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WinSoft 20.04.2005 14:59

Zitat:

Zitat von Jan
Unterschiedliche Sensorgrößen bedingen auch unterschiedliche max. zulässige Zerstreuungskreisdurchmesser.

Das ist genau der Punkt! Wer nämlich definiert diese zulässigen Zerstreuungskreisdurchmesser? Denn darauf fußen alle weiteren Brechnungen und Angaben über die erreichte Schärfentiefe.

Entscheidend ist ja das Auflösungsvermögen des menschlichen Auges. Es beträgt (je nach Autor) 1' bis 2', also rund 1/60°. Das heißt, das Auge kann zwei Punkte ausreichenden Kontrasts als getrennt nur dann unterscheiden, wenn sie mindesten 1' auseinander liegen. Aus diesen Werten lässt sich ein zulässiger Streuungskreisdurchmesser errechnen.

minomax 20.04.2005 15:58

Ich habe mal einen einfachen Schärfetiefen-Test mit meiner A1 gemacht, um auch den Einfluß einer Nahlinse zu sehen:

Test-Bild

Gruß
minomax

Michael60 20.04.2005 19:18

danke und ich glaube der fehler liegt bei mir
 
Hallo und danke für die ausführlichen antworten, wobei ich sie nochmal in Ruhe lesen muß, denn ich habe nur die hälfte verstanden :oops:

Aber,
die Testfotos (ein gesonderter Dank) haben mir gezeigt das bei Blende 11 doch 1 CM Schärfentiefe vorhanden ist, da ich bei meinen Aufnahmen am letzten Samstag Weidekätzchen aufgenommen habe die nicht tiefer als 1 CM waren hätten sie (zumindest einige komplett scharf sein müssen.
Da ich aber den Autofocus benutzt habe, geht das nicht, denn er stellt den Vordergrund scharf, das heißt mir bleiben dann nur ca 5 mm in der tiefe.
Beim nächsten mal werde ich zwar den Autofocus benutzen, aber ich werde die Schärfe nach vorne korigieren.
Vorausgesetzt die Dinger halten still und ich übe ein bischen müßte das machbar sein.

mfg
Michael

klebs 20.04.2005 20:01

Zitat:

Zitat von Jan
Genau genommen sollte es heißen:
Brennweite - erheblicher Einfluß,
Entfernung - erheblicher Einfluß!
Aber der Einfluß von Brennweite und Entfernung kürzen sich (bei gleicher Sensorgröße und gleichem Abbildungsmaßstab) heraus (wenn man eine Näherung der tatsächlichen Zusammenhänge betrachtet, die nur im Makro-/Nahaufnahmebereich gilt).

@Jan: nein, sollte es nicht:
Zitat:

Zitat von klebs
und da gilt folgendes (bei formatfüllender Abbildung):

Ich bin oben vom praktischen Problem ausgegangen: wenn ich im Macrobereich etwas fotografiere, dann will ich mein Objekt in einer bestimmten Größe (oft formatfüllend) abbilden. :!: Wie Du richtig erkannt hast, kürzen sich dann Entfernung und Brennweite heraus, d.h. haben keinen Einfluß. Ich kann also in aller Ruhe meinen Bildausschnitt mit dem Zoom einstellen, ohne daß ich über die Schärfentiefe nachdenken muß. Die Schärfentiefe kann ich dabei nur über die Blende regulieren. Die Näherung paßt IMHO nicht nur im Nahbereich, sondern bis zur halben hyperfokalen Entfernung ganz gut (ca. 20-30% Abweichung kann man da schon tolerieren).

Zitat:

Zitat von Jan
Welche Zusammenhänge zwischen Sensorgröße und Tiefenschärfe sich daraus ergeben, habe ich noch nicht durchdacht und noch nirgendwo nachgelesen.

Ich find jetzt auf die Schnelle die alten Berechnungen nicht mehr, aber IMHO ging der Abbildungsmaßstab quadratisch in die Formel ein. Bei gegebenem Zerstreuungskreisdurchmesser im Abzug verhalten sich die Zerstreuungskreise wie die Sensordiagonalen, also linear. Die Abbildungsmaßstäbe verhalten sich wie die Kehrwerte der Diagonalen, also wie die Cropfaktoren. Wenn ich mit der Vermutung oben recht habe und der Maßstab quadratisch in die Schärfentiefe eingeht, dann verhalten sich die Schärfentiefen bei sonst gleichen Bedingungen wie die Cropfaktoren der Kameras.

@WinSoft: um den zulässigen Zerstreuungskreis im Abzug zu berechnen, braucht man zusätzlich noch den Betrachtungsabstand, für den Zerstreuungskreis auf dem Sensor auch noch die Größe des Abzugs bzw den Nachvergrößerungsfaktor. Ein anderer möglicher Ansatz für den Zerstreuungskreisdurchmesser wäre die reale Pixelgröße (bzw bei der A2 das maximale Auflösungvermögen). Wenn ich die ansetze, habe ich auf keinen Fall Unschärfe im Schärfentiefenbereich. Wenn ich Zeit habe, lass ich den Schärfentiefenrechner mal damit laufen - mal sehen was dabei herauskommt.

mfG
Rainer

Bendix 20.04.2005 22:40

Re: Schärfentiefe und Macro`s
 
Zitat:

Zitat von Michael60
...da der Unterschied von Blende 2,8 und 11 doch sehr sehr gering sind insbesondere bei Macroaufnahmen.
Dies ist ja wohl im allgemeinen eine "Schwäche" von Digicams (habe ich gehört).

Das ist KEINE Schwäche irgendeiner Kamerabauart, sondern nackte Physik. Je größer du ein Objekt im Sucher abgebildet haben möchtest, desto enger wird der Tiefenschärfe-Spielraum.
"je größer ... abgebildet ..." = Teleaufnahme, oder Makro oder allgemein dichter ran = je fummeliger die Scharfstellung.
Logisch, dass du beim Weitwinkel die wenigsten Tiefenschärfenprobleme hast.

Der Tiefenschärfebereich ist mit der Blende in Grenzen veränderbar. Je kleiner die Blende (=je höher die Blendenzahl) je tiefer die Schärfe. Die Grenzen richten sich auch hier wieder danach, wie groß du das Objekt abgebildet haben möchtest. Wie oben: Je dichter dran, je enger der Spielraum.

Zitat:

Ich erkenne bei Nahaufnahmen mit Blende 2,8 und 11 kaum einen Unterschied.
Etwa beim Blick durch den Sucher? Das kann daran liegen, dass die Blende erst beim Auslösen auf den eingestellten Wert schließt. Handbuch Seite 77: Hier steht, wie du die Motivansicht bei tatsächlich eingestellter Blende per Augenschein prüfen kannst. Tiefenschärfen-Vorschau nennt sich das.
Anmerkung zwecks Verwirrung: ;)
Laut Handbuch braucht man nur in der Einstellung CUST die Funktionstaste gedrückt halten. Funzt bei mir aber nur, wenn ich zusätzlich den Auslöser halb drücke. Entweder spinnt das Handbuch oder ich habe was übersehen.


Viel Spaß beim Theoriebüffeln!
Ralf

klebs 21.04.2005 20:54

Zitat:

Zitat von Bendix
Anmerkung zwecks Verwirrung: ;)
Laut Handbuch braucht man nur in der Einstellung CUST die Funktionstaste gedrückt halten. Funzt bei mir aber nur, wenn ich zusätzlich den Auslöser halb drücke. Entweder spinnt das Handbuch oder ich habe was übersehen.

Meine machts genauso, das Handbuch hat da einen Fehler. :( Liegt IMHO daran, daß bei Programm- und Blendenautomatik vor der Belichtungsmessung der Blendenwert unbekannt ist. Und weil´s da nicht anders geht, machen sie´s halt der Einfachheit halber halt immer so. :roll:

mfG
Rainer

jottlieb 21.04.2005 21:42

Naja logischerweise muss die Kamera ja erstmal scharfstellen, damit die Tiefenschärfevorschau einen Sinn hat.

Bendix 21.04.2005 22:57

Zitat:

Zitat von jottlieb
Naja logischerweise muss die Kamera ja erstmal scharfstellen, damit die Tiefenschärfevorschau einen Sinn hat.

Richtig, jottlieb. Eine präzisere Beschreibung im Handbuch wäre dennoch wünschenswert + sinnvoll. Bei meinen Versuchen hatte ich immer längst scharfgestellt, und da bringt das Handbuch mit seiner Beschreibung nur Verwirrung. :crazy:
Gute Nacht!
Ralf

Modi 22.04.2005 14:51

Hallo,
mache eigentlich deshalb meine "Nahaufnahmen" meistens mit dem Tele um eine bessere Tiefenschärfe zu erhalten.
Brauche dann allerdings auch mehr Licht;
geht aber bei meinen Objekten (Modellbahn). :)
Jürgen

Jan 26.04.2005 11:09

Hallo Modi,
... mache deshalb ...

Worauf beziehst Du Dich? Die Physik, an die klebs hier erinnert hat, zeigt doch grade, dass es im Nahbreich nur auf den Abbildungsmaßstab ankommt.

Lediglich durch den engeren Bildwinkel fällt es beim Tele u.U. leichter unwichtige Dinge im Hintergrund nicht in s Bild zu bekommen.

LG Jan


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