Nachdem ihr Euch übers Wochenende hier (mehr oder weniger) schön weiter zum Thema ausgetauscht habt, stößt mir vor allem ein Beitrag ziemlich übel auf.
Zitat:
Zitat von steffenl
(Beitrag 1796303)
Glyphosat ist ja nur eine "Belastung" für den Körper, es kommen dann noch viele weitere Stoffe hinzu.
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Ja, beim Bier z.B. Alkohol und wie hier schon mehrfach gesagt, ist der Alkohol ganz sicher krebserregend sowie in ordentlichen Mengen enthalten. Der wird seltsamer Weise bedenkenlos konsumiert! Kein Aufschrei. Nichts!
Zitat:
Zitat von steffenl
(Beitrag 1796303)
die Natur. Diese leidet unter all den Umweltgiften, die wir, teils bedenkenlos, frei setzen. Das schmälert die Biodiversität und unsere Motive.
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Hast Du Dich mal damit befasst wie viele Gifte die Natur selbst herstellt und wie viele Lebensmittel, Früchte, Obst, Gemüse die Du heute bedenkenlos isst früher, als sie noch so schön naturbelassen waren, für den Menschen ungenießbar waren?
Sogenannte Pestizide (Pflanzenschutzmittel) bilden die Pflanzen von ganz allein.
Die wenigsten Landwirte setzen Pflanzenschutzmittel bedenkenlos ein.
Aber schau Dir mal bestimmte sogenannte Bio-Düngemittel und Bio-Unkrautbekämpfungsmittel an. Das sind teils hoch giftige und schwer abbaubare Inhaltsstoffe die da von einigen End-Verbrauchern teilweise ohne Hemmungen im Garten benutzt werden. Hauptsache alles Bio!
Zitat:
Zitat von steffenl
(Beitrag 1796303)
Bei diesen ganzen Diskussionen geht es häufig nur um uns Menschen, die Natur bleibt leider aussen vor. Ziemlich egoistisch, oder?
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Ich verstehe so langsam immer besser warum etliche Landwirte so ziemlich genervt sind von den Verbrauchern. Die Lebensmittel in Deutschland gelten weltweit als sehr sicher - im Vergleich zu anderen Ländern - und das bei erstaunlichen und erfolgreichen Bemühungen bzgl. des Umweltschutzes. Und die Bemühungen die Lebensmittel noch sicherer und besser zu machen sind offenkundig. Interessiert nur auch wieder kaum einen.
Irgendwie scheint ein Bedürfnis nach Ursprünglichkeit und Natürlichkeit in einigen Mitmenschen zu schlummern. Das diese Natürlichkeit alles andere als human oder fair ist, wird allzu oft leider nicht in Erinnerung gerufen.
Diese stellenweise sichtbare Verklärung der Natürlichkeit, verbunden mit den immer wieder vorgebrachten Unterstellungen alle Behörden, Politik, Wirtschaft, Pharma-Industrie sind beherrscht von korrupten, skrupellosen Wesen, macht mir irgendwie Angst.
Angst davor, dass diese einseitigen Sichtweisen kein Zeichen dafür sind, dass wir eine offene Gesellschaft sind, die auf Basis der Aufklärung und Wissenschaftlichkeit in eine humane Zukunft blicken kann. Stattdessen scheint die Sehnsucht groß, dass wir wieder in Höhlen am offenen Feuer sitzen und uns gegenseitig mit ganz natürlichen Mitteln wie Steinen und Stöcken die Köpfe einschlagen und mit Pfeil und Bogen auf die Jagd gehen, Beeren pflücken und Pilze sammeln.