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der_knipser 16.07.2016 11:24

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 1836857)
... Allerdings sind die Punkte auf dem Bild des TO verschmiert, was für Hotpixel ungewöhlich ist...

Die Verschmierungen sind nicht richtungsgebunden, sondern unregelmäßig. Sie sind auch weitgehend weiß und nicht farbig. Meine Vermutung: Bei der Aufnahme waren sie farbig (Farbrauschen durch thermische oder High-ISO-Einflüsse), und wurden bereits in der Kamera versucht zu bereinigen. Der Algorithmus hat die Farben wegrechnen können, und daraus ist Weiß übrig geblieben. Ich denke nicht, dass es (permanente) Hotpixel sind. Das Verschmierte kann auch durch die extreme jpg-Kompression kommen, die 20 Megapixel mit 1,2 MB Dateigröße abzubilden versucht. Die RAW-Daten wären sicher aussagekräftiger.

Eine stärkere kamerainterne Berechnung könnte diese Punkte wegrechnen, aber das ginge mit dem Kompromiss einher, dass dieser Berechnung auch gewollte Pixel (Sterne) zum Opfer fallen. Man muss eine Balance zwischen Detailreichtum und Störungsfreiheit finden, und dabei bleiben naturgemäß die stärkeren Störungen übrig. In der nachträglichen Bildbearbeitung gibt es Mittel und Wege, die Störungen zu beseitigen. Der Vorgang geht jedoch ähnliche Kompromisse ein, die ich beschrieben habe. Der Anwender hat jedoch gezielt Einfluss auf die Stärke und auf die Methode. Das setzt voraus, dass man sich mit der Bildbearbeitung intensiv befassen muss. Die "Ein-Klick-Lösungen" mancher Programme kann man auch ohne Lernaufwand nutzen, aber die lösen das Problem sicher nicht auf dem Niveau, wie es die Kamera intern macht, und schon gar nicht, wie es eine manuelle Korrektur kann, die man sogar auf einzelne Bildbereiche begrenzen kann.

Im Prinzip sollte man einem Fotosensor geben, was er am liebsten mag: Licht. Dann sind die Dinger meistens richtig gut...

der_knipser 16.07.2016 11:27

Zitat:

Zitat von screwdriver (Beitrag 1836859)
Beim gezeigten Bild könnte ich mir allerdings auch noch refelktierenden Staub oder Pollen in der Luft als (zusätzliche) Störquelle vorstellen.

... also Schmutz, der 20 sec raumstabil bleibt, um scharf abgebildet werden zu können? Eher nicht...

rx100m4 16.07.2016 11:51

Guten Morgen,
danke für Eure zahlreichen Antworten.

Das Bild wurde bei offenem Fenster geschossen. Die Kamera stand dabei innen. Heute Nacht war es sehr kalt, die Kamera jedoch normal warm, weil sie eben nicht draußen stand.
Wenn ich dabei den Faktor 0 Kelvin richtig verstanden hab, kann ich mir sehr gut vorstellen, dass das der Grund war.

Die Bildfehler waren nicht immer weiß. Hier noch ein Beispiel:
http://fs5.directupload.net/images/160716/4fcmazud.png

Die Aufnahmen lasse ich immer als JPEG in „extrafein“ und zeitgleich als Raw speichern.
Die Bildausschnitte oben und im ersten Beitrag stammen von den Raw-Dateien, welche unkomprimiert sind.
Verwackelt ist auch nichts, da ich mit Selbstauslöser und Stativ aufgenommen hab. Linse und Luft waren soweit „staubfrei“.

Ich habe später noch ein-zwei Bilder gemacht. Da stand die Kamera dann außen auf dem Fensterbrett und war schon ziemlich abgekühlt. Keine Störungen mehr im Bild.
Auch wenn ich den genauen Grund dafür nicht 100% kenne, das Problem scheint gelöst. :top:

Also, danke für Eure Hilfe!

http://fs5.directupload.net/images/160716/fyotiqtt.png
Nur noch Sterne :top:

screwdriver 16.07.2016 13:52

Zitat:

Zitat von rx100m4 (Beitrag 1836882)
Da stand die Kamera dann außen auf dem Fensterbrett und war schon ziemlich abgekühlt. Keine Störungen mehr im Bild.

Dann war es eindeutig ein (zu) warmer Sensor.

Eine lange Einschaltzeit der Kamera mit Sensoraktivität (sog. Liveview) erhöht schon die Innentempertur der Kamera und des Sensors deutlich. Wenn dann noch häuifige vorausgehende Aufnahmen dazu kommen erhöht sich durch die Wärmeentwicklung des Prozessors die Temperatur nochmal sehr deutlich.
Besonders deutlich wird das bei Videoaufnahmen. Das kann so weit gehen, dass sich die Kamera wegen zu grosser Sensorhitze automatisch abschaltet.

Die technisch- physikalische Erklärung, wie Hotpixel entstehen, ist ziemlich komplex und im Wesentlichen auf Herstellungsungenauigkeiten der Sensorpixel auf Molekülgrösse zurückzuführen. Diese sind um so gravierender, je kleiner die Einzelpixel sind. Das ist naturgemäss bei kleinen Sensoren mit hoher Pixelzahl eher der Fall.
Im Prinzip sind Hot-Pixel eine Form von Bildrauschen, welches bei den betroffenen einzelnen Sensorpixeln "verfrüht" auftritt.

Lange Belichtungszeiten, hohe ISO (= elektronische Verstärkung) und hohe Ausgangstemperaturen multiplizieren gewissermassen das Auftreten und die Stärke von "Hot-Pixeln".

Mit diesem Wissen lässt sich das Auftreten von Hot-Pixeln zumindest minimieren.
Man kann nun für seine Kamera herausfinden, wo sich optimale Ergebnisse im Zusammenspiel von ISO und Belichtungszeit erzielen lassen.


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