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andys 22.10.2003 08:26

Zitat:

Zitat von Don Enrique
naja, entweder ihr habt mich falsch verstanden, da ich mit meiner frage eher herrausfinden wollte inwiefern die tiefenschärfe beeinflussbar ist, da das objektiv ja "nur" bis 50 (?) mm geht und der rest opt. zoom ist, oder ihr wolltet mich nicht verstehen, weil ihr eurem besitz keine negativen zugeständnisse machen wolltet... ich sag nur mal (nene, das ist ja sowieso veraltet ... oder ... das ist eigentlich mit jeder kamera machbar ... oder ... das objekt muss nur weit genug wegstehen usw...)

Deine Frage bleibt trotzdem falsch gestellt. Wenn man Porträts machen will, und möchte einen unscharfen Hintergrund haben, dann geht mann doch nicht hin und kauft sich eine Kamera mit der man das kann, sondern richtet sich Aufnahmesituation nach der Aufgabe aus. Wenn ich einen unscharfen Hintergrund haben möchte, dann kaufe ich doch dafür kein 500mm Objektiv, sondern sorge dafür dass der Hintergrund keine Falten wirft. Die Lösung kostet nichts und kann selbst mit einer Einwegkamera gelöst werden.
Andys

Tina 22.10.2003 08:57

Zitat:

Zitat von Sunshine
@Tina: Mit welcher Kamera ist es gemacht worden? Ist das Deine Tochter?

Ich liebe dieses Bild!!!

Hallo Anna,

dankeschön :oops:
Das Bild wurde mit der D7Hi gemacht. Greta fiel hin und fing an zu weinen. Bevor sie getröstet werden durfte, musste sie noch kurz modeln ;)
Sie ist "nur" mein Patenkind. Ich hab einen Sohn, der sich gestern im Kiga einen Zahn ausgeschlagen und die ganze Lippe aufgerissen hat - ein echter Michel von Lönneberga :roll:

Viele Grüße
Tina

Klaus Bratz 22.10.2003 09:11

Hallo,
vielleicht helfen ein paar Zahlen.

Angenommene Situation: Portraitaufnahme mit
- 100mm Brennweite
- Blende 3,5 um mit möglichst wenig Tiefenschärfe den Hintergrund zu lösen
- Abstand zum Objekt 1,50 m

In der "alten", analogen Fotografie liegt der Schärfebereich eines Minolta Tele Rokkor 3,5/100mm für eine Distanz von 1,5 m zwischen 1,48m und 1,52m.
Das sind 4 cm!

Für die Minolta-D7 ergibt sich ein Schärfebereich zwischen 1.35m und 1,68m
Das sind 33 cm!

Solche Gegebenheiten muß man hinnehmen und damit arbeiten.
Bei manchen Objekten freut man sich über große Schärfentiefe, bei anderen quält man sich damit herum.

Quellen für die Zahlen:
Minolta Rokkor
Josef Scheibel: Das Minolta Buch; Heering 1972
Minolta-D7
http://webpages.charter.net/bbiggers...ld_tables.html

Tabellen für weitere Minolta-Rockor Brennweiten schicke ich auf Anfrage gerne zu. Sie lassen sich im Prinzip auf alle Marken anwenden.

Gruß
Klaus

stack 22.10.2003 10:10

Zitat:

Zitat von andys
Wenn ich einen unscharfen Hintergrund haben möchte, dann kaufe ich doch dafür kein 500mm Objektiv, sondern sorge dafür dass der Hintergrund keine Falten wirft.

Aha. Und was machst Du bei Portraits im Freien oder bei einer Indoor-Location (kein Studio!)?

korfri 22.10.2003 10:49

Photoshop oder ähnliche EBV :lol:

Sehen wir es doch mal so: Früher, zur Zeit der analogen Kameras, hat sich eine Phototechnik und eine Kultur darum entwickelt.

Als hohe Schule gilt es, mit 100 mm Objektiven an KB-Kameras Portraits aufzunehmen, die durch die gewählte Brennweite automatisch eine sehr begrenzte Schärfentiefe haben, so daß der Betrachter des Bildes sich auf das Portrait konzentrieren wird, weil der Hintergrund und Vordergrund eh total verschwimmt.

Diese Technik war deswegen sinnvoll, weil die Nachbearbeitung von Fotos im Labor nur sehr eineschränkt und nur mit sehr hohem Aufwand möglich war. Daher war es vorteilhaft, von vornherein mit Portrait-Objektiven zu foten, soweit man Portraits wollte.

Wenn man weiterhin darauf besteht, dann muß man realisieren, daß es für andere nur noch ein Kult ist.

r0b 22.10.2003 11:05

Zitat:

Zitat von Klaus Bratz
Für die Minolta-D7 ergibt sich ein Schärfebereich zwischen 1.35m und 1,68m
Das sind 33 cm!

Ueber das Problem bin ich auch schon gestolpert. Ich wollte den Hintergrund maximal unscharf haben, bin auf 200mm (equiv.) Brennweite gegangen und habe die Blende ganz aufgerissen. Abstand Kamera-Motiv ca. 2m, Abstand Kamera-Hintergrund ca. 6-7m: Portrait

Von dem Baum im Hintergrund lassen sich fast noch die einzelnen roten Blaetter ausmachen.

Im uebrigen bin ich nicht der Meinung, dass EBV alle fotografischen Grundsaetze ueber den Haufen wirft:
- Es ist betraechtlicher Aufwand eine Motiv ordentlich per EBV freizustellen
- Oft sieht man doch Artefakte wie ueberstrahlte Raender bei solchen Aktionen
- Bei komplexerem Hintergrund ist es schwer moeglich einen plausiblen Schaerfeverlauf hinzubekommen
- ...

Gruss,
Rob

HBM 22.10.2003 11:15

geht schon mit EBV,
ich hab der ganzen Verwandschaft einfach Knubbelnasen und große Ohren verpasst. Lenkt gut von Hintergrund ab.
Naja.... fotografieren wolln se sich nu nich mehr lassen, aber das gibt sich.


Gruß

Hans

stack 22.10.2003 11:40

Zitat:

Zitat von korfri
Photoshop oder ähnliche EBV :lol:

Einspruch, Euer Ehren! ;)

Nichts gegen EBV, aber sie liefert nichts, was dem "Original" - also einen natürlichen Zerfließen in Unschärfe, fein abgestuft vom nahen zum fernen Hintergrund - auch nur annähernd das Wasser reichen könnte. Ich erinnere mich, daß im alten Forum einige solcher per EBV im Hintergrund unscharf gemachter Portraits gezeigt wurden, und zwar von Leuten, die EBV ganz hervorragend beherrschen (nämlich u. a. Fritzchen). Das Ergebnis war (jedenfalls für mich) verglichen mit dem "Original" schlicht grauslich.

Niemand zwingt einen, Portraits zu machen, bei denen der Hintergrund unscharf ist. Man muß solche Portraits auch nicht gut finden. Portraits mit einem scharfen Hintergrund können auch ihren Reiz und ihre Berechtigung haben. Aber wenn man Portraits mit unscharfem Hintergrund gut findet und solche Portraits machen möchte, hat man hierfür mit einer Kamera mit einer maximalen Brennweite von 50 mm schlicht das falsche Werkzeug.


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