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eac 14.02.2005 14:14

Zitat:

Zitat von artmano
Ich persönlich empfinde es als beschämend, da zu fotografieren, wo es meine spontane Reaktion ist zu helfen oder wenigstens Mitgefühl und Respekt zu zeigen.

Grade die Bilder von Kriegsberichtserstattern helfen aber häufig viel mehr, als es eine direkte Hilfe für eine Person könnte. Nicht umsonst waren beispielsweise die Amerikaner in ihren Golfkriegen und auch noch danach darauf bedacht, jegliche Berichterstattung zu unterbinden, die Ihnen nicht in den Kram paßt. Bilder von heimkommenden Särgen dürfen beispielsweise nicht gemacht werden - nicht aus Pietät vor den Toten, sondern einzig und allein, um die Stimmung im Land nicht kippen zu lassen.

Für Krieg und Gewalt sind ja nicht die Fotographen verantwortlich, sondern die Regierungen, die diese Kriege anzetteln. Heute wird gern ein Image von chirugisch sauberen Kriegen aufgebaut, wo man aus der Luft ausschließlich "die Bösen" lasergesteuert auslöscht. Man kann nur froh darüber sein, daß es immer noch Fotographen gibt, die im Bild dokumentieren, daß dieses aufgebaute Bild vom sauberen Krieg nicht existiert. Das sie dafür auch gut bezahlt werden finde ich selbstverständlich bei einem Job, bei dem sie jederzeit ihr Leben verlieren können.

erich_k 14.02.2005 14:28

Ich denke eher, dass es die Sensationsgier der Menschen ausmacht, warum solche Bilder veröffentlicht werden (und natürlich Verkaufszahlen, Einschaltquoten etc.).

Ich für meinen Teil kann auf solche Fotos getrost verzichten! (Und selber machen werde ich so was ganz bestimmt nicht)

A2Freak 14.02.2005 15:32

Zitat:

Zitat von erich_k
Ich denke eher, dass es die Sensationsgier der Menschen ausmacht, warum solche Bilder veröffentlicht werden (und natürlich Verkaufszahlen, Einschaltquoten etc.).

Ich für meinen Teil kann auf solche Fotos getrost verzichten! (Und selber machen werde ich so was ganz bestimmt nicht)

Liest Du keine Zeitung? Schaust Du kein TV?

Ich fotografiere selber Feuerwehr-Fahrzeuge und auch gelegentlich Einsätze. Bei den Einsätzen achte ich schon darauf, daß keine Geschädigten zu sehen sind. Oft sind Feuerwehren auch froh, Einsatzfotos zu bekommen, u.a. auch zu Schulungszwecken.

Wäre ich in der Situation, an einer Einsatzstelle vor Polizei und Feuerwehr einzutreffen, würde ich es abwägen, ob ich mit meinen Mitteln helfen kann. Wenn nicht, würde ich ehrlich gesagt auch zur Kamera greifen, im Rahmen des oben beschriebenen.

Ich denke, die Einsatzfotos auf meiner HP sprechen da eine deutliche Sprache. Allerdings stehe ich auch nicht unter dem Druck, die Einsatzfotos verkaufen zu müssen.

Cougarman 14.02.2005 16:03

Zitat:

Zitat von erich_k
Ich denke eher, dass es die Sensationsgier der Menschen ausmacht, warum solche Bilder veröffentlicht werden (und natürlich Verkaufszahlen, Einschaltquoten etc.).

Richtig !

Ditmar 14.02.2005 16:08

Zitat:

Zitat von Cougarman
Zitat:

Zitat von erich_k
Ich denke eher, dass es die Sensationsgier der Menschen ausmacht, warum solche Bilder veröffentlicht werden (und natürlich Verkaufszahlen, Einschaltquoten etc.).

Richtig !

So einfach sollte man es sich auch nicht machen!
Beispiel Naturkatastophe in S/O-Asien, ohne Bilder hätten die Menschen sicherlich weniger gespendet, davon bin ich überzeugt.

Cougarman 14.02.2005 16:36

Zitat:

Zitat von Ditmar
Zitat:

Zitat von Cougarman
Zitat:

Zitat von erich_k
Ich denke eher, dass es die Sensationsgier der Menschen ausmacht, warum solche Bilder veröffentlicht werden (und natürlich Verkaufszahlen, Einschaltquoten etc.).

Richtig !

So einfach sollte man es sich auch nicht machen!
Beispiel Naturkatastophe in S/O-Asien, ohne Bilder hätten die Menschen sicherlich weniger gespendet, davon bin ich überzeugt.

Das bestreite ich auch nicht.
Alles hat eine gute und eine böse Seite. ;)

Sunny 14.02.2005 17:16

Ich meine, ich würde es wie A2Freak machen

A2Freak 14.02.2005 17:30

Zitat:

Zitat von Sunny
Ich meine, ich würde es wie A2Freak machen

Ich auch :cool:

A2Freak 14.02.2005 17:32

Aber ich finde, Ditmar und Hannes haben beide Recht.

Katastrophen-Fotos können auch Gutes bewirken. Und Sensationsgier befriedigen.

TheMaxx 14.02.2005 19:38

Zitat:

Zitat von A2Freak
Wäre ich in der Situation, an einer Einsatzstelle vor Polizei und Feuerwehr einzutreffen, würde ich es abwägen, ob ich mit meinen Mitteln helfen kann. Wenn nicht, würde ich ehrlich gesagt auch zur Kamera greifen, im Rahmen des oben beschriebenen.

Hi, nachdem ich ja auch irgendwie Threadauslöser bin auch noch eine kurze Wortmeldung von mir zu dem Thema:
grundsätzlich war ich vielleicht durch das das mein bester Freund bei dem Unfall direkt beteiligt war (anfangs dachte ich, er sitzt noch im brennenden Auto und kommt nicht raus) subjektiv beeinflusst. Ich habe mir eigentlich keinen Gedanken über Fotos gemacht - erst nachdem alles uns/mir mögliche getan war, habe ich wieder über Fotos nachgedacht.
Ich denke (und dieses Denken hat bei mir zu einem grossen Teil auch der Herr Nachtwey beeinflusst) das man zuerst Mensch sein sollte und dann Fotograf - und der von mir verwiesene Fotograf war eben nicht aufs Helfen sondern nur auf die guten Bilder aus.

Und ich hoffe mal niemand von euch würde (dieses Beispiel ist jetzt extrem und aus der Luft gegriffen) ein Kind das auf einer Eisplatte eingebrochen ist, ertrinken lassen (obwohl man irgendwie sicher helfen könnte) - nur weil er so mit Sensationsfotos beschäftigt ist.

Maxx


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