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Ich bin da bei Ingo. Da ich fast nur Tier-und Landschaftsfotografie betreibe, ist die Schärfe für mich ein wichtiger Faktor. Natürlich ist ein knackscharfes Foto noch kein Meisterwerk an sich. Ist das Auge nicht scharf, fliegt es bei mir in die Tonne. Gestalterische Unschärfe, gewollte Bewegungsunschärfe usw. sind dabei ausgenommen.
Wenn ich mit anderen Naturfotografen unterwegs bin, kontrollieren alle nach einem Foto zuerst die Schärfe. Das war zu analogen Diazeiten noch anders. Da wurdest du gefragt "Wie hast du belichtet" :lol: FG Carlo |
Bin da auch, aus nachvollziehbaren Gründen, bei Carlo und Ingo. Und ja, das scharfe Auge ist der Maßstab. Ist das nicht scharf, taugt das Bild in der Regel nicht. Ausnahmen bestätigen die Regel. Mir fällt zwar im Moment keine ein, aber sagt man doch so.;) Das mit der Schärfenkontrolle kann ich bestätigen machen doch, mich eingeschlossen, alle die ich kenne. Ist halt auch wichtig in der Tierfotografie.
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Ich finde das Thema einfach: Schärfe ist super, wenn sie da ist. Will man sie nicht, kann man ja noch immer die Schärfe verbannen.
Wie mit viel PS: gut wenn man sie hat, aber auch gut, wenn man sie nicht immer benötigt ;) |
Zitat:
Also entwickelt sich Bildgestaltung dahin, dass wir technisch randscharfe Bilder erzeugen, um ihnen anschließend in der EBV Leben einzuhauchen? Das Ende davon ist dann das Smartphone mit VF auf höchstem Niveau, mit dem wir nur noch Einzelbilder aus dem 8K-Film ziehen? |
Es kommt darauf an was und wie man fotografiert und was man ausdrücken möchte.
Für bestimmte Bereiche ist Schärfe meisten wichtig: Landschaft, Food, Architektur, Produktfotografie,.... Geht es mehr in die künstlerische Richtung ist es oft irrelevant. Siehe: Antoine d'Agata "Antibodies", Peter Lindbergh "Images of Women" um nur 2 Bücher zu nennen. Noch interessanter - m.M.n. : 60 sec. Bilder aus der Hand https://www.leica-camera.blog/2016/0...rm&utm_content So würde ich in 2 Kategorien unterscheiden: Technische und künstlerische. Wobei es hier auch immer Überschneidungen gibt. Natürlich möchte man immer die maximale Qualität haben, ob sie nun notwendig ist bleibt Ansichtssache. Ich habe für mich festgestellt das selbst adaptierte Objektive aus den 40 er bis 70 er Jahren abgeblendet scharf abbilden, wenn auch nicht vergleichbar, im Anspruch mit z.Bsp. eine 135 1.8 GM. |
Zitat:
Umgekehrt ist es halt leider nicht möglich :lol: |
Zitat:
Warum soll das eine (der Blick auf die Technik) das andere (der Blick auf das Bild an sich, den Bildaufbau, die Farben, den Kontext u.s.w.) ausschliessen? Es wird mir bei solchen Diskussionen, die immer wieder auftauchen, zu sehr in 'Extremen' (um nicht Schwarzweiß zu schreiben ;)) gedacht. Die Technik ist ein Teil des Bildprozesses. Ich darf mal auf ein Nachbarforum verlinken. Warum kann nur der tolle Bilder machen, dem die Technik egal ist? |
Technisch haben wir in den letzten Jahren ein Wettrennen erlebt. Anfänglich das ISO Rennen und was möglich ist sehen wir in der A7 S Reihe.
Dann wurde das Auflösungsrennen gestartet. Im KB galt bis dato 24 MP als optimal, auch im Bezug auf das Rauschen. Sony zeigte dann mit 32 Mp, 42 und nun 61 MP das mehr geht. Bei der R IV haben wir nun gelernt das die ISO Leistung nicht mehr mithalten kann. Fuji, Hasselblad und Phase One glänzen im MF Format mit 100 bis 400 MP. Ob wir am Ziel angekommen sind wird die techn. Entwicklung zeigen. Die Frage bleibt immer nach dem persönlichen Anspruch, nicht immer rational, nicht immer nach "brauche / nutze" ich es. M.M.n. wird Schärfe häufig überbewertet und die Ansprüche auf das techn. max. machbare gestellt. Ein "schlechtes" Foto ist nicht besser oder würde gut, dadurch das es knack scharf ist. Ich teile auch nicht die Ansicht "unscharf können wir es immer machen". Natürlich ist mit Software vieles möglich, aber ich präferiere bei der Aufnahme, mit der Hardware, so zu arbeiten, das der gewünschte Effekt entsteht. Auch kann man durch Software Bearbeitung, die positiven Eigenschaften und die Besonderheiten, eines Objektives ungewollt verfälschen. Leider sieht man das oft im Foto, z.Bsp. wenn das Bokeh nachgearbeitet wird, oder man den Hintergrund weicher haben möchte. Gaußsche Weichzeichner, Klarheit auf minus, usw. werden häufig angewandt, was zu erkennen ist. Nachsatz: Bei Portraits haben wir heute ein großes Problem: Sie sind zu scharf - Hautarzt Bilder - jede Ungereimtheit ist zu erkennen und muss beseitigt werden, Unreinheiten, Hautstrukturen werden bearbeitet und am Ende muss weich gezeichnet werden. Da kann man sich schon mal die Frage stellen, ob es nicht sinnvoller ist, ein Objektiv zu wählen, das nicht "so" scharf abbildet. Und so teile ich die Frage, ob Schärfe wirklich so wichtig ist - für mich eher seltener. Ich liebe die Eigenschaften von Objektiven und deren Vergütung, insbesondere alter, adaptierter, an KB. Und bevor die Frage kommt "Warum dann 61 MP?". Ganz einfach: Die Verläufe und Übergänge sind noch feiner, fast analog, wobei häufig Details eine untergeordnete Rolle spielen. Objektive in ihrer Wirkung und Aussage zu erhalten ist mir wichtig. Und mit 61 MP sind wir hier auch ganz in der Nähe der höher auflösenden B&W Filme der analogen Zeit. |
Zitat:
Grundsätzlich entwickelt sich die Technologie natürlich immer weiter und mit der digitalen Fotografie ist der Purismus des auf einem Film erzeugten Bildes sicher dahin. Am Ende ist die gesamte Technologie von der Aufnahmetechnik über die Technik der Bildbearbeitung teil des Entstehungsprozesses und ermöglicht im Zweifel dem Fotografen mehr Räume, in denen er sich austoben kann. Dass dies am Ende bedeutet, dass der Anfänger oder Unbegabte dank der Technik eine hinreichende Aufnahme erzielen kann ist dann natürlich die eine Seite der Medaille. Allerdings würde ich jederzeit beschwören, dass auch die "Alten Meister" des Films jede technische Möglichkeit gern angenommen hätten, um dann eben daraus weiterhin meisterlich Aufnahmen zu erzeugen. |
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