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About Schmidt 25.09.2015 20:37

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1742030)

...aber die thermodynamischen Prozesse von Otto- und Dieselmotor sind völlig unterschiedlich mit klarem Vorteil für den Diesel.

Das stimmt, aber die Emissionen pro 100 km sind einfach höher. Die Audi Diesel, welche am 24 Stunden Rennen von Le Mans teilnehmen haben eine Maximaldrehzahl von 5400! U/min. Höhere Drehzahlen sind beim Diesel unvernünftig, da sonst die Füllung der Brennräume stattfindet, wenn die Verbrennung noch nicht vollständig abgelaufen ist.

Der Otto Normalverbraucher prügelt allerdings sein Audi A6 / BMW Kombi oder Passat mit über 200 über die Autobahn, wobei auch solche Drehzahlen anliegen. Wo da die Emissionen sind, möchte ich gar nicht wissen.

In Frankreich hat man diese Probleme, dank 130 auf Autobahnen einfach nicht. Unser Auto dreht dann im sechsten Gang gerade mal 2450 U/min was optimal sein dürfte.

Gruß Wolfgang

Giovanni 25.09.2015 20:53

Zitat:

Zitat von ha_ru (Beitrag 1741848)
In der Studie kann man unter anderem lesen, dass:
  • Die Methode von Mazda im Zyklus (vorwiegend geringe Leistungsabgabe) funktioniert, bei höheren Leistungen (hohen Geschwindigkeiten...) nicht ausreicht (ich ziehe daher hier nicht den Hut).

Ist zwar ein Werbevideo, aber ein informatives:

http://www.mazda.de/videos/technologie/skyactiv-diesel/

Es ist doch so: Die besten Schadstoffe sind solche, die gar nicht erst entstehen. Dann wird man auch mit dem Rest einfacher fertig - eine evtl. noch nötige Nachbehandlung kann weniger (kosten- und energie-)aufwändig ausgelegt werden. Ich habe große Achtung vor den Konstrukteuren dieses relativ kleinen Autoherstellers aus Hiroshima.

Wie innovativ dort gedacht wird, zeigen auch die anderen Videos auf der Seite zu weiteren Technologien. Es erinnert mich an das verbreitete Zitat von demjenigen, der etwas unvoreingenommen einfach gemacht hat, obwohl die anderen darauf beharrten, dass es unmöglich sei.

a1000 25.09.2015 21:10

Das Rechtssystem der Vereinigten Staaten war für mich immer schon ...ehm...wie soll ich sagen... krank.
Wie können nur Laien in Milliardenprozessen entscheiden.Es ist immer wieder das gleiche. In Wirtschaftsprozessen haben Hausfrauen, Müllmänner oder auch Lehrer nichts zu suchen :flop:

Zitat:

Und am Ende entscheidet regelmäßig ein Geschworenengericht - also Laien. [.......] Die wollen die Verfahren natürlich auch über Emotionen führen und intensivieren. ..... Da wird es unter anderem um Kinder und Asthmakranke gehen, die vermeintlich zu viele Schadstoffe eingeatmet haben und dadurch zusätzlich belastet wurden.... http://www.spiegel.de/wirtschaft/unt...a-1054805.html
Bin kein VW Fan, aber ich hoffe,dass es nicht zu hart kommen wird.Und VW überlebt ... aber auch, dass sie jetzt zuhause richtig aufräumen.


Gruß

steve.hatton 25.09.2015 22:16

Das finde ich nicht. In der Regel sind Richter genausowenig informiert wie Geschworene - dafür werden i.d.R.gutachter zu Rate gezogen (hier wie dort) - und das Prinzip ist mehr das einer Strafe, die den Beklagten davon abhalten soll Gewinnerwartungen gegen potentielle Schadensersatzansprüche aufzurechnen....

a1000 25.09.2015 22:22

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 1742072)
dafür werden i.d.R.gutachter zu Rate gezogen (hier wie dort) -

Bringt aber wenig, wenn am Ende eine weinende Mutter ausschlaggebend wird.
Selbst wenn Fachleute Fehler machen können, Laien sind einfach gänzlich ungeeignet.
Würde mir niemals zutrauen in Prozessen wie Samsung-Apple, oder jetzt VW Entscheidungen zu treffen. Und ich bin gelernter Maschinenkonstrukteur...

Wie auch immer. Ich mag Fakten, viele andere Emotionen. OK.

Giovanni 25.09.2015 22:26

Zitat:

Zitat von a1000 (Beitrag 1742051)
Bin kein VW Fan, aber ich hoffe,dass es nicht zu hart kommen wird.Und VW überlebt ...

Vielleicht ist das eine Gelegenheit, nochmals über den Namen nachzudenken. Das war ja so weit ich mich erinnere schon mal in der Diskussion, wurde dann aber verworfen. Allein der Name "Volkswagen" stellt für mich schon immer ein Negativkriterium dar. Ich würde persönlich u.a. aus diesem Grund (und wegen des bis auf ein, zwei Modelle extrem langweiligen Designs bei VW) die Fahrzeuge der "Zweitmarken" Seat und Skoda oder natürlich Audi bevorzugen, wenn ich etwas aus diesem Konzern haben wollte.

a1000 25.09.2015 22:31

Zitat:

Zitat von Giovanni (Beitrag 1742077)
Vielleicht ist das eine Gelegenheit, nochmals über den Namen nachzudenken.

:top:
Hab gerade gestern daran gedacht. :)
Und Volkswagen haben ja heute so wie so andere.

frame 26.09.2015 09:59

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 1741939)
Das ist ein alter Hut, dass das Motorsteuergerät erkennen kann, dass die Vorder- oder Hinterräder stillstehen bzw. die Luftmasse und Saugrohrdruck nicht zur Geschwindigkeit passt. Die Kennfelder im MStG werden entsprechend parametrisiert, dass im NEFZ ein besonders günstiges Verbrauchsverhalten herauskommt. Hier geht es vorwiegend um den Verbrauch im Katalog und um die CO2 Flottenemission. Das kann man noch mit ein bisschen gutem Willen als "Optimierung" durchgehen lassen. Zuminndest ist der juristische Nachweis einer Betrugsabsicht schwierig, zumal die Grenzwerte daran angepasst und auch verschärft wurden.

Das Novum ist der Nachweis im Softwarecode, dass ein "defeat device" installiert wurde welches die Abgasreinigung im Normalbetrieb drastisch in ihrer Wirkung reduziert. Das heisst, dass die Software absichtlich in missbrächlicher Art und weise erstellt und die damit ausgestattenten Fahrzeuge in betrügerischer Absicht dem Zertifizierungsverfahren unterzogen wurden.

Das ist eine andere Qualität.

Also für mich klingt das irgendwie doch nach einem graduellen Unterschied - auf dem Prüfstand werden Parameter angepasst um die Grenzwerte einzuhalten (neben physikalischen Dingen wie schmale Reifen, Abschalten aller Verbraucher, Verkleben der Ritzen etc.).
Das tun anscheinend alle und das ist auch (in Europa) legal, dafür hat Mutti in Brüssel gesorgt (wurde in irgendeiner der vielen Reportagen gesagt).
VW hat nun einfach im Normalbetrieb (immer oder nur bei bestimmten Lastzuständen?) die Abgasreinigung runtergefahren/deaktiviert um bessere Leistung und weniger Verbrauch (das Regenerieren des Partikelfilters braucht viel Kraftstoff) zu erzielen. Für NOx - das in Europa nicht sehr relevant ist - hätte man noch Harnstoff gebraucht?

Mich verwirrt das alles nur noch.

Dass es anhand der Sourcen nachgewiesen wurde konnte ich aber nirgendwo nachvollziehen, meiner Meinung nach hat VW es einfach nur zugegeben weil die Amis ihnen die Zulassung der 2016er Modelle verweigern wollten solange sie nicht die Diskrepanz zwischen Prüfstand und Strasse erklären können ...

phootobern 26.09.2015 11:21

Zitat:

Das Rechtssystem der Vereinigten Staaten war für mich immer schon ...ehm...wie soll ich sagen... krank.
Wie können nur Laien in Milliardenprozessen entscheiden.Es ist immer wieder das gleiche. In Wirtschaftsprozessen haben Hausfrauen, Müllmänner oder auch Lehrer nichts zu suchen
In diesem Fall finde ich es gerade Richtig, es sind auch lauter Laien Betroffen.
Ich hoffe dass dieses Urteil VW richtig schmerzen wird, auch wenn es zur Aufspliterung des Konzernes führen kann.

frame 26.09.2015 11:40

Zitat:

Zitat von phootobern (Beitrag 1742164)
In diesem Fall finde ich es gerade Richtig, es sind auch lauter Laien Betroffen.
Ich hoffe dass dieses Urteil VW richtig schmerzen wird, auch wenn es zur Aufspliterung des Konzernes führen kann.

Ich glaube nicht dass ein Laie auch nur annähernd beurteilen kann was ein erhöhter Stickoxid oder CO2 Ausstoss bedeutet - viele Laien oder auch Profis in den USA glauben ja nichtmal an den Klimawandel - so what Co2???
Wirklich betroffen ist nur die Behörde weil deren Messverfahren gezielt unterlaufen wurde.

Es wird ja nicht ein Urteil geben sondern wahrscheinlich ganz viele Prozesse in vielen Ländern - dafür dass im Endeffekt eigentlich kein einziger Mensch einen messbaren - gesundheitlichen oder finanziellen - Schaden hat schon ganz schön heftig.

Aber Atomkraftwerke deren Abfälle auf Jahrtausende die Folgegenerationen belasten werden sind gut für uns ...

Ich würde gerne mal eine Berechnung sehen wieviel Mehrausstoss alle diese Autos während ihres Lebens haben werden/würden und dann einen Vergleich mit dem was Kohlekraftwerke, LKWs, Kreuzfahrtschiffe mit ihrem Schweröl und Co. so ausstossen ...


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