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ha_ru 27.01.2014 12:04

Hallo,

meine Meinung als Arbeitgeber und nicht als Fotograf.

Handwerklich ist es sicher nicht auf Profiniveau aber so gut, dass es nicht durchfällt.
Also kein Handyfoto vor der Mustertapete...

Es kommt aber auch immer auf den Job an, für den man sich bewirbt. Für die Stelle bei einem Starfriseur ist es sicher nicht geeignet, ab Managementebene eher auch nicht, da erwartet man einfach ein Profifoto als Bewerbungsfoto bzw. da würde ich das Risiko nicht eingehen.

Im übrigen finde ich es besser als manches, was ich schon von einem Profi angefertigt in einer Bewerbungsmappe vorgefunden habe. Wenn es zu geleckt und aufgebrezelt daherkommt wird ich immer reserviert, geht mir aber bei Präsentationen auch so, wenn da jemand sehr auf die Form und Style geachtet hat, frage ich mich immer, ob da jemand weil er Schwächen im Inhalt kaschieren wollte (zu)viel Wert auf die Verpackung gelegt hat.

Was ich als Arbeitgeber daran positiv empfinde
- die junge Frau wirkt unverkrampft, natürlich
- sie sieht trotz der wilden Haarpracht gepflegt aus
- sie hat eine selbstbewußte Ausstrahlung

Das wäre aber bei einem Profifotograf der sein Handwerk kann sicher genauso.

Ich habe mich verabschiedet Personen nach dem Bewerbungsfoto vorzusortieren. Eine meiner besten Angestellten hat sich mit einem Foto beworben, das hätte besser in eine Mappe einer Modelagentur gepasst als zu einer Bewerbung auf eine Stelle als Steuerfachangestellte. Zum Bewerbungsgespräch kam sie dann in normalem Outfit…

Hans

raul 27.01.2014 12:04

Hallo deepolli,

ich denke auch, dass es auf die beworbene Stelle ankommt, ob das Bild passend ist. Allerdings hast du einen großen Vorteil gegenüber dem Profi: du kennst deine Freundin und erzeugst damit ein authentisches Lächeln auf ihrem Gesicht. Der Profi, der meistens unter Zeitdruck steht, kann noch so perfekt belichten, das Lächeln wirkt leider oft gequält, da nicht jeder Fotografierte ein perfekter Selbstdarsteller ist und auf Knopfdruck sein Sonntagslächeln zaubern kann. Wenn es also nicht gerade eine Bewerbung auf einen Managerposten ist, würde ich Authentizität, die fast jeder erkennen kann, dem technisch perfekten Schuss, den nur Fotografen erkennen, vorziehen.

Gruß,
raul

mrieglhofer 27.01.2014 12:05

Hängt m.E. auch vom Job ab. Dort wo korrektes Auftreten verlangt wird, ist das nicht gut geeignet. Wo es lockerer hergeht, kann das schon passen.
Es sind viele erkennbare Fehler im Bild (faltige Kleidung, Helligkeitsflecken im Gesicht, Frisur, Lichtführung,..). Vieles wird man im Kleinformat nicht sehen, ich gebe aber immer relativ große Bilder mit, weil das mehr Eindruck machen kann. Der Ausdruck ist gewinnend und fröhlich mit einem Schuß Skepsis, das ist schon mal recht gut.
Wenn mehrere Bewerber sind, und da kann man davon ausgehen, schaut man sich ja doch einige Bilder an. Und im unmittelbaren Vergleich sieht man halt den Unterschied, ob jemand professionelle Unterlagen hat oder selbst bastelt.

cdan 27.01.2014 12:10

Egal für welchen Job das Bewerbungsfoto gemacht wurde. Ich würde es so nie abgeben. Das Licht ist zu hart, besonders in den Schatten merkt man das. Die Haare zu zerzaust, eine Haarsträhne die in die Stirn fällt, Spiegelungen auf den Lippen, die Augenbrauen zu dunkel geschminkt, der Blick wirkt unsicher von unten nach oben und das Lächeln irgendwie nicht wirklich echt.
Der Ansatz ist schon einmal in Ordnung und nicht grundsätzlich schlecht. Da lässt sich jedoch vieles besser machen und da es bei Bewerbungsfotos um viel geht, sollte das auch vollkommen passen.

deepolli 27.01.2014 13:44

Vielen Dank für die vielen Ratschläge, Anregungen und Ansichten. Die Bewerbung wird an Stellen gehen, an dem mit Sicherheit kein Mensch sitzt, der sich jeden Tag mit Bewerbungen auseinandersetzt und auch keine leitenden Stellen. Deswegen weiß ich jetzt auch nicht so genau. Sicherlich geht es handwerklich viel besser, aber mit zwei Baustrahlern ist es schwer zauberhaftes Licht zu gestalten. Ich lerne halt jeden Tag dazu, aber war auch völlig überfordert mit der Situation. Da weiß man erstmal wie schwer es ist Fotograf sein zu wollen und nicht nur Knipser. Ich rate meiner Freundin lieber zu einem professionellen, aber wenn ich das Ergebnis sehe, mit dem sie das letzte mal nach Hause kam, als ich mich noch nicht fürs fotografieren interessiert habe und es mir jetzt anschaue, dann denkt man sich, wie zum Teufel finde ich denn jemanden, der das auch wirklich kann? Die waren echt grottenschlecht. Vielleicht kennt ja jemand einen aus Osnabrück! Nochmal vielen herzlichen Dank für Eure Bemühungen.

Viele Grüße
Oliver

matteo 05.02.2014 11:49

Also als "Homemade"-Bewerbungsfoto finde ich es sehr gut gelungen.

Hier noch ein paar Sachen auf die du künftig achten könntest.
Ist die Person evtl. auf einem Stuhl gesessen? Finde die Körperhaltung etwas "buckelig". Stehende Personen haben grundsätzlich die bessere Körperhaltung. Der leichte Doppelkinn-Effekt kannst du leicht umgehen in dem die Person einen übertriebenen "Giraffenhals" macht. In Natura sieht das grässlich aus als hätte man einen steifen Hals aber auf den Fotos wirkt das dann normal.

und wenn du anderen Leuten zeigen möchtest wieso sie ihre B-fotos nicht selbst mit der Knipse machen sollten finde ich diese Seite ziemlich gut:
Brennweite Portraits

deepolli 05.02.2014 22:00

Unglaublicherweise hat meine Freundin übermorgen Ihren zweiten Bewerbungstermin, wo das Bild zum Einsatz gekommen ist. Sie will sich nicht davon abhalten lassen und bis jetzt klappt es. Aber ich bilde mich natürlich ständig weiter und werde irgendwann vielleicht, mit einer ordentlichen Ausrüstung ein Bewerbungsfoto machen können, dass ich auch wirklich so vorzeigen mag. Ich werde es Euch wissen lassen. :top:

Viele Grüße und gute Nacht

Oliver

---------- Post added 05.02.2014 at 21:03 ----------

Zitat:

Zitat von matteo (Beitrag 1545271)
Also als "Homemade"-Bewerbungsfoto finde ich es sehr gut gelungen.


und wenn du anderen Leuten zeigen möchtest wieso sie ihre B-fotos nicht selbst mit der Knipse machen sollten finde ich diese Seite ziemlich gut:
Brennweite Portraits

Unglaublich, was für ein Unterschied! Da sind die 50mm, mit dem ich fotografiert habe ja fast auch noch zu wenig :shock:

matti62 05.02.2014 22:32

Zitat:

Zitat von deepolli (Beitrag 1541728)
...

Schon mal vielen Dank für Eure konstruktive Kritik


ich bin zwar keine Studiofotograf, aber ich finde es passt. Das Einzige, das ich verändern würde ist der Hintergrund. Weißer Hintergrund und weiße Jacke...

Solltest Du mit PS oder GIMP Erfahrung haben:

http://www.youtube.com/watch?v=8w63Rjuq4Zw

Gruß Matthias

Dana 06.02.2014 10:18

Als Chef würden mich Strähnen oder weiße Jacken oder etwas härteres Licht nicht stören. Das stört nur Fotografenkollegen.

Auf was ich als Chef schauen würde, ist vor allem das Gesicht als solches und die Haltung. Wie ist der Blick? Was strahlt sie aus? Etc.
Und da fehlt mir bei dem Bild einiges.

Sie wirkt unsicher, das Lächeln wirkt dadurch unecht und nicht offen, es wirkt, als fühle sie sich nicht wohl, aber lächelt trotzdem. Dazu ist die Körperhaltung irgendwie "entschuldigend" und nicht straff und selbstbewusst.

Sie sieht gut aus und die Augen können wunderbar blitzen. Zu stark lachen sollte man nicht, ein freundliches Lächeln ist allerdings schon schön. Wichtig ist nur, dass der Chef sieht: Hier ist eine in normalem Maße selbstbewusste Frau, die offen und freundlich guckt, neugierig und positiv in die Zukunft schaut.

Wenn das Bild das vermittelt, sind Strähnen und zu helle Kleidung egal. Weicheres Licht kann da allerdings unterstützen. Kauf dir doch zwei weiße Schirmchen, die du an die Baustrahler klebst oder schraubst. Das hilft schon

Erebos 06.02.2014 10:39

Also ich bin vorgesetzter (kleine Firma!) und bekomme oft Bewerbungen (Konstrukteure, technische Zeichner) die Bilder schaue ich mir immer maximal 10s an.
Das einzige worauf es mir bei dem Bild ankommt, ist das die Person sympathisch rüberkommt, das tu sie im gezeigten Bild ganz eindeutig. Ansonsten muss bei der äußeren Form einer Bewerbung für mich nur ein gewisser Mindeststandard erreicht werden, der Inhalt und das Gespräch zählen wesentlich mehr. Die Personalabteilung reicht die Bewerbungen an mich weiter, bei denen das Angebot (Qualifikation) zur Ausschreibung passt. Da wird niemand wegen eines Bildes aussortiert, sofern das jetzt einigermaßen in Ordnung ist. Habe viele Handy Fotos vor Tapete gesehen und teilweise waren sehr gute Bewerber darunter. Bei ausgeschnittenen Urlaubsfotos ist aber dann der Mindeststandard schon unterschritten, das geht gar nicht.
Die Qualität eines Bildes ist das schlechteste aller Auswahlkriterien für einen Bewerber. Ich muss ja schließlich den Bewerber bewerten und nicht den Fotografen.


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