SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   A-Mount Objektive (ILCA, SLT, DSLR) (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=25)
-   -   Ist euch schonmal ein teures Objektiv kaputt gegangen? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=149225)

Conny1 30.07.2014 23:01

Mir nicht, aber einem belgischen Fotofreund war nicht zu helfen, trotz Anfrage bei allen einschlägigen deutschen und österreichischen Reparaturwerkstätten, als sein Minolta Makro 200/4.0 reparaturbedürftig war.
Dazu gibt es einen langen Thread auf Dyxum, den ich momentan nicht wiederfinde.

professore 30.07.2014 23:05

Zitat:

Zitat von Oldy (Beitrag 1609214)
... und es gibt auch noch hier Werkstätten, die Minolta-"Altglas" instandsetzen.

Richtig! Mein weißer Riese fokussierte kurz nach dem Kauf nicht mehr im Nahbereich.
Pegu Kamera Technik hat ihn wieder repariert und seitdem funktioniert er ohne Probleme.
Der Kontakt war sehr kompetent und man erklärte mir, dass es noch Ersatzteile gäbe
(gut, ist einige Zeit her) und dass man auch die Möglichkeit hätte selber Teile herzustellen.

Ich hab noch mehr G-Linsen und alle funktionieren seit Jahren. Deshalb hab ich auch
kein Problem hochwertige Objektive die 20 Jahre alt sind gebraucht zu kaufen
(so wie vor kurzen ein Minolta 3x-1x AF MACRO ZOOM :crazy:)

Gruß

Jochen

erik 31.07.2014 10:14

Zitat:

Zitat von GBayer (Beitrag 1609134)
Seit der GAU mit dem Atomkraftwerk passiert ist, wurden alle Ersatzteile und Werkzeuge, sowie die Unterlagen für Reparaturen als Sondermüll vernichtet und entsorgt, weil die Herstellerbetriebe allesamt in der Nähe angesiedelt waren.

Ist das wirklich so? Das klingt ja unglaublich... Hast du da eine Quelle, ggfs. mit weiterführenden Informationen?

ddd 31.07.2014 10:40

moin,
Zitat:

Zitat von GBayer (Beitrag 1609134)
Das große Pech bei den Minolta Spitzenobjektiven ist, daß sie nur in Japan hergestellt wurden. Auch die Werkzeuge, Ersatzteile, etc...

das gilt auch für alle anderen Objektive aus der Zeit, egal von welchem Hersteller, von Leica, Schneider-Kreuznach und Zeiss einerseits und einigen low-end-Objektiven -um die es hier nicht geht- abgesehen. Ist also eine Null-Aussage :cool:

Zitat:

Zitat von GBayer (Beitrag 1609134)
Seit der GAU mit dem Atomkraftwerk passiert ist, wurden alle Ersatzteile und Werkzeuge, sowie die Unterlagen für Reparaturen als Sondermüll vernichtet und entsorgt, weil die Herstellerbetriebe allesamt in der Nähe angesiedelt waren.

das ist schlicht falsch. (Konica)Minolta hat sich bekanntlich per 31.03.2006 aus dem Geschäft zurückgezogen. Bei diesem Rückzug wurden große Mengen fabrikneuer Objektive und Ersatzteile verschrottet. Der offizielle Service der "großen Weißen" (300/2.8, 400/4.5, 600/4) wurde seither (vmtl. auch schon vorher) von Kenko abgewickelt. Kenko hat diesen Service per 31.12.2010 -also vor dem Erdbeben mit nachfolgendem Reaktorunglück (war kein GAU, per def. ist ein GAU beherrschbar!)- eingestellt.
Ich kenne mindestens eine Person in Europa, welche die Service-Unterlagen für die "großen Weißen" hat und auch fähig ist, diese -in gewissen Grenzen- zu reparieren.

Zitat:

Zitat von GBayer (Beitrag 1609134)
Selbst die Idee, aus 2 Defekten ein Gutes wiederherzustellen scheitert an den erforderlichen Spezialwerkzeugen

welche Spezialwerkzeuge? Jeder Feinmechaniker kann die benötigten Werkzeuge und Teile anfertigen, auch die Schmierstoffe, Kleber usw. sind bekannt und beschaffbar. Allerdings wird das kein billiger Spaß, aber z.B. eine ausgeleierte AF-Antriebswelle oder ein AF-Getriebe kann man noch zu akzeptablen Kosten nachfertigen, moderne CNC-Maschinen sind da sehr hilfreich. Auch sonst bestehen die Festbrennweiten (!) nicht aus exotischen Teilen, vom Glas selbst (s.u.) abgesehen.

Zitat:

Zitat von aidualk (Beitrag 1609153)
na, dann nimm mal einen weißen Riesen auseinander, oder zum üben 'nur' mal ein 28-135. ;)

Ohne Kollimator wirst du Probleme bekommen, das Teil danach nochmal halbwegs vernünftig einzusetzen.

Bei den Zooms wird es sicher kiffeliger, das ist korrekt.
Einen Kollimator sollte aber jede Optik-Werkstatt haben, sonst ist es nur eine Bastelbude. Sogar ein simples 50/1.7 gehört nach dem Zerlegen und wieder Zusammensetzen vor den Kollimator, auch wenn dies von den DIY-Bastlern nie gemacht wird (mangels Kollimator, der 1000mm-Standard-Kolli kostet >>10.000€) und wohl auch Werkstätten es oft nicht tun. Bei den "großen Weißen" besteht nur das Problem, dass die 1000mm-Kollimatoren dafür nicht ausreichen. Ein 300/2.8 kann man noch mit einem 1000mm justieren, aber für das 400/4.5 und das 600/4 braucht man einen 2000mm-Kollimator. Minolta (Kenko?) hatte wohl nur zwei Stück davon ... und Kenko wird kaum dieses Teil entsorgt haben, welches universell einsetzbar ist. Kollimatoren sind nicht für bestimmte Objektive, und die Targets sind auch nichts exotisches. Somit muss es für entsprechende Objektive anderer Hersteller ebenfalls ein paar Werkstätten geben, die solches Gerät zur Verfügung haben. Aber das wird dann zugegeben ebenfalls kein billiger Spaß, aber für ein 600/4 würden sich auch 1500-2000€ Reparaturkosten gerade noch lohnen.

Zitat:

Zitat von Conny1 (Beitrag 1609220)
Mir nicht, aber einem belgischen Fotofreund war nicht zu helfen, trotz Anfrage bei allen einschlägigen deutschen und österreichischen Reparaturwerkstätten, als sein Minolta Makro 200/4.0 reparaturbedürftig war.
Dazu gibt es einen langen Thread auf Dyxum, den ich momentan nicht wiederfinde.

Ich habe die Sache damals verfolgt, da ging es um eine separierte verkittete Linsengruppe.

Glasschäden sind definitiv ein Totalschaden, da es keine Linsen/Linsengruppen als Ersatzteil (mehr) gibt. Für kleinere Objektive lohnt es nicht, und die Ersatzlinsen der "großen Weißen" und des 200/4-APO-Makro hat es nur in Japan gegeben. Es wäre ein interessante Bastelaufgabe gewesen, diese Gruppe zu trennen und neu zu verkitten, aber da hat sich niemand rangetraut. Sowas lohnt nur, wenn man es selbst machen kann, und es klappt nur mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit. Es ist aber das einzige 200/4-APO-Makro mit diesem Defekt, welches bekannt geworden ist.

Dies ist ein weiterer Grund, die Schutzfilter niemals-niemals-niemals von den "großen Weißen" runterzunehmen. Die sind recht massiv und im Schadensfall recht leicht zu ersetzten, ein 72mm für das 200/2.8 ist Standardware, der 82mm für das 300/4 oder der 95mm für das 400/4.5 auch noch gängig. Schwierig wird es mit dem ungewöhnlichen 112mm-stepup-114mm für das 300/2.8, und den (580g schweren) 153.5mm fürs 600/4 wird man anfertigen lassen müssen. Das 300/2.8SSM ist ja weiter in Produktion, dessen (fest eingebauter) Schutzfilter daher problemlos als Ersatzteil zu beziehen. Bei den 80-200/2.8 ist die Frontlinse nicht aus Sonderglas und daher nicht so extrem empfindlich, hier wäre ein Glasschaden mangels Ersatzteil "final".

btt: meine alten Topobjektive sind alle unauffällig, es gibt keine Hinweise auf drohende Ausfälle. Natürlich sollte man das Verlustrisiko im Schadensfall beim Preis berücksichtigen, aber so selten, wie diese mittlerweile angeboten werden ...

GBayer 31.07.2014 12:26

Zitat:

Zitat von erik (Beitrag 1609305)
Ist das wirklich so? Das klingt ja unglaublich... Hast du da eine Quelle, ggfs. mit weiterführenden Informationen?

Fündig wird jeder, den es interessiert, im Mi-Fo.de. Ich mag jetzt nicht die relevanten Beiträge suchen und hier listen.

Servus
Gerhard

Conny1 31.07.2014 12:49

Auch ohne "Gau" landeten diverse Teile bei der Übernahme der Minolta Kamerasparte
durch Sony auf dem Müll.

GBayer 31.07.2014 12:57

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 1609310)
das ist schlicht falsch. (Konica)Minolta hat sich bekanntlich per 31.03.2006 aus dem Geschäft zurückgezogen. Bei diesem Rückzug wurden große Mengen fabrikneuer Objektive und Ersatzteile verschrottet. Der offizielle Service der "großen Weißen" (300/2.8, 400/4.5, 600/4) wurde seither (vmtl. auch schon vorher) von Kenko abgewickelt. Kenko hat diesen Service per 31.12.2010 -also vor dem Erdbeben mit nachfolgendem Reaktorunglück ... eingestellt.
Ich kenne mindestens eine Person in Europa, welche die Service-Unterlagen für die "großen Weißen" hat und auch fähig ist, diese -in gewissen Grenzen- zu reparieren.

welche Spezialwerkzeuge? Jeder Feinmechaniker kann die benötigten Werkzeuge und Teile anfertigen, auch die Schmierstoffe, Kleber usw. sind bekannt und beschaffbar. Allerdings wird das kein billiger Spaß, aber z.B. eine ausgeleierte AF-Antriebswelle oder ein AF-Getriebe kann man noch zu akzeptablen Kosten nachfertigen, moderne CNC-Maschinen sind da sehr hilfreich. Auch sonst bestehen die Festbrennweiten (!) nicht aus exotischen Teilen, vom Glas selbst (s.u.) abgesehen.

Bei den Zooms wird es sicher kiffeliger, das ist korrekt.
...
Aber das wird dann zugegeben ebenfalls kein billiger Spaß, aber für ein 600/4 würden sich auch 1500-2000€ Reparaturkosten gerade noch lohnen.
...
Glasschäden sind definitiv ein Totalschaden, da es keine Linsen/Linsengruppen als Ersatzteil (mehr) gibt. Für kleinere Objektive lohnt es nicht, und die Ersatzlinsen der "großen Weißen" und des 200/4-APO-Makro hat es nur in Japan gegeben.
...
Bei den 80-200/2.8 ist die Frontlinse nicht aus Sonderglas und daher nicht so extrem empfindlich, hier wäre ein Glasschaden mangels Ersatzteil "final".

Für wohlhabende Fanatiker ist gewiß alles wiederherstellbar - siehe Oldtimer-Sammler.
Ich stelle mir vor, z.B. Leica würde sich über einen Einzelauftrag freuen, wenn ich dort einen perfekten Nachbau eines weißen Minoltas aus den 80ern gegen Vorauszahlung ordere.

Bleibt die Erkenntnis: Auch teure Minolta-Objektive sind nur soviel wert, wie jemand bereit ist zu zahlen. Ohne Garantie und Reparaturservice im Schadensfall bleibt der Gebrauchswert auf einem niedrigen Niveau. Für mich sind Deine oben genannten Objektive eher in der Kategorie Schmuckstücke anzubieten.

Servus
Gerhard

GBayer 31.07.2014 13:05

Zitat:

Zitat von Oldy (Beitrag 1609149)
Was für ein Quatsch. Es gibt hier reichlich User, die mit diesen alten Objektiven tolle Fotos machen. Davon abgesehen sind gerade die alten Objektive prädestiniert, um selbst Hand an zu legen. Das 'Internet ist voll mit Anleitungen.:evil:

Falsch. Es hat hier schon immer nur sehr wenige Besitzer von weißen Minoltas gegeben. Der Prozentsatz toller Bilder aus diesen Objektiven ist extrem gering in der Galerie.

Ich kenne keinen einzigen Bastler der es je geschafft hätte, ein 80-200 HS zu reparieren, das nach diesem Versuch funktioniert hätte.

Servus
Gerhard

Oldy 31.07.2014 13:57

Zitat:

Bleibt die Erkenntnis: Auch teure Minolta-Objektive sind nur soviel wert, wie jemand bereit ist zu zahlen. Ohne Garantie und Reparaturservice im Schadensfall bleibt der Gebrauchswert auf einem niedrigen Niveau. Für mich sind Deine oben genannten Objektive eher in der Kategorie Schmuckstücke anzubieten.
Deine Erkenntnis, die hier augenscheinlich keiner teilt. Aber jedem seine Meinung.
Zitat:

Falsch. Es hat hier schon immer nur sehr wenige Besitzer von weißen Minoltas gegeben. Der Prozentsatz toller Bilder aus diesen Objektiven ist extrem gering in der Galerie.

Ich kenne keinen einzigen Bastler der es je geschafft hätte, ein 80-200 HS zu reparieren, das nach diesem Versuch funktioniert hätte.
Alles klar, siehe oben.

dinadan 31.07.2014 14:52

Zitat:

Zitat von GBayer (Beitrag 1609368)
Ich kenne keinen einzigen Bastler der es je geschafft hätte, ein 80-200 HS zu reparieren, das nach diesem Versuch funktioniert hätte.

Es hat sich hier bislang noch KEIN User gemeldet, dem tatsächlich ein hochwertiges altes Minolta-Objektiv irreparabel kaputt gegangen ist. Und das war die ursprüngliche Frage des TO.


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 03:12 Uhr.