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Stuessi 21.03.2017 13:55

Zitat:

Zitat von cat_on_leaf (Beitrag 1902287)
...
Über die Ergebnisse des 2,8/135 bei Ofenblende sage ich lieber nix. Die waren katastrophal! Selbst an der D7D würde ich nur ein (o) vergeben...

Hier würden mich Beispiele interessieren. Wie wurde der Test gemacht? Was ist katastrophal? ...

Das 135-er ist offen etwas weich, aber es schlägt sich immer noch recht gut.


Ich habe schnell an der A6000 einen Vergleich mit dem SEL50F18 gemacht.

Zunächst die Übersicht, dann 100% Ausschnitte:


Bild in der Galerie

SEL50F18 bei Blende 6,3


Bild in der Galerie

MC135/2,8 bei 2,8


Bild in der Galerie

MC135/2,8 bei 5,6


Bild in der Galerie

Gruß,
Stuessi

cat_on_leaf 21.03.2017 14:03

Zitat:

Zitat von Stuessi (Beitrag 1902344)
Hier würden mich Beispiele interessieren. Wie wurde der Test gemacht? Was ist katastrophal? ...

Kamera auf vernünftigen Stativ. Aufbau mit verschiedenen Objekten (Fossil mit vielen feinen Strukturen, Whiskyflasche, Farbkarte mit Graukeil. Alles unter Kunstlicht mit eimem Weißabgleich bei 2800K. Später in Lightroom anhand der Farbkarte auf den richtigen Weißabgleich gebracht.

Das 2,8/135 war extrem "weich" und hatte CA's das mir fast die Augen geblutet haben! Da habe ich in LR so viel korrigieren können wie ich wollte, aber das war nicht zu korrigieren.

GBayer 21.03.2017 14:05

Zitat:

Zitat von Heiron (Beitrag 1902270)
Einer der Teilnehmer kam mit "alten" Minoltaobjektiven an einer A900 und meinte, da er eh in RAW fotografiert, am PC nachbearbeitet und die Objektive aus der analogen Zeit stammen, macht es keinen Sinn, immer einem aktuellen und dem Stand der Technik hinterher zu hecheln, weil er ja selbst Schärfe und Farbe festlegt.

Was anderes wäre es bei JPGs.

Wie seht Ihr das?

Für die Mehrheit ist eine Kamera ein Statussymbol. Je geringer das persönliche Talent zum Bildermachen, desto heftiger der Wunsch, dieses Manko einer raffinierten Technik zu überlassen.

Tatsächlich ist der qualitative Gewinn beim Fotografieren in der laufenden Verbesserung der Aufnahmeautomatik in Kameras zu finden. Einige der aktuellen Kameras können derzeit bereits im Automatikmodus bessere Bilder liefern, als der Besitzer dieser Kamera je in der Lage war, durch persönlich gemachte Voreinstellungen hervorzuzaubern.

Diese Leitlinie wird von allen Massenherstellern verfolgt und ist gewinnbringend. Gute Fotografen lernen ihr vorhandenes Werkzeug zu verstehen und damit ein Maximum herauszuholen. Deshalb kann ein Durchschnittsmensch mit freiem Auge nicht binnen 90 Sekunden 3 gleiche Bilder 3 verschiedenen Kameras fix und richtig zuordnen. (Aufnahmen RAW, Ausdruck 60x40)

Servus
Gerhard

XG1 21.03.2017 14:24

Zitat:

Zitat von GBayer (Beitrag 1902347)
Für die Mehrheit ist eine Kamera ein Statussymbol.

Echt? Das wäre aber arm. Ich kann das schon beim Auto nicht verstehen, aber bei einem Fotoapparat?

Zitat:

Je geringer das persönliche Talent zum Bildermachen, desto heftiger der Wunsch, dieses Manko einer raffinierten Technik zu überlassen.
Das ist ja auch logisch und gut und richtig so. Geht mir genau so.

Zitat:

Tatsächlich ist der qualitative Gewinn beim Fotografieren in der laufenden Verbesserung der Aufnahmeautomatik in Kameras zu finden.
Da ist in der Tat was dran.

Zitat:

Einige der aktuellen Kameras können derzeit bereits im Automatikmodus bessere Bilder liefern, als der Besitzer dieser Kamera je in der Lage war, durch persönlich gemachte Voreinstellungen hervorzuzaubern.
Was definitiv ein Kaufgrund ist.

Zitat:

Diese Leitlinie wird von allen Massenherstellern verfolgt und ist gewinnbringend.
Gott sei Dank ist das so.

Zitat:

Gute Fotografen lernen ihr vorhandenes Werkzeug zu verstehen und damit ein Maximum herauszuholen.
Und ich dachte immer, dass die Bildgestaltung und das Sehen nebst evtl. "Licht machen" einen guten Fotografen auszeichnet.

Zitat:

Deshalb kann ein Durchschnittsmensch mit freiem Auge nicht binnen 90 Sekunden 3 gleiche Bilder 3 verschiedenen Kameras fix und richtig zuordnen. (Aufnahmen RAW, Ausdruck 60x40)
Wozu auch?

nex69 21.03.2017 14:55

Zitat:

Zitat von XG1 (Beitrag 1902351)
Echt? Das wäre aber arm. Ich kann das schon beim Auto nicht verstehen, aber bei einem Fotoapparat?

:top::top:

wus 21.03.2017 15:45

Zitat:

Zitat von Heiron (Beitrag 1902270)
...und meinte, da er eh in RAW fotografiert, am PC nachbearbeitet und die Objektive aus der analogen Zeit stammen, macht es keinen Sinn, immer einem aktuellen und dem Stand der Technik hinterher zu hecheln, weil er ja selbst Schärfe und Farbe festlegt.

Meinte er (oder Du) bei der Schärfe eventuell, dass er manuell fokussiert, und nicht per AF? Oder bezog er das wirklich auf die RAW-Ausarbeitung?

Mangelnde Schärfe kann auch der beste RAW-Konverter nur in äußerst geringem Maß "nachliefern".

Beim AF haben die neueren Kameras (A77 II und A99 II) schon nochmal deutlich zugelegt. Davon profitieren auch die alten Minoltas mit ihrem Stangen-AF-Antrieb. Vor allem die Geschwindigkeit stieg, aber auch die flächenmäßige Abdeckung.

Zitat:

Zitat von cat_on_leaf (Beitrag 1902287)
Mein 1,7/50, dass auf der D7D klasse (++) und auf der A700 noch gut (+) war, ist an der A77II nicht mehr zu gebrauchen (-). Obwohl der Fokus super sitzt. Wir haben es gegen das 2,8/16-50 bei Blende 2,8 getestet. Das 1,7/50 sieht kein Land mehr. Das von uns kurz angetestete 1,4/50 war noch viel schlimmer, allerdings hatten wir auch keinen Mikroadjust gemacht.
Mein 2,8/100 Makro war an der D7D klasse (++) , an der A700 ebenfalls (++) und an der A77II nur noch durchschnittlich (o), obwohl ich den Mikroadjust wirklich perfekt eingestellt habe.

Ich habe inzwischen auch etliche meiner alten Minoltas verkauft, weil sie für die 24 MP der A77 (II) einfach nicht gut genug waren.

Natürlich stellen 24 MP auf APS-C nochmal deutlich höhere Anforderungen an die Auflösung als die 24 MP der A900. Kann also gut sein dass es einige Objektive gibt, die an der A900 gut brauchbar sind, an A77 aber nicht mehr.

Mein 50/1.4 habe ich behalten, verwende ich aber nur noch sehr selten, wenn's nur um low light oder die große Öffnung geht, und ganz und gar nicht um die Auflösung. Erst bei Blende 8 wird es ungefähr gleich gut wie das 16-80Z @50mm schon bei Blende 5.6 ist, besser wird es gar nicht. Meinem Eindruck nach ist zumindest mein Exemplar so schlecht, dass es auch auf VF noch ziemlich bescheiden anschneiden würde.

Deutlich besser steht das 85/1.4 da, da fehlt mir nicht wirklich was. Vermutlich müsste man zu einem der allerletzten und sündteuren Spitzengläser greifen, wenn man ein deutlich besseres 85er wollte.

Mein AF Makro 100/2.8 aus der 1. Generation finde ich auch an der A77 (II) immer noch sehr gut.

Mein Eindruck vom jahrelangen Mitlesen hier im Forum ist, dass es wohl auch bei Minolta ziemliche Exemplarstreuungen gab. Wenn einer von besonders guten oder auch besonders schlechten Ergebnissen mit dem ein oder anderen Objektiv berichtet finden sich häufig Gegenstimmen - und zwar durchaus in beide Richtungen.

Alle meine alten Minolta Objektive brauchen Mikroadjust, damit sie per AF ordentlich scharf stellen. Ich musste alle auf Werte knapp vor dem Ende des Bereichs einstellen.

Zitat:

Zitat von dinadan (Beitrag 1902305)
wird das gleiche Bild mit der A99II aufgenommen auf keinen Fall schlechter aussehen, sondern auch bei Altglas einen Tick besser auflösen.

Die Frage habe ich jetzt auch weniger so verstanden ob es schlechter aussieht als bisher, sondern ob es schlechter aussieht als wenn es mit einem modernen Topp-Objektiv fotografiert wäre.

cat_on_leaf 21.03.2017 16:39

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1902372)
Mein Eindruck vom jahrelangen Mitlesen hier im Forum ist, dass es wohl auch bei Minolta ziemliche Exemplarstreuungen gab. Wenn einer von besonders guten oder auch besonders schlechten Ergebnissen mit dem ein oder anderen Objektiv berichtet finden sich häufig Gegenstimmen - und zwar durchaus in beide Richtungen.

Den Eindruck habe ich auch.

Wir haben vor einigen Jahren mal einen Test auf Film und an der D7D gemacht (Ich kann mich nicht erinnern, dass wir die A700 noch probiert haben).
Ich hatte selber ein 1,4/50, dass deutlich schlechter als mein 1,7/50 war. Mit deutlich meine ich, dass mein 1,7/50 bei Offenblende schon schärfer war, als das 1,4er bei Blende 2,4. Bei Blende 4 waren dann beide gleichauf. Deshalb habe ich das 1,7/50 behalten und das 1,4/50 vor langer Zeit verkauft.

Bei meinem Freund, mit dem ich den oben beschriebenen Test durchgeführt habe, war es genau anders rum. Sein 1,7/50 war erst ab Blende 4,0 brauchbar.... nicht wirklich gut.
Sein 1,4/50 ist bei Offenblende weicher als mein 1,7/50 bei Offenblende, danach geben die beiden sich nix mehr. Obwohl das 1,4/50 etwas mehr CA hat. An der D7D konnte man keinen Unterschied erkennen.

Die Kameras spielen also eine ziemliche Rolle.

Stuessi 21.03.2017 17:03

Zitat:

Zitat von cat_on_leaf (Beitrag 1902388)
..Die Kameras spielen also eine ziemliche Rolle.

Die Auflösung hat sich von D7D zu A6000 verdoppelt. Auf der anderen Seite kann man mit z. B. einer A6000 deutlich besser scharfstellen. Bei der D7D war das häufig dem Zufall überlassen.

cat_on_leaf 21.03.2017 17:32

Zitat:

Zitat von Stuessi (Beitrag 1902393)
....z. B. einer A6000 deutlich besser schrfstellen. Bei der D7D war das häufig dem Zufall überlassen.

Das hast du aber sehr vorsichtig formuliert :lol::lol::lol:

Stuessi 21.03.2017 19:02

Dieser Vergleich zeigt den Fortschritt:

Ich habe gerade das gleiche Objektiv (Sigma AF 50mm/2,8 bei Blende 5,6) einmal an der A6500 und dann an der Dynax 7D getestet:

Stativ / Blitz / Sucherlupe


Bild in der Galerie

Spalte Q (MTF50):

2260 L von 4000 L ergibt 57%
974 L von 2000 L ergibt 49%

Spalte Z (MTF20):

3620 L von 4000 L ergibt 91%
1496 L von 2000 L ergibt 75%


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