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Oldy 14.06.2014 21:26

Zitat:

Zitat von X-700 (Beitrag 1594485)
Hehe, willst mich ja nur schwitzen und fluchen sehen. :lol:

Aber so was von.:mrgreen:

Petterson 14.06.2014 23:14

Zitat:

Zitat von X-700 (Beitrag 1594482)
Sollte ich wieder beginnen, meine X700 ernsthaft zu nutzen und so ein Objektiv haben wollen, dann kann ich mir für kleines Geld sogar das deutlich bessere 1,4/50 mm holen

Eben!:) Wobei ich das 50/1,7 auch nicht schlecht finde.

LG Stefan

combonattor 15.06.2014 00:07

http://www.suaudeau.eu/memo/rep/Minolta_MD50_1,7.html
Mit max.halbe Stunde sollte es gehen.
Gruß Alex

der_knipser 15.06.2014 00:44

Klemm eine Nex dahinter, denn da ist es egal, wenn die Blende ein bisschen träge ist.

Aleks 26.06.2014 11:24

Hallo X-700,

die 50er Minoltas, egal oder AF oder MD, sind recht einfach aufgebaut (kein Vergleich zum Ofenrohr 70-210 oder ähnlichen).
Mit etwas handwerklichem Geschick, sauberem Arbeitsplatz, Uhrmacherwerkzeug und etwas Chemie lässt sich die Blende wieder gängig machen.
Sollen auf den Ringen keine hässlichen Kratzer zurück bleiben, empfehle ich dringen einen Objektivspannschlüssel zu verwenden.
Um die Blende für längere Zeit gängig zu machen, sollte diese komplett auseinandergebaut werden und in einem Ultraschallbad (wie das für Brillen) mit einem fettlösenden Reinigungsmittel behandelt werden. Es kann aber eine Sprüh-Reinigung mit Isopropanol reichen.
Was recht ätzend ist, ist das Zusammensetzen der Blende und das Wiedereinführen ins Objektiv.
Hier braucht man sehr ruhige Hände und improvisiertes Werkzeug.
Auch die Stelle, wo die Blende sitzt, sollte vom Öl befreit werden. Schnelle Lösung: Isoprop + Wattestäbchen.
Aufwändige Lösung: Objektiv komplett zerlegen und mit Spezialfett neu schmieren. Die Blende muss dabei absolut trocken bleiben und die Gläser dürfen höchstens mit einem talkfreien Blasebalg entstaubt werden.
Wenn alles richtig gemacht wurde, ist das Objektiv danach für längere Zeit wie neu.

Ich habe die Aktion schon 10-20 Mal gemacht. Ob es sich für Dich lohnt, das Reparaturequipment anzuschaffen und die Reparaturanleitungen-/Fotos zu studieren, musst du selbst entscheiden. Wenn ich wüsste, dass das eine einmalige Aktion ist, dazu für ein Objektiv vom geringen Wert, dann würde ich es nicht machen. Soll die Aktion öfter vorkommen, ist das Werkzeug ohnehin da und man hat schlicht und einfach Spaß an solchen Basteleien - klar, dann solltest Du es machen.

Viele Grüße
Aleks

Jahresprogramm 26.06.2014 12:54

Hallo Aleks,

Zitat:

Zitat von Aleks (Beitrag 1598114)
die Gläser dürfen höchstens mit einem talkfreien Blasebalg entstaubt werden.

Darf ich ganz blöd fragen, warum? Ich habe öfters Anleitungen gesehen, wo die Gläser feucht gereinigt wurden. Das muss aber nicht heißen, dass die Anleitungen stimmen.

Grüße
Alex

Aleks 26.06.2014 14:12

Zitat:

Zitat von Jahresprogramm (Beitrag 1598161)
Darf ich ganz blöd fragen, warum? Ich habe öfters Anleitungen gesehen, wo die Gläser feucht gereinigt wurden.

Das liegt daran, dass die innenliegenden Linsen extrem empfindlich sind.
Da dort keine mechanische Beanspruchung erwartet wird, kommt außer der Vergütung keine harte Schutzschicht zu Einsatz.
Obwohl mit dem bloßen Auge kaum erkennbar, hat man es hier mit etwas ganz anderem zu tun, als der robusten Frontseite der Frontlinse, die diversester Reinigungschemie, Salz, Fingerabdrücken und Reibung stand hält.

Die innen Linsen können auch aus einer wesentlich weicheren Glassorte gefertigt sein. Und da Linsen bei Hobbybastlern gerne ausgiebig gereinigt und gerieben werden, und es nicht immer klar ist wie standhaft die Vergütung ist, kann hier schnell ein unwiderruflicher Schaden entstehen.
Es kommt vor, dass nach einer solchen gutgemeinten Reinigungsaktion (reiben mit fusselfreiem Stoff oder optischem Papier unter Einsatz von Chemie), ein Objektiv unwiderruflich beschädigt ist.
Häufig entsteht dadurch auch noch eine elektrostatische Aufladung, die Schmutzpartikel förmlich anzieht.
Auch wenn die vielen Anleitungen im Internet stets von "Erfolg" berichten, nach dem Zusammenbau kommt es vor, dass die Linsensysteme verschmutzter sind, als vorher. Klar, wird das Objektiv weiterhin funktionieren, nur nicht mehr so gut. Den Schreck bekommt man erst, wenn man mit einer LED Taschenlampe (nicht direkt reingucken! seitlich halten!) durch das Objektiv leuchtet.

Daher wird grundsätzlich dazu geraten, die Linsen lieber in Ruhe zu lassen und etwaigen losen Staub nur wegzupusten. Wie bei der Sensorreinigung auch, ist es schlau, dazu einen talkfreien Blasebalg zu verwenden. Richtig gut, ist ein Blasebalg mit einem Luftfilter.

Sind die Linsen beschlagen und verpilzt, ist das natürlich eine ganz andere Hausnummer!
Das kann dann tatsächlich eher ein Fall für das Ultraschallbad oder eine mechanische Reinigung sein. Meistens ist eine von Glaspilz beschlagene Linse ohnehin schon ein wirtschaftlicher Totalschaden und wird eher aus reiner Bastelfreude noch gerettet.

Gruß, Aleks

X-700 26.06.2014 19:55

Aleks, sehr interessante Antwort, aber extra Werkzeug anschaffen wollte ich nicht.
Es wäre eine Einmalaktion und nur Freizeitspaß. Zumal das Objektiv nichts besonderes ist und damals nichts kostete.

Ich fahre erstmal in Urlaub und schlafe dann drüber.

Jahresprogramm 26.06.2014 20:11

Hallo Aleks,

vielen Dank für die ausführliche Antwort! Ich habe bis jetzt ein Glaspilz und ein Wasserschaden weggeputzt. Und muss Dir recht geben, egal wie reinlich man arbeitet, bleiben Flusen an den Linsen. Ich habe vorsichtshalber destilliertes Wasser und spezielles Mikrofasertuch verwendet. Beim Glaspilz war auf der betroffenen Oberfläche Alkohol mit im Spiel.

Schön, dass Du meine Vermutung bezüglich der Oberflächen bestätigst.

Kann man davon ausgehen, dass ältere "einfache" Objektive eher nichts besondere als Linsen verwenden, oder bin ich auf dem Holzweg?

Grüße
Alex


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