SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Café d`Image (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=94)
-   -   Energiewende wird abgewürgt (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=114906)

chri$ti@n 17.09.2021 07:40

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2215419)
Hier lassen sich die Stromflüsse live ansehen und auch das "importierte CO2" wird berücksichtigt.
https://www.electricitymap.org/map
Wenn man auf das jeweilige Land klickt, sieht man den Erzeugungsmix und auch Importe und Exporte.

Vielen Dank für diesen außerordentlich aufschlussreichen Link, Klaus :top:

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2215417)
Aber wohin geht der Strom?

https://de.statista.com/statistik/da...nach-laendern/

Nach Österreich, Schweiz, Polen (und von dort meist via Tschechien nach Österreich) und Tschechien (von dort auch meist nach Österreich)

Warum das? Die Schweiz und Österreich nehmen den Deutschen den überflüssigen Windstrom ab und pumpen damit Wasser die Berge hinauf. Der Strom ist billig. Gleichzeitig verkauft die Schweiz und Österreich viel Strom nach Italien, wo tendenziell Erzeugungskapazität fehlt. Je mehr Strom Erneuerbare bei geringer Nachfrage produzieren, desto geringer fällt der Strompreis aus (Kannibalisierung).

Im Falle von überflüssigem Windstrom aus DE ist das ganze ja völlig ok (beides nicht verbrauchend). Im Fallen von Polen (Kohle) und Tschechien (Atom) sehe ich das sehr differenziert. In Fachkreisen nennt sich das ganze angeblich "Stromveredelung" und hat mit "edel" aber gar nichts am Hut!

turboengine 17.09.2021 15:17

Zitat:

Zitat von chri$ti@n (Beitrag 2215449)
In Fachkreisen nennt sich das ganze angeblich "Stromveredelung" und hat mit "edel" aber gar nichts am Hut!

“Stromveredelung” findet in Pumpspeicherwerken statt, wo Strom aus angebotsabhängigen "erneuerbaren Energien" in höherwertige, planbare und gesicherte Energie für den Intradaymarkt umgewandelt wird. Das ist völlig legitim, das gab es schon immer zur Anpassung von Angebot an die Nachfrage.

Was Du meinst ist “Greenwashing”: Ich beziehe tatsächlich Strom aus Kernenergie oder Kohle und behaupte in der Werbung, dass ich ausschliesslich Grünen Strom liefere weil ich Grüne Zertifikate dazu gekauft habe bzw. ganz wo anders auf der Welt Solar- oder Winderzeugung habe.

Generell bin ich kein Gegner von Emissionszertifikaten. Es ist die beste Methode die Reduktionen optimal zu allokieren. Was ich nicht mag: verschweigen, dass man in dicht besiedelten Gebieten keine Chance hat, den Energieverbrauch aus regenerativen Quellen zu decken.

chri$ti@n 20.09.2021 07:06

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2215483)
Was Du meinst ist “Greenwashing”.

Danke für die Korrektur/Klarstellung, ich wollte natürlich keine Fehlinformation verbreiten. Und ein kurzer Blick zu Wikipedia hätte auch gereicht :oops:

turboengine 20.09.2021 13:30

Die Energiewende würgt sich selber ab..
 
..weil der notwendige Netzausbau stockt und dafür in der Planwirtschaft keine Mittel vorgesehen waren. Hier in den Niederlanden:

Zitat:

Dutch grid company Tennet has issued a fresh warning about network congestion caused by the “rapid growth of wind and solar farms,” this time in the Gelderland and Flevopolder regions in the central and eastern Netherlands.
"Die niederländische Netzgesellschaft Tennet hat erneut vor einer Überlastung des Netzes gewarnt, die durch das "schnelle Wachstum von Wind- und Solarparks" verursacht wird, diesmal in den Regionen Gelderland und Flevopolder in den zentralen und östlichen Niederlanden."

https://www.pv-magazine.com/2021/09/...n-netherlands/

Auch hier werden Produzenten für "Nichtproduktion" bezahlt werden müssen. Güter- und Geldverklappung á la DDR.

https://www.pv-magazine.com/2021/03/...curtail-solar/

turboengine 22.09.2021 11:50

ich nehme mal eine alten Diskussionsbeitrag von 2014 wieder auf um zu zeigen wie sich die Zeiten ändern:

Zitat:

Zitat von amateur (Beitrag 1558900)
Interessant finde ich in diesem Zusammenhang, dass die Betreiber für Atomkraftwerke in UK von der Regierung für Neubauten von Atomkraftwerken für 35 Jahre garantierte Einspeisevergütungen in Höhe von 92,5 Pfund/MWh plus einem jährlichen Inflationsausgleich verlangen und auch zugesagt bekommen haben.

Ist doch merkwürdig, wo doch Atomstrom soviel günstiger sein soll.

Stephan

Preise von gestern:

POWER
Day Ahead - £177.00/MWh
Year Ahead - £148.41/MWh
Front Quarter - £191.00/MWh
Front Month - £190.03/MWh

https://marketwatch.zenergi.co.uk/price/20-09-2021/

92,5 Pfund/MWh?

Schnäpple! Markpreis ist nun 150 Pfund/MWh

Gemessen an der Laufzeit ein gutes Geschäft.

35 Jahre * 1,6 GW Leistung * 92% Verfügbarkeit * (148 GBP/MWh Marktpreis - 92,5 GBP/MWh Einkaufspreis) = Gewinn von ca. 15.8 Mia. Pfund
(unter der Annahme dass der Strompreis sich lediglich mit der Inflation verteuert)

TONI_B 22.09.2021 12:37

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2215930)
Gemessen an der Laufzeit ein gutes Geschäft.

35 Jahre * 1,6 GW Leistung * 92% Verfügbarkeit = Gewinn von ca. 15.8 Mia. Pfund.
(unter der Annahme dass der Strompreis sich lediglich mit der Inflation verteuert)

Und warum kassieren sie trotzdem Mrd. an Förderungen? Gibt es einen Rücklagenfonds für Unfälle und für die Endlagerung?

Kostenwahrheit?

turboengine 22.09.2021 13:57

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2215936)
Und warum kassieren sie trotzdem Mrd. an Förderungen?

Quelle?

TONI_B 22.09.2021 14:56

https://www.zeit.de/wirtschaft/2020-....google.com%2F

Porty 22.09.2021 17:09

Zitat:
"Dabei geht es unter anderem um eine garantierte Ausgleichszahlung für den AKW-Betreiber, falls das Kraftwerk aus politischen Gründen vorzeitig abgeschaltet wird."


Das ist ein legitimes Interesse der Betreiber, schließlich wollen sie nicht, dass es ihnen so geht, wie den Betreibern der Gasturbinenkraftwerke, die nur noch als Lückenbüßer für die Erneuerbaren herhalten müssen aber kaum auf vernünftige Laufzeiten kommen.
Außerdem sehe ich einen garantierten Strompreis von deutlich weniger als die aktuellen Energiepreise nicht als Subvention an.


Aber die Abermilliarden Euro, die in die Erneuerbaren fließen (EEG), sind keine Subventionen?
Vermutlich die größte Umverteilung von Geld von Arm zu Reich der Menschheitsgeschichte.....

TONI_B 22.09.2021 18:29

Nein, da geht es vor allem um zig Milliarden Pfund beim Abriss!

Ja, ich stehe zur Subvention "erneuerbarer" Energien, da die Risiken dabei wesentlich geringer sind!

So lange es nicht eine sichere Endlagerung gibt, ist es extrem riskant.

Die Unfälle haben schon einige 1000 Milliarden Dollar gekostet - und die wurden nicht von den Betreibern gezahlt...

Porty 22.09.2021 19:22

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2215962)
So lange es nicht eine sichere Endlagerung gibt, ist es extrem riskant.

Eine sichere Endlagerung ist vor allem von interessierten Kreisen nicht gewollt, sie würden sonst ihr Feindbild verlieren.....



Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2215962)
Die Unfälle haben schon einige 1000 Milliarden Dollar gekostet - und die wurden nicht von den Betreibern gezahlt...

Quelle?
Ich weis, gerade im deutschsprachigen Raum ist alles, was mit "Strahlung" zu tun hat mega böse.
Nicht nur Ionisierende Strahlung (medizinische Anwendungen sind die weit überwiegende Quelle nicht natürlicher Expositionen), inzwischen drehen die Leute auch reihenweise hohl, wenn es um nichtionisierende Strahlung geht (Handy, Wlan, Mikrowelle oder ganz schlimm Terahertzstrahlung).
Seltsamerweise gehen die Leute aber mit besonderer Freude in die Sonne und vor ihren Kachelofen haben sie auch keine Angst (Terahertzstrahler im kW- Bereich...)

turboengine 22.09.2021 20:08

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2215946)

Hier geht es nicht um weitere Subventionen, sondern um eben diesen garantierten Abnahmepreis von 92.5 GBP/MWh. Wie im Artikel beschrieben hat Österreich übrigens dagegen geklagt und zurecht verloren.

Zitat:

Geklagt hatte Österreich und sich vor allem an der Begründung für die Subventionen gestört. Demnach müssten staatliche Beihilfen ein Ziel von gemeinsamem Interesse – wie etwa dem Ausbau erneuerbarer Energien – haben. Alternative Energieformen gehörten dazu, so die Regierung in Wien, nicht aber die Kernkraft.
Lustigerweise soll eine stabile und verlässliche Energieversorgung kein legitimer Grund für staatliche Interventionen sein?
Staatliche Interventionen haben den Markt kaputt gemacht, darum investiert niemand mehr in Kraftwerke ohne staatliche Garantien. Das wird man in der „Zeit“ usw. natürlich nicht lesen. Der Markt ist böse.

In Grossbritannien werden übrigens für alle Kraftwerke wegen des kaputten Marktes solche staatlich garantierten Preise festgelegt. (Contract for Differences „CfDs“). Die Preise werden in einer Auktion festgelegt, wer den niedrigsten Preis fordert gewinnt.
Das gilt auch für Offshore-Wind und andere. Daher ist das Wort „Subventionen“ eigentlich irreführend. Der Preis ist das Ergebnis eines Ausschreibungsverfahrens eines Monopolnachfragers (Staat). Für Windenergie sind die Preise deutlich geringer, da sie keine garantierte Leistung darstellt.

Wer sich darüber informieren möchte, gerne hier:

https://www.oxfordenergy.org/wpcms/w...L34.pdf#page27

Und ja, die Rückbau- und Endlagerkosten sind mit drin.

Zitat:

Decommissioning and waste management
Hinkley Point C is the first project in the UK to be included under a Funded Decommissioning Programme, which comprises EDF Group being responsible for the decommissioning and waste management costs associated.
https://www.power-technology.com/pro...power-station/

turboengine 22.09.2021 20:16

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2215962)
So lange es nicht eine sichere Endlagerung gibt, ist es extrem riskant.

Eine „sichere Endlagerung“ wird es in Deutschland auf absehbare Zeit nicht geben, das ist politisch so gewollt. Auf diese Weise kann man dieses Argument ewig benutzen. Ginge es den Atomkraftgegnern wirklich „um die Sache“ würden sie sich nicht dagegen sperren, dass der Atommüll sicherer verwahrt wird als auf dem Gelände der Kernkraftwerke.

Du schreibst ja selbst: „extrem riskant“. Kleiner geht es nicht, immer maximaler Alarm. Aber die Beseitigung der „extrem riskanten“ Situation wird mit legalen und illegalen Mitteln verhindert. Das ist eine sehr pharisäerhafte Weltsicht.

In Hinkley Point ist die Rücknahme der Brennelemente und der Rückbau im Preis drin. Damit ist dies das Problem der EdF.

Mit der Klage zeigt Österreich übrigens auch sein Pharisäertum: Der Atomstrom aus Osteuropa wird gerne importiert und weiterverkauft aber dessen Herstellung ist böse.

Wie heisst es schon bei Goethes Faust:
„Ein echter deutscher Mann mag keinen Franzen leiden, doch seine Weine trinkt er gern!“

turboengine 22.09.2021 20:58

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2215962)
Ja, ich stehe zur Subvention "erneuerbarer" Energien, da die Risiken dabei wesentlich geringer sind!

Das ist schlicht nicht wahr! Pro erzeugte MWh (und so muss man ehrlicherweise rechnen) sind die Risiken bei Kernenergie am geringsten.

Zitat:

Remarkably, nuclear power is the benchmark to beat, outranking coal, oil, gas, and even wind by a slight margin as the least deadly major energy resource in application
https://sitn.hms.harvard.edu/flash/2...nuclear-power/

Oder hier vom Paul Scherrer Institut:

http://www.inference.org.uk/withouth.../figure199.png

http://www.inference.org.uk/withouth...page_168.shtml

amateur 23.09.2021 09:49

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2215971)
Eine „sichere Endlagerung“ wird es in Deutschland auf absehbare Zeit nicht geben, das ist politisch so gewollt.

Das ist aber ein steile These, da wir ja Jahrzehnte eine sehr atomfreundliche Regierung hatten. Warum ist dies in diesen Jahrzehnten nicht gelungen?

Stephan

TONI_B 23.09.2021 11:14

Also woher die Toten bei einem Windkraftwerk kommen sollen, ist mir schleierhaft...

Und die Relation zur erzeugten Energie ist einem Strahlenopfer wohl egal. :zuck:

turboengine 27.09.2021 10:56

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2216016)
Also woher die Toten bei einem Windkraftwerk kommen sollen, ist mir schleierhaft…

Das liegt dann wohl daran, dass dies von Politik und Medien gerne verschwiegen wird. Die Windkraft hat da seltsame Privilegien. Z.B. gibt es keine Unfallstatistik und auch keine regelmässigen technischen Prüfungen durch den TÜV.

https://www.wiwo.de/technologie/gree.../24036034.html

Dass es Todesopfer gibt, wird daher nur sporadisch und anekdotisch bekannt. Hier nur ein paar Beispiele:

https://www.berlin.de/aktuelles/berl...kraftanla.html

https://www.stimme.de/polizei/hohenl...rt1494,4470768

https://youtu.be/BHs4ChrtSHc

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2216016)
Und die Relation zur erzeugten Energie ist einem Strahlenopfer wohl egal. :zuck:

Das ist kein sachlicher Diskussionsbeitrag sondern typisch moralisierend. Einem Montagearbeiter eines Windparks, der von einer Bö erfasst wird, abgleitet, in den Gurt fällt und an inneren Verletzungen stirbt wird dieses Verhältnis auch egal sein.

Allerdings müssen sich bei den „Erneuerbaren“ viel mehr Menschen Gefahren aussetzen um dieselbe Menge Energie zu erzeugen. Dieser Zusammenhang sollte Dir doch als Physiker klar sein, oder?

tgoebel 27.09.2021 11:50

[Sichere Arbeitsplätze] Hatte vor vielen Jahren bei einer Besichtigung der Braunkohle-Kraftwerksblöcke in Niederaussem (Kölner Becken) Gelegenheit, einen Kraftwerksführer zu sprechen: Der Mann wünschte sich, in einem Atomkraftwerk zu arbeiten: Dort sei sein Arbeitsplatz sicherer, weil auch der geringste Haarriß wegen austretender Radioaktivität rechtzeitig erkannt würde. Im Braunkohlekraftwerk sei das nicht so: Ein Hauptdampfrohr könne reißen und dann wäre er bei 60 bar Dampfdruck augenblicklich tot…

Diese Ansicht erschien mir damals (vor rd. 50 Jahren) seltsam, aber einleuchtend.

turboengine 27.09.2021 12:02

Hier noch eine interessante Präsentation:

http://www.vdri.de/fileadmin/downloa...aftanlagen.pdf

Zitat:

Unfallgeschehen in der Windenergie
Eine quantitative Auswertung ist auf Grund der Erfassung
der gemeldeten Unfälle schwierig.
• Zuständigkeit mehrerer Unfallversicherungsträger/BGen
• Es existiert kein Unfallschlüssel für Unternehmen in der
Windenergie
• Keine eigene Gefahrtarifstelle für die Windenergie
• Keine Unterscheidung, ob sich ein Unfall „im Betrieb“
oder in einer WEA ereignet hat

steve.hatton 27.09.2021 15:37

Werden denn bei Verkehrstoten auch die Bauarbeiter mitgezählt die die Glühbirnen an den Ampeln auswechseln.

Die Zählweise pro MWh ist ähnlich "eigenartig" wie der Co2-Ausstoß bei Flugzeugen, vollbesetzt pro zurückgelegter Distanz....

Man kann sich alles schönrechnen.

Welche Zahlen gibt denn das Portal in Bezug auf Tchernobyl her - die Putin`schen ?

Die erhöhten Leukämie-Fälle in der Odermarsch konnten ja "zum Glück" nie eindeutig und zweifelsfrei der Kernenergie zugeschrieben werden.....wie auch.

Aber zig-tausend "Rauchertote" hingegen glaubt man unkritisch - ohne das auch hier je ein einziger Toter eindeutig und zweifelsfrei dem Nikotingenuß zugeordnet werden konnte.

Alles immer eine Sache des Blickwinkels, sprich aus welche Position man es betrachtet und wie man die Zahlen "interpretiert" - auch gestern Abend bei Weidel´scher Arithmetik erkennbar.

hanito 27.09.2021 15:47

keine lange Laufzeit
 
Noch keine 10 Jahre Laufzeit, die haben sich nicht rentiert


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

turboengine 27.09.2021 16:27

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2216425)
Werden denn bei Verkehrstoten auch die Bauarbeiter mitgezählt die die Glühbirnen an den Ampeln auswechseln.

Die Zählweise pro MWh ist ähnlich "eigenartig"

[...]Alles immer eine Sache des Blickwinkels, sprich aus welche Position man es betrachtet und wie man die Zahlen "interpretiert" - auch gestern Abend bei Weidel´scher Arithmetik erkennbar.

Du weisst selbst dass Dein Beitrag ein schönes Beispiel von Whataboutism ist. Was hat denn Frau Weidel damit zu tun? Oder steht die Harvard Business School of Arts and Sciences nun auch unter Populismusverdacht und darf nicht zitiert werden?

Selbstverständlich muss man die erzeugten MWh (oder GWy) rechnen, anders ist es doch nicht vergleichbar. Das ist ja sogar noch schmeichelhaft für die "Erneuerbaren" da diese ja keine gesicherte Leistung anbieten und diese damit energiewirtschaftlich viel geringwertigeren Strom produzieren. Die Statistik sähe für erwirtschaftete Euro noch viel schlechter für die Windkraft aus.

steve.hatton 28.09.2021 11:01

OK die GWy-Basis kann man nachvollziehen, aber es wird nirgends - zumindest habe ich es nicht gefunden - erwähnt welche Fatalities gezählt werden und dies lässt einen breiten Spielraum für Interpretationen. Aus diesem Grund mein Hinweis auf die Politikerin, die am Wahlabend auch eine sehr individuelle Rechenweise an den Tag gelegt hat.

M.E. ist die Rechenweise immer ein Grundproblem, denn allein der CO2 Ausstoß der Produktion des Betons, der für ein AKW notwendig ist, bildet auch schon einen ganz anderen "CO2-Rucksack", wie der einer Solar-Anlage oder eines Windrades.
Bezugen auf GWy kann das auch wieder anders sein.....

So gesehen sollte man vielleicht mal "ehrliche" Zahlen zusammentragen

Herstellung + Wartung + Entsorgung vs Leistung (auf Lebensdauer).

Bei einem Punkt bin ich schon immer "bei Dir" gewesen, aber das weißt Du: Die Verlässlichkeit der "regenarativen Energie".

Noch einen Satz zu den Subventionen: Als ich 1987 in die Immobilienbranche kam, argumentierten viele mit der "Steuerverschwendung" als Anreiz seine Steuergelder lieber für die Subvention einer eigenen Immobilie zu verwenden. In den herzu vorgestellten Papieren - die ich jedoch nicht auf Plausibilität prüfte - las ich bereits 1987 : "Die Kohlekumpels könnten alle Millionäre sein", wenn man die Subventionen auf die Mitarbeiter verteilt hätte - bei AKWs war`s etwas weniger (ca.700TDM?) ....ich muß das mal raussuchen.

turboengine 28.09.2021 11:58

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2216486)
bei AKWs war`s etwas weniger (ca.700TDM?) ....ich muß das mal raussuchen.

Ja, such' mal. Bin gespannt. :)

steve.hatton 28.09.2021 22:06

Das Papier habe ich noch nicht gefunden, aber eine Zahl von Greenpeace:

https://www.greenpeace.de/themen/ato...subventioniert

turboengine 28.09.2021 23:57

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2216541)
Zahl von Greenpeace:

Such lieber weiter. Die Studie kenne ich schon, die ist reine Propaganda.
Nach der Logik könnte ich die Windenergie auch kaputtrechnen:

https://www.geo.de/natur/nachhaltigk...nd-viel-hoeher

8500 Mäusebussarde sterben jährlich in den vier nördlichen Bundesländer durch Windkraftanlagen, ich rechne das mal auf 15.000 bundesweit hoch. Ebenfalls sterben 250.000 Fledermäuse. Setze ich jetzt 250 Euro pro Mäusebussard an und 25 Euro pro Fledermaus komme ich jährlich auf 10 Mio. „Versteckte Subventionen“ für die Windkraft. Wenn ich jetzt noch Milane, Krähen, Singvögel und Insekten hinzurechne kann ich jede beliebige Zahl produzieren. Dann die Verschandelung der Landschaft, die Infraschallbelastung, die Kosten für zusätzliche Stromanschlüsse..

Reduktion der Biodiversität durch die „Vermaisung und Verrapsung“ (Energieagrarflächen haben den ökologischen Wert von Asphalt), der Flächenverbrauch von Solaranlagen usw.

Wenn man die Rechnung aufmacht dann sind wir alle pleite.

BeHo 29.09.2021 00:51

Laut einem Artikel des Deutschlandfunks rechnet(e) die Regierung mit rund 169 Milliarden Euro Entsorgungskosten in der aufgegebenen Atomenergie bis zum Jahr 2100. Die Energieversorger haben sich wohl mit 24,3 Mrd Euro günstig "freigekauft": Klick!

P.S.: Bei weiterlaufenden AKW in D würden die Entsorgungskosten garantiert nicht weniger werden.

turboengine 29.09.2021 01:03

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2216550)
Laut einem Artikel des Deutschlandfunks rechnet(e) die Regierung mit rund 169 Milliarden Euro Entsorgungskosten in der aufgegebenen Atomenergie bis zum Jahr 2100. Die Energieversorger haben sich wohl mit 24,3 Mrd Euro günstig "freigekauft"

Wenn man das Geld anlegt wie z.B. der Norwegische Staatsfonds kann man mit 6% Zins im Jahr 2100 auf über 2000 Mia. Kommen. Mit Aktien ist das nicht unrealistisch. Das kleine Einmaleins des Treasury.
Wenn man aber so schlecht wirtschaftet sie diese Frau Anja Mikus (nur deutsche Staatsanleihen), dann lässt sie sich natürlich von Frau Lagarde genauso ausplündern wie jeder Sparbuch-Sparer in Deutschland. Dummes deutsches Geld eben.

Den Job möchte ich haben: Einmal Geld mit null Risiko anlegen und dann bis ins Jahr 2100 in Urlaub gehen. :D

turboengine 29.09.2021 01:28

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2216550)
P.S.: Bei weiterlaufenden AKW in D würden die Entsorgungskosten garantiert nicht weniger werden.

Das ist nicht gesagt. Mit Molten Salt Reaktoren kann der Atommüll von heute Morgen wertvoller Brennstoff sein und zu kurz strahlenden Abfällen transmutiert werden („ full actinide management“).

https://www.globalconstructionreview...molten-salt-r/

In China ging kürzlich ein solches Versuchskraftwerk in Betrieb.
https://www.globalconstructionreview...olten-salt-re/
In Deutschland erklärt mir ein Prof. Lesch, warum es nicht geht.

awdor 29.09.2021 07:49

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2216553)

In China ging kürzlich ein solches Versuchskraftwerk in Betrieb.
https://www.globalconstructionreview...olten-salt-re/
In Deutschland erklärt mir ein Prof. Lesch, warum es nicht geht.

Ich erinnere mich an die letzte TV-Sondersendung vor der Wahl. Als Frau Weidel genau diesen Thorium Reaktor als zukünftige Energiequelle vorschlug. Sie kam leider nicht weit. da die Moderation ihr sofort ins Wort fiel und der Sender ihr das Mikrofon abschaltete.
Nur so viel zum herrschenden Zeitgeist (neue Religion), deren Existenz durch eine solche technische Errungenschaft gefährdet werden könnte.
China wird uns auch hier vorführen. An Stelle der Kohlekraftwerke, deren Export sie einstellen wollen, treten nun die Thorium Reaktoren, während wir diesen ärmeren Ländern unser CO2-Geld exportieren, damit sie die Thorium Reaktoren in China kaufen können.
Derweil wird bei uns alles mit Windrädern zugepflastert und die Natur zerstört, die wir ja eigentlich retten wollen. Die UNO-Organisation hat dann ihr Ziel der Umverteilung von reich nach arm erreicht Aber wie sieht es dann bei uns aus? China und Russland werden die Gewinner dieses Wettbewerbs sein, Europa und USA (im selben Fahrwasser) die Verlierer. Wir haben dann nichts mehr zu exportieren, nur noch eine Religion, die keiner haben will.
Wir sind doch ein Fotoforum. Gibt es schon eine App, wo man erkennen kann, dass man bei Landschaftsaufnahmen keine Windräder auf der Speicherkarte hat?

Grüsse
Horst

frame 29.09.2021 08:52

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2216550)
Laut einem Artikel des Deutschlandfunks rechnet(e) die Regierung mit rund 169 Milliarden Euro Entsorgungskosten in der aufgegebenen Atomenergie bis zum Jahr 2100. Die Energieversorger haben sich wohl mit 24,3 Mrd Euro günstig "freigekauft": Klick!

P.S.: Bei weiterlaufenden AKW in D würden die Entsorgungskosten garantiert nicht weniger werden.

"wohl"? Das ist so. Und das ist für mich ein politischer Skandal der mal wieder im Sumpf der vielen unwichtigen Themen versunken ist. Jahrzehntelang hat man uns gesagt die Betreiber müssten soviel Geld einnehmen weil sie auch das Risiko des Abbaus der Kraftwerke haben und plötzlich übernehmen "wir" mal schnell das Risiko.

Natürlich würden die Abbaukosten nicht geringer werden - oder vielleicht doch weil man mit der Zeit an Erfahrung und Technologie gewinnt. Ob diese vielleicht etwas übertrieben sind weil man in Deutschland soviel Angst vor dem Atom hat könnte ich mir vorstellen, weiss es aber nicht.
Aber selbstverständlich ist es aus Kosten- UND Umweltgesichtspunkten völliger Blödsinn laufende, sehr sichere AKW abzubauen und stattdessen Kohle zu verfeuern.

Wenn die Dinger laufen bis sie wirklich unrentabel werden sind die Abbaukosten im Verhältnis zum produzierten Strom geringer.

turboengine 29.09.2021 09:00

Zitat:

Zitat von awdor (Beitrag 2216561)
Ich erinnere mich an die letzte TV-Sondersendung vor der Wahl. Als Frau Weidel genau diesen Thorium Reaktor als zukünftige Energiequelle vorschlug. Sie kam leider nicht weit. da die Moderation ihr sofort ins Wort fiel und der Sender ihr das Mikrofon abschaltete.
Nur so viel zum herrschenden Zeitgeist (neue Religion), deren Existenz durch eine solche technische Errungenschaft gefährdet werden könnte.

Schau Dir einfach die Website von Franz Alt an, die schon im Eingangspost 2012 verlinkt wurde:
https://www.sonnenseite.com/de/

Die unterscheidet sich nicht viel von religiösen Sekten. Ökologische Kommunikation? Was soll das heissen? Da wird ein Energieversorgungs-Bullerbü aufgebaut und systematisch Desinformation produziert. Leider habe ich nie erfahren, wovon die Bevölkerung in Bullerbü eigentlich lebt.

Z.B. dieser Artikel zur Energiespeicherung mit rotationskinetischen Speichern:
https://www.sonnenseite.com/de/wisse...-energiewende/

Da heisst es:
„Meilenstein in der Energiewende“
„Um die Stromversorgung auch bei Dunkelflaute zu sichern, muss Energie gespeichert werden und bei Bedarf schnell zur Verfügung stehen.“

Aha? Ein mechanischer Speicher zur Überbrückung von Dunkelflaute? 500kWh soll der speichern? Meilenstein?
Ein Tesla Akku hat 85kWh Kapazität, mit Ladeverlusten kann einer dieser Speicher also fünf E-Autos aufladen.

Die grössten Pumpspeicherwerke in den Alpen können ein Kernkraftwerk ersetzen. Allerdings nur für einen Tag.

Das ist nur ein Beispiel, die Seite strotzt nur so von Öko-Kitsch un irreführender Information. Da dem Normalbürger das technische Rüstzeug fehlt um derartigen Unfug als solchen zu entlarven kommen wir zu der Situation in der wir uns heute befinden.

Ich kaufe ganz bestimmt kein Elektroauto, denn ich will auch in der Dunkelflaute fahren können. Aber vielleicht kommen dann ja Klimalockdowns, der dafür notwendige „Katastrophenfall“ wurde ja schon prophylaktisch ausgerufen.

P.S.: zur Ehrenrettung der TU Dresden muss man sagen, dass der Speicher durchaus sinnvoll ist, nämlich zur Darstellung von Primärreserven (Sekundenreserven). Viele, viele davon können die Netzstabilisierenden Effekte von Wärmekraftwerken kompensieren wenn diese abgeschaltet werden. Für die Überbrückung von Dunkelflauten taugen sie aber nicht.

steve.hatton 29.09.2021 18:34

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2216570)
...

Ich kaufe ganz bestimmt kein Elektroauto, denn ich will auch in der Dunkelflaute fahren können. ....

Frag mal in England nach wo die aktuell tanken....

Frei nach dem Motto, wenn man keine Probleme hat, macht man sich welche.

End of OT.

hanito 29.09.2021 19:54

wie ich gelesen habe fehlen da 100.000 LKW Fahrer.

Würde BRD es genauso machen wie GB hätten wir ein ähnliches Problem. Als ich letztens bei der Windradreparatur war, waren da nur 3 Deutsche der Rest Polen.
Wobei deutsche Speditionen auch händeringend Fahrer suchen.

awdor 30.09.2021 10:51

Gestern ist hier in der Gegend (Haltern) ein 240 m hohes Windrad zusammengebrochen.
Mag sich jeder ausdenken, was passiert, wenn der Mindestabstand zu Wohnhäusern vermindert werden soll.

Grüße
Horst

https://www.welt.de/vermischtes/arti...enschaden.html

eac 30.09.2021 11:59

Zitat:

Zitat von awdor (Beitrag 2216686)
Gestern ist hier in der Gegend (Haltern) ein 240 m hohes Windrad zusammengebrochen.
Mag sich jeder ausdenken, was passiert, wenn der Mindestabstand zu Wohnhäusern vermindert werden soll.

Wenn der Abstand von 10H in Bayern halbiert werden soll, dann müsste das Windrad (vom selben Typ wie in Haltern) beim Umfallen nur 1200m weit springen, um das nächstgelegene Wohnhaus zu beschädigen.

*hab ich mir mal so ausgedacht*

Rudolfo 30.09.2021 14:09

Der Stumpf des Windrades sieht aus, als wäre er in Heimarbeit aus Kunststoffplatten zusammengeschustert worden. Noch nie habe ich bei hochbelasteten Teilen eine solche Konstruktion mit so vielen Schwachstellen gesehen. Mal sehen, was unsere Tageszeitung morgen dazu sagt. Ich wohne im Nachbarort (Oer-Erkenschwick). Bin gespannt.

turboengine 30.09.2021 15:46

Die mittelfristigen Gas- und Strompreise gehen heute durch die Decke. Der Jahreskontrakt Bandstrom für nächstes Jahr hat heute in der Spitze 132 EUR/MWh erreicht. Das ist absoluter Rekord, wir haben das so noch nie gesehen.

https://www.eex.com/en/market-data/p...20Future%22%7D

Mit Strom aus Gaskraftwerken kann man fehlenden Windstrom ersetzen - andersherum nicht. Die Lebenslüge der Energiewende wird nun teuer.

In der oben verlinkten Pressemeldung steht:
Zitat:

Je nach Windverhältnissen sollten sie insgesamt pro Jahr eine Strommenge erzeugen, die dem Durchschnittsverbrauch von rund 6600 Drei-Personen-Haushalten entspricht.
Ich kann mit diesen Windrädern überhaupt keinen einzigen Haushalt versorgen. Wenn kein Wind weht, stehen sie still und die durchschnittlich 6600 Drei-Personen-Haushalte sitzen im Dunkeln und sehen zu wie ihre Gefrierschränke auftauen. Heizungen funktionieren dann auch nicht mehr.

Die Methode der Ära Merkel - erst einmal alles abzuschalten bevor man funktionierende Alternativen hat - hat "kurze Beine".

hanito 30.09.2021 16:02

da die Mühle ein Getriebe hat ist ja dann wahrscheinlich auch der Boden mit Öl verseucht. Tja, immer höher, weiter scheint ein Ende zu haben.

Bei mir in der Nachbarschaft wurden ähnlich hohes Windrad erstellt(hat kein Getriebe also auch kein Öl drin), für mich viel zu nahe an einer Straße die es schon viel länger gibt. Als ich den Bauleiter ansprach und ihm sagte, daß das Windrad zu nahe an der Straße steht und wie es mit Eisabfall aussieht, stutzte er. Nach längerer Überlegung sagte er, die werden das schon berechnet haben.
Im Winter dann stand plötzlich auf dem Radweg auf neben der Straße ein Schild "Vorsicht Eisabfall". Meine Befürchtung hat sich wohl bestätigt.
Aus meiner Sicht ist das Problem nicht gelöst, was wenn dadurch ein Unfall passiert?

Rudolfo 30.09.2021 16:45

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2216707)
Die Lebenslüge der Energiewende wird nun teuer.

noch in anderer Hinsicht: Windräder haben eine begrenzte Lebenszeit von 20 bis 25 Jahren. Wenn sie verschrottet werden müssen, fällt jede Menge Sondermüll an. Die bekannte Recyclingfirma Remondis hat 70 000t für die vorhandenen 20 Jahre alten Windräder errechnet.
Hierzu gibt es eine Menge Lesestoff: z.B.
Das 70.000-Tonnen-Problem der Energiewende


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 07:47 Uhr.