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Google doch mal "Geld statt Essen" ...
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:shock: In meinen Augen ein Rückschritt, auch wenn es nur etwas für Asylbewer ist.
Warum: Ganz einfach, nur die wenigstens kaufen mit den Zetteln sinnvoll ein! Ich arbeite 1x pro Woche im Filialbüro in einem ehr grossen Warenhaus. 90% der Leute die mit diesen grünen Zetteln vom Sozialamt kommen kaufen sich dafür Dinge, die ich mir selber nicht leisten kann, als da wären z.B. ein Leder Gürtel für 50€, Daunenjacke usw. Nur wenige kaufen die günstigen reduzierten T-Shirts, bevorzugt werden da Marken wie Jack & Jones oder Levi's. Einmal wollte ein Ehepaar mehrere dieser Scheine zusammen nehmen (von Ihr, von Ihm und für Lebensmittel) um davon dann eine einzige Lederjacke zu kaufen! Mit Bargeld wäre es möglich, mit den Scheinen zum Glück nicht. Es sollte auch weiterhin so bleiben, dass ein bestimmter Betrag nur für Lebensmittel ist und die Gutscheine für Bekleidung nicht übertragbar sind. sonst wird damit auch nur "gehandelt". Ich kann mich daran erinnern vor einiger zeit mal eine Studie gelesen zu haben, es wurden in mehreren Drittweltländern einigen Famillien das Fleisch und der Reis bezahlt, dass sie sich auch Gemüse kaufen konnten. Stattdessen hatte dann nach einem Jahr eine marode Holzhütte in Marokko einen Fernseher mit DVD Player mit 5.1 Anlage. Zum essen gab es weiterhin nur Reis, immerhin mit Fleisch, Gemüse fehlte weiterhin… |
Ich glaub du denkst einfach zuviel nach beim Fotografieren.
Geniess doch deine Hobby und mach es dir ned zu kompliziert. Stell dir vor du müsstest des auf beruflichen Gründen in Bilder fassen !!! |
Ob man Bettler und Obdachlose fotografieren sollte oder nicht, ist ein polarisierendes Thema, das immer beide Seiten der Argumentationskette finden wird. Und es wird immer die geben, die ein sehr mulmiges Gefühl im Bauch haben, wenn sie das diskutieren und die, die damit kein Problem haben.
Beide Seiten sind durchaus legitim. Ich persönlich würde. Habe auch schon. Das waren dann Bilder, die die Bettler nicht voll erkennbar zeigten, ins Stadtbild "eingepasst", was sie ja leider sind. Ich habe diese Fotos geschossen, weil sich mir das Bild sowieso in den Kopf eingebrannt hatte. Ich habe auch schon eine Obdachlose gefragt, ob sie mit mir eine Serie schießen würde für Geld und musste mich dann übelst beschimpfen lassen. Passiert. Andere dafür sind offener, wenn sie auch oft keine Fotos von sich wollen. Trotzdem würde ich es wieder machen, wenn ich der Meinung bin, es könnte sich für mich persönlich lohnen. Die Fragen nach "was bringt dir denn sowas??" oder "fühlst du dich dann nicht total schlecht??" kann ich beantworten. "Bringen" tut es mir nichts. Und JA, ich fühle mich dann durchaus schlecht. Aber nicht, weil ich das Bild gemacht habe. Ich habe dann eine starke Beziehung zu dem Bild und muss diesen Zustand für mich "aushalten". Das ist kein Sensationstourismus und kein Aufgeilen an diesen Kontroversen. Es ist dann einfach ein Motiv, das ich gesehen habe, das sich mir eingebrannt hat und das ich gerne ablichten wollen würde. Hast du schon mal überlegt, dich ihr einfach mal anzunähern, auch wenn sie ziemlich ruppig ist? Geld wird da sicher ein guter "Transmitter" sein. Erkläre ihr dein Motiv, deine Gedanken dazu und frage sie, ob sie dir für 10 Euro erlaubt, dieses Bild zu schießen, ohne dass man ihr Gesicht sieht zB. Wer weiß, was sich für ein Gespräch ergibt? Man muss ihr ja nicht gönnerhaft kommen, sondern kann einfach in Dialog treten. Sowohl Gottlieb als auch ich haben schon mit Obdachlosen gesprochen. Oder zugehört. Das kann interessant und sehr lehrreich sein. |
Zitat:
Ansonsten, wenn du das Foto nur für dich willst, kein Problem. Alles andere ist, so wie ich das verstehe, ein Frage der geplanten Verwendung. |
Ich fotografiere sehr viel auf der Strasse. Wenn es nicht anders geht, fotografiere ich die Person so, dass man diese nicht erkennen kann. Mit obfachlosen rede ich oft, jedoch meistens, wenn ich nicht fotografiertechnisch unterwegs bin.
Oft hatte ich Diskussionen und Auseinandersetzungen mit "nicht-obdachlosen", Betrüger, Fixer und so weiter. Überraschenderweise hatte ich dabei eine Kamera sehr selten dabei. Bei obdachlosen habe ich auch mal ein "nein" bekommen. Respektiere ich, wenn es in dieser Form ist. Bei einigen Obdachlosen wurde aber meine Frage nicht mal verstanden (deutsch ist schwer, wirklich), aber manchmal verständigt man sich. Ich fotografiere viel lieber Strassenmusikanten. Alle Vorurteile ggü Obdachlosen vorweg: Sie arbeiten für ihr Geld, sind meistens viel offener wenn man nach einem Bild fragt und sind oft froh zu sehen, was rauskommt. Viele wollen aber keinen Bild haben und freuen sich, wenn dir die Musik gefällt (aus diesem und NUR aus diesem Grund spendiere ich Geld, nicht des Fotos wegen, da trenne ich beides deutlich voneinander ab. Das Bild mache ich nur nach Zustimmung und ohne die Musikanten aus ihrer Routine rauszumehmen). Vielleicht kann ich heute Abend* Bilder zeigen, wenn Ollie (Schranzie) dies erlaubt. *= Uni... Liebe Grüße, Erwin |
Also hin und her. Ich finde, dass Obdachlose ja nun mal leider auch festen Bestandteil unserer Gesellschaft bilden. Ist halt immer die Sache, wie man das dann respektiert.
Hier auf Ibiza gibts davon ja auch einige und ich muss sagen, dass ich nach ein paar netten Worten (die auch ehrlich nett gemeint waren und nicht nur Mittel zum Zweck) und ner Kippe oder 3-4€ oder nem Kaffee oder sonstwas in den meisten Fällen gute Blicke in die Kamera bekomme. Merke ich, dass es der Person total peinlich ist auf der Strasse zu leben, lass ich auch die Finger vom Auslöser. Ich habe so aber echt nette Leute kennengelernt und bin froh darüber, dass sich mein Weitwinkel:lol: durch die Fotografie deutlich vergrössert hat. Und nochwas. Da die Leute ja meist an den gleichen Ecken sitzen, kann ich nur empfehlen beim nächsten Mal einen Abzug (nur nicht allzu gross;-)) mitzunehmen. Haben sich bis jetzt alle drüber gefreut. Also dann, wer knipsen will muss freundlich sein. Andreas |
Fällt sowas nicht unter Dokumentation des Zeitgeschehens?
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@Erwin. @Andreas:
Ich hatte dem TO abgeraten, weil er selbst schon im Eingangsbeitrag schrieb, dass er (aus gegebenem Grund) nicht fragen wollte. Es spricht generell aus meiner Sicht nichts dagegen, zu fragen und dann zu fotografieren. Einfach heimlich zu fotografieren mag ich persönlich nicht (wobei ich das niemandem unterstelle, so vorzugehen), selbst, wenn ich das Bild gar nicht veröffentlichen will. Das muss aber jeder für sich selbst abwägen. |
Zitat:
Dennoch, ich hätte ein schlechtes Gefühl dabei. Stell dir vor, du wärest an der Stelle der/des Fotografierten. Und in der gleichen Lebenssituation. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es dir gefallen würde, heimlich fotografiert zu werden. Gut, du würdest es wahrscheinlich nicht mitbekommen (da heimlich geschehen). Aber irgend etwas soll doch mit dem Bild geschehen. Nur für mich Privat brauche ich so ein Bild nicht. Also, was passiert? Wird es irgendwo veröffentlicht? Wird es gar als Plakat irgendwo aufgehängt? Kann es sein, dass die/der Fotografierte es dann sieht und doch erfährt? Alles nur hypothetisch. Vielleicht gehe ich mit meinen Überlegungen zu weit, ich weiß es nicht ... |
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