Zitat:
Zitat von perot
(Beitrag 1906579)
Nehmen wir an, die Kamera wird um 1° gekippt. Dann muss bei einem 20mm Objektiv der Sensor um 0.35mm verschoben werden, bei einem 50mm Objektiv um 0.87mm, und bei einem 300mm Objektiv um 5.2mm. Wie man sieht, werden bei langen Brennweiten die Bildverschiebungen schnell recht gross, so dass der SSS viel mehr gefordert wird und schneller an seine Grenzen kommt
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Der Anfang stimmt, aber die Schlussfolgerung ist nicht ganz richtig. Die Bewegung ist natürlich absolut gesehen größer, aber bei langen Brennweiten wird man ja eine entsprechend kürzere Belichtungszeit wählen. Die Verschiebung während der Aufnahme wird also nicht größer. Bemerkbar macht es sich nur beim stabilisierten Sucherbild; da gerät der Stabilisator ab und zu mal an den Anschlag und wird dann wieder auf Null gesetzt, was sich als kurzes Springen im Sucher bemerkbar macht.
Zitat:
Zitat von perot
(Beitrag 1906579)
Wenn die Kamera keinen Wert für die Brennweite von Objektiv bekommt und auch nicht beim Benutzer anfragt, dann kann sie den SSS eigentlich nur komplett deaktivieren. Alles Andere wäre Unfug.
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Man hört aber, daß er arbeitet. Die Kamera muss dann also von irgendeiner Default-Brennweite ausgehen. Welche das sein könnte, ist leider nirgends dokumentiert und war hier auch schon das Thema diverser Diskussionen.
Meine Vermutung war ursprünglich, daß der Standardwert bei 50mm liegt. Das würde dazu passen, dass die Programmautomatik in diesem Fall 1/60s als Belichtungszeit wählt, was ungefähr der 1/Brennweite-Faustregel entspräche. Damit würde der Stabilisator im Weitwinkelbereich allerdings überkorrigieren und bei Brennweiten unter 25mm das Ergebnis sogar verschlechtern. Außerdem gab es Berichte, daß die Stabilisierung von M42-Objektiven mit einem auf 50mm gechipten Adapter besser funktioniert als mit einem ungechipten.
Bei der Objektivkorrektur-App für E-Mount bin ich dann auf diesen Satz gestoßen für den Fall, dass im manuell erstellten Korrekturprofil keine Brennweite hinterlegt ist:
In anderen Fällen wird der Wert [SteadyS. Brennweite] automatisch auf 8 mm eingestellt. Es spricht einiges dafür, daß das auch im normalen Betrieb – ohne App – schon seit Minolta-Zeiten der Default für den SteadyShot ist. Zumindest wäre damit sichergestellt, dass der Stabilisator auch bei den kürzesten UWW-Objektiven niemals mehr Verwacklung hinzufügt, als er korrigiert. Der Preis dafür ist natürlich, daß er bei langen Brennweiten dann noch weniger wirksam ist.
Zitat:
Zitat von cahuna
(Beitrag 1907042)
Wenn ich mein manuelles Samyang 135mm F2.0 A-Mount an die A77 (MKI) anschliesse kann ich den Stabi NICHT verwenden?
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Du kannst ihn verwenden, aber er arbeitet dann halt nicht optimal. Wenn meine Annahme von 8mm Default-Brennweite stimmt, würde er bei 135mm die Verwacklung nur zu 6% ausgleichen.
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