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Roland Hank 20.12.2014 16:05

Ich kann die Einstellung von Ingo völlig verstehen und es spricht absolut nichts dagegen mit dem zufrieden zu sein was die Kamera liefert. Das man das noch optimieren könnte weiss er, aber es ist ihm den Aufwand nicht wert, weil es in seinem Sujet nur wenig bringt. Das finde ich absolut OK.

Zitat:

Zitat von fbenzner (Beitrag 1654711)
Ich habe mich schon des öffteren mit den RAW Jüngern hier im Forum angelegt und werde auch nicht RAW fotografieren nur weil es "Profihaft" Mode ist.

Solche Aussagen sind nicht nur provokativ, sondern auch völliger Unfug. Das Ergebnis sind dann halt solche Bilder, die du lieferst. Kann sich jeder seine eigene Meinung darüber bilden, einen Blumentopf gewinnen wirst du damit nicht.

Zitat:

Zitat von Oldy (Beitrag 1657250)
Es ist vollkommener Humbug, beispielsweise 300 Urlaubsbilder einzeln bearbeiten zu wollen. Da lasse ich erst einmal die Automatik ran. I.d.R. habe ich dann das gleiche Ergebnis wie JPG-OOC.

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 1657257)
Ich sehe schon, wo mein Problem wirklich liegt....bei mir sinds eher 3000 Urlaubsbilder

Nun, ich bearbeite gerade ca. 300 Bilder aus 4000, jedes einzelne individuell für sich, weil ich diesbezüglich einfach zum Perfektionisten geworden bin und mir das was Lightroom liefert, meinen eigenen Ansprüchen nicht mehr genügt. Natürlich ziemlich zeitaufwendig, aber das erzielte Ergebnis ist es mir wert.

Zitat:

Zitat von bubu52 (Beitrag 1657224)
Wenn Raw, dann individuelle Bildentwicklung.

Der Meinung bin ich zwar auch und praktiziere es so. Aber sich die Möglichkeit einer Bearbeitung offen zu halten und ein paar Bildoptimierungen automatisch vornehmen zu lassen finde ich jedoch auch als absolut nachvollziehbares Argument.

Zitat:

Zitat von bubu52 (Beitrag 1657224)
Richtig eingestellt habe ich nach dem Konverter ein PSD oder 16Tiff zur Verfügung. Das mag für die einen Argument genug sein, immer Raw zu fotografieren. Ist aber in 9 von 10 Fällen unnötig.

Das sehe ich ganz anders, es ist in keinen Fall unnötig. Mal mehr mal weniger, aber ich behaupte von mir, daß ich bezüglich der Bildwirkung aus jedem RAW mehr heraus geholt habe als das JPEG out of Cam. Ein Ansel Adams war auch nur deshalb so erfolgreich, weil er die Nachbearbeitung in der Dunkelkammer perfektioniert hat und dort einfach besser war wie alle anderen.

Zitat:

Zitat von bubu52 (Beitrag 1657224)
Es kommt aufs Motiv an. Raw ist dann angesagt, wenn der Dynamikumfang die Belichtungsmöglichkeit des Sensors sprengt. Das ist bei den meisten Motiven nicht der Fall. Da genügt Jpeg vollkommen. Dann ist Raw natürlich angesagt, wenn Collagen oder aufwendige Retuschen in der Nachbearbeitung vorgenommen werden müssen. Wie in der Werbung meist gefragt. Dass sind Arbeiten, die ein Fotoamateur kaum macht. Und wenn - sorry - dann amateurhaft.

Ich würde das anders formulieren. RAW ist dann besonders effektiv, wenn der Dynamikumfang die Belichtungsmöglichkeit des Sensors sprengt. Die Anspielung auf das amateurhafte Vorgehen des Fotoamateurs finde ich jedoch sehr überheblich und völlig daneben.

Zitat:

Zitat von bubu52 (Beitrag 1657224)
Die meisten Profis, auch jene, bei denen eine Glanzfotografie in einem Magazin das Endresultat ist, fotografieren in Jpeg. Das sind doch keine Stümper!

Erstens arbeiten die unter ganz kontrollierten Lichtbedingungen und unbearbeitet sind die Arbeiten mit Sicherheit nicht. Noch mal die Frage, welchen Vorteil bieten dann JPEG ?

Zitat:

Zitat von bubu52 (Beitrag 1657224)
Letztlich gibt es ein 8-bit Jpeg als Ausgabeformat. Sei es am Monitor oder auf dem Papier. Raw ist also nur eine erweiterte Dynamik in der Zwischenbearbeitung.

Richtig, aber genau darum geht es.

Zitat:

Zitat von bubu52 (Beitrag 1657224)
Ich wiederhole: Bei den allermeisten Motiven unnötig. Teilweise sogar kontraproduktiv, weil der "Raw-Junkie" auf Teufel komm raus jedes Detail aus der Aufnahme kitzelt, bis die Aufnahme schliesslich in einem völlig unhomogenen Bild ihren Niederschlag findet. Die Foren sind voll von solchen Pseudo-HDRs.

Das kannst du wiederholen so oft du willst, es wird deshalb nicht richtiger. Nur weil es einen Haufen Leute gibt, die glauben maximal an den Reglern zu drehen zu müssen um den Effekt zur zentralen Bildaussage zu machen und Bilderforen damit zumüllen ist das doch kein Argument gegen eine gut gemachte Nachbearbeitung die die Bildaussage unterstützt und dem Foto erst die Seele gibt. Letzteres kann man auf jedes Bild erfolgreich anwenden.

Zitat:

Zitat von bubu52 (Beitrag 1657275)
Vielleicht gehst du mal in einen Fotografie-Club und schaust die die Aufnahmen jener Mitglieder an, die vorwiegend Jpeg fotografieren. Könnte eine lehrreiche Stunde werden. ;)

Den Zahn kann ich dir gleich ziehen, wenn ich mich irgendwo auskenne, dann in der deutschen und internationalen Fotoclub Szene. Es gibt keinen einzigen erfolgreichen JPEG Out of Cam Fotografen. Die deutsche Fotomeisterin von 2009 fotografiert zwar in JPEG, aber fast ausschließlich Portraits unter kontrollierten Lichtbedingungen, von unbearbeitet sind die aber auch weit entfernt. Und wenn schon bearbeitet, welchen Vorteil bietet dann JPEG. Richtig, gar keinen. Die Leute, die mit der Einstellung zu uns kommen, man müsse nur vorher alles richtig einstellen und dann könne man in der Nachbearbeitung nichts mehr verbessern, stellen sehr schnell fest wo ihre Grenzen liegen.

Gruß vom RAW-Junkie
Roland

walt_I 20.12.2014 18:33

Hallo Roland,

da bin ich ganz bei Dir!
Aber einen Punkt hast Du nicht angesprochen:

Zitat bubu52:

"Die meisten Profis, auch jene, bei denen eine Glanzfotografie in einem Magazin das Endresultat ist, fotografieren in Jpeg. Das sind doch keine Stümper!"



Sorry, aber so einen Unfug liest man selten!
Ich habe von den Profis die ich kenne (etliche auch aus Tutorials) KEINEN EINZIGEN gesehen der JPG fotografiert. Die weitaus meisten benutzen LR.

L.G.
Walt

bubu52 21.12.2014 10:00

Zitat:

Zitat von walt_I (Beitrag 1657423)
Sorry, aber so einen Unfug liest man selten!

L.G.
Walt

Vielleicht mässigst du dich ein wenig im Ton. Viel scheinst du in deinem Leben ja noch nicht gesehen zu haben. :flop:

DonFredo 21.12.2014 10:28

Und nun kehren wir wieder zu einem freundlichen Ton und Fakten zurück, denn schließlich ist Heute der 4. Advent.

awdor 21.12.2014 11:26

Zitat:

Zitat von walt_I (Beitrag 1657423)
Ich habe von den Profis die ich kenne (etliche auch aus Tutorials) KEINEN EINZIGEN gesehen der JPG fotografiert. Die weitaus meisten benutzen LR.

L.G.
Walt

Ich bin zwar kein Profi, aber ich benutze auch LR. Aber ich fotografiere in JPEG, will heissen, dass LR nicht nur Erkennungsmerkmal für RAW-Leute ist.

Grüsse
Horst

Tikal 21.12.2014 12:41

Schön wie sich hier alle einig sind. Aber geht es hier noch speziell um die Raw Ausgabe über DxO gegenüber den Kamera Jpegs oder ist es ein allgemeiner Thread Raw vs Jpeg geworden?? Denn was man mit Lightroom erreicht, ist ja hier nicht wichtig oder? Ich selber lese gerne mit, allerdings gehts doch nicht mehr um eine spezielle Software. Hier wird über Grundsatzfragen diskutiert.

Nilsen 21.12.2014 12:55

sehr interessante Diskussion
 
Hallo zusammen

Eine sehr interessante Diskussion :-)
Ich habe mal das ganze durchgelesen. Ich verstehe beide Seiten. Daher nutze ich teils nur jpg und teils RAW. Je nach Situation halt.

Viele "RAW-Extremisten" erinnern mich an "Ich-nutze-nur-bis-max-800-ISO-Extremisten"
Das heutige Kamera-JPG bei Sony (kenne es von der A700 und A77II) ist schon sehr gut.
Früher war das sicher nicht so. Früher war auch bei den ISO 800 auch Schluss - heute nicht mehr.
Teils sind die Meinungen langjähriger Fotografen sehr festgefahren auf die Erfahrungen, die jemand von früher immer noch im Kopf hat. Dass sich das mit dem technischen Fortschritt ändert, lässt man vielmals aussen vor.

Soll heissen, dass ich früher auch nur mit JPG arbeitete, da ich RAW nicht verstand und meistens mit den Bildern zufrieden war.
Dann kam das Schlüsselerlebnis und ich habe am WhiteTurf in St.Moritz bei greller Sonne und Schnee fotografiert. Schwarze Pferde auf weissen Hintergrund. Da stiess ich mit meiner A700..oder wars noch die KoMi 5d... an die Grenze.

Seither schiesse ich immer doppelt - sprich JPG+RAW - Warum?

JPG nutze ich, wenn ich nur etwas rumknipse, Stadtbummel, Vereinsanlässe usw. Dann ist mir der Aufwand zu gross für den RAW-Schritt und der Unterschied zum JPG ist marginal.

RAW mit der "Autoeinstellung im Batch-Modus" nutze ich dann, wenn ich etwas bewusster fotografiere und im RAW-Converter sehe, dass da alles gut rauskommt. Sprich wenn die Aufnahme-Situation etwas heikler war (Licht, Weissabgleich, Dynamik-Umfang...) - aber nicht extreme Unterschiede habe.

RAW im Einzelverarbeitungsmodus (ich bearbeite jedes Foto einzeln und variiere jede einzelne Einstellung leicht bis stark) nutze ich dann z.B. bei einem Modelshooting, bei extremen Aufnahme-Situationen, wenn ich meinen künstlerinschen Freiraum nützen will und z.B. zwei ähnliche Fotos einmal mit einem solchen Farbton/Bildwirkung und einmal mit einem anderen Farbton/Bildwirkung haben will. D.h. damit ich Variationen und spezielle Fotos habe (also ein künstlerischer Ansatz). Oder wenn ich (wie z.B. bei einem Horrorshooting in einer Ruine) spezielle - etwas unnatürlichere - Farben / Lichter haben will.

Diese Unterscheidung hat auch viel mit dem Verhältnis Zeit - Nutzen zu tun.

Es ist wie immer - im Dorf brauche ich meine 144PS meines Autos nicht - auch nicht den 4x4. Aber auf Pässen oder beim Beschleunigen in heiklen Situation bzw. 4x4 im Schnee sind das praktische Sachen.

Daher ein kleiner Tipp für die JPG-Fraktion. Einfach JPG+RAW aufzeichnen und am PC entscheiden, ob mal ein RAW genutzt werden soll. Speicherplatz ist definitiv kein Argument mehr.
Auch der Sony RAW Converter ist schon recht brauchbar.
Und je nach Sony-Kamera-Modell kann man CaptureOne gratis runter laden.


Weihnachtliche Grüsse
Harry

Tikal 21.12.2014 13:10

Zitat:

Zitat von Nilsen (Beitrag 1657630)
Daher ein kleiner Tipp für die JPG-Fraktion. Einfach JPG+RAW aufzeichnen und am PC entscheiden, ob mal ein RAW genutzt werden soll. Speicherplatz ist definitiv kein Argument mehr.
Auch der Sony RAW Converter ist schon recht brauchbar.

So fahre ich seit Jahren. Obwohl ich in beiden Formaten fotografiere, brauche und nutze ich meistens Jpeg Dateien. Selbst diese kann man noch ganz gut bearbeiten und was raus holen. Speicherplatz ist in der Tat kein Problem, aber man verzichtet dabei auf ein paar Vorteile von Jpeg only. In Jpeg only muss die Kamera nicht so lange schreiben und den Fotografen warten lassen wie in Jpg+Raw (Stichwort Buffer). Einige Features und besondere Modi sind halt nur in Jpeg only möglich, beispielsweise AutoHDR, MFNR und Bildeffekte. Bisher konnte ich nicht immer einfach die Kamera Jpegs mit den Raw Dateien erreichen.



Allerdings habe ich den Sony Image Data Converter (Raw) gerade vor kurzem für mich neu entdeckt (sogar unter Linux über WINE). Damit erhalte ich aus den Raw Dateien ohne weiteres Zutun fast identische Ausgaben wie sie mir die Kamera Jpeg liefert. Zusätzlich kann ich noch ein paar Kleinigkeiten wie Weißabgleich oder Schärfe anpassen und dann in best möglicher Jpeg Qualität (Einstellung der Kompression) oder in 16 Bit Tiff für weitere Bearbeitungen ausgeben.

MonsieurCB 21.12.2014 13:38

"Einige Features und besondere Modi sind halt nur in Jpeg only möglich, beispielsweise AutoHDR, MFNR und Bildeffekte"

.. genau DAS ist in meinen Augen ein in dieser Diskussion bisher stark vernachlässigter Aspekt - und auch der Grund, warum ich (schweren Herzens) meist im jpg-Modus bleibe. Es ist einfach lästig, z.B. "raw+jpg" eingestellt zu haben und dann mal eben ein paar HDR-Bilder zu machen; Erst wieder die Grundeinstellung ändern, fofotografieren, dann wieder umstellen ... und das womöglich mehrfach an einem Tag ... irgendwann will man schließlich fotografieren und nicht ständig in Menüs navigieren!

dey 21.12.2014 13:54

Tikal

Ich war ja auch ein Fan von idc. Dxo kann es genauso gut oder sogar besser.
Auch capture one funktioniert.

Der Thread war ca. 3 Jahre eingeschlafen. Das er unter neuen Vorzeichen weiter geführt wurde hat ihn überhaupt erst belebt.

bydey

@monsieur
Diese jpg features können gut auch nachträglich gemacht werden.
Einzig MFNR ist nicht wirklich simulierbar. Es passt allerdings auch nur für wenige recht statische Motive.

bydey


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