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Ditmar 05.10.2019 21:40

Zitat:

Zitat von Windbreaker (Beitrag 2092185)
Du bist der, der sich ein Urteil anmaßt! Der Wolf ist ein heimisches Tier, das die gleiche Daseinsberechtigung hat, wie jedes andere heimische Tier auch.
Der Mensch hatte sich angemaßt, den Wolf auszurotten und jetzt kehrt er zurück.

Jeder Tierhalter kann sich, wie in allen anderen Ländern auch, gegen Wolfrisse schützen.

Es wird Zeit, dass wir mit der Natur leben und nicht gegen sie!

RICHTIG! :top::top::top:
Nur das versteht eben nicht jeder, leider. :twisted:

hpike 05.10.2019 21:50

Ich frag mich, was noch alles passieren muss, damit auch der letzte versteht, das es bereits
5 Minuten nach 12 ist.

dey 05.10.2019 23:04

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092329)
.
Allerdings bin ich auch der Meinung, dass in unserer verstädterten Welt der Wolf (und auch der Bär) in einem Ballungsgebiet wie dem Ruhrgebiet, München usw. nichts mehr verloren

Der Mensch hat einen Status Quo geschaffen und alle müssen sich fügen.
Genau das ist es, was aktuell in weiten Teilen der Gesellschaft in Frage gestellt wird. Greta und veränderte Formen individueller Mobilität.

Zitat:

Es muss auch in einem Thread von Wolfsanhängern möglich sein, eine abweichende Meinung äußern zu dürfen. Ich habe leider den Eindruck gewonnen, hier gibt es Vertreter, die mir gern an den Kragen gehen würden, wenn sie könnten. Soviel zu Meinungsfreiheit und Toleranz. Allen anderen danke ich für ihre "anständigen" Gegenargumente.
Man kann und muss da auch immer vor der eigenen Tür kehren.
Ich fand deinen Beitrag auch wenig ergebnisoffen und sehr abschätzig gegenüber denen, die die Rechte des Menschen hier eben nicht an erster Stelle sehen.

KLoeblein 05.10.2019 23:15

Fotografiert Rehe, solange es sie noch gibt
 
Ich vermisse die Lobby der gefressenen Tiere.

Ich vermute, Rehe sehen die Problematik etwas anders.

Windbreaker 05.10.2019 23:20

Macht es für die einen Unterschied, wer sie frißt?

kppo 06.10.2019 09:22

Zitat:

Zitat von KLoeblein (Beitrag 2092357)
Ich vermisse die Lobby der gefressenen Tiere.

Ich vermute, Rehe sehen die Problematik etwas anders.

Sicher?
Wo sind ihre Chancen wohl höher?
Gegen ein paar jagende Wölfe oder bei den alljährlichen Treibjagden?

Gruss
Klaus

Conny1 06.10.2019 11:34

Zitat:

Zitat von KLoeblein (Beitrag 2092357)
Ich vermisse die Lobby der gefressenen Tiere.

Ich vermute, Rehe sehen die Problematik etwas anders.

Du wirst unendlich Gelegenheit haben, Rehe zu fotografieren, wenn du in meine Region kommst. Andernorts sieht es ähnlich aus. Monokulturen und Päppelei durch Jäger haben u.a. zu einer Explosion der Reh- und Wildschweinpopulationen geführt. Mir ist hier jeder Wolf, jedes Wolfsrudel willkommen, der/das mit zu einer gesunden Bestandsregulierung beiträgt. Es wird wohl der letzte Egoist erst bemerken, wie es um das Gleichgewicht
in der Natur steht, wenn ihm höchstpersönlich das Wasser Unterkante Oberlippe steht.

Einen absoluten Schutz gegen Wildtiere und damit gegen auch gegen Wölfe gibt es nicht, staatliche Unterstützung für Präventionsmaßnahmen, Zäune, Schutzhunde etc., sehr wohl.

hpike 06.10.2019 18:21

Jährlich werden in Deutschland über 5 Millionen Tiere, Rehwild, Rotwild, Schwarzwild und was es sonst noch alles an jagdbarem Wild gibt, von Jägern geschossen. Wohlgemerkt 5 Millionen Tiere jährlich! Was spielen denn da die paar durch Wölfe getöteten Tiere noch für eine große Rolle? Ich glaub da haben wir ganz andere Probleme.

felix181 06.10.2019 18:45

Zitat:

Zitat von Conny1 (Beitrag 2092426)
Es wird wohl der letzte Egoist erst bemerken, wie es um das Gleichgewicht
in der Natur steht, wenn ihm höchstpersönlich das Wasser Unterkante Oberlippe steht.

Also nachdem jetzt jahrzehntelang der Wolf in diesem "Gleichgewicht der Natur" keine Rolle gespielt hat, finde ich diese Hochstilisierung auch nur ein Zeichen des momentanen Zeitgeistes mancher Mitmenschen.

Trotzdem stört mich die Rückkehr des Wolfs auch nicht - ist sicher eine Bereicherung für die Natur.
Vielmehr stört mich aber der missionarische Eifer mancher die die Rückkehr des Wolfs begleiten...

hpike 06.10.2019 18:56

Dann sollte dich aber der mindestens genauso große missionarische Eifer derjenigen stören die diese Rückkehr verhindern möchte. Da sind immerhin, ein paar Leute dabei, wenn auch sehr wenige, die dies sogar mit der Waffe illegal verhindern wollen, indem sie heimlich Wölfe abknallen. Die Jäger wollen das zum Teil auch legal tun, einige tun das halt anscheinend auch schon jetzt illegal. Da frag ich mich doch, was die sich rausnehmen, einfach das Gesetz selber in die Hand zu nehmen.

BeHo 06.10.2019 19:10

Wenn zwecks Seuchenprävention teils hunderttausende Tiere gekeult werden, wird das schulterzuckend zur Kenntnis genommen.

Wenn Haustiere wie Katzen und Hunde "wildern", interessiert es kaum einen.

Wenn Wölfe u.a. Schafe reißen, ist es aber für manche der oben Genannten der Untergang des Abendlands.

Der "böse Wolf" hat dann im Zweifel einfach zwecks Selbsterhaltung ein Lamm gefressen, das dann ein paar Wochen später nicht mehr auf unseren Tellern landen kann.

Dass bei uns durch die starke Be- und Zersiedelung ein Wildlife-Management benötigt wird, steht außer Frage. Ein "Verbot" für bestimmte Tierarten finde ich aber grundsätzlich problematisch. Bei heimischen oder aus der direkten Nachbarschaft zugewanderten Tieren fällt mir bei einem "Verbot" nur noch das Wort Hybris ein.

felix181 06.10.2019 19:11

Zitat:

Zitat von hpike (Beitrag 2092498)
Dann sollte dich aber der mindestens genauso große missionarische Eifer derjenigen stören die diese Rückkehr verhindern möchte. Da sind immerhin, ein paar Leute dabei, wenn auch sehr wenige, die dies sogar mit der Waffe illegal verhindern wollen, indem sie heimlich Wölfe abknallen. Die Jäger wollen das zum Teil auch legal tun, einige tun das halt anscheinend auch schon jetzt illegal. Da frag ich mich doch, was die sich rausnehmen, einfach das Gesetz selber in die Hand zu nehmen.

Natürlich stört mich der missionarische Eifer in beiden Fällen - mich stört jede Art von Ablehnung eines normalen Diskurses um seine eigene Überzeugung anderen aufzuzwingen.

P.S.: ein bisschen erinnert mich dieser Thread schon an den FFF Thread ;)

BeHo 06.10.2019 19:16

Zitat:

Zitat von felix181 (Beitrag 2092496)
Also nachdem jetzt jahrzehntelang der Wolf in diesem "Gleichgewicht der Natur" keine Rolle gespielt hat, [...]

Gleichgewicht der Natur? Bei uns in Deutschland?

felix181 06.10.2019 19:34

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2092502)
Gleichgewicht der Natur? Bei uns in Deutschland?

Das kam nicht von mir sondern vom TO - ich habe das nur zitiert... ;)

BeHo 06.10.2019 19:48

Es geht u.a. darum, das Ungleichgewicht zu verringern.

Der Wolf spielte nur deshalb einige Jahrzehnte lang keine Rolle, weil er ausgerottet wurde.

Deinen Zwinkersmiley musst Du mir mal erklären. Bist Du gegen ein Gleichgewicht?

felix181 06.10.2019 20:02

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2092507)

Deinen Zwinkersmiley musst Du mir mal erklären. Bist Du gegen ein Gleichgewicht?

Bin ich nicht - ich bin aber gegen hysterische Diskussionen ;)
Gerade wenn man glaubt nur die eigene Meinung wird die Natur oder die Welt so richtig retten, ist es ganz gut einmal zu zwinkern anstatt Leute mit anderer Meinung niederzumachen. Das bringt aus meiner Sicht viel mehr...

BeHo 06.10.2019 20:29

Und schon wieder ein Zwinkersmiley. Nun ja.

Schreibe ich z.B. etwa hysterisch?

Die Diskussion läuft doch hier weitestgehend gesittet ab?

Argumente für irrelevant zu halten, hat nicht unbedingt etwas mit niedermachen zu tun. Mit polarisierenden Meinungen müssen alle leben.

P.S.: Hier geht es um das Recht der Art Canis lupus hier in Deutschland frei leben zu dürfen und nicht um die Rettung der Welt.

Crimson 06.10.2019 21:30

Zitat:

Zitat von BeHo (Beitrag 2092500)
Wenn Wölfe u.a. Schafe reißen, ist es aber für manche der oben Genannten der Untergang des Abendlands.

und wehe, man weist sie darauf hin, wie das Fleisch auf ihren Tellern hergestellt wird - da wird nicht mal mit den Schultern gezuckt.

BeHo 06.10.2019 22:06

Ich wurde schon als Teenie mehr oder weniger scherzhaft von Fischstäbchenessern als Fischmörder tituliert, weil ich angelte. Grundsätzlich, aber nicht auf mich bezogen, hatten sie teilweise sogar zufällig und ahnungslos Recht. Da hilft nur eine möglichst unaufgeregte Aufklärung, bzw. ein möglichst sachlicher Austausch von Argumenten. Grundsätze Anderer, die teils diametral gegenüber den eigenen liegen, muss man im Zweifel einfach akzeptieren. Da hilft es nur möglichst sachlich zu argumentieren und nicht unbedarft auf "Trigger" zu reagieren. Da bin ich trotz fortgeschrittenen Alters immer noch in der Lernphase.

Rudolfo 06.10.2019 23:06

Den bedingungslosen Wolfsanhängern (und ihrer Hype) möchte ich mal folgendes zu bedenken geben:

Die deutsche Bevölkerung ist es nicht gewohnt, mit großen und zudringlichen Beutegreifern umzugehen. Die Bevölkerung in den Karpaten kann das seit Jahrhunderten. Dort soll es nur 5500 Wölfe geben. Allerdings ist dort die Bevökerungsdichte nur sehr gering.

Wir haben bereits mit einem einzelnen umherziehenden Wolf Probleme. !

Da gab es den Bericht, dass ein Wolf hinter einer Mutter mit Kind hergetrottet ist. Später wurde die Vermutung geäußert, dass dies einer der Wölfe sei, die von Soldaten auf einem brandenburgischen Truppenübungsplatz gefüttert worden sind. Die Frau hat damit zurecht Angst gehabt. Wie soll man einer Bevölkerung erklären, dass man Wölfe nicht füttern darf, weil sie sonst die Scheu vorm Menschen verlieren und zur Gefahr werden können? ???

Unser Wolf im Norden des Ruhrgebiets hat bereits für genug Aufmerksamkeit gesorgt.
Im Kernland des Ruhrgebiets leben 12 Millionen Menschen. Wie soll man den Leuten die Anwesenheit von Wölfen erklären? Wie verhalten sich Mütter, die gewöhnt sind ihre Kleinkinder an Waldrändern toben zu lassen. Sollen die sich alle Schutzhunde anschaffen, wie die Menschen in den Karpaten? Was glaubt ihr, was passiert, wenn aus einzelnen Wölfen Rudel werden? Damit kommen wir hier nicht klar. Zumal es in den Ballungsgebieten an Nahrungsquellen für den Wolf fehlt. Damit wächst die Gefahr, dass der Wolf die Scheu vorm Menschen verliert und sich den Menschen nähert, bis auch ein Kleinkind in Gefahr gerät. Spätestens dann ist mit der Wolf-Hype ein für alle Mal Schluss.

Ihr dürft gern weiter an den Weihnachtsmann und eueren friedlichen Wolf glauben. Ich bin der Meinung, dass dies in NRW nicht realisierbar ist. Einfach aus dem Grund, dass die Menschen damit nicht umgehen können. Ihr versucht zwar den Idealzustand herbeizureden/zu beschwören. Leider wird euch die Realität sehr bald einholen.

(Und ich will jetzt nicht auch noch auf das Artensterben eingehen und darauf, dass das Wolfsproblem nur ein klitzekleines ist, dass künstlich hochgekocht wird. Es gibt bestimmt größere Umweltprobleme, mit denen wir uns sehr ernsthaft und vordringlich beschäftigen sollten.)

Lesestoff Wolf-Zusammenleben

HaPeKa 07.10.2019 07:56

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Die deutsche Bevölkerung ist es nicht gewohnt, mit großen und zudringlichen Beutegreifern umzugehen.

Zudringliche Wölfe :D

Wir haben hier in der Schweiz verschiedene Rudel, die im Wallis machen Probleme, das Calanda Rudel im Graubünden nicht. Offensichtlich hat die dominante Wölfin im Clandarudel ihre Jungen gelehrt, Rehe, Gämsen und anderes Wild zu jagen. Die sind dann geprägt, Schafe und Ziegen gehören nicht zum primären Beuteschema.

Dort, wo sie aber gelernt haben, dass Schafe und Ziegen eine einfache Beute sind, dort werden sie sich eben auf das Jagen auf diese Beute konzentrieren.

Das ist auch der Grund, warum es in Ländern, in denen der Wolf nie ausgerottet war, wenig Probleme gibt. Sie kennen den Herdenschutz und lernen von klein auf, andere Beute zu machen.

Aber das zeigt natürlich auch, wie schwer es ist, diese Wildtiere hier, wo in der Regel der Herdenschutz nicht vorhanden ist, wieder heimisch werden zu lassen.

matti62 07.10.2019 08:36

Rudolfo: Fangen wir hinten an: Der Wolf ist ein Wildtier und die Deutschen sind bisher nicht auf diese Tierart vorbereitet. Ja, das stimmt. Und das wird auch nicht in einem Jahr funktionieren. Im Gegensatz zum Luchs wird Bär und Wolf mehr oder minder die Nähe zum Menschen suchen. Wie ich in Bad Mergentheim gelernt habe, gibt es da aber auch Unterschiede.

Aber das ist wie bei allen Dingen, ich kann die Sache positiv oder negativ annehmen. In beiden Fällen machen wir Fehler, nur der der es positiv angenommen hat, hatte mehr davon:-)

Ganz ehrlich, ich habe mich auch schon gefragt, wie würde ich darauf reagieren, wenn ich auf einen Wolf treffe (Mit freien Luchsen und gefangenen Tigern hatte ich schon Erfahrungen)? Mir kam es mal in den Sinn auf eine Veranstaltung zu gehen, wo "freilaufende" Wölfe vorhanden sind. Einfach um die Größe zu verstehen, das "Auge in Auge" Verhalten zu verstehen und auf was ich achten muß.

In der Slowakei gab es sowas mal, dass ein Tieraktivist jede Woche in einem anderen Ort war und den Teilnehmern live die Tiere vorstellte.

Einem Bär zu begegnen, das scheint mir nochmals eine ganz andere Qualität zu sein, besonders dann, wenn ein Junge dabei ist. Aber wie verhalten sich die Tiere da, mensch nah oder besonders weit eg vom Mensch

dey 07.10.2019 10:05

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Spätestens dann ist mit der Wolf-Hype ein für alle Mal Schluss.

Warum MUSS das so sein?
Weil zu wenig Menschen einen Nutzen im Wolf sehen. Es gibt etliche viel größere Gefahren für Kinder. Die werden gerne in Kauf genommen.

Wir hätten genau JETZT die Zeit uns an den Wolf zu gewöhnen. Mit deiner Argumentation warten wir lieber ab bis es zu spät ist.
Wir könnten uns müssten aktuell die Wölfe und ihre Routen und Positionen verfolgen und dann entsprechend die Menschen lokal über die Anwesenheit aufklären und Verhalten erklären und ggf abschreckende Maßnahmen für die Orte beschließen.

Es ist doch eine Frage des Wollens.
Ich verstehe deine negative Motivation nicht.

Dornwald46 07.10.2019 10:51

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 2092571)
Wir könnten uns müssten aktuell die Wölfe und ihre Routen und Positionen verfolgen und dann entsprechend die Menschen lokal über die Anwesenheit aufklären und Verhalten erklären und ggf abschreckende Maßnahmen für die Orte beschließen.

Was ja bereits geschieht und in verschiedenen Dokumentationen bewiesen wird:
siehe Presse und TV

Conny1 07.10.2019 10:57

Apropos „zudringliche Wölfe“.
Auch wenn Wolfsgegner es immer wieder herbeizureden versuchen, es hat seit Rückkehr des Wolfes nach Deutschland nicht eine nachgewiesene „unangemessene Annäherung“ von erwachsenen wilden Wölfen an Menschen gegeben, von Attacken auf Menschen ganz abgesehen. Alles Panik oder bewußte Panikmache aus Beweggründen, die in einschlägigen Foren und anderen Medien in epischer Breite erörtert wurden. Bestimmte Lokalzeitungen spielen in diesem Zusammenhang eine besonders unrühmliche Rolle. Insbesondere, wenn sie ihre ländliche Hauptklientel bedienen wollen. Die NWZ nenne ich stellvertretend für vorgenannte Zeitungen.
Es ist nachweislich nur zu kindlich-neugierigen Annäherungen von Jungwölfen an Menschen auf der Wanderschaft/Reviersuche gekommen.
Ich betrachte den Wolf als zu unserer Fauna gehöriges Wildtier, ohne es zu verklären, das sich seinen angestammten Lebensraum zurückholt.

HaPeKa 07.10.2019 18:57

Einige scheinen einfach nicht zu realisieren, dass Rotkäppchen ein Märchen ist und der böse Wolf weder auf Grossmütter noch auf kleine Mädchen steht.

Die Tiere sind so scheu, schlau und haben so empfindliche Nasen und Ohren, dass sie uns problemlos aus dem Weg gehen können. Man bekommt sie im Normalfall nie zu Gesicht. Da gibt es sicher Ähnlichkeiten mit dem Luchs, der geht uns auch aus dem Weg. Selbst Wildschweine, die vielerorts bereits zu einer Plage geworden sind, bekommt man auf ausgedehnten Wanderungen selten zu sehen.

Also lassen wir die Wölfe, die unauffällig sind, in Ruhe und kümmern uns um die, die durch ihr Verhalten auffällig werden. Dann wird sich das Ganze schon einpendeln ...

kppo 07.10.2019 22:29

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Den bedingungslosen Wolfsanhängern (und ihrer Hype) möchte ich mal folgendes zu bedenken geben:

Gibt es die irgendwo? Und wenn ja, sprichst du ihnen offenbar das Denkvermögen ab :flop:

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Die deutsche Bevölkerung ist es nicht gewohnt, mit großen und zudringlichen Beutegreifern umzugehen...
Wir haben bereits mit einem einzelnen umherziehenden Wolf Probleme. !

Du bist also die deutsche Bevölkerung und WIR :lol:
Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Da gab es den Bericht, dass ein Wolf hinter einer Mutter mit Kind hergetrottet ist. Später wurde die Vermutung geäußert, dass dies einer der Wölfe sei, die von Soldaten auf einem brandenburgischen Truppenübungsplatz gefüttert worden sind. Die Frau hat damit zurecht Angst gehabt. Wie soll man einer Bevölkerung erklären, dass man Wölfe nicht füttern darf, weil sie sonst die Scheu vorm Menschen verlieren und zur Gefahr werden können? ???

In praktisch jedem Zoo, Wildpark und Stadtgarten stehen Schilder "Bitte nicht füttern" und gerade du hältst nun viele Menschen und vorallem Mütter, von kleinen Kindern, für so doof, dass ausgerechnet sie nicht kapieren, dass wilde Wölfe, sofern man sie überhaupt je zu Gesicht bekommt, nicht zu füttern sind ;)

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Unser Wolf im Norden des Ruhrgebiets hat bereits für genug Aufmerksamkeit gesorgt.
Im Kernland des Ruhrgebiets leben 12 Millionen Menschen. Wie soll man den Leuten die Anwesenheit von Wölfen erklären? Wie verhalten sich Mütter, die gewöhnt sind ihre Kleinkinder an Waldrändern toben zu lassen. Sollen die sich alle Schutzhunde anschaffen, wie die Menschen in den Karpaten? Was glaubt ihr, was passiert, wenn aus einzelnen Wölfen Rudel werden? Damit kommen wir hier nicht klar. Zumal es in den Ballungsgebieten an Nahrungsquellen für den Wolf fehlt. Damit wächst die Gefahr, dass der Wolf die Scheu vorm Menschen verliert und sich den Menschen nähert, bis auch ein Kleinkind in Gefahr gerät. Spätestens dann ist mit der Wolf-Hype ein für alle Mal Schluss.

Informier dich doch einfach mal richtig, bevor du sowas schreibst. Machst dich ja selbst lächerlich :lol:
Meines Wissens haben bisher 2 Wölfe für etwas Aufsehen gesorgt und das waren, wie bereits von Conny1 erwähnt, Jungtiere, die angefüttert wurden. Der eine wurde dann von einem Auto überfahren und der andere sofort vorsorglich "entnommen", weil er zu oft und ohne Scheu in Ortschaften kam. Genau dieses Vorgehen ist auch richtig, aber nicht deine grundsätzliche Verteufelung von Wölfen!

Übrigens scheinst du die wirkliche Gefahr für Kinder in Deutschland nicht zu kennen oder zu ignorieren :(
Rasende Autofahrer oder gar "Helicoptereltern" viel zu schenll, in der 30er Zone vor dem Kindergarten oder der Schule. Solche Todesfälle sind bereits real, im Gegensatz zu deinen irrationalen Spekulationen!

Zitat:

Zitat von Rudolfo (Beitrag 2092550)
Es gibt bestimmt größere Umweltprobleme, mit denen wir uns sehr ernsthaft und vordringlich beschäftigen sollten.

Da hast du vollkommen recht! Nur ist der Wolf kein Problem, mit dem man sich beschäftigen muss. Man muss ihn nur einfach in Ruhe lassen und die Menschen aufklären, ohne Hetzer wie dich.

Ditmar 08.10.2019 08:25

Zitat:

Zitat von kppo (Beitrag 2092715)
Da hast du vollkommen recht! Nur ist der Wolf kein Problem, mit dem man sich beschäftigen muss. Man muss ihn nur einfach in Ruhe lassen und die Menschen aufklären, ohne Hetzer wie dich.

:top::top::top::top::top:

bonefish 08.10.2019 09:42

Ic h kann matti62 nur zustimmen. Bei meinen Alaska Reisen (Fliegenfischen und Fotographieren) habe ich wirklich viele Begegnungen mit Grizzlies in nächster Nähe (20m), sowohl von dominanten Bärenmännern als auch von Bärenmüttern mit mehreren Jungen und auch einzelnen Wölfen und kleinen Rudeln erlebt. Zu keinem Zeitpunkt war's gefährlich. Man muß den Wildtieren die Distanz zum Menschen selbst überlassen und sich nicht aufdrängen. Die Grizzlies und auch die Wölfe sind nicht am Menschen interessiert, die wollen in Ruhe gelassen werden. Das Wölfe in irgendeiner Weise dem Menschen gefährlich werden können ist eine Mär und bedient nur das "Rotkäppchen-Schema".

Unter Säugetiere habe ich ein Grizzly-Bild hochgeladen, da sieht man die Distanz zum Menchen ganz gut.

Die mächtige Jäger-Lobby in Deutschland macht m. M. nach nur aus Eigennutz gegen den Wolf Stellung. Anstatt ihre eigenen Abschußpläne in den Jagdrevieren zu erfüllen wird ängstlich draufgeschaut das der Wolf nur kein Tier "wegnimmt" welches dem Jäger "gehört". Da kommt das Rotkäppchen-Schema gerade recht. Es denken Gott-sei-Dank nicht alle Jäger so, aber sehr viele!

dey 08.10.2019 09:55

Zitat:

Zitat von bonefish (Beitrag 2092776)
Die mächtige Jäger-Lobby in Deutschland macht m. M. nach nur aus Eigennutz gegen den Wolf Stellung. Anstatt ihre eigenen Abschußpläne in den Jagdrevieren zu erfüllen wird ängstlich draufgeschaut das der Wolf nur kein Tier "wegnimmt" welches dem Jäger "gehört". Da kommt das Rotkäppchen-Schema gerade recht. Es denken Gott-sei-Dank nicht alle Jäger so, aber sehr viele!

Ist das wirklich (noch) so? Es gibt doch kein wirklichen Interessenkonflikt. Sie jagen doch gar nicht das gleiche Tier. Der Wolf will doch die leichte Beute und nicht den starken Hirsch.
Wie viele Tiere könnte denn der Wolf schon "klauen"?

Panflam 08.10.2019 10:02

Mit dem Wolf kann man halt kein Geld verdienen, mit einem Rind, Schaf oder Schwein eher. Deswegen wird er auch nicht überall positiv wahr genommen in der Öffentlichkeit. Nutztiere kann man schützen, aber das kostet ja -> Geld!
Und Geld und Gut ist das was zählt in unserer Gesellschaft.
Es ist schon traurig das man den Wolf extra unter Schutz stellen muß und er nicht einfach nur als ˋvorhanden´wahr genommen wird.
Vielmehr gehört Jagd (von den Behörden) auf manche Autofahrer gemacht die mich und andere durch ihr aggressives und rücksichtsloses Verhalten immer wieder in größte Gefahr bringen.

Gruß Jörg

HaPeKa 08.10.2019 10:18

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 2092780)
Ist das wirklich (noch) so? Es gibt doch kein wirklichen Interessenkonflikt. Sie jagen doch gar nicht das gleiche Tier. Der Wolf will doch die leichte Beute und nicht den starken Hirsch.

Die Rudel konzentrieren sich auf Schalenwild, wobei sie vorallem junge, alte und kranke Tiere reissen. Das ist sehr gut für den gesamten Beutetierbestand. So gesehen gibt es wirklich keine grosse Konflikte mit den Jägern.

Nur Tiere, die das Rudel verlassen und alleine jagen, müssen ihre Energiereserven schonen und suchen sich leichte Beute bei ungeschützten Haus- und Nutztieren.

hpike 08.10.2019 10:42

Zitat:

Zitat von dey (Beitrag 2092780)
Ist das wirklich (noch) so? Es gibt doch kein wirklichen Interessenkonflikt. Sie jagen doch gar nicht das gleiche Tier. Der Wolf will doch die leichte Beute und nicht den starken Hirsch.
Wie viele Tiere könnte denn der Wolf schon "klauen"?

Das ist ganz sicher noch so. Ist ja nicht nur mit Wölfen so. Immer wieder werden im deutschen Wäldern Fallen für Habichte gefunden. Da werden Lebendfallen im Wald versteckt aufgebaut und mit lebenden Tauben bestückt. Ein Kollege von mir hat mal 5 Fallen an einem Ort gefunden. Die Jäger haben Angst um ihr Niederwild. Keine Ahnung, Fasane, Kaninchen und sowas. Mein Kollege hat das damals zur Anzeige gebracht. Die Polizei hat sich das auch angeschaut und die Fallen entfernt und zerstört.

Mit Wölfen und Luchsen ist das nicht anders. Die Jäger haben Angst um ihren hauptsächlich wohl Rehbestand bei den Luchsen und Reh und Rotwild, also Hirschbestand bei den Wölfen.

Dabei ist diese Angst wohl vollkommen unbegründet, im Gegenteil, durch die Jagd der Räuber steigt automatisch die Vermehrungsrate vieler Tiere. Grad bei Wildschweinen ist das wohl besonders stark ausgeprägt.

Das Wild wird auch nicht scheuer und zieht sich nicht in den Wald zurück wie Jäger gern behaupten.

Letzte Tage sah ich ein Video von einem Bekannten bei Instagram. Der hat im Wald in der Lausitz eine Überwachungskamera aufgebaut. Dort sieht man dann, im Abstand von wenigen Stunden, teilweise nur Minuten, Rehe langsam an der Kamera vorbeiziehen, ebenso Hirsche und Wildschweine. Zwischendurch aber auch einzelne Wölfe und auch kleinere Rudel von 3-4 Wölfen. Es legen sich sogar Wölfe im Abstand von vielleicht 5-10m auf den Waldboden und ruhen sich aus, direkt vor der Kamera.

Jetzt verströmen Wölfe und überhaupt Raubtiere einen scharfen Geruch. Das Rot und Rehwild und natürlich auch das Schwarzwild riecht garantiert, das kurz vor ihnen noch Wölfe an diesem Platz waren. Es ist auch nicht ein Hauch von Aufregung oder gar Angst zu bemerken. Vollkommen ruhig, fast in Zeitlupe, laufen die Tiere genau über die Stellen, auf denen teilweise wenige Minuten vorher, noch Wölfe gelegen haben. Von Panik keine Spur.

Da wird also viel Mist erzählt und das nur, um den Wolf in Verruf zu bringen. Das ist schon eine Schande was da manchmal abgeht.

hpike 15.10.2019 20:20

Familie Wolf
 
Grad durch Zufall gesehen.
Jetzt im WDR 20:15 Abenteuer Erde, Familie Wolf - Gefährliche Nachbarn?

Gibt bestimmt Leute hier, die das interessiert. ;)

DonFredo 15.10.2019 21:05

...und hier in der Videothek bis 22.10.2019:

https://www1.wdr.de/mediathek/video/...hbarn-102.html

kppo 15.10.2019 22:02

Leider zu spät bemerkt :(
Danke für den Videothek link!

Gruss
Klaus

Conny1 26.11.2019 02:11

Andreas Hoppe (früher Tatort), hat ein Buch über Wölfe geschrieben.
Seine unaufgeregte Haltung im heutigen Interview in “DAS“ wollte ich euch nicht vorenthalten.

https://www.ndr.de/fernsehen/sendung...dasx20158.html

hpike 26.11.2019 22:49

Der hat doch bereits einen kompletten Film über Wölfe gedreht. Inklusive Interviews mit Jägern und Tierpräperatoren. Sehr interessant und ebenfalls sehr unaufgeregt und fair in alle Richtungen. War recht sehenswert. Ich meine ich hab den Sendetermin damals hier sogar verlinkt, bzw. bekannt gegeben.

Alpenmoosi 04.12.2019 11:02

In der Wolfsthematik finde ich immer einen Blick ins Ausland sehr interessant.
Die Schweden betreiben die Politik bezüglich dieses Raubtieres relativ pragmatisch. So unterstützt die Regierung die Wiedereinführung im südlichen Raum, wegen eines relativ einseitigen Genpools durch Inzucht auch mit der Eingliederung von Wölfen aus dem Ausland. Der Bestand bleibt überschaubar, die Kontrolle über die Anzahl ist erwünscht. Kommt der Wolf dem Menschen zu nahe, wird er geschossen.

Logischerweise polarisiert der Wolf in der Bevölkerung, naturgemäß bilden sich Hardlinerlager zwischen "verklärten Wolfsromantikern" und "schießwütigen Jägern".
Achtung, letzteres ist zitiert, bevor sich wer von mir angegriffen fühlt.

Ich hab mal ein Buch eines schwedischen Jägers gelesen, der einige Fälle von Übergriffen gesammelt hat. Demnach waren die Schäden durchaus Existenzbedrohend, da Schutzzäune nicht immer wirksam waren, oder das Erscheinen des Wolfes so überraschend kam, dass Tierhalter noch nicht darauf vorbereitet waren.
Wie die Schadensersatzregelungen sind, ist mir derzeit nicht bekannt.
Die Jäger selbst haben des Öfteren Probleme bei der Jagd, da ihre Hunde gelegentlich von Wölfen gerissen werden.

Die Hunde werden dort mit GPS für die Elchjagd ausgestattet, manchmal auch mit GoPro-Kamera:


https://www.youtube.com/watch?v=nHDFwi4ty4M

https://www.youtube.com/watch?v=u1zCNH_oN2Q


Witzig auch dieses Video, wo sich Wolf und Wildschwein irgendwie gegenseitig jagen:


https://www.youtube.com/watch?v=FIr4IdsR31E


Hier habe ich noch einen Ausschnitt, in welchem sich ein Elch vor einem Wolf in einen Vorgarten flüchtet.

https://www.youtube.com/watch?v=bDAa8iLCxH4

Ich selbst bin natürlich großer Hoffnung, vielleicht mal einen Wolf im jährlichen Schwedenurlaub vor die Kamera zu bekommen. Das Glück werde ich wohl nie haben.

Ostthüringer 11.12.2019 17:17

Zitat:

Ohrdrufer Wölfin soll getötet werden

Im Ilm-Kreis und im angrenzenden Landkreis Gotha sind am Wochenende insgesamt 24 Schafe gerissen worden. Vermutet wird, dass die Wölfin ihren Nachwuchs das Jagen gelehrt hat. Die Thüringer Umweltministerin Anja Siegesmund kündigt jetzt einen Abschussantrag an.

Nach wiederholten Angriffen auf Schafe und Ziegen soll die Ohrdrufer Wölfin getötet werden. Das Thüringer Umweltministerium kündigte am Mittwoch an, dafür einen Abschussantrag zu stellen. So ein Antrag ist nötig, weil Wölfe unter besonders strengem Schutz stehen und nur in Ausnahmefällen gejagt werden dürfen. ...
https://www.mdr.de/thueringen/mitte-...chafe-100.html

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