat:

Zitat von Millefiorina (Beitrag 2155904)
Dann solltest Du auch unbedingt noch zwei weitere Filme von ihm anschauen, nämlich “Biene Majas wilde Schwestern” und “Kinder der Sonne - unsere Schmetterlinge”.

die beiden habe ich mal auf DVD vom NABU gekriegt. Gefielen mir inhaltlich sehr gut, nur leider macht DVD-Qualität auf einem 65 Zoll 4K UHD TV nicht so richtig Freude.

Und leider ist die Qualität der ARD Mediathek so schlecht, dass ich inzwischen sogar dazu übergegangen bin, TV Sendungen lieber aufzuzeichnen wenn sie live gesendet werden, weil da die Bildqualität wenigsten noch ein bisschen besser ist.

Heute abend kommt übrigens wieder so eine Natur-Doku...

Millefiorina 25.08.2020 14:28

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2155909)
Ich habe den Film, als er letztes Jahr herauskam, in Leipzig im Kino gesehen und war überrascht, wie voll es dabei war. Solche Themen liegen denn offenbar wieder im allgemeinen Trend.

Und das ist auch gut so! Ich hoffe, es wird auch weiterhin so bleiben.

Millefiorina 25.08.2020 14:29

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2156501)
Mir hat der Film auch gut gefallen, aber der jammernde Ton gegen Ende ging mir etwas auf die Nerven. Was sollen denn die Bauern mit ihren Futterwiesen machen als schneiden um Futter zu bekommen. Massentierhaltung mit chemischer Fütterung ist schlecht, Monobewirtschaftung von Feldern ist auch schlecht und dann darf man schon die Frage stellen, wo denn die Bauern das Futter für ihre Kühe hernehmen sollen, wenn nicht von ihren Futterwiesen. Ich finde man kann nicht gegen alles sein, aber trotzdem sein Brot, Fleisch oder Gemüse am Teller haben wollen...

Aber offenbar bekommt man das Geld für Dokumentationen heute nicht mehr zusammen, wenn nicht über den bösen Menschen hergezogen wird - egal ob er das Klima oder eben die Futterwiesen „zerstört“...

Natürlich muß und soll der Landwirt seine Wiese(n) mähen, aber es kommt halt auf den richtigen Zeitpunkt der Mahd an!

wus 25.08.2020 15:21

Zitat:

Zitat von Millefiorina (Beitrag 2156650)
Natürlich muß und soll der Landwirt seine Wiese(n) mähen, aber es kommt halt auf den richtigen Zeitpunkt der Mahd an!

Ausgehend vom ist-Zustand hast Du sicherlich recht. Aber für Natur und Umwelt wäre es sicher besser die Wiese verwildern und wieder zum Wald werden zu lassen.

Auf Wiesen wird ja nicht direkt Nahrung für Menschen angebaut, sondern für Tiere. Und ob - oder wie lage noch, und wieviel - Fleisch wir weiterhin essen können oder sollten, wird nicht zu Unrecht vielfach heiß diskutiert.

P.S.: damit das nicht zu einseitig rüberkommt: ich esse auch gern Fleisch, brauche es aber nicht unbedingt ständig. Ich finde man kann sich da im Sinne der Umwelt durchaus ein wenig einschränken. Es gibt viele tolle vegetarische und vegane Alternativen!

kiwi05 25.08.2020 16:11

Eine von Schafen oder Ziegen kleingehaltene Vegetation ist für die Vielfalt unserer Insekten und Vögel sicher geeigneter als Verbuschung und Wald.

felix181 25.08.2020 16:42

Zitat:

Zitat von Millefiorina (Beitrag 2156650)
Natürlich muß und soll der Landwirt seine Wiese(n) mähen, aber es kommt halt auf den richtigen Zeitpunkt der Mahd an!

Ich sitze gerade im Garten, schau auf eine Wiese die der im Film sehr, sehr ähnlich ist und schaue dem Landwirt beim Mähen zu. Der richtige Zeitpunkt für den Bauern ist, wenn das Gras hoch genug ist und wenn er dann Aussicht auf 3 regenfreie Tage hat um das Futter zu wenden und dann einzubringen. Die so gefütterten Rinder sind glücklicher, gesünder und schmackhafter als solche die mit Industriefutter in Massenställen gefüttert werden. Die Kühe hier sind übrigens den Sommer über auf der Alm.
Wenn man so einem Bauern nun „den richtigen“ Zeitpunkt vorschlagen würde die Wiese zu mähen, hätte er keine Chance die Rinder über den Winter zu bringen ohne Industriefutter zuzukaufen - was neben erhöhten Kosten noch dazu schlecht für die Fleischqualität wäre.
Würde aber keiner mehr Fleisch kaufen, müsste sich der Bauer um alternative Einnahmequellen kümmern und seine Wiese umpflügen um etwas anderes Essbares zu produzieren und wir wären alle froh, weil irgendetwas wollen wir ja am Ende doch essen ;)

Man kann sich also zwischen keiner Wiese und einer mehrmals jährlich gemähten Wiese entscheiden - ich hab mich übrigens für gutes Fleisch und gutes Gemüse entschieden, welches hier in der Region von kleinen Landwirtschaften produziert wird. Daher verkneiffe ich mir den Bauern den „richtigen Zeitpunkt des Mähens“ vorzuschlagen... ;)

perser 25.08.2020 18:48

Interessante Diskussion für ein Fotoforum!

Nur mal noch zur Ergänzung: Es gibt in vielen deutschen Regionen so genannte Landschaftspflegeverbände. Das sind meist gemeinnützige Vereine, in denen sich Landkommunen und Naturschützer mit ortsansässigen Landwirten zusammengetan haben, um gerade Wiesen oder anderes Offenland eben gezielt offen zu halten. Die Bauern bekommen für ihre Arbeit in diesem Kontext Fördergelder, müssen sich aber im Gegenzug verpflichten, die Mahdtermine, also den Grünlandschnitt an die Bruttermine der bodenbrütenden Vögel (gerade auch für sie bleiben die Flächen offen) anzupassen oder vor der Mahd die Wiesen penibel nach jungen Rehen, Hasen usw. abzusuchen.

Ich kenne in meiner sächsischen Ecke Beispiele, wo das gut funktioniert und die Landwirte sogar die treibende Kraft bilden, weil sie davon halt auch einen wirtschaftlichen Nutzen haben.

Teils beschäftigen solche Landschaftspflegeverbände auch Schäfer, die mit ihren Herden nichts anderes machen, als nach einem vorher genau festgelegten Regime die Wiesen fachgerecht zu überweiden. Sie verdienen damit deutlich besser als mit dem Verkauf von Schurwolle (die sowieso kaum noch etwas bringt) oder von Lammkoteletts. Die Schafe festigen mit ihren Hufen – dem so genannten Schafstritt – zudem die Grünlandnarbe, was u.a. die die Bestockung der Wiesengräser fördert.

Rinder, die im Rahmen der extensiven Mutterkuhhaltung auf großen Wiesen gehalten werden, reißen dagegen mit ihren Hufen die Erde auf, so dass kleine Rinnen entstehen, in denen sich Wasser sammelt und damit Insekten anzieht – optimale Biotope etwa für Kiebitze und andere Wiesenbrüter.

kiwi05 25.08.2020 19:01

Danke für die erläuterrnden Details.
Wenn man erkennt, daß Artenvielfalt ein Wert an sich ist, darf es uns alle auch etwas kosten.

Ditmar 25.08.2020 21:16

Übrigens wer Amazon Prime hat, kann sich alle 3 Filme von dem Mann anschauen.


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