SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   Der Wolf kommt näher. (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=156978)

wiseguy 01.03.2015 11:09

Nicht allzu weit entfernt von mir (Ostwestfalen, Region Herford-Minden-Lübbecke) wurden kürzlich Schafe nachweislich von Wölfen gerissen. Das ist wohl der Preis, der mit der Rückkehr des Wolfs einhergeht.

Ich glaube aber nicht, dass den Menschen ernsthaft Gefahr droht. Dafür sind Wölfe viel zu scheu und meiden eher den Kontakt. Angst habe ich jedenfalls keine, auch wenn ich mich gerne in der freien Natur aufhalten.

Ein paar Infos.
https://www.youtube.com/watch?v=_7BeS2kDcS4

Harry Hirsch 01.03.2015 11:12

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 1681713)
Wölfe stehen unter Naturschutz und dürfen auf keinen Fall geschossen werden und das ist auch gut so.

Ich meine, Hauptgrund dafür, dass der Wolf nicht gejagt werden darf, begründet sich aus dem §2 des Bundesjagdgesetzes. Weder dort, noch in den ergänzenden Wildkatalogen der jew. Landesrechte ist er aufgeführt. => Darf nicht gejagt werden.

Wird er dort aufgenommen, und das könnte bei einer weiteren Ausbreitung durchaus der Fall sein, würde sich das ändern.

hpike 01.03.2015 11:20

Meines Wissens steht der Wolf seit 1990 unter Naturschutz. Vorher machte das keinen Sinn weil es schlicht in Deutschland schon lange keine mehr gab. Ich glaube kaum das sich das Jagsgesetz über das Naturschutzgesetz stellen könnte und Wölfe zum Abschuss frei geben könnte.

PS: Habs mal gegoogelt.
Auf Bundesebene ist der Wolf nach Paragraph 7 Absatz 2 Nr. I3 i.V. mit Paragraph 44 und Tierschutzgesetz strengstens geschützt.

Harry Hirsch 01.03.2015 11:40

Siehe auch §37 II Bundesnaturschutzgesetz:
"Die Vorschriften [...] sowie des Forst-, Jagd- und Fischereirechts bleiben [...] unberührt. Soweit in jagd- oder fischereirechtlichen Vorschriften keine besonderen Bestimmungen zum Schutz und zur Pflege der betreffenden Arten bestehen oder erlassen werden, sind vorbehaltlich der Rechte der Jagdausübungs- oder Fischereiberechtigten die Vorschriften dieses Kapitels und die auf Grund dieses Kapitels erlassenen Rechtsvorschriften anzuwenden."

Auch das Tierschutzgesetz räumt dem Jagdrecht Vorrang ein. Siehe z.B. § 4, Abs. 1 TierSchG.

Ich glaube -aber da bin ich mir nicht ganz sicher- er durfte in Rheinland-Pfalz bis 1993 gejagt werden.

Orbiter1 01.03.2015 11:59

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 1681842)
Die Sorge das sie dich angreifen, kannst du denke ich getrost vergessen.

Den Satz nehme ich jetzt mal in meine Sammlung "die berühmten letzten Worte" auf. Mit etwas googeln kommt man jedenfalls auch zu anderen Ergebnissen. Auch wenn das ein relativ seltenes Ereignis ist.

BeHo 01.03.2015 12:22

"Relativ selten" ist gut. Die Gefahr vom lieben Nachbarshund angegriffen zu werden, ist weitaus größer.

Irmi 01.03.2015 12:36

Das stimmt unbestritten.

Denn die meisten Hunde heißen ja, der tut nichts, der will doch nur spielen, das hat er ja noch nie gemacht.

Soll nicht heißen, daß ich Hunde nicht mag, ich mag Hunde, deren Herrchen einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Tier hegen.

matti62 01.03.2015 12:38

Zitat:

Zitat von Harry Hirsch (Beitrag 1681862)
Siehe auch §37 II Bundesnaturschutzgesetz:
"Die Vorschriften [...] sowie des Forst-, Jagd- und Fischereirechts bleiben [...] .....

ja, das ist leider alles auf Landesebene geregelt. Zum Bleistift darf in BW bis heute noch der Luchs abgeschossen werden. Ich bin mir nicht sicher, ob man sich im neu verabschiedeten Jagdgesetz darauf geeignet hat. Allerdings war bis zum Schluß die Diskussion offen, dass man Wildtiere noch schießen darf (falls sie Überhand nehmen :roll:).

Wie heißt es so schon, wer es verhindern will, sucht nach Gründen. Da ist vor allem BW ein Meisterwerk von Gründen. Das in allen Ebenen.

lüni 01.03.2015 12:53

Lieber 1000 Wölfe als 10 schlecht erzogene Hunde.

matti62 01.03.2015 12:58

Zitat:

Zitat von Irmi (Beitrag 1681900)
Das stimmt unbestritten.

Denn die meisten Hunde heißen ja, der tut nichts, der will doch nur spielen, das hat er ja noch nie gemacht.
.....

Ein paar Fakten:

Es gibt in D keine Statistik über die Anzahl der Hundebisse (Wer dabei übles denkt...)

In Berlin gab es 2010 600 Hundebisse (Übergriffe auf Menschen). 26 Mal attackierten Hunde aus der Kategorie „gefährlich“, 634 Mal aus anderen Rassen.

In der Schweiz hatten im selben Jahr Privathunde 96 Rehe im Wald gerissen. Die über 100 Luchse in dem Jahr 72 Rehe.

Alleine in der Nähe von Stuttgart in einem Wildbezirk in der Nähe von Sindelfingen haben Hunde von Menschen, die ihre Hunde im Wald von der Leine gelassen haben, in zwei Monaten in 2014 10 Rehe gerissen.

Unser schöner süddeutscher Bar, der so saugefährlich war, dass in die Dorfbewohner sogar im Dorf akzeptierten, hat weder Tier noch Mensch gerissen. Weil doch er aber so gefährlich war, hat man seine Mutter in Italien auch eingefangen. Diese darbt jetzt bis zu Lebensende in irgendeinem deutschen Zoo. Ich finde es noch heraus.

Unsere Beamte kranken vor Überregulierung.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 14:35 Uhr.