SonyUserforum

SonyUserforum (https://www.sonyuserforum.de/forum/index.php)
-   Foto-Monatsthema (https://www.sonyuserforum.de/forum/forumdisplay.php?f=98)
-   -   MT 2-25 Glaube, Götter, Religion (https://www.sonyuserforum.de/forum/showthread.php?t=204554)

Tafelspitz 24.02.2025 08:30

Glaube, Götter, Religion... diese Trinität ist ja eigentlich gar nicht meins. Aber ich kann durchaus der Architektur von alten Gemäuern etwas abgewinnen und auch schon mal mit offenem Mund ob der Handwerkskunst vor oder in einer Kathedrale stehen.
So geschehen 2009 vor der Kathedrale der Heiligen Maria Palma auf Mallorca.

Bis heute ist das eines meiner Lieblingsbilder, auf dem der gotische Baustil vor dem dramatischen Himmel meiner Meinung nach schön zur Geltung kommt.


Bild in der Galerie

Dornwald46 24.02.2025 09:18


Bild in der Galerie

https://www.dom-st-blasien.de/

https://de.wikipedia.org/wiki/Dom_St._Blasien

Dana 24.02.2025 09:31

Um Harald mal etwas zu schonen, hab ich mal nen Tag ausgelassen. :mrgreen:

Heute: Der Dom von Orvieto (Umbrien)


Bei diesem Dom war es so ähnlich wie beim Eiffelturm: wenn man durch die Häuserschluchten läuft, sieht man ihn, trotz seiner Größe, erst ganz zum Schluss. Das hatte mich schon in Paris extrem beeindruckt und hier war ich wieder genauso verwirrt gewesen, weil man nicht mal die Spitze sehen konnte, bevor man um die Ecke bog.

Der Dom ist wunderschön. Auf der Fassade prangen abertausende Figuren...und irgendwie hat JEDE eine Individualität...unglaublich.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

(Beim zweiten Bild war es total witzig, aufgrund der starken Strahlung war alles auf dem Bild sehr dunkel und die Dame, die dort läuft, sah ich erst, als ich es in der Bearbeitung aufhellte...und bin ein wenig erschrocken, dass sie da plötzlich auftauchte und mich anschaute. :lol:

Das letzte Bild zeigt einen Glockenturm, der auf einem Haus am Platze neben dem Dom angebracht war.)

Ein Adler beäugte uns kritisch:


Bild in der Galerie

Und wir stellten fest, dass wir Eintritt zahlen mussten. Also zuerst zur Kasse, brav bezahlt und hinein ins Vergnügen!
Gleich am Eingang wurden wir von den sehr eifrigen Ordnern ermahnt, ja ohne Blitz zu fotografieren. Wir unterließen die Erklärung, dass unsere Kameras gar keinen Blitz hatten, sondern nickten nur brav und gingen ein wenig durch die große Kirche. Sie sah riesig aus, wie ein Ballsaal, weil die Bestuhlung dem Dörfchen und dessen Besuch angepasst schien. Nur vorne standen ein paar Stuhlreihen, dahinter war alles leer.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Die Fenster fand ich total schön, alles so in Brauntönen, als wäre man in einem riesigen Bernstein gefangen:


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Gemacht habe ich sie als Hintergrund für Grußkarten oder sowas…mal sehen, was ich damit veranstalte. =)

Die Aufpasser hatten einen recht harten Job, denn dauernd fotografierte jemand „falsch“, einmal wollte eine kleine Gruppe Asiaten sogar seitlich zu einem Eingang hinein, weil sie nicht kapiert hatten, wo man Tickets kaufen und wo man eigentlich hinein gehen sollte. Sie schoben einfach die Absperrung zur Seite und wollten eintreten. Ui, da rannten die Ordner aber. :lol:

Dadurch, dass die Stühle fehlten, war die Leere sehr stark spürbar, wie in einer großen, verzierten Halle. Das war ein sehr seltsamer Zustand, weil man einfach überall stehen und gehen konnte. Fotografisch natürlich lustig, so innerlich...schwieriger.

CB450 24.02.2025 10:31

Die Kirche San Giorgio Maggiore befindet sich auf der gleichnamigen Insel, die Venedig vorgelagert ist.
Vom Fondamenta Zattere findet man diesen schönen Blick darauf mit den Pollern im Vordergrund.



Bild in der Galerie

perser 24.02.2025 10:42

Zitat:

Zitat von Dornwald46 (Beitrag 2322112)

Bild in der Galerie

wie alt mag das wohl sein?

Ja, schwer zu sagen. Ich erkenne nicht einmal, ob es sich um Naturstein oder Kunststein (Beton) handelt. Wäre es letzteres, könnte es nicht allzu alt sein.

perser 24.02.2025 10:51

Zitat:

Zitat von HoSt (Beitrag 2322125)
... das ehemalige Zisterzienser Kloster Eberbach in Eltville im Rheingau ... die im Naturpark Rhein-Taunus gelegene Anlage zählt mit ihren romanischen und frühgotischen Bauten zu den bedeutendsten Kunstdenkmälern Europas.




"bedeutendsten Kunstdenkmälern Europas", das ist ja schon starker Tobak. Eigentlich müsste es dann doch auch dem Weltkulturerbe zugerechnet werden?! Aber wer weiß, vielleicht wird das noch...?

Besten Dank für Deine Mühen, zumal ich von diesem Kloster bisher noch nie gehört oder gelesen hatte.

perser 24.02.2025 11:03

Zitat:

Zitat von bruno5 (Beitrag 2322141)
St. Marien Wismar




Dort war ich das letzte Mal im Herbst drin. Ein beeindruckender Bau, und nicht einmal der einzige Kirchenbau in dieser Opulenz in der heutigen Welterbestadt Wismar.

Prof. Gottfried Kiesow, der Gründer und langjährige Vorstandschef der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, nannte sie mal in den 1990er Jahren das Flaggschiff der deutschen Denkmalpflege.

In der DDR hatte man nicht die Kraft, das Geld und wohl auch nicht den politischen Willen, St. Marien kompetent zu sichern, gar wieder aufzubauen. Aber die Lösung, die man nun gefunden hat, ist schon ganz authentisch.

perser 24.02.2025 11:09

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2322142)
Kilmacduagh Abbey (County Clare, Irland)


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Die Stimmung war einfach wunderschön und das Fotografieren machte viel Spaß.

Wieder eine Deiner Bildergeschichten, die einen schnell reinziehen und wo man am Ende fast ein wenig traurig ist, wenn sie schon zu Ende sind...

Und sehr schön fotografiert!! :top: Man glaubt Dir aufs Wort, dass das Licht toll war, man kann es ja mit eigenen Augen bewerten!

perser 24.02.2025 11:13

Zitat:

Zitat von embe (Beitrag 2322150)
Zur religiösen Aneignung durch eine sich stärker durchsetzende Religion hatten wir hier ja schon Beiträge...


Bild in der Galerie

Ein ägyptischer Obelisk -> Kreuz obendrauf und gut ist. :D

Mir gefallen Deine dezent kritischen, stets klugen Anmerkungen, die diesem ganzen Monatsthema eine gewisse zusätzliche Einordnung geben. Man merkt, Du siehst die ganze Thematik nicht blauäugig, auch oder vielleicht gerade weil Du (wie ich herauszulesen meine) als Kind eine andere Prägung erhalten hattest.

HoSt 24.02.2025 11:15

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2322223)
"bedeutendsten Kunstdenkmälern Europas", das ist ja schon starker Tobak.

Stammt aus wikipedia... ;)
Zitat:

Eigentlich müsste es dann doch auch dem Weltkulturerbe zugerechnet werden?! Aber wer weiß, vielleicht wird das noch...?
Indirekt ist es das zumindest, denn es liegt (fast) im Weltkulturerbe Oberes Mittelrheintal :top:

perser 24.02.2025 11:21

Zitat:

Zitat von bruno5 (Beitrag 2322164)
Auf einem Bergrücken knapp 300m über dem Gardasee und dem Städtchen Malcesine steht eine weiße Marienstatue, die Madonna dell’Accoglienza.




Solche riesigen Marien- oder auch Jesusstatuen hat man ja weltweit, etwa in Rio de Janeiro, in Lissabon oder im polnischen Świebodzin. Allein von Jesus gibt es wohl um die 30. Ich denke aber, inzwischen handelt es sich hierbei vor allem um touristische Landmarken oder künstlerische Selbstverwirklichungsversuche ihrer Schöpfer bzw. der Mäzene, die dies finanziert haben.

perser 24.02.2025 11:27

Zitat:

Zitat von Reisefoto (Beitrag 2322171)

Oh ja, da sind schon einige interessante architektonische Entwürfe dabei!!

Nachdem wir ja auch von anderen hier schon isländische Kirchen gesehen haben, u.a. von Heike, müssten wir ja aber langsam alle Gotteshäuser auf der dünnbesiedelten Insel kennen.

Fragt sich nur, wer sie denn alle nutzt?

perser 24.02.2025 11:30

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2322187)
Kirche Saint Nicolas in Blois:

In Blois war ich schon, in der Kirche selbst noch nicht. Dort interessierte eben mehr das Schloss. Aber elegant, wie Du da das Licht auf dem seitlichen Mauerwerk eingefangen hast! Es sieht fast ein wenig wie Rauch aus.

perser 24.02.2025 11:38

Zitat:

Zitat von bruno5 (Beitrag 2322188)
Dom St. Nikolai in der Universitäts- und Hansestadt Greifswald




Eine in ihrer Bauform ungewöhnliche Kirche im Stile einer Basilika, vor allem wegen des oktogonalen Turmes und der vier runden Ecktürmchen. Irgendwie will sie damit nicht nach Deutschland passen, nicht einmal nach Norddeutschland.

Ich finde, Du hast diese Architektur in den beiden ersten Fotos gut eingefangen. Das wirkt spannender als der sicher auch sehr repräsentative Innenraum.

perser 24.02.2025 11:40

Zitat:

Zitat von Dornwald46 (Beitrag 2322191)
Nicht stolpern, heißt es hier in Eppingen:


Bild in der Galerie

Gut gesehen, gut hier eingebracht!!

perser 24.02.2025 11:46

Zitat:

Zitat von jqsch (Beitrag 2322199)
In Amerika werden Botschaften ja anders den Gläubigen nahegebracht.

Bild in der Galerie


Bild in der Galerie

Klasse, Jürgen. Originelle Schnappschüsse, die zusätzliche Farbe in dieses Monatsthema bringen!:top: Vielleicht täten ja solch kleine etwas verklausulierte Lebensweisheiten auch unseren schwindenden Kirchen gut.

perser 24.02.2025 11:52

Zitat:

Zitat von Tafelspitz (Beitrag 2322202)
Kathedrale der Heiligen Maria Palma auf Mallorca.

Bis heute ist das eines meiner Lieblingsbilder, auf dem der gotische Baustil vor dem dramatischen Himmel meiner Meinung nach schön zur Geltung kommt.


Bild in der Galerie

Weiß Gott, da braut sich gerade etwas zusammen über den Gläubigen der Insel. Die Jesusfigur auf dem Dache passt dazu noch hervorragend, so als ob er gerade seinen heiligen Vater rufen würde... ;)

Indes hätte ich das Bild gern auch mal in Farbe gesehen. Neben Deinem blauhimmeligen Profilbild wirkt es fast ein wenig falb... ;)

perser 24.02.2025 12:50

Zitat:

Zitat von Dornwald46 (Beitrag 2322208)

Bild in der Galerie

Dom St. Blasien

Wow, was ist das denn für ein monumentaler Kuppelbau?! Noch nie gehört, noch nie gesehen! Der gehört doch eher nach Rom!

Wer baut denn solch einen Palast ausgerechnet in den Schwarzwald, wo der doch lange als ärmlich und zurückgeblieben galt? Aber vielleicht war dies ja der Grund: Die Bauern und Leibeigenen, die unentgeltlich Fron leisten mussten gegenüber ihren weltlichen und kirchlichen Herrn, haben das letztlich mit ihrer Knochen Arbeit ermöglicht. Heute, wo es Tariflöhne, bezahltes Krankfeiern und Arbeitsschutzregelungen gibt, könnte man sich solche Gotteshäuser nie und nimmer mehr leisten.

Aber anschauen werde ich ihn mir irgendwann einmal...

perser 24.02.2025 13:07

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2322212)
Um Harald mal etwas zu schonen, hab ich mal nen Tag ausgelassen. :mrgreen:

:oops:
(Hast was gut bei mir... ;))


Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2322212)
Heute: Der Dom von Orvieto (Umbrien)

Der Dom ist wunderschön. Auf der Fassade prangen abertausende Figuren...und irgendwie hat JEDE eine Individualität...unglaublich.




Ich bleibe mal nur bei diesen Figurenreliefs hängen. Sie sind beeindruckend in ihrer Kunstfertigkeit und individuellen Gestaltung, absolut keine Frage! Aber was mich irritiert, ist das Dauerleidende auf den Gesichtern, sind die hängenden Schultern und bangen, verzagten Blicke, die Angst, die Demut und gottesfürchtige Ergebenheit dieser Menschen.

Vielleicht wäre mir das nicht so aufgefallen, wenn wir halt nicht im Dezember in Indien gewesen wären, wo wir fast täglich Tempel und Bethäuser verschiedenster nichtchristlicher Religionen besuchten. Was für ein diametraler Gegensatz bei den hier in die Wände gemeißelten Figuren: lebensprall, sinneslustig, lachend, stolz, nicht selten sogar das, was man im Christentum schnell mal anzüglich, unkeusch, gotteslästernd etc. nennt.

Ich will das jetzt nicht weiter bewerten, stelle im Verlaufe der Woche lieber mal hierzu noch etwas zum Monatsthema ein, aber wenn ich neu auf diese Welt käme und mich wohl oder übel für eine Religion zu entscheiden hätte - welche wäre denn einladender?

Aber, sorry, Dana, das hat alles natürlich nichts mit Deinen schönen Bildern zu tun!!

perser 24.02.2025 13:11

Zitat:

Zitat von CB450 (Beitrag 2322219)
Die Kirche San Giorgio Maggiore befindet sich auf der gleichnamigen Insel, die Venedig vorgelagert ist.
Vom Fondamenta Zattere findet man diesen schönen Blick darauf mit den Pollern im Vordergrund.



Bild in der Galerie

Irgendwie interessant, dass Du bewusst auf diese Poller abhebst. Wenn ich dort gestanden hätte, hätte ich vielleicht versucht, diese auszublenden. Aber warum? Sie gehören halt dazu, schaffen zusätzliche Stimmung, wie sie für eine Lagune typisch ist, und sind von Dir auch recht klug "platziert"...

Ein überaus stimmungsvolles Bild! :top:

embe 24.02.2025 15:54

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2322228)
Mir gefallen Deine dezent kritischen, stets klugen Anmerkungen, die diesem ganzen Monatsthema eine gewisse zusätzliche Einordnung geben. Man merkt, Du siehst die ganze Thematik nicht blauäugig, auch oder vielleicht gerade weil Du (wie ich herauszulesen meine) als Kind eine andere Prägung erhalten hattest.

:oops: Vielen Dank! :D
Ja, katholisch sozialisiert.... da bleibt doch meistens was fürs Leben hängen. :D
(Das kann man jetzt so oder so lesen... :D)

Wie zum Beispiel die Heiligenverehrung, und da gibt es ganz viele auch sehr schöne Traditionen wie zum Beispiel den Umzug mit Laternen und Feuer (und manchmal auch mit Reiter samt Mantel) am Tag des Heiligen Martin von Tours, dem 11.11.


Bild in der Galerie

Und auch so etwas prägt natürlich die Kindheit. :D
'Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind, sein Pferd das trägt ihn fort geschwind...'
<Träller>

perser 24.02.2025 17:20

Buddhistisches Kloster in Russland
 
Auch im riesigen Russland gibt es natürlich Buddhisten. Ihren Hauptsitz haben sie im Kloster Iwolginski Dazan. Das liegt in der autonomen Republik Burjatien, die sich südlich des Baikalsees erstreckt und deren Einwohner ethnisch stark mit den Mongolen verwandt sind.

So bekennen sich die Burjaten auch traditionell zum Vajrayana-Buddhismus, der vor allem in Tibet und eben der Mongolei verankert ist. Auch ihr spiritueller Führer – der inzwischen XXIV. Pandito Hambo-Lama – residiert im Kloster Iwolginski Dazan. Hier Bilder davon.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie
 

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie
 

Dat Ei 24.02.2025 17:38

Moin, moin,

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2322198)
So ziemlich mit das schönste Bild, dass Du hier zeigst, Frank. Und auch hier gefällt mir ihre Haarlosigkeit, ähnlich der buddhistischen Novizin am Vortag. Da merkt man mal, wieviel Ausdrucksstärke in einem Gesicht liegt, wenn dies nicht durch Haare mehr oder minder verdeckt wird.

auf eine weitere, neuerliche Einstellung des Nonnenbildes möchte ich nun, nachdem das Bild auch noch besprochen wurde, verzichten, auch wenn es sich Dana gewünscht hat. Wen die Geschichte hinter dem Bild interessiert, und warum das Bild auch für mich persönlich eine besondere Bedeutung hat, mag es biete hier in dem Posting / Thread nachlesen.

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2322198)
Warum manche Frau Haare trägt und manche nicht, konnte ich nicht erfahren, aber mich beeindruckte die linke Nonne (2.v.l.) optisch schon sehr.

Das Scheren des Kopfes hat im Buddhismus eine besondere Bedeutung. Siddhartha Gautama, der später als Buddha bekannt wurde, war ein Prinz im 6. Jahrhundert v. Chr. und lebte bis zu seinem 29. Lebensjahr das Leben eines Prinzen in einem Palast, abgeschirmt vom wahren Leben, das vor den Toren des Palastes tobte. Bei Ausfahrten vor die Tore des Palastes lernte er erstmalig die Zeichen des Alters, der Krankheiten und des Todes kennen. Bei seiner vierten Ausfahrt traf er einen Asketen und er erkannte für sich, dass Reichtum und Wohlstand nicht gegen Alter, Krankheit und Tod helfen. Diese Erfahrungen lösten Unzufriedenheit bei ihm aus, und er wollte es dem Asketen gleich tun, um dem Leid und Elend des menschlichen Lebens zu begegnen. Er zog aus dem Palast, machte sich auf seine spirituelle Suche und scherte sich demonstrativ sein langes, gepflegtes Haar, das Zeichen seiner Herkunft war, ab. Es ist ein Zeichen, dem Weltlichen zu entsagen. Neben kahlköpfigen Darstellungen findet man oft auch Darstellungen, auf denen er nur noch kleine, kurze Locken oder Haarknoten trägt.


Dat Ei

Dat Ei 24.02.2025 18:03

Moin, moin,

mein heutiger Beitrag sind zwei Bilder aus Saint Remi in Reims:








Dat Ei

bruno5 24.02.2025 19:55

Ich habe am 21.02.2025 im Post #542 Bilder von St. Marien gezeigt, einer der drei großen Backsteingotik-Kirchen in der Hansestadt Wismar, von der heute leider nur noch der Turm existiert. Heute möchte ich einige Bilder von der zweiten großen Kirche in Wismar zeigen, nämlich der Basilika St. Nikolai, die als Meisterwerk der Spätgotik im nordeuropäischen Raum gilt. Das erste Bild mit der Außenansicht habe ich bereits schon mal im Welterbe-Thread gezeigt.

St. Nikolai wurde zwischen 1380 und 1508 als Kirche der Seefahrer und Fischer nach dem Vorbild französischer Kathedralen erbaut. Der Grundriß von St. Nikolai zeigt eine 7-jochige Basilika mit Querhäusern, einem polygonalen Binnenchor und Chorumgangskapellen. Bemerkenswert ist die Gewölbehöhe des Mittelschiffs von 37m. Es ist damit das vierthöchste Kirchenschiff Deutschlands.

Der Turm trug ursprünglich einen 60m hohen Spitzhelm, so daß er eine Höhe von 120m erreichte. Dieser Turmhelm stürzte 1703 bei einem schweren Orkan ein und beschädigte das Gebäude stark. Danach erhielt der Turm das noch heute existierende querliegende Satteldach.

Im Innern von St. Nikolai findet man sowohl barocke Objekte (Hauptaltar, Kanzel) als auch mittelalterliche Objekte, die zum Teil gar nicht ursprünglich St. Nikolai gehörten sondern aus anderen Wismarer Kirchen stammen. Der Krämeraltar oder das Bronzetaufbecken aus dem Jahr 1335 gehörten ursprünglich zu St. Marien, der große gotischer Schnitzaltar zu St. Georgen, und der Thomasaltar dem ehemaligen Dominikanerkloster. Das 5. Bild zeigt den Krämeraltar, das 6. Bild einen Ausschnitt aus dem gotischen Schnitzaltar von St. Georgen.


Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie
 

CB450 24.02.2025 20:48

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2322247)
Irgendwie interessant, dass Du bewusst auf diese Poller abhebst. Wenn ich dort gestanden hätte, hätte ich vielleicht versucht, diese auszublenden. Aber warum? Sie gehören halt dazu, schaffen zusätzliche Stimmung, wie sie für eine Lagune typisch ist, und sind von Dir auch recht klug "platziert"...

Ein überaus stimmungsvolles Bild! :top:

Danke dir.
Ohne Poller fände ich das Bild flach und unspannend. Sie bringen Tiefe in das Bild und lockern den Vordergrund auf.
Das liegt allerdings auch an meiner Art der Fotografie. Es geht mir nicht um ein Bilddokument der Kirche. Sie ist natürlich prominent im Bild, aber trotzdem nur ein Element in der Komposition.

Dana 25.02.2025 07:47

Heute mal nur dieses Bild:


Bild in der Galerie

Denn die Menschen stellen ja sehr oft kleine Altäre auf und Jesuskreuze.
So ein großes am Wegesrand in Spello/Umbrien habe ich allerdings noch nicht gesehen, das kenne ich eher als Gipfelkreuz. Ok, es war auch der höchste Punkt des Dorfes, aber da muss man dann ja nicht so gipfelig angeben. :D

embe 25.02.2025 09:57

Das waren bestimmt die Kapuziner, die auf der anderen Straßenseite einen Konvent haben. :D

EDIT:
Bunte Kirchenfenster in den Christlichen Kirchen sind nicht nur schön anzusehen, sie waren früher sehr kostbar, weil aus dem teuren Material Glas. Damit natürlich auch wieder, wie die großen Kirchenbauten selbst, ein Zeichen von Reichtum, Macht und Einfluß.
In Zeiten, in denen die wenigsten Menschen in Europa des Lesens, geschweige denn des Lesens lateinischer Texte, mächtig waren (Übersetzungen der Bibel in die jeweiligen Landessprachen kamen ja erst recht spät auf, siehe Luther), dienten die bunten Glasfenster mit Szenen aus der Bibel oder aus Heiligengeschichten auch als Lese-Bilderbuch für die gläubigen Massen.
Oder sie machen einfach auch eine schöne Lichtstimmung. :D

Bild in der Galerie

Bild in der Galerie
Wie hier in Antoni Gaudis Sagrada Familia in Barcelona.

bruno5 25.02.2025 13:15

Heute möchte ich nur ein Arma-Christi-Kreuz zeigen, das am Ortsrand der französischen Gemeinde Aussois aufgestellt wurde. Diese besondere Art von Kreuz wird auch als Waffen-Christi-Kreuz oder Passionskreuz bezeichnet. Dabei handelt es sich um ein Kreuz, bei dem statt einer Darstellung des Gekreuzigten die Leidenswerkzeuge (lateinisch Arma Christi) sowie weitere Objekte im Zusammenhang mit der Passion Christi angebracht werden.

Bei dem Arma-Christi-Kreuz von Aussois sind folgende Objekte zu sehen: Die grüne Säule soll an die Geißelsäule erinnern. Die Leiter erinnert an die Kreuzabnahme. Darüber befinden sich drei lange Nägel, mit denen Christus ans Kreuz geschlagen wurde. Der darüber befindliche Purpurmantel symbolisiert die Verspottung Christi. Im Zentrum dann die Dornenkrone.

Auf der linken Seite des Kreuzbalken eine Hand, welche die bewahrende Hand von Gottvater symbolisieren soll. Als nächstes eine Zange zum Entfernen der Kreuznägel, eine Kanne als Symbol der Verurteilung durch Pontius Pilatus, das Schwert des Petrus, mit dem dieser ein Ohr abschlug, eine Lanze, mit der ein römischer Soldat Jesus die Seitenwunde zufügte, und eine Laterne, die an die Gefangennahme Jesu erinnern sollen.

Auf der rechten Seite des Kreuzbalken sieht man drei Würfel, mit denen die römischen Soldaten um das Gewand würfelten, den Hammer zum Einschlagen der Nägel, den Kelch, den Jesus beim letzten Abendmahl mit seinen Jüngern verwendete, die Geißel, mit der Jesus gequält wurde, den mit Essig oder Galle getränkten Schwamm auf einem Rohr, der Jesus am Kreuz gereicht wurde und ganz außen ein Geldsäckchen, das an die 30 Silberlinge erinnern soll, die Judas als Verräterlohn bekam. Oben am Kreuz die übliche Inschrift INRI (lateinisch Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum, übersetzt Jesus von Nazaret, König der Juden). Ganz oben auf dem Kreuz befindet sich noch ein Hahn, der an die Verleugnung Christi durch Simon Petrus erinnern soll.


Bild in der Galerie

Dat Ei 25.02.2025 13:55

Moin, moin,

heute geht es nochmal nach Myanmar...




Dat Ei

perser 25.02.2025 14:20

Zitat:

Zitat von embe (Beitrag 2322258)

Bild in der Galerie

Und auch so etwas prägt natürlich die Kindheit. :D
'Sankt Martin ritt durch Schnee und Wind, sein Pferd das trägt ihn fort geschwind...'

Das kenne ich von einer meiner Enkeltöchter in Kiel. Sie ging die letzten Jahre vor der Einschulung in einen evangelischen Kindergarten. Zweimal bin ich dann mit ihr beim Lampionumzug zu St. Martin mitgelaufen, zuvor gab es immer in der Kirche ein kleines Rollenspiel um den frierenden Martin. War wirklich schön inszeniert.

Der Lampionumzug war dagegen nie so prickelnd. Alles ging husch-husch - schnell zurück in die Kita, wo das Personal zügig seine vorbereiten Fettbemmen und den Kinderpunsch loswerden wollte, um nach Hause zu kommen. Völlig unromantisch.

perser 25.02.2025 14:24

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2322268)

Das zweite Bild gefällt mir mehr. Das Hochformat wird der gotischen Architektur besser gerecht, man sieht denn mehr Kreuzrippengewölbe. Außerdem finde ich, es ist dem Foto sehr dienlich, dass es nicht menschenleer ist. Selbst eine kleine Frau macht da sehr viel aus!

perser 25.02.2025 14:49

Zitat:

Zitat von bruno5 (Beitrag 2322275)
St. Nikolai, Wismar




Ja, St. Nikolai ist schon eine Wuchte. Allein der Altare wegen! Man fühlt sich sehr erhaben in ihr.

Und dabei gibt es in Wismar ja auch noch als dritte Großkirche St. Georgen, auch wenn die im Moment fast leer steht, nur durch Bänder-Installationen belebt wird.

Jedenfalls erstaunlich, wieviel riesige Kirchen sich in der vergleichsweise kleinen Innenstadt von Wismar drängen. Vermutlich müssen Seehandel und Schiffbau die Stadt damals reich gemacht haben.

Lustig finde ich bei St. Nikolai übrigens die Schweinchen-Skulpturen an der unmittelbar benachbarten Schweinsbrücke über die Grube. Ein origineller Kontrast.


Bild in der Galerie

Dana 25.02.2025 14:50

Zitat:

Zitat von embe (Beitrag 2322290)
Das waren bestimmt die Kapuziner, die auf der anderen Straßenseite einen Konvent haben. :D

Kannst du mal aufhören, SO viel nachzulesen, dass du mir die Pointe für morgen schon vorweg nimmst? :lol: :lol:

perser 25.02.2025 15:14

Zitat:

Zitat von Dana (Beitrag 2322287)
Heute mal nur dieses Bild:


Bild in der Galerie

Denn die Menschen stellen ja sehr oft kleine Altäre auf und Jesuskreuze.
So ein großes am Wegesrand in Spello/Umbrien habe ich allerdings noch nicht gesehen, das kenne ich eher als Gipfelkreuz.

Es ist so groß, dass ich es im ersten Moment glatt übersehen hatte. Ich suchte das Kreuz in der Ferne, hinter dem Torbogen, auf einem entfernten Dach ... ;)

perser 25.02.2025 15:23

Zitat:

Zitat von embe (Beitrag 2322290)
...dienten die bunten Glasfenster mit Szenen aus der Bibel oder aus Heiligengeschichten auch als Lese-Bilderbuch für die gläubigen Massen.

Durchaus eine sinnvolle Investition. Ich tue mich dagegen eher schwer damit, solche gläsernen Heiligenbild-Stories zu entziffern. Das hat aber sicher auch mit Sehgewohnheiten zu tun. Ich habe auch Probleme mit den Comic-Geschichten meiner Enkel, mag generell keine Bildergeschichten. Jeder tickt eben anders...

perser 25.02.2025 15:29

Zitat:

Zitat von bruno5 (Beitrag 2322296)
Arma-Christi-Kreuz am Ortsrand der französischen Gemeinde Aussois

Dabei handelt es sich um ein Kreuz, bei dem statt einer Darstellung des Gekreuzigten die Leidenswerkzeuge (lateinisch Arma Christi) sowie weitere Objekte im Zusammenhang mit der Passion Christi angebracht werden.


Bild in der Galerie

Echt spannend, Bruno. So etwas habe ich bisher weder gesehen, noch davon gelesen. SUF-Monatsthema bildet eben. Danke für die detaillierte Aufklärung!

In Zukunft werde ich in katholischen Gegenden mal etwas stärker auf solche Kreuze achten.

Übrigens auch schön fotografiert, so mit dem Berg und den Wolken im Hintergrund!

perser 25.02.2025 15:32

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2322298)
Moin, moin,

heute geht es nochmal nach Myanmar...


Mir scheint, Myanmar - wo ich noch nicht war - ist das Land mit den vielfältigsten und kunstvollsten Buddha-Skulpturen. Ich werde es noch herausfinden... ;)

bruno5 25.02.2025 16:07

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2322314)
Echt spannend, Bruno. So etwas habe ich bisher weder gesehen, noch davon gelesen. SUF-Monatsthema bildet eben. Danke für die detaillierte Aufklärung!

Es stimmt, man sieht derartige Kreuze nicht so oft. Mir sind sie zum ersten Mal 1997 in Saas-Fee aufgefallen. Daß eine Teilnahme am SUF-Monatsthema bildet, kann ich für mich nur bestätigen. Ich muß gestehen, daß ich bei einigen Objekten am Kreuz auch erst deren Bedeutung nachlesen musste. :oops:

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2322314)
Übrigens auch schön fotografiert, so mit dem Berg und den Wolken im Hintergrund!

Danke! Der kleine Ort Aussois liegt sehr malerisch am Südrand des Nationalparks Vanoise auf knapp 1500m Höhe in einer eindrucksvollen Gebirgslandschaft. :top:

Effjotter 25.02.2025 16:10

Zitat:

Zitat von perser (Beitrag 2322314)
Echt spannend, Bruno. So etwas habe ich bisher weder gesehen, noch davon gelesen.

Anderes Beispiel siehe #25 in diesem Monatsthema :D .


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 19:33 Uhr.