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-   -   α850: AF Genauigkeit bei SSM (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=143099)

whz 11.02.2014 10:36

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1547284)
Wenn ich es genau haben will, fokussiere ich manuell mit der Sucherlupe.

Wenn ich den AF benutze, weil es schnell gehen soll, hab ich meistens andere Probleme (Bewegungsunschärfe, Rauschen) als einen eventuellen Fehlfokus. :zuck:

Ja das ist schon klar, allerdings geht es mir geschrieben um die Frage, ob ein Stangen AF grundsätzlich eine größere Streuung in der Fokussierung hat gegenüber einem SSM Antrieb ;)

usch 11.02.2014 10:58

Ich weiß. Ich wollte nach
Zitat:

Zitat von whz (Beitrag 1547237)
Weiß hier sonst von den VF Gurus niemand was dazu zu sagen? :shock:

auch nur erklären, warum ich zu dem Thema nichts sagen kann ;)

Karsten in Altona 11.02.2014 15:49

Zitat:

Zitat von whz (Beitrag 1547237)
Weiß hier sonst von den VF Gurus niemand was dazu zu sagen? :shock:

Ich wurde gerufen? :lol::lol::lol:
(wo ist eigentlich mrrondi, wenn man ihn braucht?) :cool:

Also, meiner Erfahrung nach, sind Fokusierprobleme mit AF nicht antriebsäbhängig, sondern eher bauartbedingt (Objektivkonstruktion und auch AF-Modul der Kamera), bzw. von der Fotografiertechnik (zb AF zentral und Verschwenken), bzw. den äußeren Einflüssen (Wind, Bewegung des Objekts oder Kamera und damit Verschiebung der Schärfeebene).

Zum Beispiel fällt mir da das "alte" 50er (f/1.4) von Sony ein, welches bekanntermaßen eine AF-Zicke ist. Könnte mir vorstellen, dass es u.a. daran liegt, dass es offen ja sehr weich ist. Sicherlich nicht hilfreich für den AF. Oder dann liest man mal, dass AF-Felder größer sind als die angezeigten Kästchen. Beim 135er und dann auch noch Blende 1.8 ist die Schärfeebene halt nun Mal knapp und wenn man dann etwas in 2-3 Metern fotografiert, dann braucht es nicht viel, um die Schärfeebene zu verschieben. Von daher würde ich jetzt einfach mal zu 99% behaupten wollen, dass die Antriebsart nicht für die Präzision verantwortlich ist. Schon eher für die Zuverlässigkeit bei AF-C oder AF-D, aber das war hier glaube ich nicht die Frage zumal selbst die A99 hier noch nicht wirklich oben mitspielt.

whz 11.02.2014 15:53

Zitat:

Zitat von Karsten in Altona (Beitrag 1547448)
Ich wurde gerufen? :lol::lol::lol:
(wo ist eigentlich mrrondi, wenn man ihn braucht?) :cool:

Also, meiner Erfahrung nach, sind Fokusierprobleme mit AF nicht antriebsäbhängig, sondern eher bauartbedingt (Objektivkonstruktion und auch AF-Modul der Kamera), bzw. von der Fotografiertechnik (zb AF zentral und Verschwenken), bzw. den äußeren Einflüssen (Wind, Bewegung des Objekts oder Kamera und damit Verschiebung der Schärfeebene).

Zum Beispiel fällt mir da das "alte" 50er (f/1.4) von Sony ein, welches bekanntermaßen eine AF-Zicke ist. Könnte mir vorstellen, dass es u.a. daran liegt, dass es offen ja sehr weich ist. Sicherlich nicht hilfreich für den AF. Oder dann liest man mal, dass AF-Felder größer sind als die angezeigten Kästchen. Beim 135er und dann auch noch Blende 1.8 ist die Schärfeebene halt nun Mal knapp und wenn man dann etwas in 2-3 Metern fotografiert, dann braucht es nicht viel, um die Schärfeebene zu verschieben. Von daher würde ich jetzt einfach mal zu 99% behaupten wollen, dass die Antriebsart nicht für die Präzision verantwortlich ist. Schon eher für die Zuverlässigkeit bei AF-C oder AF-D, aber das war hier glaube ich nicht die Frage zumal selbst die A99 hier noch nicht wirklich oben mitspielt.

Moin Karsten, ja du wurdest gerufen :cool:

ich darf hier mal präzisieren: gemeint sind nicht 2-3m, sondern 100m bis unendlich.

Das Sony SAL50 hatte ich auch, ich habe es aber verkauft, weil das Zeiss 24-70 bei 50mm schärfer war. Bezüglich AF Präzision hatte ich mit dem Sony nie Probleme, meines war also keine Zicke. Da war eher das Tamron 2,8/70-200 (das ohne USM) zickiger, wenn auch erträglich.

whz 14.02.2014 09:34

Weiß hier wirklich niemand außer Karsten was dazu zu sagen :shock::?:

aidualk 14.02.2014 10:58

Zitat:

Zitat von whz (Beitrag 1548663)
Weiß hier wirklich niemand außer Karsten was dazu zu sagen :shock::?:

Seit einigen Tagen lese ich hier diesen thread, aber wirklich, ich habe irgendwie Probleme mit dieser Frage, obwohl sie eigentlich einfach klingt:

Zitat:

Zitat von whz (Beitrag 1547005)
Daher meine Frage in die Runde:
fokussiert ein SSM Objektiv immer präziser als ein stangengetriebenes Objektiv?

Meine Erfahrung beruht darauf, dass ich nur sehr selten den AF nur einmal antippe bevor ich auslöse. Das liegt aber auch daran, dass meine Motive sich nur selten bewegen und ich daher meistens auch die Zeit dafür habe. Auch bemühe ich mich, im Sucher kritisch zu beurteilen, ob der AF das getroffen hat was ich möchte, bevor ich auslöse (falls ich nicht ohnehin manuell fokussiere). Vor diesem Hintergrund muss ich deine Frage von meiner Seite aus eigentlich mit einem 'nein' beantworten.
Mein Sony-Zeiss 24mm/2.0 ZA SSM ist z.B. eine kleine Zicke im Autofokus, sowohl an der A99 wie an der A900. Hier überprüfe ich den Fokus recht kritisch. Das alte 24er Minolta, im direkten Vergleich, sitzt hier sicherer. Das gleiche gilt für das Sony-Zeiss 50/1.4 ZA SSM, das zwar an der A99 schnell und sicher sitzt, sich aber an der A900 schwer tut (warum auch immer). Im Vergleich dazu sitzt das alte Minolta 50/1.7 schneller und exakter auf den Punkt. Beim Sony 70-300 G SSM, im Vergleich zum Minolta 200/2.8 Apo HS, ist es aber anders herum. Hier ist das Sony auf Anhieb exakter, wo das Minolta öfter nochmal nachfassen muss bevor es wirklich auf den Punkt ist (wenn auch das alte Minolta erheblich schneller fokussiert, was hier vielleicht auch das Problem ist?).

Von daher, aus meiner Sicht die klare Antwort: "Es kommt drauf an." ;)

grayscale 14.02.2014 11:48

jetzt denk ich mir das mal regelungstechnisch dahin.....

Wie funktioniert der AF denn überhaupt?

Hier meine Vermutung (leider kein gesichertes Wissen, deswegen als Diskusionsbeitrag gedacht, der bestätigt oder entkräftet werden kann und sollte):

Die Kamera / AF-Modul detektiert eine Phasendifferenz in den "Lichtstrahlen" im Bild und weiß sogar, in welche Richtung dann der Fokus zu verstellen ist, damit das möglichst schnell ausgeglichen wird.
Das Objektiv dreht dann, egal ob mit Stangen-AF oder SSM, es dreht soweit, bis der Schleifer am Fokusring (oder die Positions-Bestimmungs-Elektronik im SSM-Antrieb) sagt "jetzt bin ich dort" bzw. die Kamera sagt "jetzt ist genug"
Mit anderen Worten: mechanische höhere Toleranzen beim Stangen-AF hin oder her, es passiert ja ein Einregelvorgang, der sehr stark von der Rückmeldungsqualität des Fokusrings abhängt. Der könnte / sollte beim SSM genauer sein.

Hilft uns das weiter?
Kennt jemand die genaue (elektronische und mechanische) Arbeitsweise des AF?

ddd 14.02.2014 12:37

moin,

die Kamera bekommt vom Objektiv mitgeteilt, wie sie den Fokus-Trieb ansteuern soll.
Das Getriebespiel, die Steigung usw. sind in den ROM-Daten der Objektive hinterlegt, um z.B. bei der Stange das Umkehrspiel abzuschätzen. Der Nachlauf wird dabei auch berücksichtigt. SSM oder SAM wird übrigens genau so angesteuert wie eine Stange, nur dass die Motorbefehle nicht an den Stangenmotor im Gehäuse sondern das Objektiv gesendet werden.

Allerdings ist dies nie mit völliger Genauigkeit möglich, und Verschleiß lässt sich so auch nicht berücksichtigen. SSM kann schneller sein (das Drehmoment des 300/2.8SSM ist so groß, dass man es spürt, obwohl die zu verschiebende Linsengruppe leichter als beim 85/1.4 ist), vor allem aber ist das Umkehrspiel sehr viel kleiner, was beim Tracking oder Nachkorrigieren Vorteile hat.

Die Fokus-Position wird nicht anhand der Drehwinkelsensoren oder der Entfernungsencoder bestimmt, die sind viel zu ungenau. Es wird der benötigte Verfahrweg berechnet und dann der Motor so angesteuert, dass er unter Berücksichtigung von Spiel und Nachlauf diese Position erreicht. Die Motoren sind keine Stepper, sondern analog gesteuerte Gleichstrommotoren bzw. bei SSM Wanderwellen-Linearmotoren, ggfs. zum Ring gebogen.

In der Theorie fährt der AF die berechnete Position an und gibt den Auslöser frei, ohne nachzuprüfen! Eine Regelschleife könnte nämlich in ungünstigen Situationen blockieren (Halteproblem). Allerdings geschieht genau dies manchmal, daher nehme ich an, dass nach dem Anfahren der Positition ein "final check" gemacht wird.

Aus diesem ergibt sich, dass SSM eine höhere Präzision erreichen kann, da einige Parameter (Spiel, Nachlauf) engere Toleranzen aufweisen. Ob dies in der Realität erreicht wird, dürfte vom Typ und den individuellen Geräten abhängen.

grayscale 14.02.2014 14:05

DANKE Thomas!
Ich hab ja gehofft, dass Du was zum Thema beiträgst :D, schätze Deine technischen Einblicke und Erklärungen immer sehr - so auch hier!
Liebe Grüße,
Georg

usch 14.02.2014 14:28

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 1548738)
In der Theorie fährt der AF die berechnete Position an und gibt den Auslöser frei, ohne nachzuprüfen! Eine Regelschleife könnte nämlich in ungünstigen Situationen blockieren (Halteproblem). Allerdings geschieht genau dies manchmal, daher nehme ich an, dass nach dem Anfahren der Positition ein "final check" gemacht wird.

"Kommt drauf an" ... ich habe es bei Verwendung des AF-Hilfslichts schon mehrfach erlebt, daß es einmal kurz aufleuchtet, die Kamera dann im Dunkeln den Fokus einstellt und sofort auslöst. Da kann also keine Kontrollmessung stattgefunden haben.

Ich vermute, daß bei der ersten Messung die Ausprägung des Korrelationsmaximums oder irgendein anderes Verläßlichkeitskriterium bewertet wird und die Kamera danach entscheidet, ob sie es dabei beläßt oder nach dem Fokussieren noch einmal nachmißt.


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