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mrieglhofer 05.12.2012 15:38

Du brauchst dir nur bei den Objektivtests die Werte anschauen. Gute Objektive legen bis ca. 2 Blenden abgeblendet zu dannach bleiben sie gleich und gehen bei 11 wieder runter. Je besser, desto mehr wandert das Maximum zu offeneren Blenden.

Daher ist die Fastformel von Offenblende + 2 Blenden durchaus optimal. Damit hast du einen sehr breiten nutzbaren Bereich. Scherben zeichnen sich dadurch aus, dass sie von der endlich edrreichten Schärfe bei Bl. 11 nahtlos in die Beugung gehen oder bei Bl 16 besser wären, wenn die Beugung nicht wäre ;-)

Heißt konkret, wenn du beim lichtschwachen Zoom eine Blende von 5,6 am langen Ende hast, bleiben dir eigentlich für beste Qualität nur der Bereich von 8-11 bis 11-16. Außer bei erstklassigen Objektiven, die nahe der offenen Blende auch schon gut sind wie das 100-400.

-Ribery-7 05.12.2012 15:42

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1392181)
Du brauchst dir nur bei den Objektivtests die Werte anschauen. Gute Objektive legen bis ca. 2 Blenden abgeblendet zu dannach bleiben sie gleich und gehen bei 11 wieder runter. Je besser, desto mehr wandert das Maximum zu offeneren Blenden.

Daher ist die Fastformel von Offenblende + 2 Blenden durchaus optimal. Damit hast du einen sehr breiten nutzbaren Bereich. Scherben zeichnen sich dadurch aus, dass sie von der endlich edrreichten Schärfe bei Bl. 11 nahtlos in die Beugung gehen oder bei Bl 16 besser wären, wenn die Beugung nicht wäre ;-)

Heißt konkret, wenn du beim lichtschwachen Zoom eine Blende von 5,6 am langen Ende hast, bleiben dir eigentlich für beste Qualität nur der Bereich von 8-11 bis 11-16. Außer bei erstklassigen Objektiven, die nahe der offenen Blende auch schon gut sind wie das 100-400.

Danke, jetzt hab ich aber noch eine Frage: Was genau heißt "+ 2 Blenden" genau?
Die größte Blende ist F4, dann wäre es "optimal" F6 zu wählen?

Jan 05.12.2012 15:48

Ich erinnere mich an Testbilder, wenn ich es recht erinnere von Stuessi, die zeigen, dass man mit Abblenden nicht an Schärfentiefe gewinnt, sondern die Schärfe gleichmäßig runterzieht. Beugung schlägt halt bei kleinerem Sensor früher zu buche.

Vielleicht suchst Du Dir einfach ein Motiv mit feiner Struktur, ein Stativ und machst eine Belichtungsserie, Tipps dazu
- ISO fest (unbedingt),
idealer Weise auch:
- WB nicht automatisch
- Belichtung manuell, Blende eine Stufe runter => Zeit verdoppeln
- MF über Display bei max. Vergrößerung, am besten nach ändern der Blende, es gibt Objektive, bei denen sich die Fokusebene beim Abblenden verschiebt.
- Auslösen mit SVA und Selbstauslöser oder Fernauslöser.

Grüße
Jan

Zitat:

Fastformel
ist ein schönes neues Wort für Näherungslösung oder Umgangssprachlich Faustformel ;).

P.S.: Eine Blende meint sicher eine Blendenstufe, also Blendenzahl *1,4 (Wurzel aus 2), gerundet sind das die Stufen:
1,0 - 1,4 - 2.0 - 2,8 - 4,0 - 5,6 - 8 - 11 - 6 - 22 - 32.
Eine Erhöhung der Blendezahl um eine Stufe bedeutet Halbierung der Fläche (daher Wurzel 2), damit das Bild gleich hell bleibt verdoppelst Du dann die Belichtungszeit.
Konkret Blende 4 + "2 Blenden" = Blende 8.

Mein Tipp 5,6 bis 8 passt da zu, sagen wir
5,6 ausgehend vom 2,8'er Standardobjektiv und
8 ausgehend vom 4'er-Tele.

-Ribery-7 05.12.2012 15:55

Zitat:

Zitat von Jan (Beitrag 1392184)
Ich erinnere mich an Testbilder, wenn ich es recht erinnere von Stuessi, die zeigen, dass man mit Abblenden nicht an Schärfentiefe gewinnt, sondern die Schärfe gleichmäßig runterzieht. Beugung schlägt halt bei kleinerem Sensor früher zu buche.

Vielleicht suchst Du Dir einfach ein Motiv mit feiner Struktur, ein Stativ und machst eine Belichtungsserie, Tipps dazu
- ISO fest (unbedingt),
idealer Weise auch:
- WB nicht automatisch
- Belichtung manuell, Blende eine Stufe runter => Zeit verdoppeln
- MF über Display bei max. Vergrößerung, am besten nach ändern der Blende, es gibt Objektive, bei denen sich die Fokusebene beim Abblenden verschiebt.
- Auslösen mit SVA und Selbstauslöser oder Fernauslöser.

Grüße
Jan

ist ein schönes neues Wort für Näherungslösung oder Umgangssprachlich Faustformel ;).

P.S.: Eine Blende meint sicher eine Blendenstufe, also Blendenzahl *1,4 (Wurzel aus 2), gerundet sind das die Stufen:
1,0 - 1,4 - 2.0 - 2,8 - 4,0 - 5,6 - 8 - 11 - 6 - 22 - 32.
Eine Erhöhung der Blendezahl um eine Stufe bedeutet Halbierung der Fläche (daher Wurzel 2), damit das Bild gleich hell bleibt verdoppelst Du dann die Belichtungszeit.

:top: Danke! :top:

Jan 05.12.2012 16:06

Im DSLR-Doppelposting steht etwas von tollen Bildern bei Blende 17 (wenn ich es recht erinnere), natürlich geht das und man muss immer Abwägen, in wie weit eine Vergrößerung der Tiefenschärfe (oder böse gesagt gleichmäßige leichte Unschärfe) durchs Abblenden erwünscht ist.

Du hattest nach maximaler Schärfe gefragt. Wichtiger ist es letztlich zu überöegen, welche Schärfe Du brauchst bzw. überhaupt wahrnehmen kannst, es mach einen Unterschied, ob das Bild in 100%-Ansicht auf dem 30"-Monitor in 20 cm Abstand oder als 10x15cm-Abzug auf Armeslänge von einem Altersschwachsichtigen betrachtet wird (Stichworte: max. zulässiger Zerstreuungskreisdurchmesser, förderliche Blende, Schärfetiefenrechner).

Jan

der_knipser 05.12.2012 16:13

Zitat:

Zitat von -Ribery-7 (Beitrag 1392183)
Danke, jetzt hab ich aber noch eine Frage: Was genau heißt "+ 2 Blenden" genau?
Die größte Blende ist F4, dann wäre es "optimal" F6 zu wählen?

Oooops, das sieht aus, als ob Du einen Grundlagenkurs brauchst!

Mit "2 Blenden" sind zwei volle Blendenstufen gemeint. Die vollen Blendenstufen zählen so:

f/1,4
f/2
f/2,8
f/4
f/5,6
f/8
f/11
f/16
f/22
f/32
f/45
f/64

An der Kamera lassen sich zusätzlich Zwischenwerte im Abstand von 1/2 bzw. 1/3 Blende einstellen.

Mit jeder Blendenstufe verringert sich die durchgelassene Lichtmenge auf die Hälfte.
Die eigentliche Schärfe erreicht ihren Höchstwert je nach Objektiv etwa bei f/4 bis f/11. Der Schärfentiefebereich vergrößert sich mit zunehmend geschlossener Blende. Die Beugungsunschärfe legt sich etwa ab f/11 zunehmend über das gesamte Bild.

Die Kunst ist es, die optimale Schärfe aus diesen Werten zu ziehen. Das geht im Allgemeinen durch Fotografieren, Beobachten, Vergleichen und Erfahrungen mit jedem einzelnen Objektiv sammeln.


Edit: Wenn man während des Schreibens mal ein paar Minuten vom PC weg muss, gibt's doppelte Antworten...
Ich lass sie trotzdem mal drin.

-Ribery-7 05.12.2012 16:24

Zitat:

Zitat von Jan (Beitrag 1392189)
Im DSLR-Doppelposting steht etwas von tollen Bildern bei Blende 17 (wenn ich es recht erinnere), natürlich geht das und man muss immer Abwägen, in wie weit eine Vergrößerung der Tiefenschärfe (oder böse gesagt gleichmäßige leichte Unschärfe) durchs Abblenden erwünscht ist.

Du hattest nach maximaler Schärfe gefragt. Wichtiger ist es letztlich zu überöegen, welche Schärfe Du brauchst bzw. überhaupt wahrnehmen kannst, es mach einen Unterschied, ob das Bild in 100%-Ansicht auf dem 30"-Monitor in 20 cm Abstand oder als 10x15cm-Abzug auf Armeslänge von einem Altersschwachsichtigen betrachtet wird (Stichworte: max. zulässiger Zerstreuungskreisdurchmesser, förderliche Blende, Schärfetiefenrechner).

Jan

"tollen Bildern bei Blende 17" ja, hast du richtig in Erinnerung :)

Mir geht es bei diesem Thread ja allg. um das "Schärfeverhalten" bei entsprechender Blendenwahl.
Sprich, wo habe ich die "maximale" Schärfe bei "Vernachlässigung" der Schärfentiefe und wann tritt die Beugungsunschärfe auf. Diese soll ja von Kamera zu Kamera und von Objektiv zu Objektiv unterschiedlich sein.
Deshalb eben die Frage ob jemand viell. auch spez. mit der A57 und den beiden Objektiven seine Erfahrungen schon sammeln konnte.

-Ribery-7 05.12.2012 16:26

Zitat:

Zitat von der_knipser (Beitrag 1392193)
Oooops, das sieht aus, als ob Du einen Grundlagenkurs brauchst!

Mit "2 Blenden" sind zwei volle Blendenstufen gemeint. Die vollen Blendenstufen zählen so:

f/1,4
f/2
f/2,8
f/4
f/5,6
f/8
f/11
f/16
f/22
f/32
f/45
f/64

An der Kamera lassen sich zusätzlich Zwischenwerte im Abstand von 1/2 bzw. 1/3 Blende einstellen.

Mit jeder Blendenstufe verringert sich die durchgelassene Lichtmenge auf die Hälfte.
Die eigentliche Schärfe erreicht ihren Höchstwert je nach Objektiv etwa bei f/4 bis f/11. Der Schärfentiefebereich vergrößert sich mit zunehmend geschlossener Blende. Die Beugungsunschärfe legt sich etwa ab f/11 zunehmend über das gesamte Bild.

Die Kunst ist es, die optimale Schärfe aus diesen Werten zu ziehen. Das geht im Allgemeinen durch Fotografieren, Beobachten, Vergleichen und Erfahrungen mit jedem einzelnen Objektiv sammeln.


Edit: Wenn man während des Schreibens mal ein paar Minuten vom PC weg muss, gibt's doppelte Antworten...
Ich lass sie trotzdem mal drin.

Danke für die Info. Das was du beschrieben hast, war mir schon bekannt, außer das mit den Blendenstufen. Darauf bin ich bisher noch nie gestoßen.
Deshalb Danke für die genau Erläuterung! :top:

der_knipser 05.12.2012 16:34

@-Ribery-7:
Bitte vermeide Vollzitate.
In der Regel reicht es, selbst wenn schon Beiträge dazwischen stehen, den User namentlich anzusprechen.

Wenn Deine Antwort ohne ein Zitat unverständlich wäre, dann reicht in der Regel ein Kurzzitat. Am besten, so kurz wie möglich.

Danke.

Jan 05.12.2012 16:40

Sehr lehrreich war die Contaflex meines Vaters, man hat mit dem eingebauten Beliochtungsmesser den Lichtwert bestimmt, diesen dann auf eine Ring am Objektiv übertragen (mit Zentralverschluss) und konnte dann gekoppelt Blende / Zeit wählen, quais Programmshift anno 1956.

Und jetzt gehr aus und mach Bilder ;).

Jan


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