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Datenrettung
Suche mal nach smartrecovery :lol:. Da findest Du ein Programm was alles von flashcards wieder herstellt oder rettet. Solange nicht wieder darauf geschrieben wurde :(.
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Wenn die Speicherkarte nicht fragmentiert ist und keine anderen Dateien enthält, könnte man wohl tatsächlich JPEGs restaurieren, auch wenn die FAT total hinüber ist. Man könnte durch Versuch-und-Irrtum den ersten Sektor finden (der JPEG Marker im Header ist allerdings nur 2 Bytes groß, was es schon wieder schwierig macht) und dann Sektor für Sektor über die Speicherkarte rödeln und dekodieren, bis man am Ende ist. Dann macht man mit dem nächsten Bild weiter.
Das funktioniert aber eben nur, wenn nichts fragmentiert ist und keine anderen Dateien dazwischenfunken, die dann alles durcheinander würfeln würden. Die erste Bedingung könnte sogar recht zuverlässig zutreffen. Möglicherweise fragmentieren Speicherkarten in Digitalkameras erst, wenn sie voll werden (normalerweise werden Lücken, die durch Löschen entstanden sind, schneller geschlossen), weil die Implementierung einfacher ist. Aber das ist sicher von Kamera zu Kamera verschieden. Wenn aber zusätzlich noch andere Dateien, z.B. Raws dazwischenliegen, wird diese Methode sehr schwierig. Man müsste das nächste JPEG finden, was schwer ist, ohne das Ende der vorherigen Datei zu kennen. Und wenn man schon mehrfach vorher formatiert hat, wird das auch schwierig. Dabei wird ja nur die FAT gelöscht, die Datensektoren bleiben unangetastet und werden einfach später überschrieben. |
Zitat:
(1) In der FAT stehen keine Dateinamen, sondern nur Informationen darüber, welche Blöcke belegt und welche frei sind und in welcher Reihenfolge die belegten Blöcke hintereinander gehören. Die Namen der Dateien stehen davon getrennt im Directory, zusammen mit einem Vektor in die FAT, der angibt, wo die Datei beginnt. (2) Zum Löschen einer Datei wird zunächst im Directory das erste Zeichen des Dateinamens unkenntlich gemacht, zusätzlich müssen aber in der FAT alle zu dieser Datei gehörenden Einträge ausgenullt werden, sonst wäre die Datei zwar verschwunden, aber der Speicherplatz trotzdem nicht freigegeben. Danach sind aber sämtliche Informationen, wo sich die Datei einmal befunden hat, unwiederbringlich weg, bis auf den Vektor im Directory, aus dem man den Anfang der Datei rekonstruieren kann. Schon der zweite Block kann nur noch geraten werden, und da ist es natürlich doch hilfreich, den Dateityp zu kennen. Wenn ein Block z.B. nur ASCII-Text enthält, kann er unmöglich zu einer JPEG-Datei gehören, oder wenn die EXIF-Daten über eine Blockgrenze hinaus gehen, kann man vielleicht anhand des Inhaltes den zugehörigen Folgeblock finden. Da die meisten (oder sogar alle?) Raw-Formate eine TIFF-ähnliche Struktur haben, lassen die sich oft auch mit einem generischen Algorithmus rekonstruieren, ohne jetzt diesen speziellen Herstellerdialekt zu kennen, aber ein gewisses grundlegendes Wissen über das Dateiformat ist auch hier hilfreich. Wenn das fehlt, kann man halt nur hoffen, daß der freie Block unmittelbar hinter dem ersten dann derjenige ist, wo es weiter geht. Das gilt jetzt nur für versehentlich oder absichtlich gelöschte Dateien. Beim Formatieren sieht das noch einmal anders aus. Da werden FAT und Root-Directory komplett ausgenullt, so daß auch die Verweise auf die Dateianfänge weg sind und man nur noch anhand des Inhaltes eines Blocks erraten kann "hier beginnt eine JPEG-Datei" oder "hier war mal ein Directory". Wenn man letzteres gefunden hat, kann man natürlich davon ausgehend wieder weitermachen wie oben. Zu MS-DOS-Zeiten war es AFAIR so, daß beim Löschen einer Datei nur die erste FAT aktualisiert wurde, aber noch nicht die Sicherheitskopie. Auf Kopie hat dann UNDELETE zurückgegriffen und konnte auf diese Weise eine Datei ohne Ratespielchen zurückholen. Davon ist man aber wieder abgekommen, warum auch immer. (3) Die Sicherheitskopie der FAT liegt nicht am Ende des Datenträgers, sondern unmittelbar hinter dem Original. Sonst wären Schreibzugriffe auf magnetische Medien unerträglich ineffizient, weil jedes Mal der Kopf einmal ganz an den Anfang und einmal ganz ans Ende fahren müßte. Wenn man unter MS-DOS 5 oder 6 formatiert hat, dann wurden vom FORMAT-Programm vorher Stammverzeichnis und FAT ans Ende des Datenträgers in Sicherheit gebracht, so daß man sie mit UNFORMAT wieder herstellen konnte. Ob das beim Formatieren unter Windows oder gar beim Formatieren in der Kamera noch so ist, weiß ich nicht; vermutlich eher nicht. (4) Und noch eben am Rande gesagt: Beim Löschen wird das erste Zeichen des Dateinamens nicht durch einen Unterstrich (hex 0x5F) ersetzt, sondern durch 0xE5. Sonst könnte Sony Dateien im AdobeRGB-Farbraum ja nicht _DSC1234.JPG nennen ;) Zitat:
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Hallo,
versuch mal das Programm Testdisk, aktuelle Version 6.12. Damit habe ich schonmehrere, auch sonst nicht mehr lesbare Karten größtenteilswieder hergestellt. Gruß Wolfgang |
Danke an Usch für die Richtigstellungen; mein Wissen über die FAT und das Format von MS stammt in der Tat aus den uralten Zeiten. Daher rührt z.B. auch die Meinung her, die Kopie stünde am Ende - du schreibst, beim Format würde die Kopie ans Ende gerettet werden. Pech für mich - genauso wie die Sache mit dem _. Dieses Zeichen wurde vom Undelete-Befehl als Vorgabe vorgeschlagen ;)
Aber das ist nun sicherlich schon 15 Jahre her. Insofern hoffe ich auf Verzeihung ! |
Schwieirg wird es, wenn Aufnahmen im RAW Format gerettet werden sollen.
TIFF ist dagegen unproblematischer... Den PC Inspektor (convar, smart recovery) finde ich an sich sehr gut aber bei RAW muss er passen... |
Da es bisher nicht erwähnt wurde, werfe ich mal noch "Recuva" in die Runde - ein allgemeines Datenrettungsprogramm, also nicht speziell für Flashcards oder Bilder, aber auch damit funktioniert es bestens. Auch RAWs u.ä. sind kein Problem. Meiner Erfahrung nach funktioniert das sehr gut und das beste: es ist Freeware.
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