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-   -   Wieviel Verlust bei RAW zu DNG? (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=144120)

Klinke 04.03.2014 14:52

Zitat:

Zitat von zippo (Beitrag 1555981)
Mit DNG machst Du Dich nicht Abhängig, ganz im Gegenteil, da es komplett dokumentiert, quelloffen und lizenzkostenfrei ist. Früher oder später wird man die geschlossenen RAW-Formate nicht mehr lesen können. Mit DNG kann das nicht passieren, weil jeder Programmierer ohne allzu großen Aufwand und ohne Lizenzkosten einen Interpreter bauen kann - auch noch in 20 Jahren.
http://en.wikipedia.org/wiki/Digital_Negative

Auch wenn eines der Angebote von Adobe nicht Deinen Bedürfnissen entspricht, müssen andere Angebote nicht unbedingt schlecht sein.

Nur können es kaum RAW Konverter - oder wie viele kennst du, die DNG lesen können?!

Sicher, bisher hatte ich auch nie ein Problem mit Adobe. Eben nur erworben, was zur eigenen Philosophie passt. Aber wer weiß schon heute, WANN (kommt doch sicher früher oder später) sie einen auch mit Lightroom in die Cloud zwingen werden ...

Und genau dann steht man da, mit seinen DNG.

Klinke 04.03.2014 14:54

Zitat:

Zitat von minfox (Beitrag 1555994)
Wie konvertierst du, seitdem du weg bist von Adobe und DNG?

Gar nicht mehr. Die RAWs bleiben, wie sie sind.

Aber ich bin auch nicht weg von Adobe. Nutze Lightroom und CS6, bin auch zufrieden damit. Nur will ich mich nicht irgendwann in die Cloud zwingen lassen ...

aidualk 04.03.2014 16:59

Zitat:

Zitat von Farbenwunder (Beitrag 1555940)
Doch man sieht relativ schnell, dass die Ausgangs Raw Datei 25 MB hat, die errechnete DNG Datei jedoch nur noch 15-18 MB.

Ich habe eben mal nachgeschaut. Die DNG Dateien haben, wenn sie 'verlustfrei' konvertiert werden, fast die gleiche Größe wie die RAW Dateien.

edit: Eben nochmal etwas rumgespielt: In manchen Fällen ist das DNG sogar größer als das RAW, abhängig von den Motivdetails teilweise sogar deutlich größer.

Man 04.03.2014 20:54

Zitat:

Zitat von eac (Beitrag 1555980)
Das Ausgangs-RAW ist mit Sonys CRAW Komprimierung von 12Bit auf 8 Bit per Pixel komprimiert. Deshalb sind die Raws im Wesentlichen immer gleich groß, bis auf das embedded JPEG. 24MB plus ein wenig Zusatzinfo beim 24 Megapixel Sensor. Das ist eine verlustbehaftete Komprimierung die auf der Annahme basiert, daß in kleinen Blöcken, der Dynamikumfang nicht die vollen 12 Bit benötigt...

Sofern das so stimmt, finde ich die Prospektaussage von Sony zur A99 "14 bit" schon etwas irreführend.
Was nützt es mich, wenn zwar der Sensor bis zu 14 bit Dynamikumfang liefert, das Speicherformat JPG und (C)RAW aber nur 8 bit speichern können.
Immerhin werden (vermutlich) die Informationen nicht einfach oben und unten abgeschnitten, sondern die 14-bit-Information (bei Serienbildern sollen es "nur" 12 bit sein) wird auf 8-bit zusammengestaucht.
Also ungefähr so, als ob man eine 14-seitige Kurzgeschichte auf eine noch kürzere 8-Seiten-Kurzgeschichte zusammenstreicht - der Inhalt ist auch dann immer noch erkennbar, ein paar Feinheiten könnten dabei aber durchaus verloren gehen.
Ob man das merkt, wenn man das Original nicht kennt bzw. nicht kennen kann?
Vor einigen Wochen wurde in einer Fotozeitschrift getestet, ob sich bei einer Entwicklung aus RAW im Vergleich zum JPG ooc noch etwas verbessern lässt. Bei allen herangezogenen Kameras, auch bei den Sonykomeras A99 und ich glaube A7(R) war das der Fall - erstaunlich.

Wurde von Sony bestätigt oder dokumentiert, dass man den vollen Dynamikumfang wegen des komprimierten Dateiformates in keinem Bildbearbeitungsprogramm nutzen kann?

vlG

Manfred

mrieglhofer 04.03.2014 21:28

Es ist ja auch falsch. Jpg hat natürlich noch immer 8Bit aber dafür findet ja in der Kamera ein Tonemapping statt, bei dem die 12/14 Bit entsprechend einer vorgegebenen Kurve gemappt werden.
Im Raw Format sind 12 Bit und die 2 restliches verlustbehaftete einkodiert. Wenn man also keine Raw Nachbearbeitung macht und auf ein 16Bit Format ausspielt, wird immer irgendeine Information auf der Strecke bleiben. Ob man sie braucht, ist eine andere Sache.

Tikal 05.03.2014 00:06

Zitat:

Zitat von zippo (Beitrag 1555981)
Früher oder später wird man die geschlossenen RAW-Formate nicht mehr lesen können. Mit DNG kann das nicht passieren, weil jeder Programmierer ohne allzu großen Aufwand und ohne Lizenzkosten einen Interpreter bauen kann - auch noch in 20 Jahren.

Es gibt auch freie Software, die verschiedenste RAW Dateien lesen kann. Es ist in einer weit verbreiteten Programmiersprache geschrieben. dcraw.c. Das man mit DNG freier sei, ist natürlich ein Wunschdenken, das bis heute noch nicht realisiert ist. Bisher können nur Adobe Programme und einige wenige Programme damit umgehen. Wie es in Zukunft aussehen wird, ist nicht klar. Vor allem woher weißt du, das man für DNG auch in 20 Jahren ohne Lizenzkosten und großen Aufwand einen Interpreter bauen kann? Wieso sollte man dcraw.c nicht in eine andere Programmiersprache übersetzen können? C ist weit älter und weiter verbreitet.

Ellersiek 05.03.2014 08:40

Zitat:

Zitat von eac (Beitrag 1555980)
Das Ausgangs-RAW ist mit Sonys CRAW Komprimierung von 12Bit auf 8 Bit per Pixel komprimiert....

Zitat:

Zitat von eac (Beitrag 1555980)
... Das ist eine verlustbehaftete Komprimierung die auf der Annahme basiert, daß in kleinen Blöcken, der Dynamikumfang nicht die vollen 12 Bit benötigt...

Verstanden habe ich dich (glaube ich), aber ich fand den Eingangssatz etwas irritierend.

Es wird ja (hoffentlich) nicht das ganze Bild betrachtend auf 8 Bit "komprimiert", sondern nur partiell und dann noch mit der Zusatzinformation, ob man im oberen, mittleren oder unteren Bereich die Datenmenge optimiert hat. Sonst wäre man ja nicht mehr in der Lage, aus dem CRAW ein 12 Bit pro Farbe breites Bild zu entwickeln.

War die Erklärung für CRAW so gemeint?

Gruß
Ralf

Ellersiek 05.03.2014 08:49

Zitat:

Zitat von Tikal (Beitrag 1556253)
...Vor allem woher weißt du, das man für DNG auch in 20 Jahren ohne Lizenzkosten und großen Aufwand einen Interpreter bauen kann?...

Weil ich das für das heute aktuelle DNG-Format machen kann, denn um den geht es jetzt und hier (falls ich später mal einen Konverter für eine heute erzeugte DNG-Datei schreiben möchte).

Ob die Lizenzfreiheit bei zukünftigen Versionen mal aufgehoben wird, weiß man natürlich nicht, aber für das aktuelle Format gilt es, und die Freiheit wird Adobe einem nicht mehr entziehen können.

Gruß
Ralf

aidualk 05.03.2014 08:58

Zitat:

Zitat von Ellersiek (Beitrag 1556290)
War die Erklärung für CRAW so gemeint?

Ich hatte das kürzlich schon mal verlinkt.
Aber hier noch mal. Im Laufe des Threads kommen erleuchtende Erkenntnisse (zumindest für mich ;) ) zu den Eigenschaften des cRAW und zu den 12 und 14 bit. Man muss sich aber etwas Zeit nehmen und in Ruhe lesen (schwere Kost). ;)

RainerV 05.03.2014 09:15

Zitat:

Zitat von zippo (Beitrag 1555981)
Mit DNG machst Du Dich nicht Abhängig, ganz im Gegenteil, da es komplett dokumentiert, quelloffen und lizenzkostenfrei ist. Früher oder später wird man die geschlossenen RAW-Formate nicht mehr lesen können. Mit DNG kann das nicht passieren, weil jeder Programmierer ohne allzu großen Aufwand und ohne Lizenzkosten einen Interpreter bauen kann - auch noch in 20 Jahren.
http://en.wikipedia.org/wiki/Digital_Negative

Beispielsweise würde ich mir bei alten Minolta-RAWs schon mal überlegen, ob man sie nicht langsam in ein standardisiertes Format konvertieren sollte.
...

Nenne mir einen Konverter, bei dem die vorhandene Raw-Datei Unterstützung für eine bestehendes Format weggefallen ist.

Andererseits gibt es kaum Nicht-Adobe-Konverter, die konvertierte DNGs verarbeiten können. Mit dem ach so offenen Format ist man im wesentlichen auf Adobe Konverter angewiesen. Abhängigkeit pur. Ich hoffe, Du wirst niemals auf die Idee kommen, DxO oder Capture One verwenden zu wollen. Und hoffen wir, dass Adobe "ewig" leben möge und auch ewig sein sich weiterentwickelndes DNG Format in all seinen - auch historischen - Ausprägungen pflegen möge.

Und dann die Mär vom "geschlossenen" Raw Format. So geschlossen, dass man - wie andere ja schrieben - den kompletten Quelltext zur Decodierung in dcraw nachlesen kann und auch in kommerziellen Produkten verwenden darf. Und das schafft ein einziger Entwickler.

Rainer


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