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JoZ 28.02.2015 23:10

Hallo,

für die (maximale) Auflösung eines Teleskops ist zunächst einmal die Größe der Öffnung verantwortlich, je größer, desto mehr.

Die Brennweite ist dann für die Vergrößerung bzw. den sichtbaren Ausschnitt verantwortlich, je länger, desto größer, desto kleiner der Ausschnitt. Dies gilt vor allem, wenn du die Kamera fokal verwendest, also ohne ein Okular oder eine andere Optik dazwischen an das Fernrohr hängst. Aber die Auflösung (also die Details, die du erkennen kannst), verbessert mehr Brennweite vom Prinzip her nicht. Bei zu wenig Brennweite kannst du es nur nicht ausnutzen.

Das Öffnungsverhältnis (Brennweite / Öffnung) entspricht dann der Blende(nzahl).
Bsp: 10cm Öffnung und 100 cm Brennweite ergeben Blende 10.

Grob gesagt: Für Planeten eher viel Brennweite, für Nebel etc. möglichst kleine Blende(nzahl)
Die Optik (falls eine Linse) sollte ein Apochomat sein, dann sind die Farben(Verschiebungen) am besten korrigiert.

Die in der Werbung oft angegebene xxx-fache Vergrößerung kannst du in der Regel vergessen. Da werden dann sehr kurzbrennweitige Okulare verwendet, die zwar hoch vergrößern, aber das Bild eher wieder schlechter machen.
Faustregel fürs Beobachten: Maximale sinnvolle Vergrößerung ca. Öffnung in mm

Wenn du das wirklich etwas intensiver machen möchtest, würde ich nicht unter 10 cm Öffnung gehen, eher 20. Die LX90 mit der Schmidt-Cassegrain-Bauform sind kompakt und meines Wissens recht gute Teleskope. Und die Modernen Goto-Montierungen sollten eine Langzeitbelichtung eigentlich aller hergeben.

Aber da gibt es hier im Forum Leute mit deutlich mehr Erfahrung und Wissen ...

Gruß, Johannes

WildeFantasien 02.03.2015 00:50

Zitat:

Zitat von WoBa (Beitrag 1681665)
Was taugen eigentlich die billigen „Tchibo-Teleskope“?

... nichts.

Habe ich mir schon fast gedacht. ;)


Zitat:

Zitat von JoZ (Beitrag 1681749)
Wenn du das wirklich etwas intensiver machen möchtest, würde ich nicht unter 10 cm Öffnung gehen, eher 20. Die LX90 mit der Schmidt-Cassegrain-Bauform sind kompakt und meines Wissens recht gute Teleskope. Und die Modernen Goto-Montierungen sollten eine Langzeitbelichtung eigentlich aller hergeben.

Ich habe mir bei Ebay-Kleinanzeigen mal die LX90 bzw. LX200 angeschaut. Auf einigen Bildern konnte man die Größe gut abschätzen und es wurden zum Teil auch Gewichtsangaben gemacht. Das sind ja schon ganz ordentliche Klopper. Der Transport ist eine Sache. Kann man Geräte dieser Größe noch als einzelne Person montieren, oder braucht man schon eine zweite Person, die mit anpackt? Wie lange dauert der Aufbau von solchen Systemen?

Von Spiegelteleskopen habe ich gelesen, dass diese nicht besonders viel Kontrast bieten. Von Refraktor-Teleskopen habe ich dagegen gelesen, dass diese zwar einen super Kontrast bieten, aber die Farben verfälschen. Was kann ich mir denn darunter vorstellen? Chromatische Aberrationen? Mein primäres Zielobjekt ist erstmal nur der Mond. Spielen diese Farbverfälschungen dabei überhaupt eine große Rolle?

Was kann man eigentlich mit der Information zum Auflösungsvermögen anfangen? Ist das nur ein theoretischer Wert, oder macht das praktisch einen Riesenunterschied ob hier z.B. 0,7 oder 0,9 angegeben werden?


Zitat:

Zitat von JoZ (Beitrag 1681749)
Aber da gibt es hier im Forum Leute mit deutlich mehr Erfahrung und Wissen ...

Schonmal vielen Dank für die bisherigen Infos. :top:

Falls das Thema hier im Forum schon mal durchgekaut wurde, wäre ich über einen Link zum Thema sehr dankbar. Ich habe aktuell noch so wenig Ahnung von diesem Thema, dass es schwierig ist, die Fragen konkreter zu formulieren.

JoZ 03.03.2015 17:25

Mit einem ähnlichen Teleskop wie dem LX90, aber mit anderer Montierung, hatte ich mal die Gelegenheit etwas zu beobachten. Das empfand ich noch durchaus als transportabel und auch alleine aufbaubar.
Da baut man das Stativ auf und setzt dann Fernrohr mit Montierung drauf, das ging recht ordentlich.

Sich nur für den Mond ein Fernrohr zu kaufen, wäre wohl etwas übertrieben, dann schon eines, was dann auch für andere Objekte gut geeignet ist, oder?

Die Auflösung ist zwar zunächst einmal ein theoretischer Wert, aber durchaus mit praktischen Konsequenzen. Es gibt an, wie nahe zwei Sterne zusammenstehen können, damit sie noch als zwei erkannt werden können. Entsprechendes gilt für Details auf Mond oder Planeten.

Wenn du mit einem Rohr mit 10 cm Öffnung mit 200facher Vergößerung den Mond beobachtest und zum Vergleich mit einem entsprechenden mit 20cm Öffnung bei der selben Vergrößerung, wirst du deutlich mehr Details erkennen können.
Wobei in der Praxis eben noch die Atmosphäre und die Qualität der Optik hinzukommen.

Als Faustregel habe ich mal aufgeschnappt, dass bei "normalen" Sichtbedingungen Öffnungen über ca. 25cm keinen großen Gewinn mehr bringen - weshalb die größeren Teleskope dann meist in der Wüste und in großer Höhe stehen.

Dass ein guter Refraktor etwas besser auflöst und mehr Kontraste bietet als ein Spiegelteleskop gleicher Öffnung habe ich auch gelesen. Die Farbkorrektur ist aber schon sehr wichtig, denn die "vermatscht" dir, vor allem bei der Fotografie, die Aufnahmen wieder deutlich. Es sollte daher schon ein Apochromat sein.
Die Bilder von mir sind mit einem Achromaten gemacht, und da sieht man an den Mondrändern (und allen Kanten mit starkem Kontrast) doch deutliche Farbsäume. Daher würde ich eine gute Farbkorrektur gerade auch für Mond und Planeten für wichtig erachten.

Der Vorteil der Schmidt-Cassegrain-Bauweise ist (soweit mir bekannt), dass man Vorteile von beiden Systemen Vereinen kann und trotzdem noch relativ kompakt bleibt.

Gruß, Johannes


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