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MD800 03.08.2011 15:00

Das Problem von Laien (wie mir) ist, daß die Fachsprache "Juristen-Deutsch" oft mit "Deutsch" verwechselt wird.
Das sind zwei völlig verschiedene Welten.

Grüße
Uwe

p.s. Die obige Idee stammt nicht von mir, sondern von Prof. Uwe Wesel aus seinem Buch Jura für Nichtjuristen.

Sofian 03.08.2011 15:04

:D

Hinzu kommt, dass manche Gesetze (wie das BGB) ja schon über 100 Jahre alt sind, und die Sprache damals schon ein wenig anders war.

h_Till_w 03.08.2011 16:13

Zitat:

Zitat von Sofian (Beitrag 1205324)
Ob das wirklich ein Problem ist bezweifel ich, siehe unten.



Sorry das ist Humug :(

Die Juristen tun sich nicht schwer, weil es seltsam klingt sondern, weil deutsche Gesetzestexte in der Rege auslegbar sind. Dort wiederum gibt es in der Rechtstheorie verschiedene Möglichkeiten Recht auszulegen (z.B. rein wörtlich, induktiv, deduktiv etc.)

Wie exakt ein Gesetz definiert ist, kommt auf das einzelne an. Die meisten Gesetze sind eben nicht sehr exakt formuliert, da sie auf Auslegung bewusst ausgerichtet sind. Der Gesetzgeber hat das ziemlich clever gemacht, um nicht jedes Jahr die Gesetze ändern zu müssen, wenn die Welt sich verändert (siehe Medienrecht) sondern mittels Rechtsprechung Recht fortzuschreiben und Recht zu konkretisieren

Insofern hat gerade das Thema etwas "veröffentlichen" sicher seit Durchdringung des Internets in alle Haushalte eine ganz andere Qualität und wird vor Gericht dadurch eventuell anders bewertet als 1995.

Was ich verdeutlichen wollte (und wieder versuche) selbst Volljuristen können im Dunkeln tappen, wenn es sich nicht um ihr Spezialgebiet handelt. Denn um eine echte Einschätzung zu haben, nützt es nichts ins KuG zu schauen und im Netz zwei, drei Blog Diskussionen zu lesen, sondern einen Spezialisten zu fragen respektive aktuelle BGH Rechtsprechung zu dem Thema sich genehmigen =)


ich habe mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt.
also, der Gesetzgeber will meistens ein bestimmtes verhalten unterbinden. Und das versucht er so klar und all gemeingültig festzulegen.

zb. der Grund warum es das Gesetz mit dem Recht am eigenen Bild gibt ist das Bilder vom Frisch verstorbenen Biskmarkt gegen dem Willen seiner Erben und so weiter veröffentlicht worden sind. So etwas sollte in Zukunft verhindert werden.



das mit dem Juristen die auch nichts wissen stimmt, meist gibt es nicht nur ein Gesetz welches zu beachten ist sondern eine reihe und dann noch einiges an Verordnungen Kommentaren Legaldefinitionen und der gleichen.

zb. Was ist eine "zur Schau Stellung" und wann ist es keine.
bzw wann kann man welchen § in der Praxis wie anwenden, das ist es was die Juristen eben lernen, und nicht nur auf der Uni sondern eben in der Praxis.



aber was uns alle beruhigen sollte, in der Street Photograpy (und das ist ja der Knackpunkt) spielt das alles (noch) keine wirkliche rolle, wie gesagt in der Praxis nicht in der Rechtstheorie und in den Foren.
Oder habt ihr Urteile gefunden bei denen es eben um Street Bilder geht (in Deutschland) Ich nicht.



ach noch was, Was ich festgestellt habe ist, das wenn man das Logo Abklebt man viel unauffälliger wirkt und ich vermute auch Harmloserer (hilft vielleicht nicht wenn man mit einem Riesentele durch die Stadt läuft)

Sofian 03.08.2011 16:19

Zitat:

Zitat von h_Till_w (Beitrag 1205495)
ich habe mich vielleicht nicht klar genug ausgedrückt.
also, der Gesetzgeber will meistens ein bestimmtes verhalten unterbinden. Und das versucht er so klar und all gemeingültig festzulegen.

Sorry, hatte ich wirklich nicht so verstanden.

Zitat:

Zitat von h_Till_w (Beitrag 1205495)
ach noch was, Was ich festgestellt habe ist, das wenn man das Logo Abklebt man viel unauffälliger wirkt und ich vermute auch Harmloserer (hilft vielleicht nicht wenn man mit einem Riesentele durch die Stadt läuft)

Wie meinst du das mit Logo? Der Schriftzug auf dem Blitz oder das Alpha?

lüni 03.08.2011 16:23

Ach naja jeder Kreis von Menschen, der sich für wichtig hält versucht das eindringen dritter durch schaffen einer eigenen "Sprache" zu verhindern.

Dazu gehören eben neben der Kirche, Ärtzten, Techniker und Ing. eben auch Juristen und eben alle die sich für elitär halten.

Das ist halt so, schon seit über 2000 Jahren ;)

Steffen

Pittisoft 03.08.2011 16:23

Zitat:

Zitat von h_Till_w (Beitrag 1205495)
ach noch was, Was ich festgestellt habe ist, das wenn man das Logo Abklebt man viel unauffälliger wirkt und ich vermute auch Harmloserer (hilft vielleicht nicht wenn man mit einem Riesentele durch die Stadt läuft)

dadurch glaubt dann jeder wenn du ein 70-200SSM drauf hast das du eine Canon hast und wichtig bist:):):)

h_Till_w 03.08.2011 16:25

vor allen die Schrift am Blitz, das ist es ja was dem Betrachter ins Auge sticht.

und ich glaube wenn ein Laie da eine bekannte Marke Liest hat er eben gleiche den Papparazie im Kopf mit all den unangenehmen Sachen die man mit denen Verbindet.

ich denke Ohne die Schrift nimmt er die Kamera einfach als irgendeine Touristenkamera wahr

---------- Post added 03.08.2011 at 16:27 ----------

Zitat:

Zitat von Pittisoft (Beitrag 1205506)
dadurch glaubt dann jeder wenn du ein 70-200SSM drauf hast das du eine Canon hast und wichtig bist:):):)

wenn ich auf der Strasse Fotografiere will ich genau das gegenteil erreichen ^^
aber vielleicht bekommt man so Model schneller Nackig ^^

ob das auch geht wenn ich mein Ofenrohr weiß lackiere ? :lol:

---------- Post added 03.08.2011 at 16:31 ----------

Zitat:

Zitat von lüni (Beitrag 1205504)
Ach naja jeder Kreis von Menschen, der sich für wichtig hält versucht das eindringen dritter durch schaffen einer eigenen "Sprache" zu verhindern.

Dazu gehören eben neben der Kirche, Ärtzten, Techniker und Ing. eben auch Juristen und eben alle die sich für elitär halten.

Das ist halt so, schon seit über 2000 Jahren ;)

Steffen

meist hat so etwas ja auch einen Praktischen Grund, um Dinge Klar zu beschreiben.

zb Bug und Heck, warum sagt man nicht vorne und hinten? oder Backbord und Steuerbord da könnte man auch links und rechts sagen.

nur die anderen Bezeichnungen sind eben abhängig wie man auf dem Schiff steht und die Fachbegriffe bezeichnen die Stellen eben klarer

aber klar ist es auch schick mit Fachsprache sich als Experte zu geben und sich von den armen Laien abzugrenzen :twisted:

Itscha 03.08.2011 16:48

Zitat:

Zitat von lüni (Beitrag 1205504)
Ach naja jeder Kreis von Menschen, der sich für wichtig hält versucht das eindringen dritter durch schaffen einer eigenen "Sprache" zu verhindern.
Dazu gehören eben neben der Kirche, Ärtzten, Techniker und Ing. eben auch Juristen und eben alle die sich für elitär halten.
Das ist halt so, schon seit über 2000 Jahren ;)
Steffen

Das hat mit "elitär" nix zu tun. Gesetze sollen allgemeingültig sein. Daher werden Sie so neutral wie möglich und so exakt wie erforderlich formuliert.
Das klappt im Gesetzgebungsverfahren mal besser und mal schlechter. ;) Wie bei allen anderen Handwerkskünsten auch.

Sicher gibt es auch unter Juristen selbstverstandene Elite. Das ist aber ein anderes Thema...

HeinS 08.08.2011 12:45

Hoffe, ich habe jetzt den passenden Thread erwischt. Habe mir die 15 Seiten nicht nochmal durchgelesen. :oops:

Heute stand ein Artikel bei uns in der Zeitung. http://www.osnabruecker-nachrichten.de/

Interview mit Christian Zappe: http://www.christian-zappe.de/

Niemals ungefragt ein Foto hochladen.

Der meint auf die Frage, ob mein Foto im Netz hochgeladen werden darf Zitat:
"....Klar kann ich dem widersprechen. .... ich muss jeden, der auf einem Bild zu sehen ist vorher fragen, ob ich sein Foto einstellen darf. Auch bei Gruppenbildern. Sobald auch nur einer widerspricht, darf ich das nicht mehr hochladen."

Als Abgelichteter hat man Anspruch auf Löschung.

Ob das auch für Pressefotografen gilt, Zitat:
"Dieses Privileg (zur Veröffentlichung) steht nur Medienmachern zu. Für Privatnutzer gilt das nicht....Da gilt das Persönlichkeitsrecht...."

Ich finde auch, dass man sich die Erlaubnis schon holen sollte. Nimmt ja auch alles Überhand. Gerade bei Facebook. Ich würde mein Ok wohl nicht mehr geben...und meine Enkelkinder warne ich auch ständig vor den möglichen Gefahren...

mrieglhofer 08.08.2011 14:53

Zitat:

Ich finde auch, dass man sich die Erlaubnis schon holen sollte
Na dann mach mal ein Gruppenfoto von der Erstkommunion oder Firmung und hole danach die Zustimmung ein. Viel Spaß ;-)
Bisher halten wir es so, dass wenn sich jemand zu einem Gruppenbild hinstellt, er auch klar zu erkennen gibt, fotografiert zu werden und daher im Rahmen der Veranstaltungsdokumentation auch veröffentlich werden darf. Sonst braucht er sich ja nicht dazuzustellen.

Zitat:

Der strenge Einwilligungserfordernis des § 22 KUG würde die Presse- und Kunstfreiheit nahezu unmöglich machen. Daher sieht § 23 KUG u.a. folgende drei Ausnahmen vor, nach denen Personenfotos auch ohne Einwilligung des Abgebildeten veröffentlicht werden dürfen:

a) Bilder aus dem Bereich der Zeitgeschichte
b) Bilder, auf denen die Person nur als Beiwerk erscheint und
c) Bilder von Versammlungen und Aufzügen.
Sollte dies kippen, weil irgendjemand danach einen Aufstand macht, bleibt halt nichts anderes übrig, als das schon bei der Anmeldung als Bedingung reinzugeben und darauf hinzuweisen, dass mit dem Dazustellen zum Gruppenbild die Zustimmung erteilt wird. Dann gibt es halt vielleicht nicht mehr alle Kinder auf dem Bild. Aber das ist eh nicht mein Problem, ob die sich dann sehen.

Das einzige was sich damit ändert wird dann sein, dass bei jeder Veranstaltung halt auf der Eintrittskarte der Vermerk ist, dass du dem Veröffentlichen von Fotos zustimmst. Damit ist dsa rechtlich einwandfrei und du musst ja nicht hingehen.


Zitat:

Nimmt ja auch alles Überhand. Gerade bei Facebook. Ich würde mein Ok wohl nicht mehr geben...und meine Enkelkinder warne ich auch ständig vor den möglichen Gefahren...
Gefahrenabwehr ist ja gut, aber leider schleicht sich langsam eine volle Paranoia in die Gesellschaft. Wenn jemand bei einer Veranstaltung sich danach nicht im Internet sehen will, soll er sich halt vorher überlegen, ob er das vertreten kann und sonst halt einfach nicht hingehen. Aber dabei sein und danach auf "mein Name ist Hase" zu spielen finde ich irgendwie dumm. Davon abgesehen, dass das eh nicht verhinderbar ist.


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