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Pittisoft 02.08.2011 10:29

Zitat:

Zitat von mrieglhofer (Beitrag 1204874)
Fotos vom Hundekot in der Sandkiste sind z.B. typisch ein Pressefoto, wenn darüber berichtet wird. Möchte ich mal sehen, wie die Mütter darauf reagieren, wenn du das denen erklären willst ;-))

Da frage ich die Mütter in der näheren Umgebung der Sandkiste vorher und zeige bei bedarf meinen gültigen PA, da dürfte keine Mutter was dagegen haben wenn es gegen Hundekot in der Sandkiste geht.:)

Bei diesen Bild vor dem Kanzleramt im letzten Sommer sprach ich die Mutter extra darauf an ob ich von ihren spielenden Kind im Wasser Fotos die ich ihr gerne zeige und auch gebe machen darf.
Nach dem späteren durchsehen der Bilder wo ich einige auch von selbst gelöscht habe bekam ich ihr ein uneingeschränktes OK zur Verwertung der Bilder.

Andere Knipser waren der Meinung es auch zu dürfen was die Mutter mehr schlecht als recht versuchte zu verhindern.:(

Tom 02.08.2011 12:57

Zitat:

Zitat von Itscha (Beitrag 1204861)
Hier hatte ich mich bemüht das zu tun...

Das heißt dann, ohne Veröffentlichung oder nur einer "abgegrenzten Öffentlichkeit" zugänglich gemachten Bildern (z.B. innerhalb meiner Wohnung aufgehängt), darf ich auf öffentlichem Raum fotografieren, wen ich will?

Itscha 02.08.2011 13:11

Zitat:

Zitat von Tom (Beitrag 1204943)
Das heißt dann, ohne Veröffentlichung oder nur einer "abgegrenzten Öffentlichkeit" zugänglich gemachten Bildern (z.B. innerhalb meiner Wohnung aufgehängt), darf ich auf öffentlichem Raum fotografieren, wen ich will?

So verstehe ich das. Natürlich ist auch das nur eine Auslegung des Gesetzestextes, aber immerhin von jemandem, der sich mit Sachverstand und ohne Fotografen-Paranoia mit der Rechtsprechung zum Thema befasst hat.
Alles andere -z.B. die Aussagen, dass Öffentlichkeit da anfängt, wo ich die Bilder meiner Oma zeige- scheinen eindeutig falsch zu sein. Für mich ist das ausreichend sicher. Ich gebe zu, dass ich mich erst anlässlich dieses Threads mit dem Thema näher befasst habe. Meine Schmetterlinge haben sich schließlich noch nie beschwert;).

Wenn man das Ganze Thema mit etwas Ruhe und gesundem Menschenverstand betrachtet, ist das so auch vernünftig.
Man kann fotografieren was man will -solange man es im öffentlichen Raum tut, und den fotografierten Menschen keine bösen Überraschungen durch ungefragte Veröffentlichung bereitet.
Damit man nicht zu Hause von Paparazzis belästigt wird gibt es die genannte Strafnorm.
Voi la´: Passt doch, oder?

Wie einzelne Leute damit umgehen, ist wie dieser Thread zeigt, eine andere Sache. Da scheint aber irrational viel Emotion und Unwissen zu Grunde zu liegen.

mrieglhofer 02.08.2011 13:25

Zitat:

Da frage ich die Mütter in der näheren Umgebung der Sandkiste vorher und zeige bei bedarf meinen gültigen PA, da dürfte keine Mutter was dagegen haben wenn es gegen Hundekot in der Sandkiste geht
Klar, ich stress mich da auch nicht und bin zumindest dort wo ich fotografiere bekannt.

Aber okay, dann mach das mal bei einem, der seinen Vierbeiner nicht artgerecht hält. Dem zeigst dann deinen Presseausweis und dann hat er sicher auch nichts dagegen, fotografiert zu werden.

Es geht auch nicht darum, einfach auf seinem Recht zu beharren, sondern die Rechtslage klar zu stellen. Das erspart die Diskussion und manchen Streit mit Uneinsichtigen und wenn dann eine/r droht, weiß ich, dass ich da auch jederzeit die Polizei rufen kann. Spätestens beim Griff zum Handy ist Ruhe.

Tom 02.08.2011 23:32

Zitat:

Zitat von Itscha (Beitrag 1204946)
Man kann fotografieren was man will -solange man es im öffentlichen Raum tut, und den fotografierten Menschen keine bösen Überraschungen durch ungefragte Veröffentlichung bereitet.

Dank Dir für Deine Antwort.
Das Problem ist (wie so oft), daß die Gesetzestexte wohl absichtlich so formuliert werden, daß sie viel Raum für Interpretationen lassen.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... ;)

h_Till_w 03.08.2011 00:45

eigentlich nicht.

normal sind Gesetzestexte sehr exakt Formuliert, das Problem ist nur das wegen dieser Exaktheit klingen die deutlich anders als unsere Umgangssprache und klingen deswegen Seltsam.

auch Juristen tun sich da schwer mit deswegen gibt es meist Kommentare zu den Texten die dann erklären was genau der Gesetzgeber damit gemeint hat

Kerstin 03.08.2011 06:15

Zitat:

Zitat von subjektiv (Beitrag 1204785)
Oder das zumindest behauptet hat. Sieht in Verbindung mit dem gezückten iPhone dann doch schon sehr nach Vorwand aus...
Oder alternativ eben nach extrem blöd, nachdem er ja schon die letzten Fotos gesehen hat. Der war wohl ganz extrem wichtig. Der Mittelpunkt der Welt? Wenn ich das richtig verstanden habe, hast Du ja gar keine Kinder gesehen. Kennst Du Harvey, den Hasen? So real sind die dann wohl auch. Und daher waren die natürlich auch immer direkt vor Deinem Objektiv. :lol:

http://de.wikipedia.org/wiki/Mein_Freund_Harvey

Ja, ein "Ich-bin-der-Nabel-der-Welt" gepaart mit einem Schuss Denunziantentum ... na egal, beim nächsten Mal bin auch auf auf ihn besser vorbereitet.
Und selbstbewusstes Auftreten übe ich gerade an anderer Stelle - man kann wohl ohnehin nur souverän auftreten, wenn man es auch wenigstens ein bisschen ist.
Danke auch allen anderen für die rege und friedliche Diskussion zu diesem heißen Thema! Ich hab leider derzeit ein bisschen wenig Gelegenheit, mich so richtig zu beteiligen, lese aber zumindest heute mal ein wenig quer mit.

der_knipser 03.08.2011 10:37

Kerstin, das Problem ist inzwischen so verbreitet, dass es sogar Hardwarelösungen dafür gibt, die sogar den schwarzen Photoshop-Gesichtsbalken überflüssig machen. :D

Kerstin 03.08.2011 10:41

LOL ... Die hab ich schon :)))) die ist der Brueller!!

Sofian 03.08.2011 10:49

Zitat:

Zitat von Tom (Beitrag 1205205)
Das Problem ist (wie so oft), daß die Gesetzestexte wohl absichtlich so formuliert werden, daß sie viel Raum für Interpretationen lassen.
Ein Schelm, wer Böses dabei denkt... ;)

Ob das wirklich ein Problem ist bezweifel ich, siehe unten.

Zitat:

Zitat von h_Till_w (Beitrag 1205236)
eigentlich nicht.

normal sind Gesetzestexte sehr exakt Formuliert, das Problem ist nur das wegen dieser Exaktheit klingen die deutlich anders als unsere Umgangssprache und klingen deswegen Seltsam.

auch Juristen tun sich da schwer mit deswegen gibt es meist Kommentare zu den Texten die dann erklären was genau der Gesetzgeber damit gemeint hat

Sorry das ist Humug :(

Die Juristen tun sich nicht schwer, weil es seltsam klingt sondern, weil deutsche Gesetzestexte in der Rege auslegbar sind. Dort wiederum gibt es in der Rechtstheorie verschiedene Möglichkeiten Recht auszulegen (z.B. rein wörtlich, induktiv, deduktiv etc.)

Wie exakt ein Gesetz definiert ist, kommt auf das einzelne an. Die meisten Gesetze sind eben nicht sehr exakt formuliert, da sie auf Auslegung bewusst ausgerichtet sind. Der Gesetzgeber hat das ziemlich clever gemacht, um nicht jedes Jahr die Gesetze ändern zu müssen, wenn die Welt sich verändert (siehe Medienrecht) sondern mittels Rechtsprechung Recht fortzuschreiben und Recht zu konkretisieren

Insofern hat gerade das Thema etwas "veröffentlichen" sicher seit Durchdringung des Internets in alle Haushalte eine ganz andere Qualität und wird vor Gericht dadurch eventuell anders bewertet als 1995.

Was ich verdeutlichen wollte (und wieder versuche) selbst Volljuristen können im Dunkeln tappen, wenn es sich nicht um ihr Spezialgebiet handelt. Denn um eine echte Einschätzung zu haben, nützt es nichts ins KuG zu schauen und im Netz zwei, drei Blog Diskussionen zu lesen, sondern einen Spezialisten zu fragen respektive aktuelle BGH Rechtsprechung zu dem Thema sich genehmigen =)


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