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uomo 05.05.2020 21:12

Eine richtige Belichtung gibt es eigentlich gar nicht. (Erklärung folgt weiter unten)
Was macht Belichtung in der Fotografie aus?
Eine graue ebenmäßig ausgeleuchtete Fläche würde das Belichtungssystem einer Kamera, wenn sich der Hersteller an die Norm hält, richtig belichten. Dem ist so, aber die Praxis kennen auch die Kamerahersteller und bieten "verschiedene" Meßverfahren in der Kamera an, um annähernd brauchbare Belichtungsmeßergebnisse mit nutzbaren Fotos zu erzielen.
Der Mensch ist und bleibt immer gefragt und ist für das Ergebnis entscheidend. Bei jedem Bild, welches ich fotografieren möchte, gibt es immer einen Motivkontrast und einen Beleuchtungskontrast, welcher zusammen den Objektumfang ergibt.

Die Kurzversion: Brautpaar, er schwarzer Anzug sie weißes Kleid = hoher Motivkontrast. Nun kommt noch hartes Sonnenlicht von einer Seite, also ein hoher Beleuchtungskontrast (oder Gegenlicht) hinzu. Die Situation ist dann ein sehr hoher Objektumfang. Das Meßsystem macht nun, je nach dessen Einstellung einen Vorschlag mit einer Kombination aus Blende und Belichtungszeit. Im besten Fall findet es einen brauchbaren Mittelwert.

Letztlich muss der Fotograf erkennen und handeln, als sich nur auf das Belichtungsmesssystem der Kamera zu vertrauen.

screwdriver 05.05.2020 21:18

Zitat:

Zitat von uomo (Beitrag 2136611)

Letztlich muss der Fotograf erkennen und handeln, als sich nur auf das Belichtungsmesssystem der Kamera zu vertrauen.


Das Histogramm und die für die spezielle Situation optimal eingestellte und richtig zu interpretierende Zebrafunkton, sind hierfür sehr probate Hilfsmittel.

JohannS 06.05.2020 06:20

Ich glaube das Histogramm sollte ich auch mal öfters verwenden :D

HaPeKa 06.05.2020 08:03

Genau, und du kannst dich mal bezüglich ETTR einlesen, ist sehr aufschlussreich ...

Andronicus 06.05.2020 08:22

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2136596)
Konfuzius des 21 Jahrhunderts ?

Zitat:

Zitat von Kurt Weinmeister (Beitrag 2136610)
:top::top::top:

Ich blicke lieber in die Zukunft und sehr mich mehr als Picard, welcher mich mit seiner Tatkraft und philosophischen Ansichten beeindruckt hat. ;)

aidualk 06.05.2020 08:53

Zitat:

Zitat von JohannS (Beitrag 2136642)
Ich glaube das Histogramm sollte ich auch mal öfters verwenden :D

Das ist auf jeden Fall ein Anfang. :top:


Zitat:

Zitat von HaPeKa (Beitrag 2136644)
Genau, und du kannst dich mal bezüglich ETTR einlesen, ist sehr aufschlussreich ...

Und dann braucht es noch ein ganzes Stück Erfahrung um das wirklich korrekt umsetzen zu können.

Zitat aus deinem link:
Zitat:

Das Histogramm lügt …
Die Sache wäre recht einfach, wenn das Histogramm welches uns die Kamera anzeigt auch tatsächlich dem Belichtungsspielraum (den Tonwerten) der RAW-Datei entsprechen würde. Dem ist aber leider nicht so, ... Kameras bedienen sich bei der Ansicht des Bildes den Informationen welche aus dem, in das RAW eingebettete JPEG gewonnen werden, oder wenn das Histogramm im Sucher angezeigt wird dem Live-View. Wir sehen also ein JPEG-Histogramm, auch wenn wir „nur“ in RAW fotografieren.
Aber der gewaltige Dynamik Spielraum der modernen Sensoren macht es einem dann schon wieder leichter - wenn man nicht ans Limit kommt. ;)

JohannS 08.05.2020 09:31

Aber bei extremen Lichtsituationen bringt einem das Histogramm auch nicht viel
Sonne rechts Peak nach oben, Schatten Berge Links Peak nach oben
letztendlich muss man einen Kompromiss aus beiden Lichtsituationen finden oder einen Grauverlaufsfilter oder eine Belichtungsreihe anwenden


Bild in der Galerie

screwdriver 08.05.2020 09:50

Zitat:

Zitat von JohannS (Beitrag 2137072)
Aber bei extremen Lichtsituationen bringt einem das Histogramm auch nicht viel

Natürlich "bringt" das was.
Man muss nur lernen damit umzugehen.
Deswegen ja auch gerne zusammen mit dem "Zebra" nutzen.
Die Sonne selber darf ja "überhell" sein.

Ich nutze fast nur die Zebrafunktion und setze für mich fest, wo ich überstrahlte Bereiche bewusst in Kauf nehme.
Da ist Video und JPG sehr ähnlich zu behandeln.
In der RAW-Entwicklung hast du dann noch etwas "Reserve".
Nach oben nicht so viel, wie nach unten.
Da muss man einfach ein wenig experimentieren und Erfahrungswerte sammeln.

Natürlich ist für deinen Fall auch HDR eine sinnvolle Option.
Ich würde wohl vorher und nachher entsprechend belichtete Fotos machen, um maximale Möglichkeiten zu haben.

kiwi05 08.05.2020 11:04

Zitat:

Zitat von screwdriver (Beitrag 2137076)
.... und setze für mich fest, wo ich überstrahlte Bereiche bewusst in Kauf nehme.

Das ist der Knackpunkt. Das, evtl. verbunden mit Hilfsmitteln (Zebrafunktion, Histogramm) aber in jedem Fall korrekter Einschätzung der Lichtsituation, sollte zum erhofften Ergebnis führen.


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