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steve.hatton 16.03.2022 14:34

Zu den Spritpreisen:

Das Kartellamt soll prüfen:

https://www.spiegel.de/wirtschaft/te...f-5dc8dc89ef3b

Eine Reduzierung der Preisänderung auf 1 x täglich wäre wohl schon ein riesiger Fortschritt. (Österreich?)

Wenn man den Cost-Average-Effekt bei monatlichen Zahlungen in einen Fonds betrachtet, so werden Gewinne auch dadurch erzielt, dass man zu niedrigen Kursen nachkauft, sprich von Schwankungen im Endeffekt sogar profitieren kann.

Überträgt man dies auf die Preisaänderungspolitik der Tankstellen, so sind "Mitnahmeeffekte" wohl nicht auszuschließen.

Gerne können mich Statistiker berichtigen!

jrunge 16.03.2022 14:45

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2237170)
Zu den Spritpreisen:

Das Kartellamt soll prüfen:
...

Irgendwie kommt mir das auch seltsam vor, z.B. waren bis Ende Februar die Preise in D und DK etwa gleich hoch, inzwischen kostet in DK 1 l Diesel seit Tagen ca. 1,85 €, also etwa 0,4 € weniger je Liter (bei Benzin ca. 0,3 €) als bei uns.

steve.hatton 16.03.2022 15:10

Zitat:

Zitat von KSO (Beitrag 2237154)
Jetzt mal alle hier nicht so über die hohen Spritpreise jammern !
1960 musste man noch 16 Minuten für einen Liter Benzin arbeiten, heutzutage nur 6,6 Minuten. Also alles gut. ;)

SPON

Im Spiegel wird zumindest in den Kommentaren die Rechnung massiv angezweifelt, da die Berechnung auf durchschnittlichem Bruttoeinkommen basiert und die Nettolöhne, also das real verfügbare Einkommen, allein durch die kalte Progression (Steuer) andere Ergebnisse liefern würden. Zudem zählen zu den Durchschnittwerten auch enorm hohe Vergütungen die das Bild ebenfalls verzerren. Was verdient ein VW Manager 1960 und was heute im Vergleich zum Arbeitnehmerlohn?
Die Rechnung ist also ebenso wenig aussagekräftig wie das Beispiel einer Friseurin die mit ca. 1000 netto heim geht und damit bei 40 Stunden Arbeit 6,25 € netto in der Stunde hat und somit für den Liter Sprit mehr als 20 Minuten arbeiten muss.... sie ist somit 1960 hängen geblieben ?

Crimson 16.03.2022 15:19

mal abgesehen davon, dass nicht wirklich offengelegt ist, wie gerechnet wurde... die üblichen Experten* wissen schon, ob sie mit Median (davon gehe ich aus) oder Mittel rechnen, außerdem steht unter der Grafik lapidar "Bruttoentgelte gesetzliche RV" - und da fällt der immer wieder betonte VW Manager nicht drunter. Man kann aber sehr schnell und einfach die üblichen Vermutungen anstellen ;)

*ich meine echte Experten, nicht die aus Online-Kommentaren oder Foren - Massivität dort kann immer noch 0 Inhalt sein

turboengine 16.03.2022 15:20

Zitat:

Zitat von jrunge (Beitrag 2237172)
DK 1 l Diesel[/URL] seit Tagen ca. 1,85 €, also etwa 0,4 € weniger je Liter (bei Benzin ca. 0,3 €) als bei uns.

Ähnlich in Österreich: 1.98 Euro/l Diesel. Vorher war der Abstand deutlich kleiner.
Selbst die Schweizer Preise hat D überholt. Hier sind es 2.23 CHF/l

Da bleibt irgendwo was hängen.

frame 16.03.2022 15:27

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2237175)
Ähnlich in Österreich: 1.98 Euro/l Diesel. Vorher war der Abstand deutlich kleiner.
Selbst die Schweizer Preise hat D überholt. Hier sind es 2.23 CHF/l

Da bleibt irgendwo was hängen.

Auch Frankreich ist überholt worden - hier im deutschen Grenzgebiet gibt es sehr viel Tankstellen und einige davon hatten regelmässig am Sonntag abend kein Diesel mehr weil das VIEL billiger war als in Frankreich. Jetzt ist Frankreich günstiger und die Tankstellen verwaist. Macron will ja nochmal 15ct nachlassen, aber das ist noch nicht aktiv.

Weisst du woran das liegt dass es in D soviel mehr gestiegen ist?

Ich selbst kann nun mal den Spiess umdrehen und als Tanktourist nach Frankreich fahren (ca. 1.90€ Normalbenzin). Das gab' es Jahrzehnte nicht mehr ...

Crimson 16.03.2022 15:55

ich tippe auf klassische Mitnahmeeffekte befüttert durch Panik

KSO 16.03.2022 16:08

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2237173)
Im Spiegel wird zumindest in den Kommentaren die Rechnung massiv angezweifelt, da die Berechnung auf durchschnittlichem Bruttoeinkommen basiert und die Nettolöhne, also das real verfügbare Einkommen, allein durch die kalte Progression (Steuer) andere Ergebnisse liefern würden. Zudem zählen zu den Durchschnittwerten auch enorm hohe Vergütungen die das Bild ebenfalls verzerren. Was verdient ein VW Manager 1960 und was heute im Vergleich zum Arbeitnehmerlohn?
Die Rechnung ist also ebenso wenig aussagekräftig wie das Beispiel einer Friseurin die mit ca. 1000 netto heim geht und damit bei 40 Stunden Arbeit 6,25 € netto in der Stunde hat und somit für den Liter Sprit mehr als 20 Minuten arbeiten muss.... sie ist somit 1960 hängen geblieben ?

Hm, ich dachte, ich hätte es belustigt genug geschrieben.
Man muss bis 1960! zurück gehen, bis man einen höheren Preis als jetzt findet. 1960 ist für mich noch artifiziell Nachkriegszeit, da bestimmten wahrscheinlich ganz andere Faktoren den Benzinpreis. Man sieht ja wie das dann in den 60iger rapide fällt. Die Schlagzeile "Seit den 1970zigern war der Preis noch nie so hoch" wäre deutlich langweiliger.
Viel erschreckender. Man muss durchschnittlich 5,5 Stunden arbeiten, um 5 Minuten zu tanken (50Liter Tank)!

turboengine 16.03.2022 16:29

Zitat:

Zitat von frame (Beitrag 2237176)
Weisst du woran das liegt dass es in D soviel mehr gestiegen ist?

Der Preis in Rotterdam ist nach U.S. Aussenminister Blinken's Geschwätz durch die Decke (Meine Schimpftirade darüber ist oben im Thread) und kam nun wieder zurück.

https://shipandbunker.com/prices/eme...otterdam#VLSFO

Normalerweise folgt der Tankstellenpreis sklavisch dem Spotpreis in Rotterdam. Und danach hätte er viel weniger ansteigen und auch schneller wieder sinken müssen.

Ein Teil der Begründung ist natürlich typisch deutsches Hamstern von Heizöl.
Angst vor Krieg lässt sich offenbar bei manchen mit Salat- und Heizöl sowie Nudeln und Klopapier therapieren.
https://www.merkur.de/lokales/wuermt...-91410134.html

Aber auch bei den den Raffinerien bleibt einiges hängen und es riecht förmlich nach Preisabsprache. In der heutigen FAZ ist ein Artikel, der erwähnt dass sich deren Margen seit einer Woche verdreifacht haben dürften. Das sind Mitnahmeeffekte, die irgenwie orchestriert aussehen. Das Kartellamt täte gut daran hier mal nachzuschauen. Das stinkt gewaltig.

s7eFan 16.03.2022 16:31

... und 2012 lagen wir laut Artikel schon bei 6,2 Minuten. Dann sind die 6,6 doch gar nicht mehr so dramatisch. Mal davon abgesehen, dass Jahresdurchschnitte mit einem geschätzten Monatsdurchschnitt verglichen werden.

Wohnen wird teuer - niemand interessierts. Nahrungsmittel werden teurer - niemand interessierts. Aber wehe das Benzin steigt über 2€. Dann hat die westliche Welt endlich wieder was, über das sie sich aufregen kann :)


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