SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   Perfektes Bild ooc? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=170208)

subjektiv 30.04.2016 20:45

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1815930)
Das sehe ich anders. Schon vor langer Zeit warben die Hersteller damit, dass ihre Kameras bei der Belichtungsmessung auf Datenbanken mit zigtausenden von typischen Motiven zurückgreifen, um ein gutes Belichtungsergebnis zu erzielen. Ein Foto vom Strand mit etwas grün im Hintergrund und blau-weißen Himmel darüber ist weiß Gott eine 0/8/15-Situation...

Aber grade bei den Beispielbildern sieht das erste schon ziemlich nach einer sehr realistischen Situation aus. Dass es in Wirklichkeit vielleicht eher die dritte Version gewesen sein mag, kann eben eine Datenbank mit ähnlichen Situationen dann tatsächlich nicht wissen. Wobei ich auch nicht ernsthaft glaube, dass da allzuviele Szenarien enthalten sein dürften.

Mal ganz abgesehen davon gibt es aber auch Situationen, die einen real erlebt absolut faszinieren und wirklich dramatisch, großartig, überwältigend, wie man es auch immer nennen mag, wirken. Dann macht man davon Bilder und sieht sie sich zu Hause an. Nun sind sie zwar vielleicht von den Farben her recht realistisch und stellen das ganze im Prinzip real dar, aber diese reale Darstellung kommt an die vor Ort empfundene einfach überhaupt nicht hin. Allein schon, weil natürlich die Größe und die unmittelbare Begegnung fehlen. Da kann man nun z.B. durch gezielte Übertreibungen durchaus etwas nachhelfen. Man sieht, wohl nicht zuletzt deshalb, heute auch sehr viele Aufnahmen, in denen das absolut übertrieben ist, und die Farben unnatürlich satt und kräftig wirken. Das mag damit zu tun haben, dass das dann den überwältigenden Empfindungen momentan irgendwie besser entspricht. Man sieht sich meist sehr schnell daran ab, weil es eben doch nicht das selbe ist...

Aber Automatiken scheinen solche Einstellungen oft sehr zu lieben bzw. sogar noch weiter zu übertreiben. Die funktionieren dann oft am ehesten, wenn man den Schatten zu liebe auf Details in den Lichtern verzichtet und überbelichtet...

aidualk 30.04.2016 21:02

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1815903)
... belichte ich dann unter - in diesem Fall um eine Blende -, damit mir zumindest der Himmel nicht so ausfrisst. Das macht Dschungel und Strand ooc dann natürlich noch dunkler:


Bild in der Galerie

Die Lichter sehen erst mal gut aus - passt. ;)


Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1815903)
Dann nehme ich in c1 eine kräftige Tiefenanhebung vor, steigere Klarheit und Sättigung noch ein wenig, erst dann sieht das Bild einigermaßen so aus, wie ich es vor Ort sah:


Bild in der Galerie

Wieso kriegt die Kamera das nicht von selbst so hin? Ist doch eigentlich ein Allerweltsmotiv??

Die Tiefen mit DRO manuell auf +4 oder +5 justieren. Kontrast und Sättigung in 'Standard' oder 'Landscape' leicht anheben, dann wirst du ein sehr ähnliches Bild, wenn nicht sogar ein fast gleiches Ergebnis, jpg ooc bekommen.

Probier es in ähnlicher Situation mal aus. ;)

screwdriver 30.04.2016 21:09

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1815903)
Wieso kriegt die Kamera das nicht von selbst so hin? Ist doch eigentlich ein Allerweltsmotiv??

Dein Motiv überfordert schlicht die Dynamik der Ausgabegeräte.

Das menschliche Auge kann ca. 18- 20 EV verarbeiten. Der Fotosensor im besten Falle 12- 15 EV. Der Monitor kann nur 8-10 EV darstellen und ein Druck nur 5-8 EV.

Also muss die Dynamik "komprimiert" werden, um dargestellt werden zu können.
Mit Wissen um die Zusammenhänge und Möglichkeiten der Kamera kann man hier auch schon bei der Aufnahme gezielt gegensteuern.
Es gibt inzwischen sogar eine "Auto-DRO" und "Auto-HDR"- Funktion.
Die ist eben nur nicht ab Werk eingeschaltet.... ;)

screwdriver 30.04.2016 21:26

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1815930)
..dass ihre Kameras bei der Belichtungsmessung auf Datenbanken mit zigtausenden von typischen Motiven zurückgreifen...


Das kann ja gar nicht sein.
Bestenfalls basieren die Algorithmen der Automatiken auf gemittelte/ typische Auswertungserbenisse aus diesen Datenbanken. Dabei werden extreme Belichtungssituationen eben nicht benutzerspezifisch gewichtet; wie auch.

Es ist eben der Fotografierer gefragt, die Belichtungs- und Korrektur- Parameter so einzustellen, dass die OOC-Bilder (möglichst) dem entsprechen, was er als Ergebnis haben möchte.

Dass dies viele Fotografierer - insbesondere "just in time - überfordert, ist eine andere Sache. Aber dafür hat der ja dann die Möglichkeit der RAW-Bearbeitung. ;)

wus 30.04.2016 22:11

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1815956)
Du brauchst nur eine Nikon kaufen.

Dummerweise hat keine der Nikons die in Frage kämen einen EVF. Mit OVF kann ich nicht mehr arbeiten, wie ich kürzlich mal anhand einer EOS 5D III feststellen musste (in relativ dunkler Umgebung).

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1815956)
Stelle TIFF ein und der Käse ist gebissen.

Das bezweifle ich. Die Farbtiefe an sich ist nur die halbe Miete, wie's auf dem Monitor oder Papier aussieht ist immer noch sehr stark von der Dynamikabbildung abhängig.

Zitat:

Zitat von screwdriver (Beitrag 1815971)
Dein Motiv überfordert schlicht die Dynamik der Ausgabegeräte.
...
Der Monitor kann nur 8-10 EV darstellen und ein Druck nur 5-8 EV.

Also muss die Dynamik "komprimiert" werden, um dargestellt werden zu können.

Richtig, also warum macht die Kamera das nicht automatisch, fürs JPEG ooc???

Im RAW kann ja gerne die größtmögliche Dynamik erhalten bleiben, die der Sensor abbilden kann. Fürs JPEG davon einfach die zu hohen und zu niedrigen Tonungen abzuschneiden - und somit die Höhen ausfressen und die Tiefen absaufen zu lassen - finde ich arg billig.

Zitat:

Zitat von screwdriver (Beitrag 1815985)
Das kann ja gar nicht sein.
Bestenfalls basieren die Algorithmen der Automatiken auf gemittelte/ typische Auswertungserbenisse aus diesen Datenbanken. Dabei werden extreme Belichtungssituationen eben nicht benutzerspezifisch gewichtet; wie auch.

Das habe ich auch gedacht, als ich das erste Mal davon gelesen habe. Aber das ist sehr lange her, und heute, wo Speicherplatz nicht mehr viel kostet und reichlich zur Verfügung steht, könnte man schon so eine DB in einer Kamera unterbringen.

Zitat:

Zitat von screwdriver (Beitrag 1815985)
Es ist eben der Fotografierer gefragt, die Belichtungs- und Korrektur- Parameter so einzustellen, dass die OOC-Bilder (möglichst) dem entsprechen, was er als Ergebnis haben möchte.

Dass dies viele Fotografierer - insbesondere "just in time - überfordert, ist eine andere Sache.

Im Prinzip weiß ich das alles, "Just in Time" ist wirklich der Knackpunkt: Die Mühe sich zu überlegen, welcher DRO-Level jetzt der richtige sein müsste, ob trotz DRO noch eine Belichtungskorrektur nötig ist, womöglich noch Kontrast und Sättigung anzupassen - das dauert in vielen meiner typischen Situationen einfach zu lange. Und birgt die Gefahr, dass die Kamera dann für das nächste, evtl. total andersartige Motiv grottenfalsch eingestellt bleibt.

Deshalb beschränke ich mich unterwegs meist auf Belichtungskorrektur - die kann ich mit einem Dreh am Rad einstellen, ohne lange in Menüs abtauchen zu müssen.

Zitat:

Zitat von screwdriver (Beitrag 1815985)
Aber dafür hat der ja dann die Möglichkeit der RAW-Bearbeitung. ;)

Ja, notgedrungen mache ich das inzwischen auch nicht mehr so selten. Lieber wär's mir wenn das nicht nötig wäre.

screwdriver 30.04.2016 22:30

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1816008)
Lieber wär's mir wenn das nicht nötig wäre.

Dann fotografiere mit DIA-positv- Film und beschränke dich auf Motive, die ordentlich abgelichtet werden können und akzeptiere einfach die gegebenen Limitierungen. :P

Ich selber habe zumindest mal so angefangen und weiss damit umzugehen. ;)

meshua 30.04.2016 22:33

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 1815903)
(...)
Wieso kriegt die Kamera das nicht von selbst so hin? Ist doch eigentlich ein Allerweltsmotiv??

Ähhm - du erwartest eine Kamera mit telepathischen Kräften, die deine Gedanken lesen und in ein Bild umsetzen kann. OK, vielleicht in 50 Jahren. :P

Du hast ein Gehirn, was um ein Vielfaches leistungsfähiger als die von Menschen einprogrammierten Belichtungsalgorithmen (die alle relevanten Informationen im Bild auf 18% Grau zusammenmatschen) ist. Nutze das Potential deines Gehirns! Nochmals: Die Kamera kann nicht wissen, was sein Benutzer gern möchte!

Und hier noch etwas:
Viele Grüße, meshua

jolini 30.04.2016 22:33

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1815965)

Die Tiefen mit DRO manuell auf +4 oder +5 justieren. Kontrast und Sättigung in 'Standard' oder 'Landscape' leicht anheben, dann wirst du ein sehr ähnliches Bild, wenn nicht sogar ein fast gleiches Ergebnis, jpg ooc bekommen.

Das kann ich bestätigen. Gerade mit der zweiten A7 Generation klappt das sehr gut. Die Zeiten, als du mit derselben Maßnahme und der A900 dabei in den Tiefen böse ins Rauschen kamst, sind vorbei.


Bild in der Galerie

mfg / jolini

wus 30.04.2016 23:23

Zitat:

Zitat von jolini (Beitrag 1816019)
Das kann ich bestätigen. Gerade mit der zweiten A7 Generation klappt das sehr gut.

Ich weiß, ich habe selber lange Zeit mit DRO gearbeitet. Allerdings fand ich die Ergebnisse nicht immer so gut dass ich ohne Nachbearbeitung ausgekommen bin. Nicht selten sah das mit DRO erstellte JPEG ooc am Monitor dann doch nicht so gut aus. Und das obwohl ich mir meistens schon Mühe gegeben hatte vor Ort die richtige Einstellung zu finden. EVF und Kameradisplay können halt immer noch keinen großen Monitor ersetzen.

Seit ich c1 habe bin ich daher dazu übergegangen, DRO in der Kamera auf Auto eingestellt zu lassen, was manchmal ganz gute Ergebnisse bringt. Ansonsten bringt c1 in jedem Fall bessere, jedenfalls was die Dynamikabbildung (Tonwerte) anbetrifft.

Zitat:

Zitat von jolini (Beitrag 1816019)
Die Zeiten, als du mit derselben Maßnahme und der A900 dabei in den Tiefen böse ins Rauschen kamst, sind vorbei.

Ich arbeite ja mit A77, da kommt bei Verwendung der höheren DRO-Level schnell Rauschen auf, selbst bei Fotos mit ISO 100.

Auch das macht c1 besser.

lampenschirm 30.04.2016 23:56

Zitat:

Zitat von screwdriver (Beitrag 1816016)
Dann fotografiere mit DIA-positv- Film und beschränke dich auf Motive, die ordentlich abgelichtet werden können und akzeptiere einfach die gegebenen Limitierungen. :P

Ich selber habe zumindest mal so angefangen und weiss damit umzugehen. ;)

das ist für mich noch immer die Basis im Hinterkopf, darum empfinde ich die Digitaltechnik wie das DRO als göttlicher Segen und ich bin jedesmal faziniert was ich mir jetzt alles Leisten / bewerkstelligen kann gar bereits in der Cam

und je isoloser / dynamikumfrangreicher die Sensoren werden um so göttlicher wirds....:crazy:


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 04:12 Uhr.