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BeHo 14.01.2021 16:27

Zitat:

Zitat von Alison (Beitrag 2180675)
[...]Einige Branchen sind geschlossen, andere machen ohne Masken in Büros weiter. Was soll das?

Ein interessanter Artikel von gestern über (Nicht-)Homeoffice bzw. Bürozwang auf zeit.de: Klick!

Bei unserer Firma ist es übrigens umgekehrt. Da ist Homeoffice Pflicht und das normale Büro bis auf wenige Ausnahmen verboten.

HaPeKa 14.01.2021 18:07

Ist in der CH ab Montag auch so, HomeOffice wo immer möglich ist Pflicht.

Wir gehen wieder in den Shutdown bis Ende Februar, der Detailhandel wird wieder geschlossen. Lebensmittel, Medikamente, Post, Banken und Coiffeur bleiben offen ...

Und Skilifte dürfen natürlich weiterhin offen bleiben, die sind systemrelevant ....

lampenschirm 14.01.2021 18:08

Zitat:

Zitat von Dat Ei (Beitrag 2180955)
Moin, moin,



des Weiteren gibt es Corona-Todesfälle, die zuvor nur einen leichten Verlauf hatten und als wieder genesen galten. So ist mir ein Fall eines 20jährigen (Sportler, ohne Vorerkrankungen) aus den Medien bekannt, der ein paar Wochen nach der Genesung früh morgens von den Eltern tot im Bett vorgefunden wurde. Er hatte in der Nacht einen Herzstillstand erlitten. Die Obduktion ergab, dass die Infiktion zu massiven Herzschädigungen geführt hat, die zunächst ohne Symptome und unentdeckt blieben.


Dat Ei


schrieb nicht letzthin hier ein Kollege über seinen Sohn der einfach paar Tage krank war und nach 8 Monaten hätte er noch immer keinen Geruchsinn (+ Geschmack auch ??? )

wird das jemals wieder gut ?

wenn essen und trinken zur reinen emotionslosen Energieversorgung des Körpers wird ?
du wesentlich schwerer geniessbares UND von verdorbenem unterscheiden kannst

du bist in deinem Haus / Wohnung und kannst kein Rauch/Gas wahr nehmen....

----

ich habe leider noch selten etwas gelesen wie lange die anderen *leichten" Symtome anhalten und in welchem Ausmass.....

----

wus 14.01.2021 18:22

Zitat:

Zitat von embe (Beitrag 2180941)
Das mit der CoronaWarnApp der Version von Ende 2020 eingeführte Kontakttagebuch finde ich eine gute Idee.

Das finde ich auch, aber leider vergesse ich ständig einzutragen wo ich war.

Danke für die Erinnerung!

turboengine 14.01.2021 20:08

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2181013)
Bei unserer Firma ist es übrigens umgekehrt. Da ist Homeoffice Pflicht und das normale Büro bis auf wenige Ausnahmen verboten.

Ist bei uns auch so. Im März feiere ich ein Jahr Homeoffice.

BeHo 14.01.2021 20:15

Dito.

GerdS 14.01.2021 20:44

Zitat:

Zitat von lampenschirm (Beitrag 2181025)
s... nach 8 Monaten hätte er noch immer keinen Geruchsinn (+ Geschmack auch ??? )

"Keinen" Geruchssinn ist zu viel, aber sehr sehr eingeschränkt.

Ja, auch keinen/eingeschränkten Geschmack.
Geschmack ist ja zu >70% Geruch.
Die Unterscheidungen Bitter, Süß, etc. macht die Zunge, das klappt.

Er lernt wieder schmecken und riechen!

Zitat:

wird das jemals wieder gut ?
Abwarten, das weiß niemand!

Viele Grüße
Gerd

Ernst-Dieter aus Apelern 14.01.2021 23:42

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2181042)
Ist bei uns auch so. Im März feiere ich ein Jahr Homeoffice.

Fehlt Dir nicht der persönliche Kontakt zu Kollegen?

BeHo 14.01.2021 23:53

Ich sehe meine Kolleginnen und Kollegen derzeit lieber nur per Video-Chat bzw. -Meeting als gar nicht mehr.

eac 14.01.2021 23:56

Zitat:

Zitat von Ernst-Dieter aus Apelern (Beitrag 2181063)
Fehlt Dir nicht der persönliche Kontakt zu Kollegen?

Ich kommuniziere im Homeoffice zwar anders aber insgesamt wahrscheinlich mehr als vorher mit meinen Kollegen. Bei mir ist es am 16 März auch ein Jahr Homeoffice und war seitdem genau zweimal zum Arbeiten im Büro und zweimal privat.

Bei uns gibtś übrigens in der Regel keinen Video-Chat, sondern nur Audio, weil unsere Laptops ohne Webcam gekauft werden, damit wir sie auch zu Kunden mitnehmen können.

BeHo 15.01.2021 00:05

Für's Homeoffice könnte man ja eine Webcam einstöpseln. Nur Audio über viele Monate fände ich furchtbar.

P.S.: Ich war seit 17. März 2020 genau einmal für wenige Stunden im Büro, um meinem Firmenlaptop einen Infinity Boot Loop austreiben zu lassen.

ingoKober 15.01.2021 08:00

Zitat:

Zitat von lampenschirm (Beitrag 2181025)
ich habe leider noch selten etwas gelesen wie lange die anderen *leichten" Symtome anhalten und in welchem Ausmass.....

----

Bei uns, knapp 2 Monate nach COVID in leichtem bis moderaten Verlauf:
-Konzentrationsschwäche, schubweise, teils erschreckend.
-Bleierne Müdigkeit und Antriebsschwäche
-Bei mir beim Sport: VO2 beim Joggen merklich schlechter als vor Corona. Laufzeiten unter aller Kanone. Im Krafttraining schaffe ich vielleicht 60% von vor COVID.
-Meine Tochter ist erst 19 und hatte einen sehr leichten Verlauf. Bei Ihr ist Geruch und Geschmack bisher verfälscht wiedergekommen. Die Dinge riechen und schmecken anders, als sie sollten. Belastet sie schon...

Soweit unsere Erfahrungswerte. Sind aber erst 2 Monate vergangen und ich hoffe, es wird noch besser.

Viele Grüße

Ingo

turboengine 15.01.2021 09:00

Habe gestern Maybrit Illner geschaut, das wirft einen weit vor das Zeitalter der Aufklärung zurück. Da politische Diskussionen nicht erwünscht sind, verweise ich auf die Rezension der FAZ, die mir aus der Seele spricht. Soviel Weltfremdheit war selten.

https://www.faz.net/aktuell/feuillet...-17147110.html

Meine Tante und mein Onkel haben sich sicher nicht im Restaurant oder beim Skifahren angesteckt. Warum man in den Altenheimen nicht einfach das Personal schon seit Monaten konsequent jede Woche testet ist mir ein Rätsel das auch die Weltuntergangsprophet:Innen und Lockdown Fanatiker:innen nicht beantworten.

Carsten02 15.01.2021 09:11

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2181082)
Bei uns, knapp 2 Monate nach COVID in leichtem bis moderaten Verlauf:
-Konzentrationsschwäche, schubweise, teils erschreckend.
-Bleierne Müdigkeit und Antriebsschwäche
-Bei mir beim Sport: VO2 beim Joggen merklich schlechter als vor Corona. Laufzeiten unter aller Kanone. Im Krafttraining schaffe ich vielleicht 60% von vor COVID.
-Meine Tochter ist erst 19 und hatte einen sehr leichten Verlauf. Bei Ihr ist Geruch und Geschmack bisher verfälscht wiedergekommen. Die Dinge riechen und schmecken anders, als sie sollten. Belastet sie schon...

Soweit unsere Erfahrungswerte. Sind aber erst 2 Monate vergangen und ich hoffe, es wird noch besser.

Viele Grüße

Ingo





Hallo Ingo,,,

diese Symtome kenne ich aus unserer Familie, sogar noch schlimmer (obwohl alle Sportler sind und sich Gesund sich ernähren) .

Ich drücke Euch fest die Daumen das dass alles langsam wieder kommt.

Diese Pandemi wird uns noch lange Beschäftigten, vor allem die Mutation.
Dann wollen wir mal hoffen das es nicht noch zum kompletten Lockdown kommt, geredet wird ja schon darüber.

LG
Carsten

felix181 15.01.2021 11:31

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2181084)
Habe gestern Maybrit Illner geschaut, das wirft einen weit vor das Zeitalter der Aufklärung zurück. Da politische Diskussionen nicht erwünscht sind, verweise ich auf die Rezension der FAZ, die mir aus der Seele spricht.

Guter Artikel!
Letztlich subsummiert sich doch immer alles unter dem offenbar zutiefst menschlichen Verlangen in extremen Situation einen "Schuldigen" zu benötigen um die eigene Hilflosigkeit zu kompensieren. Das ist auch hier in diesem Thread gut "nachzulesen" und sicher ein weites Feld für Psychologen.
Wahrscheinlich ist die reflexartige Suche nach jemanden, der schuld ist sehr vergleichbar ist mit der Suche nach einer "höheren, eventuell göttlichen Macht" bei Dingen die sich der Mensch in vergangenen Zeiten einfach nicht erklären konnte...

eac 15.01.2021 12:45

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2181096)
Suche nach einer "höheren, eventuell göttlichen Macht" ...

Dafür gibt es das kleine Schild "Beitrag melden" unter den Postings. Da muss man nicht lange suchen. ;)

Charly580 15.01.2021 13:12

Meine Schwester hat sich eben bei mit gemeldet, Sie Arbeitet in einem Seniorenheim. Hier wurde eine Bewohnerin, zuvor negativ getestet, aus dem Krankenhaus zurückgebracht. 2 Tage später zeigte Sie Symptome, da war es wohl schon zu spät. Mittlerweile 37 Bewohner und 10 Mitarbeiter infiziert.

Grüße aus der Eifel

felix181 15.01.2021 13:16

Zitat:

Zitat von eac (Beitrag 2181104)
Dafür gibt es das kleine Schild "Beitrag melden" unter den Postings. Da muss man nicht lange suchen. ;)

:lol::lol::lol:

Mangfalltaler 15.01.2021 13:26

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2181096)
Letztlich subsummiert sich doch immer alles unter dem offenbar zutiefst menschlichen Verlangen in extremen Situation einen "Schuldigen" zu benötigen um die eigene Hilflosigkeit zu kompensieren. Das ist auch hier in diesem Thread gut "nachzulesen" und sicher ein weites Feld für Psychologen.
Wahrscheinlich ist die reflexartige Suche nach jemanden, der schuld ist sehr vergleichbar ist mit der Suche nach einer "höheren, eventuell göttlichen Macht" bei Dingen die sich der Mensch in vergangenen Zeiten einfach nicht erklären konnte...

Sehr gute Analyse - und genau dazu habe ich heute einen neuen Begriff gelernt, Quelle ist T-Online: Ambiguitätstoleranz

Wikipedia schreibt dazu: https://de.wikipedia.org/wiki/Ambiguit%C3%A4tstoleranz

Ambiguitätstoleranz ist die Fähigkeit, mehrdeutige Situationen und widersprüchliche Handlungsweisen zu ertragen. "Ambiguitätstolerante Personen sind in der Lage, Ambiguitäten, also Widersprüchlichkeiten, kulturell bedingte Unterschiede oder mehrdeutige Informationen, die schwer verständlich oder sogar inakzeptabel erscheinen, wahrzunehmen, ohne darauf aggressiv zu reagieren oder diese einseitig negativ oder vorbehaltlos positiv zu bewerten."

steve.hatton 15.01.2021 15:11

Zitat:

Zitat von turboengine (Beitrag 2181084)
Habe gestern Maybrit Illner geschaut, ,,,
https://www.faz.net/aktuell/feuillet...-17147110.html

...

Guter Artikel.

BeHo 15.01.2021 15:45

In New Jersey können sich seit gestern Ü65 und jüngere Leute mit erhöhtem Risiko - u.a. Raucher(!) - für eine Impfung eintragen: Klick! Klack!

Crimson 15.01.2021 16:43

Schon etwas schräg, dass man eine (leider sehr große) Risikogruppe für schwere Verläufe viel zu selten benennt: Menschen mit Übergewicht, spziell Bauchfett.

BeHo 15.01.2021 16:48

Dafür bräuchte ich nicht mal ein Attest.

ddd 15.01.2021 19:09

Zitat:

Zitat von steve.hatton (Beitrag 2181128)
Guter Artikel.

... voller Polemik ;)

Zugegeben, anders ist das Chaos kaum zu ertragen.

-thomas

peter2tria 15.01.2021 19:28

Ich finde den Artikel auch sehr treffend. Es wird wunderbar beschrieben, warum ich seit Christiansen diese unsachlichen Runden nicht mehr ansehe.

ddd 15.01.2021 20:20

moin,
Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 2180819)
Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2180788)
Der erste Grund ist, das es nicht das primäre Ziel der Impfung war.

Bei einer Pandemie von dem Ausmaß muss m. E. alles erfasst und gemessen werden was irgendwie und irgendwann relevant werden könnte. Natürlich weiß ich es nicht, aber wenn das nicht so gemacht wurde dann würde ich das als schweres Versäumnis ansehen, für das ich überhaupt kein Verständnis hätte.

schon mal an einer klinischen Studie teilgenommen oder gar eine durchgeführt? Natürlich wäre es schön, alles zu messen und zu erfassen usw., aber es geht nicht, vor allem nicht schnell.

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 2180819)
Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2180788)
Es gibt noch die Möglichkeit, das sich ein Geimpfter gar nicht mehr infizieren kann, das Virus also nicht bis ins Körperinnere vordringen kann. Das wäre ideal, man weiß es aber nicht.

BITTE - - ? ? Das ist doch wozu die Impfung überhaupt gut ist! Soweit ich gelesen habe tritt genau dieser Zustand mit dem Biontech/Pfizer Impfstoff bei 95% der Probanden einige Zeit nach der 2. Impfung ein.

die mRNA-Impfstoffe werden seit etlichen Jahren entwickelt, um z.B. Krebserkrankungen behandeln zu können. Für Virusinfektionen waren die bis vor einem Jahr bestenfalls angedacht.
Leider funktionieren bei Corona-Viren "klassische" Impfstoffe schlecht (es gibt einen im Veterinärbereich, der wirkt nur wenige Monate), daher wurde es gemacht. Es gibt keinerlei Erfahrungen damit.
Die Studien dienten nur dazu, eine gewisse Nützlichkeit und vor allem(!) die Sicherheit nachzuweisen. Das ist gelungen, dauert normalerweise 3-5-10 Jahre oder noch länger bei Neuentwicklungen.

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 2180819)
Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2180788)
Der zweite Grund ist, das es nicht so einfach festzustellen ist. Man müsste ja wissen ob ein Geimpfter infiziert wurde. Wie soll man das feststellen? Der PCR-Test kann das nicht, da er nur anschlägt wenn man schon ansteckend ist.

Bei positivem Ergebnis des PCR Tests wäre das doch ausreichend um sagen zu können, dieser Geimpfte (bei dem man Antikörper im Blut, und damit die Wirksamkeit der Impfung nachgewiesen hat, und der nicht erkrankt ist) ist trotzdem ansteckend! - ? ?

ein grundsätzliches Missverständnis zur Aussagekraft von Labortests.
Die PCR weist Genbruchstücke nach, keine Viren.
Ein Virusnachweis kann nur durch Anzüchtung erfolgen, und nur für wenige Viren gibt es überhaupt Verfahren, diese anzuzüchten (Influenza z.B. auf Bruteiern). Zudem ist SARS-CoV2 noch als Risikogruppe 4-Erreger einzustufen (wie Ebola, Pocken usw.), da es keine wirksame Vorbeugung und keine wirksame Behandlung gibt und der Erreger sehr leicht verbreitet wird. D.h. nur S4-Hochsicherheitslabore dürften eine solche Anzucht machen, in DE gibt es m.W. vier (4) davon (RKI, BNI, FLI, Uni Marburg).
Die Antikörpernachweise gegen Corona-Viren sind unzuverlässig, da die Ak recht schnell verschwinden (3-9 Monate bei leichten Verläufen) oder bei asymptomatisch Infizierten teilweise nur in geringem Maße oder gar nicht gebildet werden. Statistisch saubere Infos dazu gibt es noch nicht, frag in 10 Jahren nach, dann habe ich diese Daten.

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 2180819)
Zitat:

Zitat von Gepard (Beitrag 2180788)
Man müßte Geimpfte absichtlich infizieren um das heraus zu bekommen. Das macht man aber nicht. Also muß man warten, ob es Erkrankte gibt, die eindeutig von einem Geimpften infiziert wurden.

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2180793)
Und die können hier aus ethischen Gründen natürlich nicht experimentell erzeugt werden, sondern dürfen nur empirisch sein. Und gerade, wenn die Impfung gut funktioniert, dauert es sehr lange, bis belastbare Datenmengen vorliegen.

Okay. Da frage ich jetzt mal, was in so einem Fall als belastbare Datenmenge gilt. Ich habe gelesen dass Biontech/Pfizer in der Erprobungsphase III - der groß angelegten letzten, bevor man die Zulassung des Impfstoffs beantragt - 30.000 Probanden behandelt hat. Davon waren wahrscheinlich 30 oder 50% Scheinimpfungen ohne Wirkstoff. Bleiben noch mindestens 15.000 die echt geimpft wurden. Bei 5% von denen stellte sich kein Impfschutz ein, sie infizierten sich trotz der Impfung. Bleiben also 15.000 - 5%, das sind 14.250, die jedenfalls nicht erkrankten. Wieviele von denen sich ohne die Impfung infiziert hätten könnte man anhand der scheingeimpften Kontrollgruppe abschätzen: wieviele von denen infizierten sich im gleichen Zeitraum?

Das weiß ich jetzt leider nicht, habe aber gelesen dass viele der Erprobungen in Regionen mit sehr hohem Infektionsgeschehen gemacht wurde. Müsste das nicht eine belastbare Aussage ermöglichen?

Ab wann wird so eine Datenmenge als belastbar angesehen?

fragst Du jetzt einen Mediziner oder einen Physiker (als Grenzfälle ;) ) ?
Ich betrachte eine Stichprobe als belastbar, wenn n>>1 Mio, Mediziner arbeiten gern mit n=15-20 und Student-T, einem stat.Test für zu kleine Strichproben, der aber einiges an Wissen über die betrachteten Zusammenhänge vorraussetzt, damit man den bewerten kann. Genau dieses Wissen fehlt aber für SARS-CoV2 und lässt sich auch nicht erschaffen, sondern nur durch jahrelange Beobachtung ermitteln.

Das Problem hier ist aber die Grundgesamtheit. Die mRNA-Biontech/Pfizer-Studie umfasste (ich runde grob) 40.000 Teilnehmer, davon 20.000 Impflinge und 20.000 Kontrolle. Für med. Studien eine riesige Zahl. Es waren 10 Infekte bei Impflingen und 200 Infekte in der Kontrolle. D.h. aber, die wahre Größe der Stichprobe lag bei n=400. 10/200=0.95=Wirksamkeit 95%, das ist der veröffentlichte Wert zur Wirksamkeit aus der Studie.
Die restlichen 39.600 Personen hatten keinen Viruskontakt und spielen für die Bewertung keine Rolle. Das reicht normalerweise nicht für eine Zulassung, daher sind diese Impfstoffe auch nur mit Notfall/Vorbehaltszulassung genehmigt worden, weil es im Moment keine andere vernünftige Idee gibt.
Hätte man alle 40.000 Teilnehmer experimentell infiziert und damit 20.000 schwere und mglw. tödliche Verläufe in der Kontrollgruppe riskiert, sähe es anders aus. Keiner möchte, dass solche Menschenversuche gemacht werden, diese sind zurecht als ethisch inakzeptabel zu bewerten. Also machen wir jetzt eine Großversuch, impfen durch und hoffen, dass die 95% Wirksamkeit auch in der Masse zutreffen.

Die Sicherheit kann man bei 20.000 Impflingen aber schon recht gut bewerten, daher habe ich keine Bedenken, mich impfen zu lassen.

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 2180819)
Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2180793)
Um infektiös zu sein, muss eine signifikante Vermehrung des Virus im Rachenraum stattfinden. Es wäre sehr unerwartet, wenn die Impfung eine Vermehrung in anderen Bereichen des Körpers effizient genug verhindert, um eine symptomatische Erkrankung auszuschliessen, sie im Rachenraum aber in einem Maße zulässt, dass eine Übertragung wahrscheinlich wird.

Das erscheint mir auch sehr plausibel. Aber statt das auch mal so darzustellen wird in den Medien bei jeder Gelegenheit darauf herumgeritten dass man noch nicht weiß ob Geimpfte nicht trotz des Impfschutzes infektiös sein können.WARUM??? Das ist doch tendenziös!

ist es nicht.
Speziell SARS-CoV2 ist anders als viele andere Viren. Die Infektiosität setzt bereits ein, lange bevor es zu Symptomen kommt. Deshalb verbreitet sich der Virus auch so viel schneller als z.B. Influenza, da ist die Zeitspanne zwischen "infektiös" und "(heftig) krank" sehr viel kürzer.
Das ist sonst nur bei wenigen gefährlichen Viren der Fall, HIV z.B. hat aus genau demselben Grund eine weltweite immer noch andauernde Pandemie ausgelöst, ist aber glücklicherweise nicht "airborne", wird also nicht durch Ausatmen übertragen.

Es hilft alles nicht. Die bekanntermaßen wirksamen Regeln anwenden, impfen lassen und abwarten, mehr kann jeder einzelne im Moment nicht tun.
Im Optimalfall ist dann im Sommer eine deutliche Entspannung, und im Herbst werden wir sehen, ob es funktioniert. Ich schreibe absichtlich keine Jahreszahl hinter die Jahreszeiten ...

-thomas

turboengine 15.01.2021 21:56

Bei uns war heute „Flockdown“.
60cm Neuschnee bei uns oben am Hang auf 560m Seehöhe, kein Öffentlicher Nahverkehr, keine Post, keine Kehrichtabfuhr in ganz Zürich.


Bild in der Galerie

frame 16.01.2021 10:28

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 2181189)
D.h. aber, die wahre Größe der Stichprobe lag bei n=400. 10/200=0.95=Wirksamkeit 95%, das ist der veröffentlichte Wert zur Wirksamkeit aus der Studie.
Die restlichen 39.600 Personen hatten keinen Viruskontakt und spielen für die Bewertung keine Rolle.

Danke für diese wirklich guten und fundierten Informationen, aber das Detail ist glaube ich nicht ganz korrekt. Es wurden ja aus den 40000 nur die betrachtet die Symptome entwickelt haben, man hat nicht gemessen ob Leute asymptomatisch infiziert waren oder nur so leicht symptomatisch dass sie sich nicht gemeldet haben. Das heisst es hatten bestimmt viel mehr Leute Kontakt mit dem Virus.
Das wäre auch sehr schwierig zu verfolgen, aber daher kommt ja nun die Aussage dass man nur weiss dass die Impfung 95% der SCHWEREN FÄLLE verhindert, nicht 95% Infektionen.

Crimson 16.01.2021 15:15

puh, bei so kleinen Grundgesamtheiten von gesicherten Informationen zu sprechen widerstrebt mir ziemlich (da bin ich sehr bei Thomas) - ein Wunder, dass durch die glatten Zahlen wenigstens keine Nachkommastellen entstanden sind, die würde man sicher auch noch vermarkten... :roll:

ddd 16.01.2021 16:09

Moin,

frame, korrekt, ich habe stark vereinfach. Die genaue Auswertung berücksichtigt mehr Details, aber die Frage, warum man noch so wenig weiss, lässt sich durch die Vereinfachung prägnanter darstellen. Jede Vereinfachung birgt die Gefahr, dass es falsch wird. Ich glaube, dass die Vereinfachung hier zulässig ist, Dein Hinweis gehört aber ausdrücklich dazu und stellt noch besser dar, warum man im Moment nur zur Verhinderung schwerer Verläufe eine Aussage macht, Danke für diese Präzisierung.

Crimson, die Zahlen sind nicht so glatt, Frank hat die genauen Zahlen ein paar Seiten zurück schon zitiert. Aber bei der grossen Unsicherheit, die die kleine Datenbasis erzeugt, haben die Studienautoren korrekterweise die Wirksamkeit ohne nicht signifikante Stellen angegeben. Mit meinen glatten Zahlen kann man es im Kopf nachrechnen, mit den genauen und der Teststatistik kommt im Rahmen der Messgenauigkeit dasselbe heraus.

-thomas

Gepard 16.01.2021 16:41

Danke an ddd für die verständlichen Erklärungen.:top:

BeHo 21.01.2021 23:12

Ein interessanter Artikel über Impfkampagnen in der Welt mit dem Schwerpunkt ärmere Länder: Klick!

P.S.: Der Spiegel-Artikel entstand in Kooperation mit dem Projekt Globale Gesellschaft der Gates-Stiftung.

Porty 22.01.2021 01:39

Auch so kann man die Maskenpflicht durchsetzen:
https://home.1und1.de/magazine/panor...traft-35459372
Ich fürchte, das wäre für so manchen Maskenmuffel eine echte Herausforderung......

wus 22.01.2021 03:45

Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 2181189)
Die bekanntermaßen wirksamen Regeln anwenden, impfen lassen und abwarten, mehr kann jeder einzelne im Moment nicht tun.

Da stimme ich Dir zu. Und die Medien lassen ja auch keine Gelegenheit aus, auch noch 100.000sten Mal darauf hinzuweisen, dass man weiterhin die AHA Regeln einhalten muss. Soviel vorweg ....

ABER...
Zitat:

Zitat von ddd (Beitrag 2181189)
Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 2180819)
Das erscheint mir auch sehr plausibel. Aber statt das auch mal so darzustellen wird in den Medien bei jeder Gelegenheit darauf herumgeritten dass man noch nicht weiß ob Geimpfte nicht trotz des Impfschutzes infektiös sein können.

WARUM??? Das ist doch tendenziös!

ist es nicht.

Ich finde doch. An allen möglichen Stellen präsentieren uns die Medien Mutmaßungen, Abschätzung und neunmalkluge Kommentare, aber diese wichtige - und naheliegende - Schlussfolgerung habe ich noch nirgends gehört oder gelesen.

Ich finde das höchst tendenziös!

ingoKober 22.01.2021 09:00

Es wurde ja schonmal gesagt, warum es nicht OK ist, zu sagen, Geimpfte können nicht infektiös sein, obwohl anzunehmen ist, dass das nur in Ausnahmefällen der Fall ist.

- zwar ist theoretisch anzunehmen, dass ein Impfschutz eine Vermehrung der Viren im Rachenraum bis zu einer infektionsfähigen Dichte verhindert, denn das muss er ja auch anderswo im Körper tun, um keine Erkrankung zuzulassen - doch es fehlen ausreichend Daten dazu (Mangels Zugang zu oder Erkennen von infizierten Geimpften). Und ohne belastbare Daten sagt kein Wissenschaftler, das geht nicht

- Bei einem Impfschutz von 95% sind 50 von 1000 Geimpften nicht geschützt, können "normal" erkranken und andere infizieren. Und vor allem weiß niemand der Geimpften, ob er selber zu dieser Gruppe gehört oder nicht. "Ich bin geimpft" sagt also schon daher weder 100% zuverlässig "Ich bin geschützt" noch "Ich kann keinen anstecken". 95% klingt viel, aber in großen Populationen gerechnet sind auch die verbleibenden 5% wieder eine große Individuenzahl.




Viele Grüße

Ingo

guenter_w 22.01.2021 11:04

Zitat:

Zitat von wus (Beitrag 2182064)
D
ABER...
Ich finde doch. An allen möglichen Stellen präsentieren uns die Medien Mutmaßungen, Abschätzung und neunmalkluge Kommentare, aber diese wichtige - und naheliegende - Schlussfolgerung habe ich noch nirgends gehört oder gelesen.

Ich finde das höchst tendenziös!

In Wahrheit können uns die Wissenschaftler nur das mitteilen, was Stand der Wissenschaft ist! Stand der Wissenschaft ist, dass es nur wenige gesicherte Erkenntnisse gibt und sich der Erkenntnisstand ständig ändert. Auch wenn uns Laien die Coronazeit sehr lange erscheint, für die Wissenschaft ist es nur ein kurzer Moment. Seien wir froh, dass die Leute so ehrlich sind und auch kommunizieren! Der Stand ist so aktuell, wie es schon durch Cicero von Sokrates zitiert wurde: scio ut nescio (ich weiß, dass ich nicht weiß)...

steve.hatton 22.01.2021 12:22

So aktuell wie die Gesundheitsämter immer noch Faxe versenden - man könnte auch sagen Post-its zur Pandemiebekämpfung - armes Deutschald.

wus 22.01.2021 12:58

Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2182071)
ohne belastbare Daten sagt kein Wissenschaftler, das geht

Das sollen sie ja auch gar nicht, da bin ich genau so dagegen. Aber sie könnten einfach auch sagen was Du oben geschrieben hast:
Zitat:

Zitat von ingoKober (Beitrag 2180793)
Um infektiös zu sein, muss eine signifikante Vermehrung des Virus im Rachenraum stattfinden. Es wäre sehr unerwartet, wenn die Impfung eine Vermehrung in anderen Bereichen des Körpers effizient genug verhindert, um eine symptomatische Erkrankung auszuschliessen, sie im Rachenraum aber in einem Maße zulässt, dass eine Übertragung wahrscheinlich wird.

Das heißt ja nicht, dass eine Übertragung komplett ausgeschlossen ist, und bin absolut dagegen dass es so dargestellt würde als wäre es eine gesicherte Erkenntnis.

Die Medien bringen aber doch ständig Vermutungen. Nehmen wir das Beispiel der neuen Mutation die in UK entdeckt wurde. Da wird seit Wochen überall rezitiert, dass sie mutmaßlich(!) 70% ansteckender sei als die bisherige Variante. Ich habe noch von keiner Studie gelesen, die diese Zahl belegen würde, noch nicht mal wie man überhaupt auf diese Zahl kommt. Jedesmal wenn ich wieder von dieser Mutmaßung lese ärgere ich mich darüber dass die Medien anscheinend immer nur abschreiben, statt dieser Zahl mal auf den Grund zu gehen und anzugeben, wie sie eigentlich zu Stande kommt. (Falls einer von euch da mehr weiß freue ich mich über einen Link!)

Also diese Mutmaßung wird schon verbreitet - nicht aber, dass Geimpfte mutmaßlich eher nicht mehr ansteckend sind.

Ich bleibe dabei, es ist tendenziös.

Gepard 22.01.2021 13:09

Es kommt jetzt aber Bewegung in die Sache. Gestern hatten sie im Fernsehen einen Beitrag über Israel. Da werden diese offenen Fragen jetzt wohl systematisch erforscht und die ersten Ergebnisse sehen gut aus. Schon nach der ersten Impfdosis gehen die Infektionen gegenüber einer Kontrollgruppe um 30% zurück. 10 Tage nach der zweiten Impfung ist die Immunantwort des Körpers stärker als nach einer Erkrankung.

steve.hatton 22.01.2021 13:36

Das ist ach gut so, wenn man nach Israel schaut, denn dort scheint das Gesundheitssystem mit nur 2 Krankenkassen komplett digitalisiert zu sein - somit ein optimaler Zahlenlieferant !


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