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@minfox: Dein Beitrag zeigt das ganze Dilemma. Kritik ist natürlich erlaubt und muss auch sein. Gerne auch kreativ und stichelnd in den Fankurven. Das müssen die Verantwortlichen aushalten. Bei Fadenkreuzen (egal welche Person), Rassismus, etc. hört aber nicht nur bei mir spätestens der Spaß auf.
Weiter oben hatte ich schon geschrieben, dass ich grundsätzlich gegen Kollektivstrafen bin. Die Ereignisse der letzten Tage waren eine direkte Folge davon. Dietmar Hopps Reaktionen kann ich sehr gut nachvollziehen, aber aus strategischer Sicht bräuchte er bessere Berater, um den Knoten zumindest zu lockern. Ähnliches gilt für die Ultras. Den Bogen zu überspannen und beim Sehnenriss die Schuld pauschal dem Gegenüber zu geben, hilft niemanden. Es lässt Großteile der Bevölkerung - von manchen Fans abfällig Eventpublikum genannt - im besten Fall ratlos zurück. Fankurven sind übrigens kein rechtsfreier Raum, was viele Ultras anscheinend anders sehen. Sie schaden damit oft ihrem Verein, wovon zum Beispiel der SV Waldhof mehr als ein Lied singen kann. Von daher kann ich die Aussage, dass das keine wirklichen Fans sind, zumindest teilweise nachvollziehen. P.S.: Nach einem Spiel zufällig in einem Zug zu landen, in dem gleichzeitig Fans beider nicht befreundeten Vereine die Heimkehr antreten, ist als Außenstehender alles andere als ein Vergnügen. Da habe ich schon schlimme Erlebnisse gehabt. Fußball ist eigentlich nur Sport und Unterhaltung, für manche aber eine - radikale - Religion. |
Und mich ärgert bei diesem Hass und Hetze, dass hier gegen einen Menschen gehetzt und beleidigt wird, der sich aktiv für seine Mitmenschen einsetzt über Sport, Kultur, ...
Und der bei allem Geld, das er sich ehrlich und hart verdient hat, nicht die Menschen in seiner Umgebung vergessen hat. Solchen Menschen gebührt Respekt für ihre soziale Einstellung. |
Es will doch auch gar niemand "eure" Tradition kaufen!
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Die Kollektivstrafe war zur Bewährung und gegen die Bewährung wurde verstoßen - soweit ich das weiß. Also zieht die Strafe - so wie in allen anderen Bereichen des Lebens auch.
Und solange die Täter sich verstecken und dabei gedeckt werden, muss man das Vorgehen unterbinden. Da sehe ich Personalisierung (keine Kontingente) und Kollektivstrafen als die Mittel. Es hat ja auf keiner der Umstehenden denen die Kapuze abgezogen oder die Banner weggenommen. |
Tut mir leid, aber bei der Hetze gegen einen Menschen wie Herrn Hopp stellt ihr Euch außerhalb der sozialen Norm - kein Pardon!
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Ich finde es zumindest gut, dass Hopp einen Teil seines Riesenvermögens an Teile der Bevölkerung ausschüttet. Dass er Millionen in seinen alten Dorfverein steckt(e), anstatt ebensolche Summen mit Segelyachten wie SAP-Mitbegründer Hasso Plattner - u.a. für Duelle mit Oracle-Milliardär Larry Ellison - zu verbraten, ist auch nicht ganz verkehrt.
Dass es vielen auf den Keks geht, dass durch teils glückliche Umstände und durch die gesetzlichen Bestimmungen Einzelpersonen überhaupt solch gigantische Vermögen aufbauen können, kann ich auch in Teilen nachvollziehen. Da wäre dann im Zweifel eine grundsätzliche Systemkritik vorzuziehen, aber eine Person bzw. ein Kopf liefert halt die einfachere Zielscheibe. Wobei mir da als Ultra wohl eher Dietrich Mateschitz in den Sinn käme. Ohne drohende Beleidigungen. |
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Neben Sky, Sportschau und Sport1 (alle zu 100% vom Produkt Fußball abhängig) gab es aber auch neutralere und differenziertere Stimmen von Journalisten:top: Die Münchner Schickeria hat in Ihrem Statement gestern einige Links zusammen getragen. Lustig fand ich übrigens das Plakat „Kalle ist ein Uhrensohn“ :crazy: |
Ich habe mir die Aussagen in dem Link angesehen. Es ist schockierend, dass eine Gruppe sich klar zu Beleidigungen als soziale Form bekennt. Damit stellen sie sich ins soziale und ethische Abseits.
Mir reichen Hass und Hetze in diesem Land - egal von welcher Seite! Sie sind eine Seuche, die sich immer weiter ausbreitet. Gerade gestern haben wir in Hessen an den Tod unserer Mitmenschen gedacht. Das waren Menschen, die zu uns gehören. Hier haben sie einen Migrationshintergrund und eine "andere" Religion als Diskriminierungs-Dimension. Und nein, Hass und Hetze haben nicht den Auslöser durchgezogen. Aber Hass und Hetze haben im Übertragenden die Pistole dem rassistischen Psychopathen in die Hand gedrückt. Ich engagiere mich nicht gut 20 Jahre ehrenamtlich für eine sozialere und inklusivere Gesellschaft, um jetzt hier nicht genauso Hass und Hetze als Tod der sozialen und inklusiven Gesellschaft zu brandmarken. So wie jeder anständige Mitbürger aufgefordert ist, sich gegen (sehr aktuell) Rechts-Rassismus zu stellen, fordere ich die Ultras auf, sich gegen Hass und Hetze und für sozialen und ethischen Umgang klar zu positionieren (und nicht weich-zu-reden). |
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