Alldieweil der Meisen-Thread ja doch irgendwie ein Winterthema war und von Blicken durch geschlossene Küchenfenster lebte, stelle ich diese Bilder mal in Peters frühlingserwachenden Krokus-Thread – selbst wenn jene Fotos dafür noch etwas frühreif sind. Die Bienenfresser kommen erst im Mai aus Afrika zurück, die Kiebitze brüten auch nicht vor April.
Alle Bilder entstanden übrigens in Braunkohletagebauen in Sachsen bzw. Sachsen-Anhalt. Ein befreundeter Ornithologe, der hier die Bergleute naturschutzfachlich berät, nahm mich dazu mit.
Das ist eben auch das Gute an solchen Tagebauen: Hinz und Kunz kommt dort nicht hin, und der Kohleabbau beschränkt sich auf einzelne Bereiche. So wurden in dem einen Tagebau gut hundert teils geschützte Vogelarten nachgewiesen, die hier meist auch brüten. Darunter die Kiebitze, die ich beim Beringen fotografiert habe. Sie leben am Rande der „Liegendwasserhaltung“. Das ist ein weitläufiges flaches Gewässersystem mit ausgeprägter Wasserpflanzenvegetation und flächigem Röhricht, in dem anfallende Sümpfungswässer biologisch vorgeklärt werden.

→ Bild in der Galerie
Die Bienenfresser leben in einem anderen Tagebau und sind hier schon seit Jahrzehnten standorttreu, selbst wenn die Grube „wandert“. So musste Ende 2013 ihre alte Lehmwand für die Bruthöhlen weichen. Doch unter exakten Vorgaben des Ornithologen schufen die Bergleute unweit davon einen adäquat neuen Lebensraum – mit Steilwand, Büschelblumen und Inkarnatklee als Insektenrevier davor und sogar imitierten Stromleitungen. Und die Bienenfresser nahmen das sofort an, als sie aus Afrika zurückkehrten. Rund 80 Paare brüten so mitten im Kohleabbaugeschehen – und sind kurioserweise eben dadurch bestens geschützt.
Die Bilder entstanden aus dem Auto. Leider sind die Vögel ziemlich weit weg, und ich hatte da auch nur das SAL 55300 dabei. Mal sehen, ob ich dieses Jahr mehr zustande bringe.

→ Bild in der Galerie

→ Bild in der Galerie

→ Bild in der Galerie
|