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TONI_B 16.04.2021 13:17

Ich glaube, das hast du falsch verstanden, aber Thomas wird das sicher noch erklären!

Es geht ihm mMn nicht um Impfgegner oder nicht, sondern darum, dass eine solche Äußerung Konsequenzen für das Forum haben könnte, weil sich ein Arzt oder Pharmakonzern auf den Schlips getreten fühlen könnte, dass sie "Gift" verbreiten.

Ernst-Dieter aus Apelern 16.04.2021 13:21

Stimmt, manche Begriffe werden ohne Überlegung hinaus posauniert, mit Überlegung wäre schlimm.

felix181 16.04.2021 13:24

Zitat:

Zitat von TONI_B (Beitrag 2196983)
Es geht ihm mMn nicht um Impfgegner oder nicht, sondern darum, dass eine solche Äußerung Konsequenzen für das Forum haben könnte, weil sich ein Arzt oder Pharmakonzern auf den Schlips getreten fühlen könnte, dass sie "Gift" verbreiten.

OK - dann nehme ich natürlich gerne alles zurück. ;)

Aber wenn das so wäre, würde das Forum schon alleine wegen vieler Postings im "Nikon-Thread" Gefahr laufen einer Monsterklage von Nikon entgegenzusehen. :cool:

Die Meinung des einzelnen sollte auch von Ärzten und Pharmakonzernen respektiert werden - und natürlich auch von Kameraherstellern :lol:

turboengine 16.04.2021 13:26

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2196977)
- das wäre ja fast wie in totalitären Systemen :flop:

Mir ist nicht ganz klar inwieweit das Wort „Giftspritze“ in dem Zusammenhang wirklich justitiabel ist. So etwas als Behauptung in den Raum stellen ist wohl eher nicht verboten. 1995 gab es z.B. ein Bundesverfassungsgerichtsurteil das es erlaubt Soldaten als „Potentielle Mörder“ zu bezeichnen.

Wenn ich aber in einem Forum einem Arzt unterstellte, Giftspritzen zu verabreichen, dann ist das ziemlich sicher üble Nachrede oder mehr.

Ich bin ja hier auch kein Kind von Traurigkeit, aber es steht den Betreibern eines kostenlosen Forums wie des SUF selbstverständlich jederzeit frei User zu sperren um den „Forumsfrieden“ sicherzustellen. Ob die Einlassung mit Strafe bewehrt ist dürfte da eher zweitrangig sein.

BeHo 16.04.2021 13:29

Ich denke, es geht um die Forenhaftung. Das Unternehmen BioNTech könnte zum Beispiel Klage gegen die Forenbetreiber einreichen, wenn im Forum vorsätzliche Falschaussagen wie "BioNTechs Vakzin ist eine Giftspritze" verbreitet und vom Forenbetreiber geduldet werden.

Edit: Toni war schneller.

TONI_B 16.04.2021 13:33

Ich hätte da auch weniger Bedenken, aber in D dürften sehr viele Anwälte unterwegs sein, die nur darauf lauern, irgend jemand "abmahnen" zu können...:flop:

turboengine 16.04.2021 13:58

Manchmal lohnt es sich, alte Prognosen des RKI wieder hervorzukramen.
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...ublicationFile

Nach der Prognose vom 26.03. auf Seite 16 müsste die Inzidenz jetzt in der KW15 schon doppelt so hoch liegen, also aktuell bei 350 und steigend und nicht bei stagnierenden 160. Warum das nicht der Fall ist, dafür hat das RKI keine Erklärung.

Es ist wie so oft bei Computermodellen: Es kommt raus was rauskommen soll. Das als Basis für politische Entscheidungen zu nehmen ist fahrlässig. In der Beziehung hat das RKI fertig. Glaskugel kaputt.

felix181 16.04.2021 14:41

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2196989)
Mir ist nicht ganz klar inwieweit das Wort „Giftspritze“ in dem Zusammenhang wirklich justitiabel ist. So etwas als Behauptung in den Raum stellen ist wohl eher nicht verboten.

Sehe ich auch so - aber Hysterie geht oft unergründliche Wege...

Man muss nur auf aufpassen, dass man nicht unterschiedliche Massstäbe anlegt - dass zum Beispiel das Herabmachen einer Impfung als "Giftspritze" vor lauter Angst nicht toleriert wird, wenn aber z.B.: eine Kamera als "Fehlkonstruktion" oder eine Kamerahersteller als "insolvent" bezeichnet wird todesmutig jede Reaktion ausbleibt :lol:

steve.hatton 16.04.2021 15:20

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2196989)
....
Ich bin ja hier auch kein Kind von Traurigkeit, ....


Ach:cool:

frame 16.04.2021 16:06

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2196998)
Manchmal lohnt es sich, alte Prognosen des RKI wieder hervorzukramen.
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...ublicationFile

Nach der Prognose vom 26.03. auf Seite 16 müsste die Inzidenz jetzt in der KW15 schon doppelt so hoch liegen, also aktuell bei 350 und steigend und nicht bei stagnierenden 160. Warum das nicht der Fall ist, dafür hat das RKI keine Erklärung.

Es ist wie so oft bei Computermodellen: Es kommt raus was rauskommen soll. Das als Basis für politische Entscheidungen zu nehmen ist fahrlässig. In der Beziehung hat das RKI fertig. Glaskugel kaputt.

das würde ich jetzt nicht so sehen - das ganze ist ja ein System das sich selbst beeinflusst. D.h. je "schlimmer" es wird desto vorsichtiger sind die Menschen und das erzeugt automatisch einen gegenläufigen Trend. Dieser Effekt lässt sich aber nicht vorausberechnen. Zudem ist es schon so dass mit den nun deutlich erhöhten Tests auch mehr Infektionen gefunden und damit INFEKTIONSKETTEN früh unterbunden werden. So langsam sollte es aber dann wieder fallen.

Unsere Stadt hat ihre Inzidenz in einem Tag fast verdoppelt, von knapp 200 auf knapp 400. Es gab anscheinend Ausbrüche in einer Firma (da gibt es viele die denken Infektionsschutz ist ein Problem anderer Leute und Quarantäne als Kontaktperson kannst du dir abschminken) und einem Pflegeheim.

Das bestätigt meiner Meinung nach wieder was auch die Virologen öfter sagten - diese Infektion verbreitet sich in Clustern und es sind die Cluster die erkannt und isoliert werden müssten, nicht ganze Landkreise.

nobody23 16.04.2021 17:30

https://www.fr.de/wissen/coronavirus...-90451034.html :doh::lol:

chefboss 16.04.2021 17:36

Zitat aus dem Artikel:
"Allerdings handelt es sich insgesamt um nur sehr geringe Zahlen, da dieser Virusstamm in Israel kaum verbreitet ist, 90 Prozent der Infektionen gehen dort auf die britische Variante zurück. Die Studie wurde bislang nur preprint auf medRxiV veröffentlicht und noch nicht begutachtet."

ddd 16.04.2021 19:52

moin,

einige hier haben meine scharfe Kritik an dem "Giftspritzen"-post kritisiert, andere eine völlig in die falsche Richtung laufende Interpretation versucht.

Klarstellung:
irgendwelche "Beleidigungen" o.ä. nicht namentlich genannter oder identifizierbarer Personen(-kreise) interessieren mich nicht. Abmahnanwälte ... ich hoffe seit Jahren, dass es mal einer bei mir versucht ;)

Es geht mir um die Verpflichtung der Betreiber sozialer Medien (→ Forum), objektiv unrichtige gesellschaftlich relevante Aussagen -neudeutsch "fake news"- nicht zu verbreiten und deren Verbreitung durch Nutzer zu unterbinden. Immerhin hat ein privatwirtschaftlich organisiertes gewinnorientiertes Unternehmen, dessen Rechtsabteilung mehr Mitarbeiter als diese Forum Nutzer hat, das amtierende Regierungsoberhaupt eines nicht völlig irrelevanten Staates wegen "fake news" gesperrt, und hat diese Sperre von hohen Gerichtsinstanzen bestätigt bekommen.
Die Betreiberin dieser Plattform "Sonyuserforum", einem zweifelsfrei "sozialen Medium", ist dem Gemeinwohl verpflichtet. Daraus ergibt sich für mich als einem der verantwortlichen und haftenden Vertreter dieser Betreiberin eine Handlungsverpflichtung, wenn ich Kenntnis von der Verbreitung von "fake news" erhalte.

Die Aussage "Eine Impfspritze ist eine Giftspritze" ist eine objektiv und beweisbar falsche Aussage von gesellschaftlich relevanter Tragweite.
Der von mir angegriffen Post sagt dies nicht in der hier beispielhaft dargestellten Form, ließ aber diese Interpretation zu. Die Möglichkeit, dass dies satirisch gemeint war, habe ich ausdrücklich genannt und um Klarstellung gebeten, da die Aussage in der gemachten Form uneindeutig ist.

Aufgrund der Gemeinwohlverpflichtung der von mir vertretenen Betreiberin dieses sozialen Mediums sehe ich mich verpflichtet, Mitglieder oder Sympathisanten verbotener extremistischer Gruppierungen oder solcher Gruppierungen, die vom Verfassungsschutz offiziell beobachtet werden, von der Nutzung dieses sozialen Mediums auszuschließen, wenn eine solche Zugehörigkeit offensichtlich ist, indem z.B. deren Gedankengut hier verbeitet wird.
Impfgegner sympathisieren u.a. mit der "Querdenker"-Bewegung, deren Beobachtung gerade geprüft wird.

In Berufung auf und sinngemäßer Anwendung u.a. der Entscheidung 1 BvR 1476/91: "Impfgegener sind (potentielle) Mörder"

Impfgegner sind extrem egoistische Personen und gefährden das Gemeinwohl. Der Begriff, der hier am passensten wäre, ist schwerst belastet und ich werde solche Begriffe nicht verwenden. Eine Diskussion mit solchen Personen ist so sinnvoll wie mit Reichsbürgern, Flatearthern oder ChemTrail-Gläubigen.

Ich habe kein Problem mit Impfskeptikern. Ich bin gern bereit mich sachlich-inhaltlich ausführlich mit deren Bedenken oder Fragen auseinander zu setzen und begrüße es ausdrücklich, wenn auch andere Nutzer dies tun.

Meines Wissens ist dieses Forum das einzige SIG-Forum, welches (gesellschaft-)politische Diskussionen zulässt. Es ist ein besonderes Merkmal dieses Forums, und ich halte dies für gut&richtig!
Meinungsfreiheit ist ein hohes Gut, aber Fakten sind Fakten. Frau kann eine Meinung zur Interpretation der Auswirkung von Fakten haben (Mann natürlich auch), die Fakten selbst unterliegen aber keiner "Meinungsfeiheit".
Daher ist dieser Post nicht in orange, es ist meine persönliche Sicht der Angelegenheit und diese Sicht ist ausdrücklich diskutierbar.

-thomas

Sir Donnerbold Duck 16.04.2021 20:34

Thomas, ein wunderbar klarer und eindeutiger Beitrag, bei dem ich jedes Wort richtig finde :top: (bis auf „passensten“...:D).

Gruß
Jan

BeHo 16.04.2021 20:40

Dem kann auch ich nur zustimmen.

Ist mit SIG Special Interest Group gemeint?

Crimson 16.04.2021 20:45

Moin,

mal 'ne vielleicht doofe Frage, weil ich bei jedweder Kategorisierung so meine Schwierigkeiten habe: was genau macht eigentlich Impfgegner aus, was Impfskeptiker?

BeHo 16.04.2021 21:33

Da sind die Grenzen wohl fließend, und auch die Gründe für Skepsis oder Ablehnung sind vielfältig.

Ich selbst bin grundsätzlich immer skeptisch bei Neuerungen und einer dünnen Faktenlage. Zu den aktuellen Vakzinen gegen COVID-19 gibt es aber sehr viele und gute Informationen, die kontinuierlich durch wissenschaftliche Arbeit verbessert werden.

Kategorische Impfgegner sind meiner Meinung nach Faktenleugner, haben religiöse Gründe, keinen freien Zugang zum aktuellen Wissensstand (z.B. in Diktaturen), sind Bauernfänger oder sind einfach nur dumm.

nobody23 16.04.2021 21:54

2018 meine letzte Impfung (mit Nebenwirkungen) gehabt und sie wird es auch bleiben.

Diese neue Impfungen, sind jedoch keine konventionellen und wurden innerhalb eines Jahres auf den Markt geworfen mit notabene nur einer "Notzulassung".
Eine klassische Impfung benötigt gut und gerne 10 Jahre bis zur Zulassung.
Die mRNA sind jedoch eine 'neuartige' Impfung an denen schon rund 20 Jahre lang 'rumgeforscht' wird/wurde, es jedoch noch nie zu einer echten Zulassung kam.
Wer hier nicht nur für einen Moment 'hmmm Moment mal' macht...


Buchempfehlung:
ISBN: 978-3-404-07499-0

kilosierra 16.04.2021 21:57

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2197059)
Kategorische Impfgegner sind meiner Meinung nach Faktenleugner, haben religiöse Gründe, keinen freien Zugang zum aktuellen Wissensstand (z.B. in Diktaturen), sind Bauernfänger oder sind einfach nur dumm.

Wer hat denn freien Zugang zum aktuellen Wissensstand und die Zeit und Vorkenntnisse das dann auch auszuwerten?
Du vielleicht?

Ich jedenfalls nicht und die Menschen, die ich kenne auch nicht.
Wir müssen glauben, was uns vorgesetzt wird.
Und das ist meist das was die Medien uns (im Auftrag von ...) servieren.
Jahre später erfahren wir alle dann, dass wir damals angelogen wurden.
Tut mir leid, aber ich glaube nicht mehr viel von dem was uns täglich erzählt wird.

Allerdings lese ich hier regelmässig, weil ich denke, dass eure ehrlichen Erfahrungsberichte mehr wert sind, als das was in den Medien kommt.
Danke dafür.

nobody23 16.04.2021 21:58

Zitat:

Zitat von kilosierra (Beitrag 2197066)
Wer hat denn freien Zugang zum aktuellen Wissensstand und die Zeit und Vorkenntnisse das dann auch auszuwerten?
Du vielleicht?

Ich jedenfalls nicht und die Menschen, die ich kenne auch nicht.
Wir müssen glauben, was uns vorgesetzt wird.
Und das ist meist das was die Medien uns (im Auftrag von ...) servieren.
Jahre später erfahren wir alle dann, dass wir damals angelogen wurden.
Tut mir leid, aber ich glaube nicht mehr viel von dem was uns täglich erzählt wird.

Allerdings lese ich hier regelmässig, weil ich denke, dass eure ehrlichen Erfahrungsberichte mehr wert sind, als das was in den Medien kommt.
Danke dafür.

Genau meine Erfahrung, danke.

BeHo 16.04.2021 22:19

Man muss nicht glauben. Man hat bei uns im Land immer mehr freien und sogar teilweisen kostenlosen Zugang zu wissenschaftlichen Informationen als jemals zuvor (u.a. Open Access).

Wie gesagt kann man skeptisch sein, sollte dann aber auch richtig nachforschen und nicht nur sogenannten Querdenkern etc. hinterherlaufen, die ihre wahren Beweggründe nicht unbedingt offenlegen.

jameek 16.04.2021 22:49

Zitat:

Zitat von kilosierra (Beitrag 2197066)
Und das ist meist das was die Medien uns (im Auftrag von ...) servieren.
Jahre später erfahren wir alle dann, dass wir damals angelogen wurden.

"Im Auftrag von", da würde ich ansetzen und überlegen.
Hat die Bild den gleichen "Auftrag" wie die New York Times? Es gibt eine pluralistische, freie und journalistisch mehr oder weniger anspruchsvolle (Überprüfung von Berichten) Medienlandschaft. National und international. Daraus bildet sich ein common Sense, also ein Gesamtbild der Wahrheit. Und der wird rezitiert. Daher ist bei den meisten Medien weitestgehend die Meinung einhellig. Im weitesten Sinne ist das auch der Zugang zu den wissenschaftlichen Erkenntnissen.
Wenn man natürlich dem nicht "glauben" will und lieber Einzelmeinungen als alternative Wahrheit akzeptiert (also "glaubt"), dann ist das "angelogen werden" Gefühl natürlich schnell da.
Paradoxon: Wirst du nicht angelogen, vermutest du die ganze Zeit dass irgendwann alles schon rauskommt. Wirst du angelogen sagst du "wusste ich schon immer".
Und damit wird vernünftiges diskutieren unmöglich.

kilosierra 16.04.2021 22:51

Ich renne keinen "Querdenkern" hinterher, ich glaube nichts und niemandem, aber ich habe weder die Vorkenntnisse noch die Zeit, alles, was als wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht wird zu lesen oder zu überprüfen!

Ich bin aber schon lange genug auf dieser Welt, um den Lobgesang der ach so gesunden Margarine, das ach so böse Cholesterin, gewisse tolle Medikamente, die ich zum Glück nie gebraucht habe, die aber Menschen umgebracht haben, den Skandal um Contergan und all den anderen Scheiss miterlebt zu haben.

Da braucht jetzt keiner zu kommen und versuchen mir einzureden, dass ein völlig neuer Impfstoff, den sie in nicht mal einem Jahr aus dem Hut gezaubert haben, die Rettung bringt und keinen Schaden anrichtet.
Tut mir leid, ich habe nie geglaubt, immer wissenschaftliche Argumente bevorzugt und glaube nun erst recht absolut nichts mehr und schon gar nicht, wenn jemand damit Geld verdient.

jameek 16.04.2021 22:57

Als Ergänzung noch, da du mit Lebenserfahrung argumentierst, natürlich sind für Wahrheiten und Erkenntnisse auch Fehler nötig und möglich.
Es mag ja sogar sein, dass man in Jahren Erkenntnisse hat, die man heute nicht hat.
Das heißt für mich aber nicht dass man nichts machen oder glauben kann. Sondern dass man Erfahrungen macht und die rückblickend bewerten kann. Das macht ja Fortschritt aus.
Einzig der Umgang damit wäre dann entscheidend, ist es eine Erkenntnis, die man nutzt oder wird etwas unter den Tisch gekehrt. Dafür gibt es genug investigativen wichtigen Journalismus um das aufzudecken...

Edit: weil mir der Punkt wichtig ist: ich sehe die zunehmende Medien/Presse-Ungläubigkeit kritisch. Ich habe nichts gegen ein kritisches Hinterfragen von Berichten usw. Im Gegenteil, das muss sein. Aber nur weil mittlerweile jeder Inhalte produzieren kann, ist die bisherige teuer erkaufte Pressefreiheit nicht hinfällig. Im Gegenteil, umso wichtiger sind Prozesse der Prüfung und Publikation als Standbein der Demokratie. "Den Medien" im Gesamten einen Masterplan oder eine Steuerung von Mächten zu unterstellen, scheint immer mehr eine akzeptierte Haltung zu werden. Erarbeitet durch Selbstrecherche... das endet dann in Inakzeptanz von freier Meinung oder Berichterstattung und das darf meiner Meinung nach nicht passieren...

BeHo 16.04.2021 23:04

Zitat:

Zitat von kilosierra (Beitrag 2197074)
Ich renne keinen "Querdenkern" hinterher, ich glaube nichts und niemandem, aber ich habe weder die Vorkenntnisse noch die Zeit, alles, was als wissenschaftliche Arbeit veröffentlicht wird zu lesen oder zu überprüfen![...]

Du hast aber grundsätzlich die Möglichkeit Dinge zu überprüfen, denen Du skeptisch gegenüberstehst. "Ich glaube das nicht, habe aber weder das Wissen noch die Zeit oder Lust das zu überprüfen." ist wirklich keine gute Grundlage.

Zitat:

Zitat von kilosierra (Beitrag 2197074)
[...]Ich bin aber schon lange genug auf dieser Welt, um den Lobgesang der ach so gesunden Margarine, das ach so böse Cholesterin, gewisse tolle Medikamente, die ich zum Glück nie gebraucht habe, die aber Menschen umgebracht haben, den Skandal um Contergan und all den anderen Scheiss miterlebt zu haben[...]

Ich bin auch schon lange auf dieser Welt (über 55 Jahre) und justiere meine Sicht darauf täglich neu. Aus den Erfahrungen u.a. mit Contergan lernte man schmerzhaft. Heroin wurde z.B. Ende des 19. Jahrhunderts als oral einzunehmendes Schmerz- und Hustenmittel vermarktet. Davor wurde Bleizucker als Süßungsmittel verwendet. Und so weiter. Die negativen Auswirkungen wurden letzendlich durch die Wissenschaft erkannt und durch Journalisten vermittelt.

Wissenschaft und freier Journalismus sind für mich alternativlos. Beides ist nicht ohne Fehler, aber das nicht zu unterstützen wäre für mich der größte Fehler.

Dass z.B. die Pocken, Polio (beides durch Viren verursacht) und die Pest (durch Bakterien verursacht) in weiten Teilen der Welt keine Geißel der Menschheit mehr sind, ist ein Verdienst der Wissenschaft. Impfungen bei den durch Viren und Antibiotika bei den durch Bakterien verursachten Epidemien haben die Welt aus der Sicht des Menschen deutlich gefahrloser gemacht.

Die neuen Impstoffe gegen COVID-19 sind grundsätzlich gar nicht sooo neu, aber erst seit neuem dafür getestet bzw. eingesetzt. Dass jetzt z.B. Astrazeneca teilweise trotz sehr niedriger Fallzahlen schwerwiegender Nebenwirkungen ausgesetzt wird, zeigt für mich, dass das System mit Kontrollen seitens der Wissenschaft und des Journalismus grundsätzlich funktioniert.

Gerhard55 17.04.2021 02:09

Hallo zusammen,

zu der hier in den letzten Tagen diskutierten Thematik möchte ich einige Punkte sagen, die ich, wie ich meine, auf Grund meiner Ausbildung und beruflichen Tätigkeit, meiner Recherchen in Fachmedien aus gegebenem Anlass und persönlichem Interesse, und aus der täglichen Erfahrung (nicht abschließend!) beurteilen und laienverständlich interpretieren kann. Und nein, ich bin kein Virologe.

Vorausschicken möchte ich noch, dass ich jede(n) verstehen kann, der/die in der gegenwärtigen Situation verunsichert oder mit Angst- bis Panikgefühlen reagiert, weil Print- und Online-Medien zuhauf mit Schreckensnachrichten nach dem bekannten Motto "only bad news are good news" jeden Tag, manchmal gefühlt schon fast stündlich, eine andere Sau durchs Dorf treiben, und die Menschen damit verrückt machen. Bewusst oder unbewusst sei mal dahin gestellt.

Virusinfektion:
Viren können sich nicht selbst vermehren wie Bakterien oder Pilze, weil sie keine vollständigen lebenden Zellen mit eigenem Stoffwechsel sind, sondern nur aus Erbgut in Form von DNA oder RNA, mit oder ohne ein Umhüllung aus Eiweiß- und Fettstoffen bestehen. Sie brauchen deshalb eine Wirtszelle, an die sie ankoppeln, und durch deren Zellwand hindurch sie ihr Erbgut einschleusen und damit die Wirtszellen umprogrammieren, so dass diese nicht mehr ihre eigenen Eiweißstoffe usw. produzieren, sondern neue Viruskörper. Sind davon ausreichend vorhanden und die Wirtszelle erschöpft, stirbt diese und setzt die produzierten Viren frei, die nun neue Zellen infizieren können, und der Prozess setzt sich vervielfältigt fort. Das Immunsystem versucht diesen Prozess mit seinen Mitteln zu unterbinden, einige der Hauptreaktionen sind für den Erkrankten wahrnehmbar Schwäche, hohes Fieber, Appetitlosigkeit...


Diskussion Impfstoffe::

Bei Impfstoffen geht es darum, das körpereigene Immunsystem mit einer nicht schädlichen Menge von Erregern oder Erregerbestandteilen zu konfrontieren, um die Immunabwehr anzuregen und zu "programmieren".

Die Klassiker sind die Vollvirus-Impfstoffe, wie z. B. gegen Pocken und (vor >50 Jahren) Kinderlähmung, die in sehr geringen Dosen verabreicht wurden, und zur Ausrottung dieser Erkrankungen beigetragen haben (Pocken vollständig, hier gab es ein weltweites Impfprogramm mit Impfpflicht (!) in vielen Ländern, und Kinderlähmung weitestgehend). Diese Impfungen hatten oft heftige Reaktionen, und auch u.U. lebenslange Nebenwirkungen, wenn in einen bestehenden Infekt hineingeimpft wurde (Bsp. Fernsehsendung gestern abends).

Die nächste Stufe war die Anwendung von sogenannten "attenuierten Virusimpfstoffen", bei denen die Viren zwar noch vollständig vorhanden, aber durch technische Maßnahmen in ihrer Infektionskraft abgeschwächt worden waren. Solche Impfstoffe sind bewährt und heute immer noch im Handel. Sie haben deutlich weniger Nebenwirkungen als ihre Vorgänger, können von sich aus keine Infektion mehr auslösen, aber die Immunabwehr wird trotzdem "programmiert".

Die eine Weiterentwicklung sind Spaltimpfstoffe, bei denen dem Immunsystem nach technischer Aufbereitung der angezüchteten Viren nur noch die Bestandteile des jeweiligen Virus präsentiert werden, die es zu Erkennung und Programmierung benötigt. Beispielhaft nenne ich hier den bekannten Grippeimpfstoff Influsplit. Infektiosität ist nicht mehr vorhanden, das Immunsystem reagiert, die Nebenwirkungen noch geringer als bei den attenuierten Impfstoffen.

Die andere Weiterentwicklung, die erst durch durch die Fortschritte in der Gentechnik in den letzten (geschätzt) ca. 15-20 Jahren möglich wurde, sind die Vektorimpfstoffe. Hier nimmt man ein harmloses Virus, z.B. Adenoviren (einige von denen können harmlose "grippale Infekte" auslösen), und baut deren Erbgut so um, dass sie bei der Reproduktion nicht ihre angestammten Antigene (Eiweißstrukturen an der Virusoberfläche) nach außen zeigen, sondern die des Virus, gegen das man das Immunsystem aktivieren möchte. Aktuelle Beispiele sind hier die Covid-Impfstoffe von AstraZeneca und Johnson&Johnson. Anmerkung: deren spezielle Problematik, über die zur Zeit außerhalb der Fachkreise "Sau durchs Dorf" übelst diskutiert wird, ist noch nicht geklärt, darum äußere ich mich dazu nicht.

Die andere Entwicklung, die wegen der erstmaligen und kurzfristigen Bereitstellung von Impfstoffen für heftige Diskussionen sorgt, sind die mRNA-Impfstoffe (Biontech u.a.). Diese sind definitiv keine kurzfristige Entwicklung von einem Jahr, sondern die erste praktische Anwendung von Forschungen, die seit über 10 Jahren laufen. Angestoßen wurden sie nach meinem Wissensstand letztendlich durch die SARS- und MERS-Infektionen im asiatischen Raum, die bei uns Gottseidank nie zu einem größeren Problem wurden.

Hier geht man den umgekehrten Weg, man präsentiert dem Immunsystem zwar immer noch Virusbestandteile, aber nicht extern hergestellt und von außen zugeführt. sondern vom geimpften Körper selbst produziert.

Wie funktioniert das? Ganz einfach dargestellt: Jede Zelle hat "Fabriken", in denen Eiweißstoffe hergestellt werden, die die einzelne Zelle, aber auch der Körper insgesamt zur Aufrechterhaltung ihrer Funktionen, zur Steuerung, und zur Abwehr benötigen. Bekannte Beispiele sind hier Insulin, Hormone, Verdauungsenzyme. Sie werden in der Zelle hergestellt, und anschließend in die Körperflüssigkeiten ausgeschüttet. Das alles passiert außerhalb des Zellkerns, in dem die gesamte Erbinformation des Wirtskörpers in den Chromosomen gespeichert ist, und der deshalb ganz besonders gut geschützt ist. Die körpereigene mRNA ist letztendlich nichts anderes als ein Kopiermechanismus, der aus den entsprechenden Sequenzen des Erbgutes die Produktionsinformation abliest und an die "Fabrik" zur Herstellung des benötigten Eiweißstoffes übermittelt. Durch die oben erwähnten Forschungen und inzwischen deutlich verbesserte gentechnische Möglichkeiten kann man heute, vermittelt durch synthetisch hergestellte mRNA, genau die Eiweißstoffe in den Zellen produzieren lassen, die an der Oberfläche der Covid-19-Viren sitzen. Diese haben eigentlich die Funktion, dass sich das Virus an die Oberfläche der Körperzelle anheften und sein Erbgut in die Zelle einschleusen kann, aber sie sind auch der Angriffspunkt der körpereigenen Immunabwehr. Ein in meinen Augen geniales Prinzip.

Nebenwirkungen:
Die für den Geimpften wahrnehmbaren Nebenwirkungen sind grundsätzlich die Reaktion des Immunsystems auf als körperfremd erkanntes Material und die daraus resultierenden Abwehrmaßnahmen zum Schutz des Körpers, also als primäre Sofortmaßnahme erhöhte Körpertemperatur, weiter Schwächegefühle, nachlassende Leistungsfähigkeit, Schmerzen (z.B. an der Einstichstelle) usw., bei dem einen mehr, bei der anderen weniger deutlich wahrnehmbar, aber immer deutlich schwächer als bei einer echten Infektion. Gar keine Reaktion würde bedeuten, dass entweder die Immunabwehr den Erreger bereits kennt und sofort neutralisiert (bzw. so gut trainiert ist, dass es auch mit neuen Erregern kurzen Prozess macht, bevor diese anfangen können Ärger zu machen), oder dass das Immunsystem geschwächt ist.

Bisherige Erfahrungen:
Meine Frau und ich selbst wurden vor genau einer Woche mit dem Biontech-Impfstoff zu ersten Mal geimpft. Außer gelegentlichem Frösteln, etwas Abgeschlagenheit über das Wochenende, und einer auf Druck etwas mehr empfindlicher Injektionsstelle hatten wir beide keine besonderen Wahrnehmungen. So gut wie alle bereits Geimpften, mit denen ich in den letzten Wochen gesprochen habe, äußerten sich ähnlich. Eine (bisher einzige) Geimpfte aus unserem Bekanntenkreis berichtete, das sie einen kurzzeitigen Fieberschub mit knapp unter 40° hatte, und das war es dann aber auch. Alle Leute, mit denen ich mich unterhalten habe, wurden mit Biontech oder AstraZeneca geimpft (etwa halbehalbe).

Moenki01 17.04.2021 02:22

Vielen Dank für die gut verständliche Zusammenfassung!:top:

Liebe Grüße
Rainer

BeHo 17.04.2021 02:43

Danke, Gerhard!

Deine bisherigen Erfahrungen kann ich insofern teilen, dass aus dem Bekannten- und Kollegenkreis teilweise kurzzeitige heftige Reaktionen des Körpers auf die Verabreichung von Vektorimpfstoffen wie z.B. dem Vakzin von AstraZeneca oder dem russischen Sputnik V berichtet wurden. Mit kurzzeitig meine ich, mit grippeähnlichen Symptomen mal zwei Tage flach zu liegen, danach aber wieder fit zu sein.

Nach der derzeitigen Faktenlage sehe ich mein persönliches Risiko, schwer an COVID-19 zu erkranken oder gar zu sterben, deutlich größer ein als an schwerwiegenden Nebenwirkungen nach einer Impfung mit den derzeit zugelassenen Impfstoffen längerfristig zu leiden.

kilosierra 17.04.2021 07:56

Danke, für diese gute und sehr verständliche Zusammenfassung und deinen Erfahrungsbericht.

TONI_B 17.04.2021 08:05

Ok, das kann ich jetzt aus eigener Erfahrung bestätigen. Gestern um 11:30 wurde ich mit AZ geimpft. Zuerst keine Reaktion, aber um 22:30 begann der Schüttelfrost, Fieber, Gelenk- und Kopfschmerzen.

Im Moment steht das Fieber bei 38Grad und alles bis auf die Kopfschmerzen ist verschwunden.

Mangfalltaler 17.04.2021 08:25

Zitat:

Zitat von kilosierra (Beitrag 2197066)
Wir müssen glauben, was uns vorgesetzt wird.

Das ist doch in Lebensbereichen der Fall, egal ob Du Lebensmittel oder z.B. ein Auto kaufst. Da wir diese und andere Güter nicht im Detail kennen, müssen wir glauben, dass man es gut mit uns meint. Etwas positiver eingestellt kann man aber auch von Vertrauen sprechen, ohne diesen (und andere) Werte kann eine Gesellschaft auch nicht funktionieren.

guenter_w 17.04.2021 09:15

Ich glaube, man muss unterscheiden zwischen Impfreaktionen und Impfnebenwirkungen. Impfreaktionen sind Indikatoren für die Wirksamkeit, z.B. Rötung um die Impfstelle, Müdigkeit, kurzzeitige Erhöhung der Körpertemperatur... Impfnebenwirkungen möchte man eigentlich nicht haben, dazu gehören die vereinzelt aufgetretenen Sinusvenenthrombosen, über Langzeitnebenwirkungen kann man noch nichts wissen bzw. lernt ganz langsam.

Praktisch jedes Medikament hat irgendwelche Nebenwirkungen, die individuell auftreten können und von unterschiedlicher Intensität und/oder Gefahr sind. Man lese nur mal die Beipackzettel von Kopfschmerztabletten.

Das Wesentliche bei jeder Therapie und/oder Prophylaxe ist die Risikoabschätzung, die jeder verantwortungsvolle Arzt täglich ausübt, indem er seine Patienten aufklärt, z.B. bei Impfungen gegen die Tropenkrankheiten. Noch nie in der Pharmaentwicklung wurde so breit und mit so einem Aufwand geforscht und entwickelt wie jetzt bei Impfstoffen gegen Covid 19. Noch nie stand die Entwicklung unter so großer, auch kritischer Beobachtung. Kein Team hat bei Null angefangen, sondern teilweise jahrzehntelange Erfahrung einfließen lassen. Und noch nie waren die Gewinnaussichten bei Erfolg so hoch!

Die Risikoabschätzung haben meine Frau und ich nach gründlicher Information und Abwägung gemacht. Wir haben uns um einen Impftermin bemüht und vor zwei Wochen unsere Erstinjektion bekommen (AZ). Bei mir außer leichter Rötung um die Einstichstelle und leichter Müdigkeit keine Reaktion, meine Frau hatte starke Kopfschmerzen und Übelkeit für eine Nacht.

Das Infektionsrisiko, aber besonders das Erkrankungsrisiko ist praktisch bei Null (natürlich nicht statistisch!), aber das Lebensgefühl zu hundert Prozent gesteigert. Vor einem Besuch unseres Sohnes, der schon x-mal PCR-getestet wurde und getestet wird und fast arbeitstäglich einen Schnelltest machen muss (welch Irrsinn, aber er bekommt noch keinen Impftermin) und dem Besuch eines Dialysepatienten haben wir keine Befürchtungen mehr.

felix181 17.04.2021 09:25

Dann von mir auch eine Schilderung "vom eigenen Leib":
Meine Frau hat bei der ersten Biontech Impfung eine Woche Kälte gefühlt und Schmerzen an der Einstichstelle - nach der zweiten Impfung 3 Tage mit ca. 38,5 Fieber...
Ich habe erst die erste Teilimpfung von Biontech und nur am Tag nach dem Stich leichte Schmerzen an der Einstichstelle...
Also im Prinzip ein Witz - das Gefühl im Ernstfall aber gegen einen schweren Verlauf geschützt zu sein ist unbeschreiblich gut!
Zumindest bei mir stellt sich nach einem Jahr Pandemie mit all den Sorgen ein gewisser Optimismus für die Zukunft ein - das allein ist es schon mehr als Wert aus meiner Sicht :top:

P.S.: mir ist klar, dass das eine mehr als subjektive Sicht auf die Impfung ist und ich akzeptiere auch jeden, der diese Impfungen ablehnt, weil zu kurz erforscht, Eingriff in das Immunsystem, usw. Jeder tickt eben anders und niemand ist befugt dazu seine Sicht als die einzig richtige darzustellen - dafür sind die "Experten" im letzten Jahr auch schon viel zu oft völlig daneben gelegen ;)

Alzberger 17.04.2021 10:25

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2197101)
weil zu kurz erforscht

da möchte ich widersprechen. Corona Viren und Impfstoffe gibt es schon lange, daher auch der schnelle aktuelle Impfstoff. Das haben übrigens Wissenschaftler schon im Frühjahr 20 angekündigt, dass es schnell gehen wird. Bei den Studien testet man an ca. 25.000 Personen. Jetzt gibt es Unerwünschtes bei einer Person pro 100.000. Dies erfaßt man bei den Studien nicht. Für die Opfer und ihre Angehörigen ist es tragisch, aber die Alternative (nicht Impfen) hätte noch viel schlimmere Folgen.

Grüße :)

embe 17.04.2021 10:49

Zwar ist der Ansatz der evidenzbasierten Medizin mit statistisch abgesicherten Ergebnissen zu Sicherheit und Wirksamkeit genau dazu da, von einer rein anekdotenbasierten, aber offenbar GMV*-verträglichen, Medizin wegzukommen. Aber wenn es denn hilft, dem 'Gesunden Menschenverstand*' ein paar 'gute' Anekdoten zuzuführen:

Impfreaktionen nach meiner Erstdosis Vaxzevria (Vektor-Impfstoff von AstraZeneca):
Muskelschmerzen (ähnlich leichtem Muskelkater) lokal am Oberarmmuskel für vier Tage
Druckempfindlichkeit an der Einstichstelle für drei Tage
milde Symptome wie bei einer Erkältung für 3-4 Stunden etwa 24 Stunden nach Injektion
keine erhöhte Temperatur



* Das ist der, der den Menschen jahrtausendelang geholfen hat, nicht von einer Kugel herunterzufallen, intuitiv exponentielle Funktionen zu verstehen und mir persönlich sagt, dass 300 Tonnen Aluminium, Kunststoff und Kerosin nicht fliegen können.;)

frame 17.04.2021 11:02

Zitat:

Zitat von Alzberger (Beitrag 2197117)
Bei den Studien testet man an ca. 25.000 Personen.

Genau das ist der Punkt warum es so "schnell" ging mit den Studien - diese sind ja das eigentlich langwierige bei einer Impfzulassung.
Man nimmt eine grosse anzahl menschen, die Hälfte davon bekommt den Impfstoff, die andere Hälfte Placebo oder einen Impfstoff gegen was anderes.

Dann muss man beobachten wieviele aus diesen Gruppen sich mit der jeweiligen Krankheit infizieren. Nun wartet man bis sich eine gewisse Mindestanzahl Leute erkrankt sind.

Das ist im Normalfall sehr langwierig weil man ja die Menschen nicht absichtlich mit dem Virus in Kontakt bringt sondern einfach abwartet. Bei einem sehr verbreiteten Virus finden viel mehr Infektionen statt und damit erreicht man sehr viel schneller die erforderliche Anzahl Infektionen. Das ist einfache Mathematik, da ist überhaupt nichts beschleunigt worden. Zudem wurden bei den Corona-Impfungen einige Prozesse die normalerweise nacheinander ablaufen parallel gemacht.

Crimson 17.04.2021 17:20

Zitat:

Zitat von Mangfalltaler (Beitrag 2197092)
Das ist doch in Lebensbereichen der Fall, egal ob Du Lebensmittel oder z.B. ein Auto kaufst. Da wir diese und andere Güter nicht im Detail kennen, müssen wir glauben, dass man es gut mit uns meint.

das ist - auf jeden Fall bei Lebensmitteln - leider etwas naiv, sonst würde es nämlich nicht so viele als Lebensmittel deklarierte Produkte geben, die ganz klar icht gesund sind (nicht sein können). Da wäre natürlich auch die Verantwortung jedes einzelnen Verbrauchers gefragt. Das Interesse der Lebensmittelindustrie ist nicht, dass der Verbraucher gesund ist, das Interesse ist, dass er möglichst nachhaltig Produkte kauft - und wer der Meinung ist, dass geschieht durch den Verkauf "guter" Ware, der ist arg romantisch unterwegs. Was das mit C zu tun hat? Würden mehr Leute es schaffen, mehr auf sich zu achten, wären wesentlich weniger Risikofaktoren da - nun ist es zu spät.

BeHo 17.04.2021 17:46

Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2197194)
[. .]Würden mehr Leute es schaffen, mehr auf sich zu achten, wären wesentlich weniger Risikofaktoren da - nun ist es zu spät.

Sag das mal den schwer an COVID-19 Erkrankten - bei den Toten geht es nicht mehr -, die nach landläufiger Meinung gesund leben.

Ganz ehrlich geht bei mir bei solchen Beiträgen die Hutschnur hoch. Die Opfer sind also nicht nur schuld an ihrem persönlichen Schicksal sondern auch an den Einschränkungen, die Du derzeit hast? Ich fasse es nicht.

jameek 17.04.2021 17:59

Zum Glauben an Lebensmittel, Produkte usw...
Das ist ein gutes Beispiel.
Man informiert sich hier ja auch zusätzlich über Medien und Experten wie zB Stiftung Warentest, ADAC Reifentest, WDR Marktcheck, Bio Siegel, DXOmark Auflösungstest usw.
Auch wenn man das teilweise kritisch sehen kann, ist es doch ein Anhaltspunkt für die Informationen was hinter etwas steckt.
Aber bei Impfstoffen und Corona Zahlen usw vertraut man niemandem?

Sir Donnerbold Duck 17.04.2021 18:01

Zitat:

Zitat von Crimson (Beitrag 2197194)
Was das mit C zu tun hat? Würden mehr Leute es schaffen, mehr auf sich zu achten, wären wesentlich weniger Risikofaktoren da - nun ist es zu spät.

Nach meinem Kenntnisstand ist das so nicht zutreffend. Corona rafft auch junge Leute dahin, die gesund im Leben stehen bzw. standen. Einer der größten Risikofaktoren bei Corona ist meines Erachtens die Tatsache, dass das Risiko klein geredet bzw. negiert wird ("Corona gibt es nicht", "herbeigetestete Pandemie" oder "Trifft ja nur Alte" oder "Kann mir nichts, ich leb gesund" etc.). Wie unspaßig Corona ist, hat mir ja der Nachbar aus erster Hand berichtet, der übrigens kerngesund und trainierter Ausdauersportler ist. Ich kann gerne darauf verzichten, mir das einzufangen und bin froh, endlich meine erste Impfung bekommen zu haben.

Gruß
Jan


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