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Porty 28.03.2020 21:53

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2128214)
Warum baut keiner einen VW-Passat-Kombi, der maximal 130km/h erreicht, aber dafür 600km Reichweite hat?

Ist da nicht viel mehr Gewinn drinnen?


Gewinn macht VW mit dem Verbrenner. Das ganze Grundgerippe der Karosserie ist Jahre alt, die Anlagen und Formen längst bezahlt. Bei den Motoren genau so, die Konstruktionen der Rumpfmotoren sind oft schon Jahrzehnte alt, man bastelt etwas an der Peripherie herum, entwickelt aber nichts wirklich neues mehr.



Abgesehen davon, sind halt die Anforderungen an ein Elektrofahrzeug komplett anders, da die Komponenten viel freier angeordnet werden können und die aerodynamische Qualität des Fahrzeuges und der Energiehaushalt eine ganz andere Rolle spielt. So was in eine vorhandene Karosseriestruktur stopfen zu wollen geht in der Regel gründlich in die Hose, siehe E- Golf.
Also Alles einmal von vorne, das dauert, kostet richtig viel Geld und Know How für so was ist auch keines da.
So was fasst kein BWLer freiwillig an.

steve.hatton 28.03.2020 22:57

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2128393)
...So was in eine vorhandene Karosseriestruktur stopfen zu wollen geht in der Regel gründlich in die Hose, siehe E- Golf.
Also Alles einmal von vorne, das dauert, kostet richtig viel Geld und Know How für so was ist auch keines da.
So was fasst kein BWLer freiwillig an.

Aber natürlich ginge das, es geht sogar beides:

Elektro un ein einen Verbrenner - Lotus Elise mit Akkus - aber man darf halt nicht zu viel erwarten...
Oder man muss die alten Platformen "loslassen" - also "from the scratch" und das kostet richtig Geld - da kann ich Dich nur zitieren:-))).
M.E. ist der i3 von BMW gar nocht so schlecht - man muss halt zu seinen Produkten auch stehen!

About Schmidt 29.03.2020 09:02

Zitat:

Zitat von Porty (Beitrag 2128393)
Gewinn macht VW mit dem Verbrenner. Das ganze Grundgerippe der Karosserie ist Jahre alt, die Anlagen und Formen längst bezahlt. Bei den Motoren genau so, die Konstruktionen der Rumpfmotoren sind oft schon Jahrzehnte alt, man bastelt etwas an der Peripherie herum, entwickelt aber nichts wirklich neues mehr.
So was fasst kein BWLer freiwillig an.

Das stimmt, so wie du das hier schreibst nicht. Ich kenne den Konstrukteur der Türelemente des Golf VI. Da ist nichts mehr wie es vorher war. Wo du recht hast, dann ist es die Plattform auf die Aufgebaut wird. Alles andere ist neu, weil sonst zum Beispiel das Gewicht des Autos und die geforderten Sicherheitsstandards gar nicht eingehalten werden könnten.

Ein reines Elektroauto wäre in meinen Augen nur sinnvoll, wenn man allen unnötigen Schnickschnack weglassen und konsequenten Leichtbau betreiben würde. Ich weiß nicht wer von euch schon mal versucht hat, ein kompletten Achsträger allein weg zu tragen. Das ist für E-Mobilität viel zu schwer. Das ganze in Alu mit Verbundwerkstoffen ist leicht, gleichzeitig aber auch teuer. Und zwar so teuer, dass es kaum jemand bezahlen möchte. Das ganze auch noch aerodynamisch ausgefeilt, wird unansehnlich für die meisten und heizt sich bei Sonnenstrahlen unheimlich auf. Ein solches Auto wäre unter ökologischen Aspekten eine noch größere Kathastrophe, als es das E-Auto eh schon ist. Ich denke, wir machen uns da alle was vor, wenn wir in der E-Mobilität unsere mobile Zukunft sehen. Auch wenn uns Politik und Industrie das glauben machen wollen.

Gruß Wolfgang

steve.hatton 29.03.2020 10:20

Was alles warum nicht gehen soll, oder nicht praktikabel ist hat uns die Autolobby ja nun JAhre vorgebetet - nur andere machens einfach....

Orbiter1 29.03.2020 10:33

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2128214)
Warum baut keiner einen VW-Passat-Kombi, der maximal 130km/h erreicht, aber dafür 600km Reichweite hat?

Ist da nicht viel mehr Gewinn drinnen?

Ja, da ist viel mehr Gewinn drin, aber VW sollte sich erst einmal darum kümmern den ID3 auf die Straße zu bringen. Da sieht es aktuell verheerend aus.

"„Das Auto ist weit entfernt von der Marktreife.“ Eine andere Quelle ist ebenfalls der Ansicht, dass man „nicht mal in der Nähe eines industriellen Fertigungsprozesses beim ID.3“ sei. VW-Chef Diess werde im Sommer ganz bestimmt ein paar Autos haben, die er herzeigen könne, „aber die basteln wir in Handarbeit hin, damit irgendwas dasteht. Das hat mit Serienproduktion nichts zu tun“.
Der ID.3 kommt nicht nur mit einem neuen Antriebs-Baukasten, dem MEB, sondern auch mit einer komplett neuen Software-Architektur samt Betriebssystem. Mit der neuen Fahrzeug-IT wollte VW eigentlich die Komplexität im Auto selbst mit den unzähligen Steuergeräten verringern. Ende Februar gaben VW-Insider gegenüber dem „Manager Magazin“ an, dass die Grundarchitektur der Software „zu hastig“ entwickelt worden sei, in der Folge würden sich viele Systemteile nicht verstehen, was zu Aussetzern führe. Ein Problem ist offenbar das geeignete Personal. „Es ist ein absolutes Desaster“, zitiert die „SZ“ eine interne Quelle. „Wir kriegen einfach die Leute nicht.“ Quelle: https://www.electrive.net/2020/03/26...on-marktreife/

RoDiAVision 29.03.2020 13:36

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2128214)
Warum werden da Ideen, Gehirnschmalz und Ressourcen immer nur in solche sinnlosen, weil ohnehin nur in geringen Stückzahlen gebaute, Monster gesteckt?

Warum baut keiner einen VW-Passat-Kombi, der maximal 130km/h erreicht, aber dafür 600km Reichweite hat?

Ist da nicht viel mehr Gewinn drinnen?

Denke auch sowas würde vollkommen ausreichen, vielleicht sogar ein Golf Kombi.

Was mich immer stört ist dieser Reichweitenwahn, mit meinem Smart komme ich auch 600km weit, leider ist hier der verbaute "Schnarchlader" das Hindernis :?
Alle 100km knapp 4,5 Stunden laden würde bei 600km runde 22 Stunden an der Ladesäule bedeuten.

Mit nem Schnelllader wären nur runde 4,5 Stunden Ladedauer zu kalkulieren.
Alle 100 bis 130 km mal ´n Käffchen und weiter geht´s
damit könnte ich leben :top:

Ok, wer öfters mehrere 100 km fahren muss, wäre das nix.

RoDiAVision 29.03.2020 13:52

Zitat:

Zitat von About Schmidt (Beitrag 2128216)
Bei uns in der Nähe wohnt ein Tüftler, ich hatte schon mal erwähnt. Er hat zu Zeiten des Smart ein BMW Motorradmotor (3 Zylinder Reihenmotor mit 750ccm) in den Smart eingebaut. Jedoch nicht ohne diesen zuvor zu optimieren. Der Motor leistete danach zwar nur noch knapp 50PS, was allerdings für ein Smart vollkommen ausreicht. Dazu hatte er sämtliche Kraft im Keller, ganz ohne Turboaufladung. Der Smart fuhr anschließend mit 2 Liter auf 100KM. Er meinte, wenn man ihn weiter optimiere, könne man auf 1,7 Liter kommen. Da sieht man mal was möglich ist, wenn man wirklich will und Leute was konstruieren, die was können.
Gruß Wolfgang

Danke für diesen Hinweis, nicht schlecht :top:
Nen Smart mit so nem Verbrauch hätte ich sofort genommen.
Gibt´s dazu im Netz was ausführlicheres zu lesen?

Bin seit nunmehr über 2 Jahren mit meinem E-Smart unterwegs, meinen ursprünglich zur Not behaltenen Panda habe ich letzten August verkauft.
Ich habe festgestellt das der Smart für mein Fahrprofil vollkommen ausreicht,
naja besser gesagt fast vollkommen, der "Schnarchlader" ist mitunter doch manchmal hinderlich.

About Schmidt 29.03.2020 14:37

Hallo,
leider nicht, da der besagte Tüftler nicht mal Internet hat :) Aber auf der Oldtimer Veranstaltung in St. Wendel ist er immer anzutreffen. Wenn man da ein altes BMW Motorrad mit selbst gebautem Sternmotor findet ist man richtig.

Gruß Wolfgang

dey 29.03.2020 15:07

Ist schon eine Grundsatzfrage: muss sich das Produkt oder das Nutzungsverhalten anpassen.

About Schmidt 29.03.2020 15:13

Zitat:

Zitat von RoDiAVision (Beitrag 2128559)
Bin seit nunmehr über 2 Jahren mit meinem E-Smart unterwegs, meinen ursprünglich zur Not behaltenen Panda habe ich letzten August verkauft.
Ich habe festgestellt das der Smart für mein Fahrprofil vollkommen ausreicht,
naja besser gesagt fast vollkommen, der "Schnarchlader" ist mitunter doch manchmal hinderlich.

Ich bin letztes Jahr mit meinem Auto 6000 km gefahren, weil ich mit dem E Bike zur Arbeit fahre. Für mich hätte es ein E-Smart vollkommen gereicht. Nun kam es aber zu einem Ereignis, das mich zwang, in 3 Monaten die gleiche Strecke zu fahren, und ich am Tag manchmal über 300 Km zurücklegen musste. Dabei hätte ich weder die Möglichkeit noch die Zeit gehabt, ein E Auto aufzuladen. Was dann? Mir ist das noch alles viel zu wage.

Ein Dieselhybrid würde ich mir allerdings vermutlich sofort kaufen. Kleines Auto, kleiner Diesel mit wenig PS und Elektrounterstützung, das wäre für mich eine vernünftige Alternative.


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