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Dana 09.10.2015 19:40

Zitat:

Zitat von matti62 (Beitrag 1746242)
Viele Bilder sind heute reproduzierbar ohne dass man ein Erinnerungsphoto braucht.

Lese ein Buch, schaue ins Internet und man wird viel von dem finden, das man selber photografiert hat evt. sogar identisch. Das reicht um das innere Bild wieder abzurufen.

Wenn dies für dich bedeutet, dass der Autor weitestgehend Recht hat und du keine Bilder für dich selbst mehr machen willst/musst, weil man sie ja in der Google-Suche findet, was zum Erinnerungsauffrischen reicht...dann weiß ich nicht, ob du die Fotografie so richtig verstanden hast...oder das, was sie in einem Menschen auslösen kann. :shock:

Linsenblick 09.10.2015 19:50

Na ja, ein Funken Wahrheit steckt schon in dem Artikel.

Dana 09.10.2015 20:16

Wenn ich schreibe
Das Gras ist blau, der Himmel ist grün, das Korn ist gelb und die Erde eine Scheibe,
steckt auch ein bisschen Wahrheit in dem, was ich sage. Das macht den Rest aber nicht weniger bekloppt.

Natürlich kann man bei einigem heftig mit dem Kopf nicken "Jajaaaa, Selfies sind SO schlimm!! Und das nimmt so überhand!", aber dafür braucht es keinen Artikel und niemanden, der es so aufbauscht.

Viel schlimmer finde ich die Aufforderung, nicht mehr zu fotografieren und darauf stolz zu sein und sich über die, die "noch fotografieren" erhaben zu fühlen. Ganz nach dem Motto:
"Fotografierst du noch oder lebst du schon?"

BeHo 09.10.2015 21:03

Zitat:

Zitat von raul (Beitrag 1746296)
[...]Das kann bei mir nur mein Bild, egal wie viele vor mir ein ähnliches gemacht haben.[...]

Das ist bei mir genauso, egal wie schlecht oder gut das jeweilige Bild ist.

Bildbände und Filme lassen mich zwar auch des öfteren an Erlebtes zurückdenken, aber viel unschärfer - auch wenn die Bilder schärfer als meine sind.

matti62 09.10.2015 21:26

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 1746307)
Wenn dies für dich bedeutet, dass der Autor weitestgehend Recht hat und du keine Bilder für dich selbst mehr machen willst/musst, weil man sie ja in der Google-Suche findet, was zum Erinnerungsauffrischen reicht...dann weiß ich nicht, ob du die Fotografie so richtig verstanden hast...oder das, was sie in einem Menschen auslösen kann. :shock:

Dana, ich glaube, er regt eventuell nur an bewußter zu fotografieren. Systemgrenzen können nur überwunden werden, wenn Du an ihnen rüttelst...:D.

Nehmen wir doch mal die typischen Touriorte an. Ich habe mich dieses Jahr in einer stillen Stunde (nicht Minute) im Dunstkreis der Hagia Sophia aufgehalten und die Menschen beobachtet, ihnen auch die Arbeit abgenommen sich zu fotografieren (so lernst Du andere Kameras und EDIT Menschen aus aller Welt kennen:D) und mal genau dieses Phänomen beobachtet.

Keiner der Touris (inclusive mir) hatte keine Kamera (und wenn es nur Smartphines waren) dabei. Viele trugen die Kamera als Schmuckstück (zumindestens in der Zeit, als ich sie beeobachtete), manche fotografierten los, nachdem dem Motto, ein gutes wird schon rausspringen, viele schossen Familienfotos (als Erinnerung) und Einige fotografierten die Hagia Sophia aus jeglich möglichem Winkel, jeglich möglicher Sicht.

Ja, Du hast recht, jeder hat seine Erinnerung, der Erste: Man war mir die Cam lästig, ich brauche das nächste mal eine a6000 :-), der Andere: man war das eine Arbeit, aber schau mal DAS Eine und dann noch mit PS bearbeitet, das ist der Hammer. Die Familie: das waren noch Zeiten..., der Letzte, der machte eventuell ein Gigapixelbild...

Ich habe jetzt davon kein Bilder gemacht, warum auch, habe aber das Erlebnis in mir und jedesmal, wenn ich die Hagia Sophia irgendwo sehe oder jemand davon spricht, fällt mir das wieder ein und ich schmunzle. Man kann auch den Urlaub im Gedanken mal öfters ablaufen lassen, das hält ihn eventuell länger im Gedächnis als nur über Bilder. Vielleicht. Scheint mit wie Buch und Fernseher...

Natürlich habe ich auch fotografiert, für mich weniger, aber bewusster und vielleicht nicht die typischen Bilder. Und ja, es hat mir Spaß gemacht und ich freue mich jedesmal, wenn ich die Bilder sehe.

Wenn Du in einer Zeitung, in einem Buch, auf einem Bild einen Ort aus Deinem Urlaub siehst, werden da keine Erinnerungen wach, nur bei den eigenen Bildern, weil diese gerade so emotional waren (außer es sind Personen drauf)?

Vielleicht mein er das? Apropo, nebenbei: Ich habe mal gelesen, die Anthroposophie vertritt das auch, weniger Bilder, bewusster erleben.

Auf Deine Frage hin, ob ich Fotografie verstanden habe, hm, ich meine für mich schon, obwohl ich immer dazulerne, sonst hätte ich das mit Bewußtheit nicht gemacht. Das :shock: begegne ich mal mit einem :D lichen ;)

EDIT: Am Abflugtag hatten meine Familie und ich sehr emotionale Stunden erlebt und darüber hatten wir keine Bilder erzeugt. Wir sind uns aber aller sicher: Darüber werden wir noch in 20 Jahren lachen.

Man 09.10.2015 21:44

Ich habe mir den Artikel mal durchgelesen (war ja nicht viel).

Ich finde ihn frech bis unverschämt.

Nicht deswegen, weil der Autor der Meinung ist, dass Selfies irgendwie blöd sind und für andere ja eh völlig unwichtig oder weil er keine Bilder mehr von allgemein zugänglichen Orten oder Dingen/Menschen (insbesondere mit dem Handy) macht, weil das ja eh andere schon mal (zumindest teilweise auch besser) fotografiert haben und diese Ergebnisse leicht im Internet zu finden sind (wenn man sich solche Bilder denn dann vielleicht dann doch mal ansehen möchte), sondern weil er seine Meinung als allein Richtige darstellt und damit alle Andersdenkenden als "irgendwie blöd" hinstellt.

So zumindest mein erster Eindruck - selbst wenn immer wieder im Artikel betont wird "meiner Meinung nach" und oder "das allersetzte sind für mich Selfies" .. dafür kommt als nächster Satz die schlichte Feststellung "Damit begeben sich Menschen auf das Niveau von Hunden, die an Bäumen das Bein heben, um ihre Anwesenheit duch Körpersäfte zu markieren...."

Ja, stimm, Selfies sind nicht mein Ding (ist ja auch nicht ganz einfach mit 2 kg Kamera/Batteriegriff/Objektiv-Kombination am ausgestrckten Arm ein Bild von sich selbst zu machen) - aber deshalb kann das doch für andere vielleicht die tollste Sache schlechthin (oder zumindest eine tolle Sache) sein. Ich kann (und darf) doch niemanden vorschreiben, was er für schön oder nicht schön halten muss.

Vielleicht bin ich da auch etwas streng, aber (unnötige) Bevormundung mag ich einfach nicht. Eigentlich beschwert sich derr Autor darüber, dass andere Menschen andere (Foto-)Interessen oder (Bild-)Wahrnehmungen haben, als er selber - und sie das auch noch ausleben.
Ich halte das eher für den Normalfall und hoffe, dass das möglichst noch lange (möglichst sogar immer) so bleibt - selbst wenn ich dann vielleicht mal/oft/immer mit meinem Gechmack in der Minderheit sein sollte. Meinungsvielfalt halte ich erstmal nicht für grundsätzlich schlecht (solange man sich darüber nicht die Köpfe einschlägt) - ganz im Gegenteil.

Auch wenn ich selber keine Selfies mache: ich muss sie mir ja nicht ansehen (soviel freien Willen kann doch wohl jeder aufbringen). Es zwingt mich ja auch keiner, irgendwelche unsinnigen Nachmittagsfüllsendungen im TV anzusehen - das ist doch nur ein Angebot / eine Möglichkeit, die ich wahrnehmen kann, aber nicht muss.
Weshalb sollte man diese Wahl bei Bildveröffentlichungen (selbst wenn es Selfies sein sollten) nicht haben?

vlG

Manfred

screwdriver 09.10.2015 22:20

Dass der Autor offenbar für sich erkannt hat, selber nur Bildermüll zu erzeugen und es deshalb sein zu lassen, ist ja auch was. :top:

Worauf er leider allerdings überhaupt nicht reflektiert, ist die ungefilterte und völlig schmerz- und selbstkritikfreie immer höher werdende Flut von veröffentlichtem tatsächlichem Bildermüll, die vor die Füsse schwappt.

Allerdings befinden sich in dieser Bilderflut auch ein paar richtige Schätze. Nur findet die man die leider bestenfalls nur zufällig.

heischu 09.10.2015 22:21

Ergüsse geistigen Schwachsinns eines durch Selfie und Smartphone verstörten Autors, der in den Tiefen der Social Networks die Orientierung verloren hat...

Giovanni 09.10.2015 22:22

Dieser Artikel ist Textmüll.

Zitat:

dieses euphorisierende Gefühl von Herbst, der meine Jahreszeit ist – kurzum dieser ganze wunderbare Moment, in dem so viele Genussquellen zu sprudeln beginnen: Nie und nimmer lässt sich so etwas optisch fassen.
Quatsch.

Der Mann kennt nur Knipsen. Und selbst das hat seine Berechtigung.

soka246 09.10.2015 22:32

Zitat:

Zitat von Giovanni (Beitrag 1746350)
...

Der Mann kennt nur Knipsen. Und selbst das hat seine Berechtigung.

Das ist das Problem! Er hat noch nie im Leben bewusst fotografiert und versteht nicht, dass es auch Menschen gibt, die mit Fotografie Empfindungen verbinden. Das finde ich arm und den Artikel niveaulos!


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