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kibo 01.10.2014 13:14

Liebe VorposterInnen,
eure besonders lieben Rückmeldungen freuen mich sehr:D
Herzlichen Dank!
Mein Vorschlag: SUF-Wandertag am Kungsleden inklusive Tragtieren (wegen der Fotoausrüstung)
Liebe Grüße
Karl

Sir Donnerbold Duck 01.10.2014 15:15

:top: Durch die Bank sehr schöne Bilder! Vielen Dank fürs Zeigen im Forum!
Ich kann deine Begeisterung für dieses sehr intensive Naturerlebnisse nachvollziehen, da ich selber einige Male mit Rucksack und Zelt wandernd in ähnlichen Gegenden in Norwegen und Schweden unterwegs war. Deine Bilder bringen daher viele schöne Erinnerungen hoch und wecken die Wanderlust in mir...

Wie hast du denn das Akkuproblem gelöst? Genug Akkus eingesteckt oder konntest du die auf den Hütten laden?

Gruß
Jan

kiwi05 01.10.2014 15:31

Tolle Serie, gelungen präsentiert:top:
Meine Favoriten sind die vier " .....wird mit Natur pur..." Bilder.

kibo 01.10.2014 16:54

Zitat:

Zitat von Sir Donnerbold Duck (Beitrag 1629082)

Wie hast du denn das Akkuproblem gelöst? Genug Akkus eingesteckt oder konntest du die auf den Hütten laden?

Gruß
Jan

Hallo Jan,
danke für deine nette Rückmeldung!
Akkus waren zuvor meine große Sorge. Es galt, 12 Tage ohne Lademöglichkeit zu überbrücken - gibt keinerlei Strom auf den Hütten! Ich habe meine a55 auf Sparmodi gestellt (kein GPS, alles manuell, bei Kälte Akku in die Hosentasche,...) und verbrauchte letztlich 3-4 Ladungen. 8 Stück hatte ich mit...
Einer aus unserer Runde hatte für seine Fuji (die fressen ähnlich viel wie die Sonys) eine Solarladeanlage mit (SIStech) - an einem Sonnentag konnte er damit 1-2 Fotoakkus laden...
Liebe Grüße
Karl

kibo 01.10.2014 19:02

Zitat:

Zitat von embe (Beitrag 1628847)
Ja bitte, mehr Details.

Hallo,
wovon hättest du denn gern mehr (Reiseplanung, Infrastruktur, Fotos,...?)
lg Karl

embe 01.10.2014 20:59

Zitat:

Zitat von kibo (Beitrag 1629142)
Hallo,
wovon hättest du denn gern mehr (Reiseplanung, Infrastruktur, Fotos,...?)
lg Karl

Infrastruktur würde mich interessieren (mir geht es ein bischen wir Ellersiek, das war vor langer, langer Zeit mal so ein Traum-Vorhaben).
Was findet man auf den Hütten? Kein Strom, gibt es Licht? Gibt es Brennstoffe (Fest, Gas, Flüssig) oder muss man alles mitbringen, und hat nur den Wetterschutz? Nahrungsmittel generell mitbringen, oder kann man zwischendurch die Vorräte auffüllen?
Sind die Wege markiert, Brücken gibt es anscheinend, manchmal, sind Furten zu queren?

Und gerne auch mehr Fotos, oh ja, bitte!
:D

kibo 01.10.2014 22:31

Zitat:

Zitat von embe (Beitrag 1629191)
Infrastruktur würde mich interessieren (mir geht es ein bischen wir Ellersiek, das war vor langer, langer Zeit mal so ein Traum-Vorhaben).
Was findet man auf den Hütten? Kein Strom, gibt es Licht? Gibt es Brennstoffe (Fest, Gas, Flüssig) oder muss man alles mitbringen, und hat nur den Wetterschutz? Nahrungsmittel generell mitbringen, oder kann man zwischendurch die Vorräte auffüllen?
Sind die Wege markiert, Brücken gibt es anscheinend, manchmal, sind Furten zu queren?

Und gerne auch mehr Fotos, oh ja, bitte!
:D

Hallo Michael,
zuerst einmal die Infos - die Fotos später...
Das Hüttenwesen ist sehr strikt organisiert mit einer jeweils gleichen Struktur. Wenn man einmal eine Übernachtung absolviert hat, kennt man sich auch auf der nächsten Hütte aus. Alle Hütten sind von einem Wart besetzt, der die Hausordnung ausgibt. Du kannst zwar die Übernachtungen zuvor über den Verein (STF) bezahlen, aber interessanterweise nicht reservieren. Das führte bei uns manchmal zu der paradoxen Situation, dass wir bei der Hütte ankamen, diese völlig überbelegt war, wir unsere Bezahlung auch nachweisen konnten, aber nicht wirklich Platz Führungsanspruch vorgesehen war. Die Erfahrung zeigte aber, dass niemand abgewiesen wurde. Da sind die Schweden kreativ, ein Hüttenkomplex mit 20 Betten kann schon einmal 50 und mehr Leute pro Nacht aufnehmen. Die liegen dann kreuz&quer in den Schlaf- und Aufenthaltsräumen.
Im Schnitt führt jede 2.-3. Hütte einen kleinen Shop, in dem du das Wichtigste kaufen kannst. Wir waren jetzt im September in der Nebensaison knapp vor dem Zusperren, da gabs dann teilweise auch nur noch Knäckebrot, Renfleisch in der Tube oder Dosen-Kötbullar, das ich schon beim IKEA nicht riechen konnte...
Logistisch war es immer wieder spannend, den Proviant so zu optimieren, dass wir genug hatten und trotzdem noch schleppen konnten.
Ein Hüttenbezirk (sehr unterschiedlich groß) besteht jeweils aus einem oder mehreren Haupthäusern mit einem Küchen/Aufenthaltsraum sowie Schlafräumen mit Stockbetten (meist 6-8 Bettzimmern). Die Betten oder Matratzen sind mit Decken und Kopfkissen ausgestattet - du benötigst daher nur noch einen Hüttenschlafsack. In den Küchen stehen Gaskocher zur Verfügung. Trink/Kochwasser holst du in speziellen Eimern von einer in der Nähe gelegenen dazu definierten Bach/Flussstelle, stromabwärts(!) kannst du dich (eiskalt) waschen/baden. Ebenfalls am Areal - aus Geruchsgründen etwas weiter entfernt - stehen Plumpsklo-Häuschen. Nutzwasser ist in speziellen Behältern zu entsorgen. Schlaf- und Aufenthaltsräume sind per Holzöfen zu beheizen. Das verwendete Holz ist vor dem Aussiedeln durch Sägen und Spalten von im Holzschuppen lagernden Birkenscheitern aufzufüllen. Ebenfalls zu den Haushaltspflichten zählt das Wischen und Kehren der Räume am nächsten Morgen. Die Übernachtungskosten (mit Ermäßigung durch Jugendherbergsausweis) sind mit etwa €30.- dementsprechend heftig - skandinavisch eben! Manche Hütten haben Sauna!
Strom gibt es absolut keinen, Licht nur über deine Stirnlampen und Feuer möglich.
Der Kungsleden selbst ist ein klar erkennbarer Weg, der nicht zu verfehlen und zusätzlich für den Winterbetrieb ausgeschildert ist. Viele sumpfige Passagen sind mit diesen berühmten Doppelbrett-Laufstegen ausgestattet, was das Gehen sehr erleichtert. Der Rest kann auch ziemlich felsig/steinig und damit - je nach Wetter - auch beschwerlich sein. Gewässer sind per Brücken in der Regel gut passierbar. Wir wichen für 2 Etappen - über Nallo - vom eigentlichen Kungsleden ab und dort wird es dann wesentlich schwieriger. Orientierung nur noch per Steinmanderl und teilweise riskante Furte zum Flussqueren.
Insgesamt sind die Routen jedoch pflegeleicht zu erwandern. Die Frage ist nur, wie lange du unterwegs sein willst. Wenn du etwa von Abisko als Ausgangspunkt - dort steht ein Hotel - Richtung Süden startest, wanderst du gemütlich 15km zur ersten Hütte nach Abiskojaure (wunderschöne Schlucht), die nächste wäre mit Alesjaure 20 km entfernt. Ich denke, dass viele Tagestouristen solche Etappen wählen und dabei benötigt man nicht soviel Gepäck. Willst du von A nach B gehen und nicht mehr den gleiche Weg retour, musst du allerdings Hotspots wie eben Abisko oder Vakkotavare wählen, damit du mit dem öffentlichen Verkehr an/abreisen kannst.
Wir haben diese Tour übrigens genützt, um danach über Narvik ein paar Tage auf die Lofoten zu fahren (Bahn nach Narvik, dann weiter im Mietauto) - wenn man schon einmal so weit oben im Norden ist...
Also, nur Mut! Der Kungsleden wartet auf dich!
Liebe Grüße
Karl

embe 02.10.2014 21:11

Hallo kibo,

vielen Dank für die ausführliche Schilderung und die vielen Infomationen.
Das klingt wirklich vielversprechend. Und anstrengend. Und sehr entschleunigend.
:D
Mal sehen ob ich das umgesetzt bekomme in den nächsten Jahren.
Und vielen Dank für das Zeigen der Bilder.

Eura 02.10.2014 22:10

Hi kibo!

- sehr schöne Fotos
- gute Informationen
- spannende Eindrücke

Hat Spaß gemacht, deine Beiträge zu schauen.
Danke!

kibo 05.10.2014 17:18

Ihr habt so interessierte Rückmeldungen zu meiner Kungsleden-Tour gegeben.
Deshalb hänge ich noch einige Aufnahmen und Tour-Infos dran.

Einen besonderen Erlebnischarakter hatte bei dieser Fotowanderung das Suchen und glückhafte Sichten des Nordlichtes, eine Erstmaligkeit für mich - in Österreich sieht man es so selten…
Aurora-Kenner unter euch werden jetzt vermutlich schmunzeln - aber vielleicht ging es euch beim „1. Mal“ ja ähnlich.
Von uns 7 waren diesbezüglich noch 6 jungfräulich - aber wir hatten Stefan dabei, der sich damit ziemlich gut auskennt. Obwohl er Canon-Junkie ist, mache ich Werbung für ihn. Wer schöne Natur- und insbesonders Fotos aus dem Norden sehen möchte (http://www.berge-und-licht.de). Der Kerl wird derzeit von Zeiss gehuldigt - beneidenswert…
Wir hatten etwa 5 Nächte, in denen ES vielleicht passieren könnte. Die Sonnenaktivität war in den letzten Wochen und Monaten ja gottseidank wieder aus ihrer Flaute erwacht. Die aktuellen Wettervorhersagen konnten wir jeweils vom Hüttenwart erfahren, der diese über Kurzwellen-Radio empfing. Die Basics wussten wir dank Stefan: möglichst weites WW, ISO 1600, Blende 2,8, einige wenige Sekunden Belichtung unklaren Ausmaßes, Stativ sowieso (war jeden Tag gewichtig dabei) und Rauschunterdrückung deaktivieren.
Ich hatte das Dilemma der Objektivwahl. Das weite, aber lichtschwache 11/18er oder das nicht so weite, dafür aber 2,8er helle 16/50er. Ich wählte letzteres (Dankeschön nochmals an Robert RRibitsch, den ich damit beerben durfte) wegen des Lichtstärkenvorteils.
Etwa zwischen 22.00 und 1.00 Uhr teilten wir uns zu halbstündigen Nachtdiensten ein und jeder weckte den Nächsten in einer Stafette auf.
Der Anspruch war, verdächtige Himmelserscheinungen zu identifizieren und nötigenfalls auch zu fotografieren, falls ein Nordlicht noch nicht mit freiem Auge erkennbar sein sollte.
Da wäre ich ohne Instruktion vermutlich bereits in den ersten Anfängerfehler getappt, indem ich nach geleisteter Schicht ohne Lichterfolg mit meiner kalten Ausrüstung in die warme Hütte zurück und falls der nächste eine Aurora entdeckt, mit meiner angelaufenen Kamera blöd dagestanden wäre…
Und dann hatten wir in der Nacht auf den 13. September tatsächlich Schwein - noch dazu auf der Nallo-Hütte, abseits des Kungsleden. Da war es bis auf den Mond stockfinster und ausser dem Hüttenwart niemand sonst da. Der hatte ein Auge auf unser Gruppenmädl geworfen, war uns dementsprechend freundlich zugetan und versorgte uns mit besten Infos: Hohe Aktivität, klare Nacht und das Licht käme zwischen 24.00 und 1.00 Uhr. Weiß Gott woher er die Zeit nahm, das Licht kam tatsächlich kurz nach Mitternacht. Hans entdeckte es, wir stolperten ins Freie und sahen eine halbe Stunde lang ein Phänomen, dass mich atmosphärisch an die Sonnenfinsternis 1999 erinnerte.
Es begann im Nordwesten mit dem üblichen grün…

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… und wechselte bald auf lila-grün…

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...und verschwand schließlich im Osten im Mondschein

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Nach einer guten halben Stunde lagen wir wieder in unseren Betten - ich war noch längere Zeit einigermaßen in Trance von dem Erlebten.
In keiner anderen Nacht ließ sich diese Diva von Himmelserscheinung sonst erblicken. Nicht vorzustellen, hätten wir diese halbe Stunde versäumt…
Falls unter euch Aurora-jungfräuliche sind, tut alles, um es zu erleben - es zahlt sich echt aus!

Ich häng jetzt noch Buntes dran - einer aus unserer Gruppe (kann sein, dass ich es war) meinte auf der letzten Kungsleden-Etappe bei besonders strahlend blauem Himmel: „Ich kann diese schönen gelben Scheiss-Birken schon nicht mehr sehen…“
Also hört auf zu schauen, wenn es genug ist!
Ich war übrigens danach noch 5 Tage auf den Lofoten - wollt ihr davon auch etwas sehen?
Liebe Grüße
Karl

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