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jean1959 12.06.2014 07:24

Hochzeitsfotografie...
 
...findet nicht allein in Kapellen statt und ein Fotograf ist nicht allein der, der einen offiziellen Titel führt!
Manchmal muss man sich wundern, welcher Ton hier Newbies gegenüber angeschlagen wird. Nicht jeder "professionelle" Fotograf kann deswegen schon die emotionale Nähe herstellen, auf die es manchmal ankommt, um ungekünstelt wirkende Bilder zu schießen.
Und natürlich ist es so, dass sich das Brautpaar aussucht, wem es den Job zutraut, es muss dann ja auch mit den Konsequenzen leben. Ob es nun gut beraten ist, einen totalen Anfänger auf diesem Gebiet damit zu betrauen, steht auf einem anderen Blatt, aber offenbar vertraut es -evtl. aufgrund von schönen Bildern, die der TO anderweitig gemacht und damit ein gutes Auge/Gespür für Situationen bewiesen hat- ihm und dann darf er doch in einem Forum sich mal ein paar Tipps abholen, dafür sind wir doch hier ?!
Ich hab noch in keiner drei Meter hohen Kapelle fotografiert, da ist selbst mein Wohnzimmer schon beinahe höher, auch kann ich mir nicht richtig vorstellen, wie in einem so gedrungenen Raum eine Hochzeitsgesellschaft Luft kriegen soll. Aber wenn wir davon ausgehen, dass die Einschätzung stimmt, dann wird das eine eher intime Angelegenheit und dann braucht man im APS-C-Bereich eine relativ kurze aber lichtstarke Optik. Blitzen würde ich generell vermeiden wollen, denn hierin liegt die stärkste Störung einer feierlichen Stimmung! Natürlich muss dann der Weißabgleich stimmen und das wird ein schon anspruchsvolleres Thema, bei den zu erwartenden Mischlicht-Situationen. Wenn man sich als Fotograf diskret bewegt und den Ablauf der Zeremonie gut kennt, kann man sehr stimmungsvolle Bilder machen, an denen das Brautpaar noch lange Freude haben wird, weil sie die emotionale Ausnahmesituation gut eingefangen und für "die Ewigkeit konserviert" haben.
Ich habe meine erste Hochzeit (noch zu Analogzeiten) mit einem 1.4/35 und einem 1.4/85 fotografiert und die Bilder werden vom Brautpaar auch nach fünfzehn Jahren noch stolz herumgezeigt, weil sie genau das eingefangen haben, was für die beiden wichtig war! Ich hatte auch 'nen leistungsfähigen Blitz mit externem Batteriepack und 'nem Bouncer dabei, aber in der Kirche darauf verzichtet, um die Zeremonie nicht zu stören. Für das Brautpaar habe ich alles richtig gemacht, darauf kommt's an!

mrrondi 12.06.2014 07:48

Zum Thema Hochzeiten ist hier schon soviel gesagt worden.
Aber wenn du schon hier fragst welche Optik du verwenden sollst , na dann ...

Du wirst des schon machen - schau lieber das du genügend Akkus und Speicherkarten hast ;)

Kopernikus1966 12.06.2014 07:53

Zitat:

Zitat von jean1959 (Beitrag 1593479)
...findet nicht allein in Kapellen statt und ein Fotograf ist nicht allein der, der einen offiziellen Titel führt!

hat ja auch keiner hier behauptet, oder?

Zitat:

Zitat von jean1959 (Beitrag 1593479)
Manchmal muss man sich wundern, welcher Ton hier Newbies gegenüber angeschlagen wird. Nicht jeder "professionelle" Fotograf kann deswegen schon die emotionale Nähe herstellen, auf die es manchmal ankommt, um ungekünstelt wirkende Bilder zu schießen.

Was würdest du denn einem Fahranfänger empfehlen, der fragt welches Auto für ihn am besten ist, um schnell einmal ein paar Runden auf dem Nürburgring zu fahren? Dass er vielleicht das Talent eines Walter Röhrls hat bedeutet ja nicht, dass er ein Rennauto fahren kann!

Zitat:

Zitat von jean1959 (Beitrag 1593479)
Und natürlich ist es so, dass sich das Brautpaar aussucht, wem es den Job zutraut, es muss dann ja auch mit den Konsequenzen leben. Ob es nun gut beraten ist, einen totalen Anfänger auf diesem Gebiet damit zu betrauen, steht auf einem anderen Blatt, aber offenbar vertraut es -evtl. aufgrund von schönen Bildern, die der TO anderweitig gemacht und damit ein gutes Auge/Gespür für Situationen bewiesen hat- ihm und dann darf er doch in einem Forum sich mal ein paar Tipps abholen, dafür sind wir doch hier ?!

Ein paar Tipps... Ein anderer Vergleich wäre, dass du einem Pflugbogenfahrer sagen willst, wie er auf der Streif die Mausefalle zu durchfahren hat. Natürlich kannst ihm helfen. Aber er hat ein hohes Risiko sich das Genick zu brechen! Und meine Erfahrungen mit Brautpaaren liegen mehr auf der Linie: "Du hast doch so eine tolle Kamera...."

Zitat:

Zitat von jean1959 (Beitrag 1593479)
Ich hab noch in keiner drei Meter hohen Kapelle fotografiert, da ist selbst mein Wohnzimmer schon beinahe höher, auch kann ich mir nicht richtig vorstellen, wie in einem so gedrungenen Raum eine Hochzeitsgesellschaft Luft kriegen soll. Aber wenn wir davon ausgehen, dass die Einschätzung stimmt, dann wird das eine eher intime Angelegenheit und dann braucht man im APS-C-Bereich eine relativ kurze aber lichtstarke Optik.

Volle Zustimmung. 35mm an APS-C sind für einen kleinen Raum schon sehr viel.

Zitat:

Zitat von jean1959 (Beitrag 1593479)
Blitzen würde ich generell vermeiden wollen, denn hierin liegt die stärkste Störung einer feierlichen Stimmung! Natürlich muss dann der Weißabgleich stimmen und das wird ein schon anspruchsvolleres Thema, bei den zu erwartenden Mischlicht-Situationen.

Einspruch. Abgesehen davon, dass gute Bilder rauskommen sollen (Wenn man mit der Lichtsetzung umgehen kann...), ist so manches Blitzlichtgewitter der Höhepunkt einer Feier!

Zitat:

Zitat von jean1959 (Beitrag 1593479)
Wenn man sich als Fotograf diskret bewegt und den Ablauf der Zeremonie gut kennt, kann man sehr stimmungsvolle Bilder machen, an denen das Brautpaar noch lange Freude haben wird, weil sie die emotionale Ausnahmesituation gut eingefangen und für "die Ewigkeit konserviert" haben.

Ich hätte auch kein Problem den TO als "Second Shooter" machen zu lassen. Ich trau ihm auch zu tolle Momente einzufangen. Aber es gibt einen *Grund* warum Hochzeitsfotografie ein besonderes Thema ist. Von der emotionalen Atmosphäre über die einmalige Gelegenheit, bis zur besonderen Location ist es einfach eine Ausnahmesituation für alle!

Zitat:

Zitat von jean1959 (Beitrag 1593479)
Ich habe meine erste Hochzeit (noch zu Analogzeiten) mit einem 1.4/35 und einem 1.4/85 fotografiert und die Bilder werden vom Brautpaar auch nach fünfzehn Jahren noch stolz herumgezeigt, weil sie genau das eingefangen haben, was für die beiden wichtig war! Ich hatte auch 'nen leistungsfähigen Blitz mit externem Batteriepack und 'nem Bouncer dabei, aber in der Kirche darauf verzichtet, um die Zeremonie nicht zu stören. Für das Brautpaar habe ich alles richtig gemacht, darauf kommt's an!

Wie lange hast du damals schon fotografiert? Natürlich gibt´s für alles ein erstes Mal, aber du hast doch sicher gewusst, wie du dein Equipment ordentlich einsetzt, oder?

aidualk 12.06.2014 08:01

Zitat:

Zitat von CURVASUDMILANO (Beitrag 1593454)
Ich weiss nicht ob du sir-charles schon einmal in einer Kirche oder ähnlich fotografiert hast, wo ständig nach katholischem Rithus das Allerheiligste anwesend ist... deshalb ist nix mit frei bewegen, nach lust und Laune noch übern Boden ne Rolle machen...

Das wichtigste: Zusammen mit dem Brautpaar mit dem Pfarrer sprechen. Ich habe bei einer Hochzeit schon hinter dem Pfarrer in einer Ecke am Altar gestanden und habe von dort Bilder gemacht. Alles eine Sache der Kommunikation.


Zitat:

Zitat von CURVASUDMILANO (Beitrag 1593454)
... und mit den Fenstern im Hintergrund wünsche ich mir mit einem lichtstarken Objektiv und dementsprechender Blendeneinstellung weichen Hintergrund bzw. je nach Lichteinfall tolles Bokeh... da die Sonne da teilweise schon reinstrahlt.

Und noch viel wichtiger. Mit dem Brautpaar zur gleichen Tageszeit und gleicher Beleuchtung, wie später zur Trauung, in die Kirche gehen und Tage/Wochen voher Testaufnahmen machen! Dabei wichtig: Sie etwas sehr helles/weißes, er was schwarzes anziehen bei den Tests!

Mit dem Brautpaar einen Ablaufplan ausarbeiten, was wann und wo wie lange fotografiert wird. Auch die Szenen vor und nach der Kirche vorher austesten was Licht, Hintergrund, Motivwahl, Brennweiten und Einstellungen angeht.
Du solltest, wenn du nicht sehr erfahren bist, die gesamte Hochzeit schon vor der Hochzeit mindestens einmal komplett durchfotografiert haben! Tue dir und dem Brautpaar diesen Gefallen.


edit: Ich habe das eben mal gelesen. Sehr empfehlenswert! :top:
Zitat:

Zitat von Proxxon (Beitrag 1593459)
Ich denke du solltest dir mal den Thred hier durchlesen:
http://www.dslr-forum.de/showthread.php?t=144193


mrrondi 12.06.2014 08:03

Würd noch körperliche Fitness empfehlen.
So ein 15 Stunden Tag kann schon an der Leistung und Konzentration zerren.

mrrondi 12.06.2014 08:10

Und die Kirche ist ja noch die kleinste Schwierigkeit an so einem Tag.
Da musst nur a Busserl aufpassen und im richtigen Moment draufhalten.
Die max. 90 Minuten sind easy - wenn die Kirche ned gerade ein "Lichtloch" ist.

gyrator.ac 12.06.2014 08:44

Man merkt schon, Hochzeitsfotografie ist ein hochemotionales Thema…

Zur Frage, ich habe mich letztens breitschlagen lassen und Fotos auf der standesamtlichen Hochzeit meiner Schwester gemacht.
(Mit dem Hinweis auf fehlende professionelle Erfahrung…)
Es hat den ganzen Tag geregnet und alles spielte sich in geschlossenen Räumen ab (altes historisches Gemäuer, Restaurant, privates Haus).

Meine Werkzeuge (Fotografie ist nur mein Hobby):
  • A55 mit Tamron 17-50 2,8 und Blitz HVL-43M
  • A33 (geliehen) + SAL35F18
  • SAL50F18, SAL85F28 (kaum genutzt, weil innen, s.o.)
  • Lightroom 4.4 !! (zum synchronisieren von Weißabgleich und Belichtung beider Kameras, etc)

Wenn ich nur eine Kamera hätte, würde ich die erste Kombination empfehlen (Erfahrung mit indirektem Blitzen vorausgesetzt. Wenn nicht bekannt, google man nach „Neil van Niekerk“).

meshua 12.06.2014 08:46

Eine Hochzeit ist ein PROJECT und der Mann hinter der Kamera ist der ProjektMANAGER (PM) für den fotografischen Teil. der Themenersteller hat den "Auftrag" vom Brautpaar erhalten und fragt jetzt essentielle Sachen - das hört sich für mich so an, als würde ein PM naiv fragen, wie man denn bei einem solchen vorgeht.

Bei meiner ersten Hochzeit als Hauptfotograf habe ich das (gut befreundete) Brautpaar mehrfach gefragt ob sie sich mit mir denn sicher sind und nicht doch lieber einen "professionelleren" Berufsfotografen nehmen möchten. JA, man sollte das Brautpaar nicht in falschen Vorstellungen wiegen und Wochen vorher das Ganze realistisch betrachten. Und das hat überhaupt nichts mit "Ich kann gar überhaupt nichts" - Minderwertigkeitskomplexen zu tun!

meshua

rhamsis 12.06.2014 09:00

Hallo,

in einem anderen Thread habe ich schon mal folgendes gepostet:

ZITAT ON
was ich mir vorher oder spätestens vor Ort immer suche - und in keine Fototasche passt, aber nach meiner Erfahrung immer dabei sein sollte - ist eine Person aus der Familie, die mir die notwendigen Infos über Abläufe gibt. Das ist nicht das Brautpaar, die sind voll ausgelastet, sondern jemand aus der Familie, der alle kennt, der weiß was als nächstes passiert und wo es passiert. Der auch mal Familienmitglieder ranholen und sie ein wenig mitlotsen kann, wenn z.B. ein Gruppenfoto ansteht.
Diese Kontaktperson erhöht die Wahrscheinlichkeit keine wichtige Aktion zu verpassen ungemein. Nach meiner Meinung wichtiger als das eine oder andere Objektiv in der Fototasche.

Auf eine Hochzeit mit nur einer Kamera zu gehen, kann gutgehen und wird es auch meistens. Ich habe meistens zwei Kameras und zwei Blitze dabei. So einen Termin kann man nicht mal eben am nächsten Wochenende nachholen, wenn eine Kamera versagen sollte. Und Technik versagt, fällt völlig aus oder fängt an zu spinnen. Außerdem kann ich eine mit Weitwinkeloptik und eine mit Telebrennweite bestücken.

Habe sogar das 100er Makro dabei, denn die Detailaufnahmen nicht vergessen. Von den Eheringen über Tischdeko, Blumenschmuck, besonders gelungene Geschenke und das leckere Essen usw. will alles fotografiert werden. Und so ein 100 ist auch schön für Porträts von verträumten Kindern, Mütter mit Baby und was sonst noch so an Familienglück am Rande zu finden ist.

Zu den Einstellungen an der Kamera: an der Weitwinkelkombination stelle ich meistens die Blendenautomatik ein und wähle eine recht lange Verschlusszeit von 30stel bis 60stel Sekunde ein. Dann bekomme ich auch bei der Blitzfotografie das Umgebungslicht und die Stimmung in der Location recht gut mit auf's Bild.

Man schleicht permanent umher wie ein Panther auf der Jagd, Konversation kann warten, dafür ist keine Zeit. Ich komme immer ganz schön ins Schwitzen vom Umherlaufen, in die Hocke gehen, auf ein Podest oder Stühle klettern.

Beim Essen nicht fotografieren, die Gäste sehen kauend nicht gut aus und das Brautpaar auch nicht. Bis zum Auftragen und dem Aufgeben wohl, aber ab dann nicht mehr. Meistens darf man wie die Kapelle mitessen, das ist dann die einzige Pause.

Das sind so meine Hochzeitsfotoimpressionen abseits der Objektivwahl.

Viele Grüße und gutes Gelingen
Jürgen

ZITAT END

Wenn jemand Fragen zur Hochzeitsfotografie hat, wird oft gesagt "lass es, dafür muss man Erfahrung haben!" Was soll das? Wenn man nicht mal anfängt und ins kalte Wasser springt, kann man keine Erfahrung sammeln. Ich bin auch mal angefangen - habe schon vorher geschwitzt, war genauso aufgeregt wie das Brautpaar. Inzwischen passt es, man lernt jedesmal dazu.
Hatte vorher aber schon so einige Events, Theateraufführungen und Konzerte fotografiert. Da lernt man auch schon einiges und es ist nicht so kritisch wie eine Hochzeit.

Viele Grüße
Jürgen

mrrondi 12.06.2014 09:06

Oh mann das sind Tipps. Ein Macro für die Hochzeitsringe.
100mm rumschleppen für was ?

Also wenn der Ablauf nicht schon lange vor der Hochzeit mit dem Fotografen abgestimmt ist - na dann - viel viel Spass.

Wann mach den die Bilder ? davor ? danach ?

Ein Hochzeit ist einfach was schönes.
Was denkt Ihr eigentlich warum so ne Planung eigentlich fast 1 Jahr geht ?

Und wenn ein Fotograf glaubt er braucht kein Teil dieser Planung sein, dann wird er sein kleine Wunder erleben.

Ah und die neue scharfe Frau vom Brautvater kommt ganz gut klar mit seiner EXFRAU oder Doch nicht ? Na ?


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