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winniepooh 16.01.2020 21:41

Unabhängig von dem was da heute entschieden wurde und was hier jetzt darüber diskutiert wird, hat der heutige Tag aber dazu geführt, dass ich mich neben all meinen persönlichen, alltäglichen kleineren und grösseren Problemchen nun das erste Mal damit befasse. Das habe ich bisher nicht getan. Nicht aus Ingnoranz oder Desinteresse, sondern weil ich mich dann mit meiner eigenen Sterblichkeit auseinandersetzen muss. Und das fällt mir, wie ich zugeben muss, extrem schwer. Aber, wie hpike schon anmerkte, was ist wenn ich selbst oder einer meiner Angehörigen betroffen ist ?

Ich werde mich jetzt damit befassen, auch wenns mir schwer fällt.

Gruß
Winnie

Crimson 16.01.2020 21:41

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 2114274)
Aber umgekehrt kann man die 61% übergehen?

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2114273)
Ich weiß nicht wo das Selbstbestimmungsrecht beschnitten wäre wenn jemand mit einem Nein den Widerspruch vornehmen kann - wäre ein Widerspruch nicht möglich, sähe dies anders aus.

das Problem war der Automatismus für dann 100% - man muss von sich aus tätig werden. Es gab im Vorlauf Alternativvorschläge (wie z.B. die aktive Entscheidung ja/nein/weißnicht bei der Entgegennahme eines neuen Ausweises), die deutlich unproblematischer gewesen wären - dafür hätte man (Spahn) aber von seinem forschen Ross steigen müssen.

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 2114277)
Na ja, das war bei diesem Thema eigentlich absehbar. War mir eigentlich klar dass das passieren könnte. Find ich persönlich jetzt aber auch nicht schlimm. Vor allem nicht bei diesem wichtigen Thema. Man vergisst einfach zu schnell, wie leicht man selber in so eine Situation kommen kann.

ja, deshalb ist eine gute Erinnerung auch immer gut - einen Automatismus finde ich (immer) bedenklich.

Zitat:

Zitat von Kurt Weinmeister (Beitrag 2114276)
EdT: Diskussionen im EdT Thread werden immer wieder gerne geführt. Auch ohne Erkenntnisse :D

ich wäre dann jetzt auch fertig :oops:

Nachtrag @winniepooh: dann wäre es auch sinnvoll, sich mit Patientenverfügungen zu beschäftigen, ein Thema mit unzähligen (!) Fallstricken.

hpike 16.01.2020 22:10

Zitat:

Zitat von winniepooh (Beitrag 2114278)
Ich werde mich jetzt damit befassen, auch wenns mir schwer fällt

Das ist eine gute und wichtige Entscheidung Winnie. Egal wie du dich entscheidest, ich finde es grad in diesem Bereich, wichtig sich zu damit zu beschäftigen und sich zu entscheiden. :top: Und ja, macht man das ehrlich gegenüber sich selbst und ernsthaft, ist das eine schwierige Entscheidung. Viel Erfolg dabei, wie auch immer deine Entscheidung ausgehen wird :top:

winniepooh 16.01.2020 22:39

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 2114288)
Das ist eine gute und wichtige Entscheidung Winnie. Egal wie du dich entscheidest, ich finde es grad in diesem Bereich, wichtig sich zu damit zu beschäftigen und sich zu entscheiden. :top: Und ja, macht man das ehrlich gegenüber sich selbst und ernsthaft, ist das eine schwierige Entscheidung. Viel Erfolg dabei, wie auch immer deine Entscheidung ausgehen wird :top:


Da ich zur Zeit flach liege, konnte ich heute Morgen die Debatte ein wenig mitverfolgen. Auch als in späteren Berichten Betroffene selbst zu Wort kamen, hat einfach ein Umdenken eingesetzt bei mir. Und zwar dahingehend, dass ich mich damit befassen muss, auch wenn ich damit wie erwähnt ein Problem habe. Aber wie schnell kann es einen selbst oder Angehörige erwischen....von daher muss ich zumindest darüber Nachdenken. Das hat der heutige Tag bewirkt, insofern war diese Debatte also nicht ganz umsonst.

Gruß
Winnie

hpike 16.01.2020 22:41

Ich hab sie heute Morgen auch teilweise verfolgt, hab mich aber aus persönlichen Gründen, schon deutlich früher und länger damit beschäftigt und schon sehr lange entschieden.

steve.hatton 16.01.2020 23:34

Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2114279)
das Problem war der Automatismus für dann 100% - man muss von sich aus tätig werden. ....

Ist das zu viel verlangt vom mündigen Bürger?

Ich denke halt dass sich zu viele Menschen mit dem Thema eben nicht beschäftigen und deshalb zu wenige Organspender vorhanden sind und dies wiederum "monetäre Unregelmäßigkeiten" verursacht/verursachen könnte...

jhagman 17.01.2020 07:55

Die erste Arbeitswoche hinter mich gebracht und ich würde jetzt gerne den Rest vom Jahr in Urlaub gehen :crazy:

dey 17.01.2020 09:10

Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2114270)
womöglich wäre eine Widerspruchsregelung auch am Verfassungsgericht gescheitert, da das sehr tief ins Selbstbestimmungsrecht eingegriffen hätte.

Wenn 61% dafür sind, warum haben dann nicht 61% einen Organspendeausweis? Außerdem ist 61% keine wirklich substanzielle Mehrheit für solche Fragen, oder anders ausgedrückt: die 39% sind eine gewaltige Minderheit, die zu übergehen man sehr gewichtige Gründe haben muss.

+1

Der Staat verfügt nicht über den Körper seiner Bürger.
Organmißbrauch wäre Tür und Tor geöffnet: "Opps, habe das Opt-out gar nicht geshen."

So geht es leider auch nicht.

Was ich schade finde, dass es nicht wirklich alle freiwillig machen, die sich für solidarisch halten. Ich habe meinen Ausweis schon so lange, dass er im Geldbeutel schon bald unbrauchbar, weil unlesbar ist.

EdT: man sollte die Welt nicht einfach verbiegen wollen, nur weil sie dann gerade dem eigenen Gusto entspricht. Auch nich tin der guten Absicht.

Schlumpf1965 17.01.2020 10:06

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 2114337)
...
Der Staat verfügt nicht über den Körper seiner Bürger.
Organmißbrauch wäre Tür und Tor geöffnet...

Es gab ja, korrigiert mich, vor 2-3 Jahren, genau das große Thema, dass bei Organspenden Schindluder getrieben wurde, nach dem man auf Spenderorgane wartende Menschen bevorzugt hat, die unter dem Tisch extra bezahlt haben, also gut Betuchte eben, die es sich leisten können.
Das wäre doch mal ein Ansatzpunkt, dass der Staat dafür sorgt, dass so etwas nicht passieren kann. Ich glaube das würde mehr Menschen dazu bewegen sich zur Verfügung zu stellen.
Was ich damit ausdrücklich sagen will, ist das man nicht selektieren darf und diejenigen bevorzugt die gut schmieren, sondern das Organ demjenigen zukommt der es am meisten braucht. Ich glaube das hat damals viele abgeschreckt. Ich bin gegen solche Praktiken auch ziemlich allergisch muss ich sagen, wobei sie von mir alles haben können was sie brauchen, wenn ich mal für immer die Augen geschlossen habe.

@ dey
Die Ausweise soll es auch als Plastikkarte geben, habe ich neulich gehört.

kiwi05 17.01.2020 10:28

Nur mal als Denkansatz, ohne die vielen "Spezialfälle/-situationen" und Ausnahmen zu berücksichtigen:
Wenn potentielle Organ-Empfänger mit Organ-Spendeausweis einen Bonus bei der Auswahl als Organ-Empfänger bekämen, würden viele ihre Spendebereitschaft neu überdenken.


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