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-   -   α99: Hyperfokale Distanzeinstellung (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=140655)

der_knipser 20.12.2013 15:57

Zitat:

Zitat von Klinke (Beitrag 1527007)
Ich helfe mir mit der alten 1 Drittel, 2 Drittel Regel, wonach die Tiefenschärfe ungefähr 1 Drittel vor und 2 Drittel nach dem Fokuspunkt liegt.

Das ist eine Weisheit, die irgend jemand im letzten Jahrtausend mal in die Welt gesetzt hat, die aber ins Reich der Legenden gehört. In meiner Jugendzeit hat man mich auch sowas gelehrt, und ich hatte es einfach geglaubt, weil ich es nicht besser wusste.

In Wirklichkeit dehnt sich die Schärfeebene im Nahbereich etwa im gleichen Maß vor und hinter der Fokusebene aus. Beim Abblenden, bei kürzeren Brennweiten und bei größerem Fokusabstand verlagert sich das Verhältnis von 1:1 bis 1:Unendlich.
Das genannte Verhältnis von 1:2 liegt jedesmal irgendwo dazwischen, aber es stimmt tatsächlich nur bei einer ganz bestimmten Kombination von Brennweite, Blende und Fokusdistanz.

Zitat:

Läß sich bei Landschaftsaufnahmen leich umsetzen und funktioniert fast immer. Zur Sicherheit mache ich immer noch ein Bild eine Stufe weiter abgeblendet.
Das ist meistens ein nützlicher Tipp, und hängt davon ab, welches Objektiv man einsetzt. Viel Abblenden erhöht den Schärfentiefebereich, und bringt bei vielen Objektiven mehr Randschärfe. Die Schärfeleistung in der Bildmitte ist oft schon bei größeren Blenden optimal, und verringert sich beim Schließen der Blende zunehmend.

Es ist also gut, seine Objektive intensiv kennen zu lernen, um wirklich zu wissen, welchen Kompromiss man beim Abblenden eingeht. Für Postkarten oder Fotobuch-Ausbelichtungen fallen diese Erwägungen noch nicht groß ins Gewicht, aber bei Wandbildern, auf denen man viele Details entdecken möchte, halte ich das für wichtig.

Klinke 21.12.2013 19:45

Man kann natürlich die Zeit weniger mit Fotografieren und mehr mit Berechnen verbringen...

http://de.m.wikipedia.org/wiki/Sch%C3%A4rfentiefe

In Praxis funktioniert mein Tipp aber über 30 Jahre durchaus. zufriedenstellend. Zumindest bei Brennweiten zwischen 15 und 90 mm, da spielt sich bei mir die Landschaftsfotografie eigentlich immer ab. Ich fokussiere auf irgend etwas im genannten vorderen Drittel und (fast) immer lässt sich diese Einstellung verwenden.
Selbst bei kritischer Betrachtung und hoher Auflösung. (D800)

usch 21.12.2013 19:55

Wo ist das vordere Drittel von Unendlich?

Nummer-6 21.12.2013 20:53

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1527689)
Wo ist das vordere Drittel von Unendlich?

Der ist gut :!: :lol:

Eventuell ganz nahe beim Urknall :?:

Grüße von Günter aus Mittelhessen.

Erster 21.12.2013 21:04

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1527689)
Wo ist das vordere Drittel von Unendlich?

Ach komm... Kennst Du das nicht auch selbst? Da gibt es etwas, das Du richtig gut beherrschst, das Du richtig gut kannst, das Du schon immer so gemacht hast und womit Du schon immer gute Ergebnisse erzielt hast... Und nun sollst Du beschreiben, WIE Du es tust. Da fehlen einem manchmal einfach die richtigen Worte und man steht als Depp da...

minfox 21.12.2013 22:40

Zitat:

Zitat von usch (Beitrag 1527689)
Wo ist das vordere Drittel von Unendlich?

Das vordere Drittel der Unendlichkeit beginnt bei 5 Meter beim Minolta AF 100-200. Nur mal so als Beispiel. Bei anderen Objektiven ist das anders. Das liegt vermutlich daran, dass die Unendlichkeit sich je nach Objektiv unterschiedlich darstellt. Allerdings ist die Unendlichkeit trotz Crop-Faktor gleich bei APS-C und Kleinbild. Das ist auch logisch: (unendlich mal 1,5) gleich unendlich. :shock:

Klinke 22.12.2013 02:29

So schlecht erklärt?!

Das zu machende Bild (also das Motiv mit Vordergrund, Mitte und Hintergrund) lässt sich doch relativ einfach 'dritteln' oder anderweitig teilen?
Ich kann also meinen Fokuspunkt realtiv einfach in das erste Drittel des Bildes legen.
Dabei interessant mich dann weder das Aufnameformat noch die Entfernungsangaben auf dem Objektiv...

usch 22.12.2013 04:23

Das hat aber nichts mit der (Faust-)Regel zu tun, die du ursprünglich genannt hast. Die besagt ja nur, daß bei gegebener Schärfentiefe angeblich ein Drittel davon vor und zwei Drittel hinter der eingestellten Entfernung liegen sollen. Bei einer Entfernung von 50m und einer Schärfentiefe von 60m (f/4 bei 50mm Brennweite und 24MP) ginge der Bereich also von 30 bis 90 Meter. Natürlich könnte auf diese Weise niemals Schärfe bis Unendlich herauskommen.

Abgesehen davon, daß die Faustregel verallgemeinert nicht stimmt, brauchst du aber alleine zum Berechnen der Schärfentiefe-Ausdehnung immer noch Blende, Brennweite und Motivdistanz, und dann kann man stattdessen auch gleich die exakten Werte ausrechnen oder in einer Tabelle nachsehen.


Wenn ich deine Erklärung jetzt richtig verstanden habe, dann arbeitest du so, daß du ein Objekt im unteren (vorderen) Bilddrittel suchst und darauf fokussierst. Das kann man in der Tat machen – wenn die Kamera auf einem 1,5m hohen Stativ steht und parallel zum Boden ausgerichtet ist, entspricht das untere Bilddrittel bei 50mm Brennweite einer Entfernung von 9 Metern, das ist zufällig ziemlich genau die hyperfokale Distanz bei f/9,5 und einem erlaubten Unschärfekreis von 30µm. Bei 90mm muß man etwas mehr abblenden oder etwas weiter hinten fokussieren. Das ist aber wie gesagt etwas völlig anderes als die "ein Drittel/zwei Drittel"-Regel.

Initialstart 22.12.2013 17:11

für android passende app
 
Hallo zusammen. ich nutze die App " HyperFocal Pro" für android . das ist eine gute App die das auch graphisch zeit. ist selbsterklärend und für viele kameras anwendbar (datenbank ist integriert) ich denke das ist eine gute sache wenn man untergs ist um zu fotografiere, zumal man ja sein handy meist dabei hat.

lg. rainer

usch 22.12.2013 17:40

Das Problem aus der ursprünglichen Frage war allerdings nicht, die hyperfokale Entfernung zu ermitteln, sondern die so ermittelte Entfernung dann an der Kamera einzustellen, weil dem TO die Skala am Objektiv zu ungenau erscheint. Haste dafür auch eine App? ;)


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