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Man 26.07.2020 15:41

Zitat:

Zitat von Marphi (Beitrag 2151249)
...Fotografiert habe ich mit Blende 2.8 im manuellen Modus auf einem Stativ (OSS ausgeschaltet). Das Scharfstellen habe ich manuell erledigt....


ich kenne das so:
Stativ, Bildstabilisator (OSS) aus, feste Werte für Belichtung vorgeben (ISO fest vorgeben, Modus M), offene Blende (damit der Effekt möglichst gut zu sehen ist), Objekt im Hintergrund in der Mitte (z. B. der Kirchturm) manuel fokussieren, möglichst ohne Erschütterung auslösen (bei Spiegellosen über Fernauslöser/Handy auslösen oder zur Not mit Timer, ohne Änderung der Einstellungen (insbesondere ohne Änderung der manuellen Scharfstellung) Kamera auf dem Stativ verschwenken und dasselbe Motiv (Kirchturm) in den Ecken fotografieren.
Die Ecken sind immer etwas schlechter wie die Mitte - entscheidend ist, dass die Ecken gleichmäßig schlechter wie die Mitte sind.

Sofern diese Vorgaben von dir eingehalten wurden, scheint das bei dir nicht der Fall zu sein = die Ecken sind nicht gleichmäßig gut bzw. schlecht = das Objektiv ist nicht genau zentriert. Ob das tatsächlich später bei realen Bildern negativ auffällt ist zwar fraglich, da das Motiv ja schon scharf erscheint, auch wenn es sich in der Ecke befinden sollte - nur das "drumherum" liegt nicht genau in derselben Schärfenebene. Beim Fotografieren von grafischen Elementen (z. B. Backsteinmauer im 90°-Winkel) fällt das auf, bei unregelmäßigen Motiven(z. B. einem Walddrand) eher nicht.
Trotzdem ärgert es einen (kann ich verstehen), wenn man diese Schwäche festgestellt hat - ob man das dann wirklich auf den Bildern sieht oder nicht.
Ich würde das Objektiv mit den "Beweisbildern" auf einer CD und Erläuterung, wie die Bilder gemacht wurden inklusive der Garantieunterlagen (wenn man Sorge hat, dass diese verloren gehen, kann man die auch als PDF mit auf die CD brennen und darauf im Begleitschreiben hinweisen) an den Verkäufer mit der Bitte um Justierung schicken.
Denkbar wäre auch ein Versandt direkt an den Reparaturbetrieb (Geissler in Deutschland oder Schuhmann in Österreich).
Versicherter Versand aus Deutschland nach Östereich über DHL ist aber ziemlich teuer: ich habe für 2.500 Euro Versicherungssumme 60 Euro bezahlt.
Versand an den inländischen Händler ist also sicherlich preiwswerter - der Vorgang dauert dann aber länger (schließlich muss der Händler den Fall prüfen und den Vorgang an den Reparaturbetrieb weiterleiten, das reparierte Objektiv zurückerhalten und wieder an dich senden) und man hat keinen Einfluß darauf, an welchen Reparaturbetrieb das Objektiv gesendet wird.

Vorsichtshalber mal nachfragen: wurde die manuelle Scharfstellung nur einmal (auf die Mitte) vorgenommen und anschließend (für die Ecken) nicht mehr geändert?

Robert Auer 26.07.2020 15:51

Zitat:

Zitat von Man (Beitrag 2151406)
ich kenne das so:
Stativ, Bildstabilisator (OSS) aus, feste Werte für Belichtung vorgeben (ISO fest vorgeben, Modus M), offene Blende (damit der Effekt möglichst gut zu sehen ist), Objekt im Hintergrund in der Mitte (z. B. der Kirchturm) manuel fokussieren, möglichst ohne Erschütterung auslösen (bei Spiegellosen über Fernauslöser/Handy auslösen oder zur Not mit Timer, ohne Änderung der Einstellungen (insbesondere ohne Änderung der manuellen Scharfstellung) Kamera auf dem Stativ verschwenken und dasselbe Motiv (Kirchturm) in den Ecken fotografieren.
Die Ecken sind immer etwas schlechter wie die Mitte - entscheidend ist, dass die Ecken gleichmäßig schlechter wie die Mitte sind.
......
Vorsichtshalber mal nachfragen: wurde die manuelle Scharfstellung nur einmal (auf die Mitte) vorgenommen und anschließend (für die Ecken) nicht mehr geändert?

So sehe ich das auch, jedoch mit folgender Ergänzung: Je nach Dingweite kann sich das manuelle Verschwenken der Kamera auf dem Stativ bereits auf "den Fokus" auswirken. Wenn vorhanden hilft hier ein Querverschub der Kamera auf einem Makroschlitten.

skewcrap 26.07.2020 16:02

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2151408)
So sehe ich das auch, jedoch mit folgender Ergänzung: Je nach Dingweite kann sich das manuelle Verschwenken der Kamera auf dem Stativ bereits auf "den Fokus" auswirken. Wenn vorhanden hilft hier ein Querverschub der Kamera auf einem Makroschlitten.

Ein Grund mehr abzublenden...

Robert Auer 26.07.2020 16:26

Zitat:

Zitat von skewcrap (Beitrag 2151411)
Ein Grund mehr abzublenden...

In der Fotopraxis "Ja", aber für den Dezentrierungs-Test "Nein"!

Klinke 26.07.2020 17:03

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2151416)
In der Fotopraxis "Ja", aber für den Dezentrierungs-Test "Nein"!

Allerdings ...

Eikazon 26.07.2020 17:31

Ihr habt doch alle recht ;):
Zitat:

Zitat von http://www.gletscherbruch.de/foto/test/dezentrierung/dezentrierung.html
Ist das Objektiv schon bei Offenblende akzeptabel scharf, so wird der weitere Test bei Offenblende gemacht. Ist die Schärfeleistung in den Ecken erst abgeblendet gut, so wird der Test ein oder zwei Blenden abgeblendet durchgeführt.

Fast alle Objektive, die ich in den letzten Jahren in der Hand hatte, konnte ich bei Offenblende testen, da sie damit auch in den Ecken schon ausreichend scharf waren und keine drastischen Bildfehler vorhanden waren. Ausnahmen waren nur das Loxia 35mm/2.0 und das Laowa 15mm/2.0, die musste ich bei F2.8 bzw. F4 testen. Wenn man auch bei F8 und Fokussierung auf „unendlich“ noch klar die Dezentrierung erkennt, dann muss sie schon recht heftig sein …

Man 26.07.2020 17:42

Zitat:

Zitat von Robert Auer (Beitrag 2151408)
...Je nach Dingweite kann sich das manuelle Verschwenken der Kamera auf dem Stativ bereits auf "den Fokus" auswirken. Wenn vorhanden hilft hier ein Querverschub der Kamera auf einem Makroschlitten.

Neujustierung der Kamera (bzw. der Entfernungseinstellung) hilft natürlich, um die Ecken scharf zu bekommen.
Gefragt ist hier aber nicht nach möglichst scharf abgebildeten Motiven in der Mitte und den Ecken, sondern ob das Objektiv dezentriert ist = ob ein z. B. in 50 Metern Entfernung abgebildetes Motiv bei identischer Entfernungseinstellung rechts und links (oder oben und unten) gleich scharf abgebildet wird.
Zwischen Mitte und Rand/Ecke ist schon wegen der mehr oder weniger ausgeprägten Bildfeldwölbung die Schärfe bei gleicher Entfernungseinstellung nicht gleich.
Dazu kommt das Schärfeproblem beim Verschwenken - um so stärker, je näher das Motiv und je größer der Winkel bzw. damit einhergehend je kleiner die verwendete Brennweite ist.
Wenn es um Prüfung der Dezentrierung geht, würde ich jede Änderung der Entfernungseinstellung vom (genauen) Wert der Einstellung in der Mitte unterlassen.
Wenn es darum geht, ob das Objektiv am Rand überhaupt scharf (genug) abbildet, würde ich (natürlich) auf das Motiv am Rand scharf stellen - mit AF-Sensoren in diesem Bildbereich oder manuell über Fokuslupe.

Der Vollständigkeit halber: auch ein nicht plan eingebauter Sensor kann zu unscharfen Bildrandbereichen führen.

Noch eine Frage (ja, ich werde vermutlich lästig) an den Threadersteller: gibt es das Problem Dezentrierung bzw. Ecken sind bei Zentrierungstest ungleich unscharf nur bei dem 70-200 oder auch bei anderen Objektiven?

Marphi 26.07.2020 18:12

Also ich habe den Test genau nach dem bekannten Vorgehen gemacht.
Alles manuell eingestellt und auch den Stabi aus.

Mittlerweile habe ich den Test mehrfach mit dem Objektiv wiederholt. Es ist immer die selbe Ecke unscharf. Somit bin ich mir sehr sicher, das es nichts mit verwackeln o.ä. zu tun hat.

Natürlich habe ich dann auch andere Objektive getestet.
Ich habe den gleichen Test mit meinem alten Minolta Objektiv (70200 f2,8, später wurde es zum Sony SAL70200 2.8 umgelagert) gemacht. Hier ist die Schärfe insgesamt schlechter und es sind nicht so deutliche Unterschiede zu erkennen.
Dann habe ich das SAL70400G auf 200mm getestet. Hier waren auch leichte Ungleichmäßigkeiten in den Ecken zu erkennen, aber es waren nicht die rechten Ecken die besonders unscharf waren.

Insgesamt ist das SEL70200GM viel besser als die beiden „alten“ Objektive, nur leider ist es das einzige was soo extrem auf der rechten Seite schlechter ist.

Ich habe das Objektiv von einem Händler gebraucht (aber absolut neuwertig) gekauft. Ich vermute das die Sony Garantie abgelaufen ist. Das Rückgaberecht habe ich natürlich trotzdem.

Letztendlich habe ich jetzt einfach ein neues SEL70200GM bei dem bekannten großen online Händler mit „A“ am Anfang bestellt. Dies sollte Dienstag kommen, sodass ich vergleichen kann.
In dieser Situation erschien mir das die beste Lösung.

Ich werde natürlich umgehend berichten. Aber ich möchte ungern ein Objektiv für 2500,- Euro kaufen, bei welchem ich weiß, dass die eine Seite eine deutliche Unschärfe aufweist.

Sonst bin ich mit dem Objektiv super zufrieden, und somit möchte ich es sicher auch wieder (wie mein altes Minolta) die nächsten 10-15 Jahre einsetzen. Da lohnt es in meinen Augen schon, anfangs den entsprechenden Aufwand zu treiben um dann hoffentlich ein „fehlerfreies“ Objektiv zu bekommen.

Vielen Dank an dieser Stelle für die rege Beteiligung und Hilfestellung!

loewe60bb 26.07.2020 20:05

Zitat:

Zitat von Marphi (Beitrag 2151432)
[...]
Aber ich möchte ungern ein Objektiv für 2500,- Euro kaufen, bei welchem ich weiß, dass die eine Seite eine deutliche Unschärfe aufweist.
[...]

Das würde ich aber definitiv genauso sehen! :top:

skewcrap 26.07.2020 20:58

Ich bin gespannt auf den Direktvergleich.


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