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Stuessi 05.12.2016 19:27

Zitat:

Zitat von hansauweiler (Beitrag 1872770)
Hallo !
Ich wollte mal wissen ob man mit Hilfe der Focuslupe und manuellem scharfstellen Verbesserungen erreicht...

Hallo Hans,

das Fokussieren mit Focuslupe bringt beste Ergebnisse, wenn man mit Stativ arbeitet und das Objekt sich nicht bewegt.

Gruß,
Stuessi

steve.hatton 05.12.2016 19:37

Zitat:

Zitat von der_knipser (Beitrag 1872877)
....
Andererseits stellt sich die Frage, ob es notwendig ist, Möwen aus 270 Metern Entfernung aufzunehmen, und dann so weit zu vergrößern, dass sie ein ganzes Bild ausfüllen. ..

Du meinst ein Stück Brot wäre sinnvoller :-)

hansauweiler 05.12.2016 20:17

Hallo Gottlieb !
Die Möwen aus Entfernung hatten einen einfachen Grund:
Meine Tochter will eine Kamera haben mit der sie entferntes aufnehmen kann (Tele) und ich habe ihr damit zeigen wollen was 250mm Brennweite im Vergleich zu ihrem Smartfone sind.
Dann kam ich auf die Idee der extremen Vergrößerung bei 400mm Brennweite.
Gruß HANS

zielfoto 05.12.2016 20:18

Manuelles Fokusieren bei Porträts
 
Das manuelle Fokusieren erfordert Ruhe. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man mit einem Teleobjektiv dabei Möwen einigermaßen scharf auf die Platte bekommt. Da ist doch m.E. ein schnelles Fokusieren notwendig, oder?
Ich fotografiere Einzel-Porträts mit Offenblende, stelle manuell auf die Augen die Schärfe ein, natürlich mit der Lupe. Das machten schon die alten (Fotografen)Meister so.
Grß Manfred

der_knipser 05.12.2016 20:51

Porträts mit der Lupe scharfzustellen habe ich auch schon versucht, aber ich finde das sehr schwierig. Wenn ich das 85/1,4 nehme, ist der Schärfebereich bei Offenblende so winzig, dass sich der Abstand zwischen Kamera und scharfgestelltem Auge um keinen Zentimeter verändern darf. Genau das passiert mir aber regelmäßig in der kurzen Zeit zwischen dem Fokussieren und dem Auslösen.
Ich würde dazu gerne einen Tipp bekommen.

Im Moment bleibt mir keine andere Wahl, als die Schärfentiefe durch Abblenden zu vergrößeren, oder ersatzweise auf Dauerfeuer zu stellen und das Porträt unter leichtem Vor- oder Zurückziehen der Kamera "abzuscannen". Eines der 10-12 Bilder ist dann hoffentlich an der richtigen Stelle scharf. Sehr professionell finde ich das allerdings nicht, auch wenn es im Einzelfall zielführend sein kann.

der_knipser 05.12.2016 21:00

Zitat:

Zitat von hansauweiler (Beitrag 1872909)
...Meine Tochter will eine Kamera haben mit der sie entferntes aufnehmen kann (Tele)...

Ja, das kann ich verstehen. Ich würde aber keine falschen Hoffnungen wecken, und die Telefotos komplett so verwenden, wie sie aufgenommen wurden. Wenn die Rheininsel dann in 270 Metern ein Drittel der Bildbreite ausfüllt, dann sind die Möwen nur schmückendes Beiwerk, und keinesfalls das eigentliche Motiv.
Mit den Vergrößerungen zeigst Du ihr eigentlich, was nicht möglich ist. Zeig ihr lieber, was doch möglich ist, und such dafür nähere Motive.
Ein Teleobjektiv ist ja nicht unbedingt dafür da, sehr weit entfernte Motive sehr nah ranzuholen, das können Bridge-Kameras mit umgerechneten 840 mm Brennweite sicher besser. Mit so langen Brennweiten bekommt man schöne bildfüllende Details, oder auch Motive mit sahneweichem Bokeh. Mit solchen Aufnahmen wird der Appetiti auf Telefotografie sicher größer als mit unscharfen Möwen.

hansauweiler 05.12.2016 21:17

Hallo Gottlieb !
Ich versuche sie ans Fotografieren ranzuführen anstatt nur zu "Knipsen" und ihr aber auch die Grenzen zu zeigen.
Die Kamera die ich heute für sie besorgt habe ist eine Lumix TZ100/DMC-TZ 101.
Damit probiere ich mal rum bis sie in Urlaub nach Köln kommt.
Bei meinem Sohn war es einfach, er hat zur Zeit meine Alfa 55. (er ist aber auch Dipl Ing.
Sie Ärztin)
HANS

BeHo 05.12.2016 21:44

Zitat:

Zitat von der_knipser (Beitrag 1872923)
[...]das können Bridge-Kameras mit umgerechneten 840 mm Brennweite sicher besser.[...]

Eher nicht. Mit z.B. 300mm an APS-C geht deutlich mehr als mit den hochgerechneten Pseudobrennweiten am Miniatursensor.

Ansonsten gebe ich Dir vollkommen Recht.

@Hans: Bei mehreren hundert Metern Abstand zum Motiv liefert eine Kamera selten befriedigende Details. Die dicke Luftschicht zwischen Kamera und Motiv ist nun mal kein Nichts, sondern beeinflusst die Lichtstrahlen oft mehr, als man denkt. Nähe ist durch nichts zu ersetzen.

screwdriver 05.12.2016 21:46

Zitat:

Zitat von hansauweiler (Beitrag 1872931)
...
Bei meinem Sohn war es einfach, er hat zur Zeit meine Alfa 55. (er ist aber auch Dipl Ing.
Sie Ärztin)
HANS

Die berufliche Qualifikation ist doch überhaupt kein Argument?
Ich bin "nur" Anlagenmechaniker.... ;)
Eine Bridgekamera ist allerdings als Einstieg in die "ambitioniertere" Fotografie gar nicht verkehrt. Für Viele ist die sogar dauerhaft ausreichend.

Ich bin auch von der Pocketknipse über ne Bridge zur Systemkamera gekommen.
Die TZ100 hat immrhin schon einen 1" Sensor und ist damit nur ca. 2 Blendenstufen weniger dämmerlichttauglich als eine APSC-Kamera.

Das Spiel mit der Schärfentiefe und das Fehlen der manuellen Scharfstellung ist in vielen Fällen entbehrlich und erfordert ja erhöhtes Engagement.
Da blebt eben noch etwas Luft, wenn es sich weiter entwickelt.:top:

Man 05.12.2016 22:46

Lohnt manuelles Scharfstellen ?

Für mich eher nicht.

Bei meinem Tamron 150-600 wollte ich gerne wissen, ob es mit dem AF genau genug fokussiert.
Also Stativ, 600mm, Offenblende und auf rd. 15 Meter entfernten Zaun fokussiert, dort auf eine Rebe in der Bildmitte.
Manuelles Fokussieren bei 600mm ist auch auf einem relativ stabilen Leichtmetallstativ eine sehr filigrane Angelegenheit: sobald man den Entfernungsring bewegt, wackelt das Bild der Sucherlupe auf dem Kameramonitor erstaunlich heftig.
Die Unterschiede sind, wenn denn überhaupt vorhanden, minimal.

Links ist jeweils das ganze Bild, rechts ein 100%-Ausschnitt aus der Bildmitte (auf die fokussiert wurde). Aufgenommen in JPG mit den Standardeinstellungen ohne nachträgliche Bearbeitung, Collage in PS zusammengeschnippelt. Belichtungszeit 1/40stel (AF) und 1/50stel (MF) Sekunde, jew. 100 ISO, jew. keine Spiegelvorauslösung (bei SLT mit elektronischem ersten Verschluss auch ziemlich unnötig), jew. ausgelöst über Kabelauslöser.
Oben ist AF, unten ist MF - ob MF tatsächlich besser fokussiert ist (Holzmaserung kommt besser raus) oder ob der AF besser (und eigentlich korrekter) auf die Rebe fokussiert hat?

Bild in der Galerie

Ergebnis für mich: der AF ist mit meinen manuellen Bemühungen gleichwertig und dafür um ein zigfaches schneller. MF bleibt für mich also eher eine Notlösung und AF bleibt Standard.

vlG

Manfred


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