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-   -   Richtigen Monitor für Bearbeitung / Problem bei der Darstellung der Farben (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=152132)

lotos.bluete 14.10.2014 10:01

Kalibrierung eines Ausgabesystems (denn es gehört nicht nur der Monitor kalibriert) ist eine Wissenschaft für sich. Bei einem Eizo, der im Werk kalibriert wurde und der einen Sensor enthält, um die Farbwiedergabe halten zu können, ist eine ständige Kalibrierung nicht vonnöten. ABER: Die Kalibrierung im Werk wurde unter Laborbedingungen vorgenommen und diese sollten nach Möglichkeit auch am Aufstellungsort bestehen: Abgedunkelter Raum, KEIN Tageslicht von außen, Normlichtlampe. So sitze ich tagtäglich im Büro vor einem Eizo und korrigiere Bilder. Meine Kollegen und ich drehen erst an den Farbreglern des Monitors, wenn wir Diskrepanzen zwischen Proofs (farbechte Ausdrucke) und Monitor feststellen.

Aber das ist die Profiausstattung. Zuhause mache ich das nicht und korrigiere auch ganz anders.

Joshi_H 14.10.2014 10:10

Gehe ich denn richtig in der Annahme, dass der Sensor das Umgebungslicht am Arbeitsplatz mit den Laborbedingungen im Werk vergleicht und entsprechende Anpassungen vornimmt. Irgendeinen Referenzwert muss das "System" ja haben. Wer sitzt schon gerne im dunklen Raum....?

Jetzt will ich aber dem TO nicht den Thread kappern. :shock:

Karsten in Altona 14.10.2014 10:22

Zitat:

Zitat von Schmiddi (Beitrag 1632844)
Tipp: die Dinger altern, also lohnt es, den neu zu kaufen und nicht aus der Bucht zu fischen...

Für den Spyder mag das zutreffen. Daher ich mich für xrite i1Profiler Pro entschieden. Da soll das aufgrund der verbauten Technik nicht so sein. Wenn man im Netz (oder auch hier im Forum) dazu ein wenig sucht, dann findet man genug Vergleiche, die für den xrite sprechen.

Aleks 14.10.2014 13:30

Ich persönlich stelle den Umgebungslichtsensor bei meinem Kalibrierer grundsätzlich ab. Der Grund ist: ich möchte nicht, dass sich der Monitor an das Umgebungslicht anpasst, sondern dass er einen definierten Weißpunkt und Helligkeit hat.

Das Umgebungslicht ändert sich schließlich ständig (Sonnen-/ Wolkenstand). Wie soll man Bilder bearbeiten, wenn der Monitor alle 5 Minuten mal heller, mal dunkler werden würde? Ausserdem kann ich das Umgebungslicht selbst kontrollieren (Normlicht an/aus, gedimmtes Halogenlicht, Jalousien drehen, Verdunklungsrollos rauf/runter, Mischlicht - alles komplett unterschiedliche Beleuchtungssituationen).
Der Monitor sollte m.E. so konstant wie möglich anzeigen. Die Lichtschutzhaube um den Monitor herum sorgt dafür, dass nicht zu viel Fremdlicht auf den Monitor fällt.

Ich glaube dem TO wäre erstmal mit einem Kalibrierer geholfen, damit er seinen Monitor erstmals kalibriert und profiliert, dann Gedanken drüber machen ob die Programme die er zur Ansicht und Bearbeitung der Bilder benutzt, auch tatsächlich korrekt mit den erstellen Profilen arbeiten. Dann kann man sich erst vernünftig mit dem Thema Farbe beschäftigen.
Und Achtung, in das Thema Farbmanagement kann man beliebig tief versinken... ;)

guenter_w 14.10.2014 13:36

Zitat:

Zitat von Karsten in Altona (Beitrag 1632989)
Für den Spyder mag das zutreffen.

Nicht mehr -die neuen (Spyder 4) haben sich das Altern abgewöhnt! Schon der Spyder 3 ist für Otto Normalverbraucher auch nach etlichen Jahren noch 100-mal besser als händische Justierversuche.

Dsign 14.10.2014 14:03

Zitat:

Zitat von Aleks (Beitrag 1633073)
Ich persönlich stelle den Umgebungslichtsensor bei meinem Kalibrierer grundsätzlich ab. Der Grund ist: ich möchte nicht, dass sich der Monitor an das Umgebungslicht anpasst, sondern dass er einen definierten Weißpunkt und Helligkeit hat.

Da bin ich mit Alex einer Meinung. Vorerst werden hier die Bilder optisch beurteilt und im Detail dann ausgemessen. Die Displays sind auf einen fixen Weisspunkt kalibriert und profiliert und damit alles schön konsistent ist, steht das Profil auch für die Ausgabegeräte zur Verfügung – sprich, diese wurden und werden so kalibriert.

Wir arbeiten hier mit dem ColorMunki, mit welchem auch Zielprofile erstellt werden können um eine möglichst identische Wiedergabe bei mehreren Displays zu erreichen – sehr hilfreich.

Generell ist es aber so, dass ein Print oder Proof und ein Display zwei paar Schuhe sind. Der Eindruck/Vergleich wird immer abweichen, da ein Display Licht emitiert und ein Print/Proof Licht reflektiert. Das eine ist immer nur eine Annäherung ans andere. Je mehr man mit seinen Geräten arbeitet um so sicherer wird man dabei und erhält Erfahrungswerte.

Früher zu Urzeiten hatte ich mit meinen Röhrenmonitoren eine sehr hohe Sicherheit bei Farbkorrekturen und der späteren Ausgabe. Diese Sicherheit musste ich mir mit den LCDs erst wieder erarbeiten und so ist es auch aktuell, wenn wir ab und an mal neue Displays erhalten.

Wie schon gesagt. Mit diesen Diskussionen und Ansichten kann man Tage, wenn nicht Wochen verbringen.

Cheers
Andy

Psyko88 14.10.2014 15:36

Also ich versuche das jetzt mal kurz zusammenzufassen:
Nr. 1 ist im großen und ganzen ok, nur halt übersättigt. Nr. 2 hat einen gelb-/grünstich.

Also habe ich jetzt 2 Möglichkeiten, entweder ich kaufe mir einen Spyder o. Ä., damit hatte ich noch nie Erfahrung.
Oder ich kaufe mir gleich einen neuen Monitor der ab Werk kalibriert ist, hätte (denke ich) folgende Vorteile: ich kann mir gleich einen größeren holen und ich spare mir dann erstmal das Geld für einen Spyder o. Ä. den ich mir dann später kaufen kann. Macht das Sinn?

Ich muss auch sagen ich will keine hoch professionelle Umgebung, mir langt es wenn ich weiß das die Farben schön natürlich dargestellt werden. Nach irgendwas muss ich mich ja richten ^^

@Dat Ei
Profilieren heißt was genau? Sagt mir grad gar nix im Bezug auf Monitore.

Zitat:

Zitat von Joshi_H (Beitrag 1632987)
[..]
Jetzt will ich aber dem TO nicht den Thread kappern. :shock:

Ach du.. ich lese und lerne :)

- Psyko88

Klinke 14.10.2014 15:50

In ein Colorimeter (z.B. i1 x rite) würde ich in jedem Fall investieren.

Voreingestellt / kalibriert, oder was auch immer ... diese Werte bleiben nicht konstant und ohne Messen lässt es sich nicht wirklich überprüfen / einstellen.

Alison 14.10.2014 15:55

Ich würde immer zuerst das Colorimeter kaufen. Erwähnte ich schon die Monitoralterung? Das ist kein holes Gerede: ich sehe sehr schön wie ich beim Einstellen den Blaukanal meines Eizos 1932 immer mehr hochregeln muss, je älter er wird.

lotos.bluete 14.10.2014 16:05

Zitat:

Zitat von Aleks (Beitrag 1633073)
Ich glaube dem TO wäre erstmal mit einem Kalibrierer geholfen, damit er seinen Monitor erstmals kalibriert und profiliert, dann Gedanken drüber machen ob die Programme die er zur Ansicht und Bearbeitung der Bilder benutzt, auch tatsächlich korrekt mit den erstellen Profilen arbeiten. Dann kann man sich erst vernünftig mit dem Thema Farbe beschäftigen.
Und Achtung, in das Thema Farbmanagement kann man beliebig tief versinken... ;)

Und genau das denke ich nicht, denn das Kalibriergerät für einen Monitor kann einem nicht helfen, wenn die Farben später auf dem Papier auch nicht annähernd denen auf dem Monitor ähneln. Wir haben früher auch wöchentlich unsere Monitore mit Hilfe eines Gerätes kalibriert - und trotzdem Diskrepanzen zum Proof festgestellt. Das für uns wesentliche Ausgabemedium IST aber der Proof, daher wurden die Monitore so eingestellt, dass die Farbwiedergabe zum Testbild vom Proofer nahezu identisch ist. (Was natürlich nicht 100 % sein kann, da Lichtfarbe zu Druckfarbe).

Ich würde daher raten, ein Testbild mal ausbelichten zu lassen (vor allem, wenn man keinen ordentlichen Fotodrucker zuhause hat) und danach den Monitor einzustellen - und zwar mit dem Licht, welches man üblicherweise dazu nutzt. Es sollte jedoch kein Tageslicht von außen sein, da sich das ja sekündlich ändert. Testbilder kann man sich, soweit ich weiß von Fogra runterladen.


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